Vergessenes Portemonnaie
"Wissen Sie, was ich jetzt mache? Ich lege jetzt einfach auf.", sprach's und drückte auf die Taste mit dem kleinen roten Telefon auf meinem Mobilteil. Der telefonische Kundenservice bei der Deutschen Bank war mir gerade echt zu blöde und wenn ich dort Kunde wäre, wäre ich jetzt ziemlich vergrätzt.
Was war geschehen? Wir haben gestern ein Portemonnaie eines Kunden gefunden. Darin befand sich zwar keine direkte Kontaktmöglichkeit zu diesem Kunden, aber doch immerhin eine Karte seiner Bank. Sehr nützlich, denn in der Vergangenheit habe ich in solchen Fällen immer über die Bank die Kunden kontaktieren lassen. Häufig haben Banken die Telefonnummer der Kunden und können ihnen so mitteilen, wo sie ihre Karte und den Rest wieder abholen können.
Nicht so bei der Deutschen Bank. Nachdem ich mein Anliegen vorgetragen hatte, wurde ich umgehend mit der Abteilung verbunden, die für Kartensperrungen zuständig ist. "Zur Sicherheit des Kunden, um Missbrauch mit dieser Karte zu vermeiden", hieß es. Sehr schön, aber ich möchte und werde diese Karte sicherlich nicht missbrauchen. Warum hätte ich auch sonst bei der Bank anrufen sollen. Naja, mir sollte es egal sein – ich bin da ja nicht Kunde.
"Ich veranlasse jetzt die Sperrung und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag und vielen Dank für den Anruf."
""Ähhh!?! Halt! Sie haben doch meine Kontaktdaten noch gar nicht."
"Die braucht der Kunde auch nicht. Wir werden uns mit ihm in Verbindung setzen, ihn über die Kartensperrung informieren und ihm eine neue Karte zukommen lassen."
"Und seine restlichen Sachen? Portemonnaie? Ausweis, Versicherungskarte, Bargeld? Was soll damit passieren? Wie soll er wissen, wo er die Sachen abholen kann?"
"Das ist nicht unser Problem."
Daraufhin beschloss ich, das Gespräch zu beenden.
Zum Glück lag noch eine Visitenkarte der Mutter meines Kunden im Portemonnaie, die sich sehr über den Anruf gefreut hat und die gute Nachricht nun gleich an ihren Sohn weiterleiten will.
Ich bin kein Kunde bei der Deutschen Bank. Spätestens nach so einer Aktion wäre ich sowieso keiner mehr. Was soll denn sowas? "Nicht unser Problem"... Na, die haben ja nette Vorstellungen von Kundenservice.
Was war geschehen? Wir haben gestern ein Portemonnaie eines Kunden gefunden. Darin befand sich zwar keine direkte Kontaktmöglichkeit zu diesem Kunden, aber doch immerhin eine Karte seiner Bank. Sehr nützlich, denn in der Vergangenheit habe ich in solchen Fällen immer über die Bank die Kunden kontaktieren lassen. Häufig haben Banken die Telefonnummer der Kunden und können ihnen so mitteilen, wo sie ihre Karte und den Rest wieder abholen können.
Nicht so bei der Deutschen Bank. Nachdem ich mein Anliegen vorgetragen hatte, wurde ich umgehend mit der Abteilung verbunden, die für Kartensperrungen zuständig ist. "Zur Sicherheit des Kunden, um Missbrauch mit dieser Karte zu vermeiden", hieß es. Sehr schön, aber ich möchte und werde diese Karte sicherlich nicht missbrauchen. Warum hätte ich auch sonst bei der Bank anrufen sollen. Naja, mir sollte es egal sein – ich bin da ja nicht Kunde.
"Ich veranlasse jetzt die Sperrung und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag und vielen Dank für den Anruf."
""Ähhh!?! Halt! Sie haben doch meine Kontaktdaten noch gar nicht."
"Die braucht der Kunde auch nicht. Wir werden uns mit ihm in Verbindung setzen, ihn über die Kartensperrung informieren und ihm eine neue Karte zukommen lassen."
"Und seine restlichen Sachen? Portemonnaie? Ausweis, Versicherungskarte, Bargeld? Was soll damit passieren? Wie soll er wissen, wo er die Sachen abholen kann?"
"Das ist nicht unser Problem."
Daraufhin beschloss ich, das Gespräch zu beenden.
Zum Glück lag noch eine Visitenkarte der Mutter meines Kunden im Portemonnaie, die sich sehr über den Anruf gefreut hat und die gute Nachricht nun gleich an ihren Sohn weiterleiten will.
Ich bin kein Kunde bei der Deutschen Bank. Spätestens nach so einer Aktion wäre ich sowieso keiner mehr. Was soll denn sowas? "Nicht unser Problem"... Na, die haben ja nette Vorstellungen von Kundenservice.
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Newty on :
diltigug on :
Hoffentlich wirst Du nicht noch angemacht, das deinetwegen die Karte gesperrt ist.
Tobias on :
Ob Kundenservice in billige Callcenter auszulagern eine gute Strategie ist, liegt natürlich immer im Ermessen des Betrachters.
Lord on :
Wenn ich mit meiner Bank (Sparkasse Region Stuttgart= telefoniere lande ich in keinem Callcenter in Leipzig, die haben dort noch echte Kundenbetreuer am Telefon.
Fritze on :
Bjoern Harste on :
krustyDC on :
"Ihr Sohn hat seine Geldbörse verloren...Ja...Ja schon wieder...Ja, eigentlich ist er alt genug...Bitte regen sie sich nicht so auf"
MHD on :
Johannes on :
Wer wäre so ehrlich, das alles zurückzugeben, wenn man doch auch einfach das Bargeld an sich nehmen und den Rest in die nächste Mülltonne entsorgen könnte?
Dabei den Eingriff in die Privatsphäre des Kunden / das Durchsehen der Brieftasche auf ein Minimum zu beschränken ist absolut hochanständig und entgegenkommend. Meine Hochachtung dafür.
evchen on :
Bernd25 on :
MHD on :
War nix zu machen, ein paar Meter weiter hatte die Sparda Bank nix dagegen.
Knurr on :
krustyDC on :
SPages on :
der_wahre_pop on :
"Und seine restlichen Sachen? Portemonnaie? Ausweis, Versicherungskarte, Bargeld? Was soll damit passieren? Wie soll er wissen, wo er die Sachen abholen kann?"
Und wenn ich nicht unbedingt in fremden Sachen rumwühlen will, dann bring ich das Ding eben zur nächsten Polizeiwache. Die ist keine 10 Minuten Fußmarsch von Björns Laden entfernt.
Hendrik on :
Uwe on :
Zur Deutschen Bank, mein Mitbewohner ist dort Kunde und immer wenn die hier anrufen, halten die es meistens nicht von nöten überhaupt den Namen zusagen, geschweige den zu erzählen dass sie von der Hausbank anrufen. Da muss man immer erst 3mal nachhaken.
zappman on :
Wie wärs mit Fundbüro?
Spaßvogel on :
Ist doch richtig so, als Bankmitarbeiter darfst du dich erst dann als solcher zu erkennen geben, wenn du halbwegs sicher bist, dass du auch den Kunden am Telefon hast.
Ich kenn das von einem Praktikum bei der Dresdner, dort dürfen Briefe an Kunden nicht mal außen als Briefe der Dresdner Bank erkenntlich sein.
Immerhin könnte es sein, dass der Mann ein Konto dort hat, von dem die Frau (bzw. in deinem Fall der Mitbewohner) nichts wissen soll. Und das Bankgeheimnis verbietet es ja schon überhaupt, dass man bestätigt, dass ein Kunde überhaupt Kunde ist. Warum zB. Sparkassen trotzdem ihr "S" auf die Umschläge drucken können, verstehe ich seitdem übrigens nicht mehr.
DJ Teac on :
Die meisten Banken haben doch ihr Logo auf dem Umschlag?
Bankenschreck on :
Postender on :
Die haben ihr eigenes Gesetz (Sparkassengesetz) und arbeiten darüber hinaus nach den Satzungen der einzelnen Sparkassen der jeweiligen Bundesländern. In wie weit die sich nicht an das Bank-Geheimnis halten müssen, weiss ich nicht, ich kann's mir aber sehr gut vorstellen. Öffentlich rechtliche Firmen haben sehr viele Vergünstigungen vom Gesetzgeber erhalten um sich am Markt behaupten zu können. Bei Sparkassen ist das zum Beispiel das Monopol(einzige Sparkasse) in ihrer Region.
Dafür müssen sie nur irgendeinen gesellschaftlichen Auftrag erfüllen. Sparkassen fördern gern Vereine und Schulen und verbinden das immer mit massiver Werbung. Beispielsweise in Schulen. Hier kommt dann so ein geschniegeltes Muttersöhnlich, das sonst Rentner zum Anlegen bei Pleitebanken rät, schwatzt die Schüler voll dass sie ein Giro-Konto bei der Sparkasse brauchen und sichert sich danach die Bandenwerbung beim nächsten Sportfest. Schon ist der öffentliche Auftrag (gemeinwohl blabla) erfüllt, er hat sich so richtig gelohnt, für die Sparkasse und andere Banken würden es zu gerne genau so machen, dürfen sie aber nicht. Öffentlich Rechtlich halt.
Werbung muss da immer irgendwo beigemischt werden. Und ob das nun GZSZ wie beim ZDF ist oder Werbung an Schulen und anderen öffentlichen Räumen ist da egal.
Im übrigen, wenn du ein kleines/mittelständisches Unternehmen bist und einen Kreit brauchst, geh lieber nicht zur Sparkasse. Die kriegen ganz schnell kalte Füsse, wenns mal nicht so gut läuft.
Im übrigen, für die Statistik, ich bin bei der deutschen Bank und bin froh, dass mich niemand anruft und das was ich so will, von einer Bank, geht online.
Zum Thema Crowdsourcing hab ich nur zu sagen: Wenn man will, dass etwas richtig gemacht wird, muss man's selbst machen.
Allerdings ist mir der Weg zum Fundbüro auch zu weit, ich werf Geldbörsen immer in den Briefkasten. Mit einem Zettel drin, wo der betreffende sich sein Geld abholen kann, wenn er es wieder haben will. Denn beim Geld hört mein Vertrauen in die Post auf.
Namevac on :
mahc on :
eine Nina on :
Kunifer on :
Dominic on :
Und plötzlich hatte ich (Student) eien persönliche Ansprechpartnerin, keine Gebühren, keien Buchungsdauer von mehr als 5 tagen mehr usw.
Das hat sich gelohnt. Das Deutsche bank konto hat mich im Endeffekt nerven und auch eine Stange unnötiges Geld gekostet. Schön, das ich andauernd in meiner Einschätzung dieses "Geldinstituts" bestätigt werde.
Stefan on :
Ich bin sicher auch kein Freund der Deutschen Bank (und werde in Kürze auch wechseln, wenn neben dem Studium auch die Gebührenfreiheit endet - da gibt es dann attraktivere Angebote von Banken, die auch mit meinem Einkommen arbeiten wollen *g*), aber solche Anekdoten gehören ins Reich der Fabelwesen!
der_wahre_pop on :
Nowis on :
der_wahre_pop on :
Martin on :
Michael on :
Ich bin seit meinem 5 Lebensjahr Kunde bei einer Kreissparkasse und habe seitdem immer einen festen Ansprechpartner, den ich auch telefonisch erreichen kann. Wenn er in einem Gespraech ist, nimmt eine Teamassistentin den Anruf auf, in seinem Urlaub gibt es einen Vertreter. Ich bin lediglich am Samstag auf das Callcenter dieser Kreissparkasse angewiesen. Also bitte nicht immer alles pauschalisieren.
Emilio on :
Dominic on :
Alex-Sprite on :
Es geht ja auch eher darum, dass die Bank (oder wie bei Uwe D2) den Kunden nicht kontaktieren wollte es aber gekonnt hätte.
ReinHerR on :
Gruß
ReinHerR
Obi-Wan on :
DJ Teac on :
suz on :
Diese hat sogar ein R-Gespräch aus Australien angenommen, nachdem ich dort ausgeraubt war und keinen Pfennig Geld mehr in der Tasche hatte. Das verbliebene Handyguthaben hatte ich vorher ja bei einer 01805-Nummer für die Sperrung der VISA-Karte verballert, womit ich allerdings vom anderen Ende der Welt nicht mal bis zur computerisierten Vorauswahl gekommen bin
Kommt manchmal wohl auch an, an wen man gerät und ob derjenige multitaskingfähig ist, um so eine Anfrage noch schnell dazwischen zu schieben. Glaube kaum, dass das ein bankspezifisches Problem ist.
nn on :
tommyhb on :
Hatte auch mal ein Konto bei der Deutschen Bank, aufgrund von mangelndem Kundenservice und unfreundlichen Angestellten habe ich dann aber gewechselt.. Habe auch meinen persönlichen Kundenberater welchen ich sogar ausserhalb der Geschäftszeiten auf seinem Handy erreichen kann.
Michael on :
smartdriverin on :
Das Gleiche gilt für Telefonanbieter, Post, Bahn, ....
DJ Teac on :
Telefonanbieter oder Bank wird gewechselt wenn ich nicht das Kriege was man erwarten kann.
Hab auch keine Angst davor jeder Firma bei der ich per Lastschrift zahle die neuen Kontodaten mitteilen zu müssen
Nik on :
Mein Ansatz wäre mit dem gefundenen Portemonnaie (war das die korrekte Schreibweise?) zur nächsten Filiale der Bank gehen, dort den Fall schildern und die Bank bitten, den Kunden anzurufen, daß er sich die Geldbörse bei mir (wäre ich ein Geschäft) abholen kann.
Dank Björns langer Öffnungszeiten hat der Mensch ja sehr gute Chancen, innerhalb der Öffnungszeiten an seine Sachen zu kommen.
So hat nun eine "Service-Drohne" einen kapitalen Bock geschossen und viele Tausend Leser können ihre Meinung zum Service bei einer deutschen Bank neu bilden
Fundbüro on :
In allen mir bekannten Fällen (und das sind sehr viele) wurde von Vodafone (und den anderen) und der Deutschen Bank (und den anderen) immer Auskunft über den Eigentümer gegeben (was allerdings manchmal rechtlich eher zweifelhaft war) bzw. wurde sofort angeboten, den Eigentümer zu verständigen in welchem Fundbüro die Fundsache abgeholt werden kann.
wolfgang on :
Wahnsinn, Hirn einschalten ist halt immer noch nicht Stamdard in Deutschland geworden.
Gruss Wolfgang
Fundbüro Deutsche Bank - 6 Tage 24 Stunden geöffnet on :
Was gäbe es wohl ein Bloggejammer, wenn sich unser selbsternannter Lebensmitteleinzelhandelsguru mit den verlorenen und wieder gefundenen Habseligkeiten aller seiner "etwas heruntergekommenen Kunden" aus der Bremer Neustadt zugeschmissen würde?
Wie SPARsam es tatsächlich um die eigenen Servicequalitäten bestellt ist, kann man hier ja tagtäglich live bestaunen.
http://www.shopblogger.de/blog/archives/8594-900-Euro-zu-viel.html
Dort konnte Björn Ichmachsgernmöglichstumständlichundtheadralisch Harste beispielsweise erst durch öffentlichen Druck in den Blogkommentaren dazu überredet werden, den naheliegendsten Weg zu gehen und der ahnungslosen Kundin einfach ihr Geld zurück zu überweisen, statt tagelang mit der Bank zu telefonieren und rumzueiern.
Fundbüro Deutsche Bank - 6 Tage 24 Stunden geöffnet on :
Was gäbe es wohl ein Bloggejammer, wenn sich unser selbsternannter Lebensmitteleinzelhandelsguru mit den verlorenen und wieder gefundenen Habseligkeiten aller seiner "etwas heruntergekommenen Kunden" aus der Bremer Neustadt zugeschmissen würde?
Wie SPARsam es tatsächlich um die eigenen Servicequalitäten bestellt ist, kann man hier ja tagtäglich live bestaunen: http://www.shopblogger.de/blog/archives/8594-900-Euro-zu-viel.html Dort konnte Björn Ichmachsgernmöglichstumständlichundtheadralisch Harste beispielsweise erst durch öffentlichen Druck in den Blogkommentaren dazu überredet werden, den naheliegendsten Weg zu gehen und der ahnungslosen Kundin einfach ihr Geld zurück zu überweisen, statt tagelang mit der Bank zu telefonieren und rumzueiern.
Anka on :
Zusätzlich gibt's Geld wenn man dem Kunden Zusatzleistungen verkauft.
Mir taten die Mitarbeiter da größtenteils leid. Die haben einfach nur versucht da jeden Tag zu überleben. Bei jedem 2. Anruf den Vorgesetzten fragen geht ja auch nicht.
Meine Meinung: Schult die Leute anständig, da muss man sich schonmal zwei bis drei Wochen Zeit fur nehmen.
Für manche sind die Datenschutzgesetze ganz selbstverständlich, aber einer Hausfrau, die nebenbei 10 Stunden pro Woche im Callcenter arbeitet, sind sie vielleicht nicht so geläufig und die gibt dann Kundendaten raus in so einem Fall ohne sich was Böses dabei zu denken.
Gruss,
Anka
DeserTStorM on :
Emilio on :
Treiben sich hier immer so viele Trolle herum? O.o
Bjoern Harste on :
Da hilft eigentlich nur die "links rein - rechts raus"-Taktik.
der_wahre_pop on :
Trinchen on :
Immer diese Sticheleien... tz tz Trolls sind einfach viel zu aggressiv.
Eve on :
cca on :
sicher giebt es ne menge schlechte callcenter aber einige sind auch wirklich gut.
z.B. bei uns (T-mobile) nehmen wir die daten des Finders auf und kontaktieren dann sofort nach dem Gespräch den Besitzer.
Meist sind wir auch besser geschult als die mitarbeiter im T-punkt (Die rufen uns oft genug an).
und wir bekommen auch n bischen mehr als 1 euro die stunde