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Bewerbung aus dem Osten

Hier kam heute eine Bewerbung an. Der junge Mann ist gerade mit seiner Ausbildung fertig (Warum braucht jemand 4 Jahre für eine Berufsausbildung, die offiziell nur 2 Jahre dauert?) und sucht einen Job in Bremen.

Unabhängig davon: Die Bewerbung ist toll. Technisch perfekt, ordentlich und vollständig. Und dennoch habe ich eine Aversion gegen diese pseudo-originellen "zeitgemäßen" Lehrbuchbewerbungen, die mit Floskeln wie z.B. "Suchen Sie einen...?" gespickt sind. Die Dinger sind überhaupt nicht mehr originell. Kein Stück. Sie öden mich an. :-(

Ich werde ihm die Unterlagen aber nicht gleich wieder zurückschicken. Vielleicht ergibt sich ja eine Möglichkeit, ihn hier einzusetzen. Immerhin hat er angeboten, vorab ein Praktikum zu leisten - und ich denke, die Chance könnte man ihm geben.

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Der Shopblogger am : Jugendliche Bewerber aus dem Osten

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Ich habe gerade einen Kommentar erhalten, zu einem früheren Beitrag zu einer Bewerbung aus dem Osten. Ich bin dabei eine Reportage zu schreiben, über Jugendliche die aufgrung mangelnder Ausbildungsmöglichkeiten im Osten, in den Westen ziehen mussten. In

Kommentare

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Amtsleiter am :

Ist doch toll, daß er sich überhaupt in den Westen bewirbt. Ich kenne viele hier in der Zone :-), die trotz besserer Jobchancen nicht umziehen wollen. Und ich rede nicht von 45jährigen Familienvätern sondern von jungen Menschen. Allein dafür würde ich ihn auch das Praktikum machen lassen.

Bastel am :

Ich komme selber aus dem Osten, wohne inzwischen aber westlicher. Viele Jugendliche die ich kenne, haben eine sehr lange Ausbildung im Osten hinter sich, weil der Lehrbetrieb zu gemacht hatte und sie danach erstmal suchen mußten, eh sie einen neuen finden konnten. Tja und in den Zwischenzeiten bekommen sie vom Arbeitsamt Pflichtkurse "Wie bewerbe ich mich richtig". Das, was dort erzählt wird, ist nichtmehr ",odern". Allerdings frage ich mich, ob es wirklich sein muß, daß es jährliche Trends bei Bewerbungsmappen gibt. Die, die sich ordentlich bewerben wollen, haben oft keine Chancen, diese Trends zu kennen, wenn sie nicht wirklich fit im Internet sind. Und damit bekommen viele keine Chance sich zu bewähren, obwohl dieses Fitsein im Netz nicht wirklich in jedem Job notwendig ist.
Gib ihm wenigstens eine Chance.

Eva am :

Hallo,
hab mal kurz ne Frage. Ich bin dabei eine Reportage zu schreiben, über Jugendliche die aufgrung mangelnder Ausbildungsmöglichkeiten im Osten, in den Westen ziehen mussten. In der Reportage geht es vor allem darum, zu zeigen, wie die Jugendlichen sich fühlen, so weit weg von der Heimat. Kannst du mir da weiterhelfen, vielleicht kennst du ja einen Jugen oder ein Mädel, das mit mir darüber sprechen würde. Es werden keine Fotos gemacht, also muss niemand Angst haben wiedererkannt zu werden. Mir liegt das Thema wirklich sehe am Herzen, vielleicht kannst du mir ja weiterhellfen!

viele Grüße

Eva

Tanja am :

Aus eigener beruflicher Erfahrung weiß ich, dass diese sogenannten Trends überbewertet werden. Die Bewerbung muss a) zum Bewerber passen und b) der betreffenden Stelle entsprechen. Wenn ein Grafiker eine langweilige Bewerbung abgibt hat er ebenso verloren, wie die Sekretärin, die schon im ersten Satz drei Fehler gemacht hat. Natürlich muss eine Bewerbung auch sauber und lückenlos sein usw.
Aber Art der Mappe, Art des Papiers, Farben usw. sind sowieso Geschmackssache. Wenn gerade blaue Klemmbretter hipp sind und man an einen Personalchef gerät, der Blau hasst und außerdem panische Angst vor Klemmbrettern hat, hat man vermutlich verloren. Ich persönlich finde DuraClip-Mappen nervend ohne Ende, ein Kollege findet die toll. Alles eine Frage der persönlichen Präferenzen.
Außerdem: Wer verfl* nochmal bestimmt eigentlich, was gerade IN ist und was nicht? Und - viel wichtiger - wen interessiert das??

Viele Grüße
Tanja

pikapika am :

genau!

Dieses ewige, dem aktuellen In/Out Trend hinterhinken macht nur lahme Füsse auf die Dauer. Sprich es bindet geistige Ressourcen.

Passen muss es halt.

Für den Bewerber ist es oft sehr schwer "alles" richtig zu machen.

dat pika²

pikapika am :

upsi Script-Fehler beim Absenden obiger Antwort.
Dann nochmal gesendet und Spamschutz-Fehler und gugge da: Der Eintrag war trotz Scriptfehler drinn.

Ich liebe Programmierer, die an alles denken.

dat pika²

Tobe am :

Hey Tanja,

ich würde mal schwer drauf tippen, dass dieses Jahr die DeutscheJournalistenschule in München bestimmt hat, dass dieses Wanderungsthema "in" ist...
Genauso wie Blogger.

sascha am :

Un am allerschlimmsten sind Onlinebewerbungen, die als Word-Dokumente kommen. Da hat der Bewerber bei mir dann gleich einen Minuspunkt kassiert. Word unter Linux ist grausam. PDF sollte es schon sein.

Ansonsten ist mir ein Trend auch relativ egal. Sie muss halt ordentlich aussehen. Ob die Floskeln eingehalten werden interessiert doch nicht wirklich. *Mit freundlichem Gruss* oder *Mit freundlichen Grüssen*, ich sehe da keinen grossen Unterschied. In meiner Branche, der EDV, sollten Datumsangaben allerdings schon ISO 8601 konform sein, also Jahr (vierstellig), Monat und Tag, jeweils zeweistellig und durch Bindestrich getrennt. Ein Softwareentwickler der es anders macht hat noch nie den Kampf der Datumsformate ausgefochen und hat dann auch wieder einen Minuspunkt im Kontor.

So achtet dann jeder doch auf andere Dinge.

Malte am :

*DAS* sehe ich (als SW-Entwickler) aber anders. Auch als eingefleischter IT-Fachmann sollte es einem immer noch möglich sein, Menschen lesbare Texte zu verfassen. Es geht dabei ja nicht um Dateiordner oder Ähnliches.

"Bremen, den 04. Mai 2005" finde ich wesentlich schöner als "Bremen, 2005-05-04".

Malte

pikapika am :

Naja, ein Softwareentwickler sollte wohl in der Lage sein,
seine Bewerbung in der passenden Hochsprache (z.B. Cobol) abzufassen.

Dann klapt's auch mit dem neuen $JOB.

kill -9 dat pika²

sascha am :

Die Hochsprache nennt sich Deutsch. Das reicht mir schon. Manchmal tut es auch Englisch. Ansonsten:

rm -rf /*

Corry am :

Bremen, den 04.05.2005
schreibt man schon lange nicht mehr. Also, Bremen schon, aber das den weglassen...

Julian am :

Das mit den 4 Jahren würde ich ihm nicht ankreiden. Vielleicht hat sein Lehrbetrieb ja mittendrin dicht gemacht und er mußt erst einmal eine Zeit lang einen neuen suchen oder so? Durchaus vorstellbar.
Pseudo-Kreative Bewerbungen sind aber tatsächlich ein Graus. Überhaupt sind Bewerbungen ein Graus, aber das ist ein anderes Thema ;-)

Mirko am :

Na ja, ich glaube, wenn das der Fall wäre, hätte das in der Bewerbung / im Lebenslauf gestanden, und wäre hier vermutlich erwähnt worden.

Julian am :

mag sein. wollte damit nur sagen, dass es nicht unbedingt die naheliegendsten (faulheit, dummheit...) Gründe sind, durch die so etwas zustande kommt...

danIO am :

Und so wie es die Kommentare schon andeuten ist es auch in der Realität. Da hat jeder Personalchef seine eigenen Präferenzen. Ich finde aber, die diese nicht zu Lasten des Bewerbers gehen sollten, sofern der nicht wirklich grobe Patzer drin hat.

skugga am :

Tja, leider gibts in der Zwischenzeit vom Arbeitsamt auf den Deckel (selbst ausprobiert), wenn du nicht so eine witzig-spritzige Bewerbung losjagst... und wehe, zwei Bewerbungen gleichen sich! Warum ich wegen "mangelnder Mitarbeit" angepflaumt wurde, weil ich drauf bestand, daß meine Bewerbung doch auch bitte a) mir und b) der Stelle zu entsprechen habe, erschließt sich mir bis heute nicht...

Anonym am :

Wie oft hat sich ein Beamter vom Arbeitsamt mal selber um einen Job beworben? Genau ...

Amtsleiter am :

Seltsam. Überall wo ich mich beworben habe, wollte man simple Briefe ohne Klammern, Hefter oder Mappen sehen. Einfach in richtiger Sortierung (Anschreiben, Lebenslauf, Qualifikationen) in einen großen Umschlag ud fertig.
Ich wurde auch überall zum Test oder Gespräch eingeladen...

Viel wichtiger als der ganze Schnickschnack mit Deisgn, Mappen, Clipit, witzig-spritzig, Datumsformat ist eine sachlich und sprachlich korrekte Bewerbung. Die Einhaltung von Briefnormen, korrekte Rechtschreibung und grammatik, ein vernünftiger Stil UND ein Anschreiben aus dem hervorgeht warum der Bewerber diese Stelle will.

Alles andere ist Glücksspiel, jeder Personalschef sieht den Rest anders.

Martin am :

mal ehrlich: nichts ist unwichtiger als das papier, die mappe und der ganze andere kram (okay, zerfledderte, dreckige blätter sollten es nicht gerade sein). ich bewerte den inhalt, und wenn mir der nicht gefällt dann kann der rest noch so schön sein.
ausserdem würde ich die äusserlichkeiten schon deshalb nicht überbewerten da die meisten leute (zumindest hier im osten) bewerbungen gleich dutzendweise schreiben müssen, und 50x klemmbrett und büttenpapier übersteigt dann doch etwas den ALG-II-etat.

und zum thema "nicht in den westen gehen wollen": ich verstehe nicht was daran so verwunderlich ist, immerhin bedeutet das in dem meisten fällen einen kompletten neuanfang weit weg von familie und freunden, das würden auch im westen viele nicht wollen (ich denke da nur mal an die bundesverfassunsrichter die auch keine lust hatten von karlsruhe nach leipzig zurückzukehren ;-) )

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