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Das Foto

Ich habe hier momentan eine junge Frau im Kassentraining, auf die ich über eine Internetjobbörse gestoßen bin. Nach einem kurzen Telefonat hatte ich sie gebeten, doch einfach mal vorbeizuschauen und ein paar Unterlagen, in erster Linie Lebenslauf und Zeugnisse, mitzubringen. Das Gespräch war sehr nett und die Dokumente hatte ich nur kurz überflogen.

Gut, dass ich erst sie und dann ihr Foto gesehen habe. Andersherum wäre das Gespräch wahrscheinlich nicht zustande gekommen. Wäre das Bild etwas weniger eng geschnitten, könnte man wahrscheinlich noch die Tafel mit der polizeilichen Registriernummer bei ihr in der Hand sehen. :-)

Automaten-Bilder gehören einfach nicht in Bewerbungsunterlagen.

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Kommentare

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Alper Iseri am :

Leider wissen sehr viele Menschen nicht, wie sie das Beste aus ihrer persönlichen Präsentation machen. Hast du sie darauf angesprochen? Dann weiß sie es nicht nur für sich selber, sondern kann ihre Erfahrung dann auch an andere Menschen aus ihrem Umfeld weitergeben.

Shopbloggerswife am :

Na logisch! Björn ist nicht gerade schüchtern, der redet (gerade mit StudentInnen und anderen jüngeren Mitarbeitern), wie ihm der Schnabel gewachsen ist. ;-)
Kann aber auch flapsigen Gegenwind vertragen.

hope am :

Na ja, aber mal ehrlich: Ich habe letztens über 30€ für meine professionellen Bewerbungsfotos gezahlt. Erstens war ich nicht gerade sehr zufrieden mit ihnen. Eine Aufnahme ist absolut nicht verwendbar gewesen, und zweitens war die Fotografin unfreundlich, da desinteressiert.

Und nicht jeder, der sich für eine geringfügige Stelle bewirbt, möchte gleich soviel Geld in eine Bewerbung stecken. Mir zumindest ging es so, dass ich schon ein paarmal überlegt habe, ob es mir das wert ist. Man verdient mit dem neuen Job dann knappe 200€, darf aber einen Teil des noch nichtmal verdienten Geldes schonmal in die Bewerbungsfotos investieren. Und dass man den Job dann bekommt, ist auch nicht so sicher.

*yeiks* Jetzt gelte ich bestimmt als superknauserig. Aber ein Studen hat's halt nicht leicht. Ich habe schon von einigen gehört, die wegen der Studiengebühren abbrechen mußte.

Kruce am :

Wegen Studiengebühren abbrechen halte ich für Blödsinn...alles, was über den üblichen Semesterbeitrag hinausgeht (hier in NRW z.B. 500€/Semester) kann man sich als zinsloses Darlehen leihen lassen. Und jetzt komm nicht mit "keine Schulden machen wollen"; wer wegen 500€ jedes halbe Jahr seinen Bildungsweg abbricht, hat sicher auch schon vorher Schulden beim Staat durch BAföG gemacht.

Wegen 1000€ im Jahr das Studium abbrechen...fragt sich, wie man 10 Jahre später zu dieser Entscheidung steht.

Kruce am :

Bevor ich's vergesse: Ich beziehe ebenfalls BAföG und arbeite nebenher in einer Tankstelle.

Konstantin am :

Respekt. Du weißt aber schon, dass es keine zinslosen Darlehen gibt, oder? Und du weißt auch, dass man die Bafög-Schulden nicht zurückzahlen muss, wenn man unter einer bestimmten Einkommensgrenze liegt, oder? Und du weißt auch, dass man nicht den vollen Bafög-Satz zurückzahlen muss, oder?

Kruce am :

Also auf meinem Wisch (Uni Köln) steht, dass die 500€ als zinsloses Darlehen (wenn dir die Formulierung nicht passt...) von einer Bank übernommen werden können. Und natürlich weiß ich, dass ich nur die Hälfte des BAföG zurückzahlen muss...was hat das mit dem Thema zu tun?

hope am :

Keine Abbrecher, aber Gar-nicht-erst-Anfänger: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,443716,00.html

URS am :

Bewerbungskosten kann man von der Steuer absetzen (wenn man welche bezahlt).
Ansonsten kann man bei Arbeitslosenamt einen Antrag stellen, dann zahlen die auch die Bewerbungskosten gegen Rechnungsvorlage.
Hatten sie am Montag noch im ZDF bei Wiso als Thema.

In jedem Fall muß man erst mal vorlegen, und wenn man auch unlustige Fotografen trifft, muß man rechtzeitig den kostenlosen Rückzug antreten...

[4mqu: Vier mäßig qualitative Unterlagen]

Videoshop-Blogger am :

Die Kamera, die von mir gute Bilder machen kann muss noch erfunden werden :-) Obwohl es ja inzwischen die irrsten Spielerein bei den Aufnahmenprogrammen gibt.

Letztendlich - es zeigt ja der Beitrag vom Björn - hat ein anderes Kritterium über die positive Entscheidung entschieden als das Bild.
In den USA ist es schon lange nicht mehr üblich, sich mit Bild zu bewerben - und das in einer eigentlich oberflächlichen Gesellschaft.

Als ich das letzte Mal "aus Jux und Dollerei" eine Bewerbung an ein Unternmehmen in der Nähe schrieb, für das ich gerne gearbeitet hätte, hatte ich auch kein Bild beigelegt und wäre normalerweise auch direkt eingestellt worden, wenn nicht die Sache mit der Videothek dazwischen gekommen wäre. So habe ich mich gegen einen bestbezahlten Magengeschwür-Job und für die Hungerlohn-Existenz des Videoschopbetreibers entschieden :-)

Andre Heinrichs am :

In den USA ist die Bewerbung mit Bild deshalb unüblich geworden, weil man ja durch ein Bild bereits rassistische Diskriminierung betreiben könnte. So müssen die Personaler die geeigneten Kandidaten dann schon einladen, um dann erst diskriminieren zu können.

Eve am :

Dafür haben sie (laut einem Artikel im SpON) mittlerweile ein feines Gefühl dafür entwickelt, hinter welchem Namen eine "weiße" und hinter welchem Namen eine "schwarze" Arbeitskraft stecken könnte, und diskriminieren nun weniger nach Bild, sondern nach Namen.... dagegen kommt man als Bewerber vermutlich kaum an, denn es klingt einfach zu absurd. Man findet also immer Mittel und Wege, um einen Bewerber von vorn herein abzulehnen.

Carsten am :

Ich glaub, die Polizei fotografiert gar nicht so übel. Die haben mich jedenfalls letztens trotz 75km/h durch die Autoscheibe besser getroffen als der Fotograf, der das Bild in meinem Ausweis gemacht hat. Liegt aber wohl auch daran, dass ich auf Fotos grundsätzlich dämlich gucke, wenn ich vorher weiß, dass ich gleich fotografiert werde.

Wäre vielleicht mal ne Idee für Fotostudios. Einfach schonmal unvermittelt anfangen zu knipsen, wenn der Kunde den Laden betritt.

Gandalf am :

Klasse Idee, das ist doch ne originelle Bewerbung.. Ein Radarfoto!
Leider schmeichelt die Aufnahmesituation nur selten dem Fahrer... Ist aber sehr originell!

Übrigens kann man auch mit einer normalen Digitalkamera gute Bewerbungsfotos machen.
Wichtig ist das man sich auf Bildern gefällt! Einfach mal einen Fotografen ausprobieren.

Man sollte nicht nur zum Fotograf gehen wenn man sich bewerben muss oder der Nachwuchs eingetroffen ist!

Falk am :

Habe mal eine Bewerbung bekommen, bei der der Bewerber sichtlich satt und in sich ruhend vor einem gestreiften Duschvorhang im Badezimmer saß - irgendwie hörte ich mein Innerstes sagen, dass er gerade "Fertig, Mami ..." gerufen hatte...
Hab ihn dann doch nicht genommen - aber Bewerbungen ohne Bild, das geht aus meiner Sicht überhauptsgarnicht.


YJU : Keine Ahnung was ich dazu schreiben soll...

Fotoleiche am :

Und gerade auf Grund dieser Foto-Problematik wird in vielen Firmen mittlerweile dazu übergegangen Bewerbungen zunächst Mal nur ohne Foto entgegenzunehmen.
In einem Supermarkt kann ich es ja noch verstehen, daß da die Optik eine gewisse Rolle spielt, aber in einem Bürojob, ohne direkten Kontakt zu Kunden, spielt es doch ehrlich gesagt keine Rolle wie jemand aussieht, oder?
Wäre doch sehr Schade, wenn die junge Kollegin den Job nur auf Grund ihres Fotos nicht bekommen hätte, oder noch schlimmer: Nicht mal die Chance gehabt hätte, sich persönlich vorstellen zu dürfen, obwohl ja fachlich wohl nichts auszusetzen war.
In UK ist es wohl ohnehin üblich, daß Bewerbungen ohne Foto erfolgen (laut Hörensagen). Ich selbst habe damit keine Erfahrungen
;-)

Britta am :

Ich arbeite in einer Personalberatung und bekomme täglich zig Bewerbungen auf den Tisch. Mal mit, mal ohne Foto. Natürlich sind die Fotos interessant, ich schau sie mir auch gerne an, aber Bewerber ohne Bild haben bei uns die gleiche Chance. So ein Bild sagt eh nicht wirklich viel aus. Manchmal bin ich erschrocken, wenn ich die Bewerber dann live sehe, andere Male positiv überrascht! ;-)

URS am :

Björn, ich möchte ja schon gerne das Foto sehen...

Da Du aber um den Datenschutz bemüht bist, und Dich mit Bildbearbeitung auskennst, wie wäre es mit einem nachgemachten Foto von Dir? ;-) ;-) ;-)

Uionde am :

Fotos sind doch so und so unnoetig. Ich finde es schlimm, dass da in Deutschland so viel wert drauf gelegt wird und dann Jobchancen durch ein doofes Foto, einen Pickel oder sonstige Sonderlichkeiten verringert werden.

TBW am :

Über den Sinn von Bewerbungsfotos lässt sich streiten, es ist meiner Meinung nach nicht sonderlich positiv, wenn nach dem Aussehen der Person selektiert wird.

Besagte Punkte - doofes Foto, Pickel oder "Sonderlichkeiten" - sind da wiederum aber ganz gut zur Auswahl geeignet. Es sagt Wichtiges über den Bewerber aus, wenn er sich nicht präsentieren kann... in den wenigsten Fällen sind Menschen vermutlich von Natur aus so abstoßend, dass man sie anhand eines guten Fotos ablehnen würde...

Gandalf am :

Stimmt genau. Man kann wirklich jeden Menschen gut fotografieren. Aber es leider vielen Menschen die eher komplett auf Fotografien verzichten, bevor irgendwas in Arbeit ausartet.

Besonders durch die Digitalkamera kann man ganz leicht auch als Laie das ideale Bild suchen. Kann schon mal ein paar Stunden dauern, aber das Ergebnis ist wichtig.

Einfach knipsen und auf dem Bildschirm kontrollieren.
Licht, Hintergrund, Kleidung und Perspektive einfach permanent -LEICHT- varieren.

Uionde am :

Dann wuerde es doch reichen, das Praesentieren im Vorstellungsgespraech zu testen. Ein Foto sagt so wenig aus, und wenn jemand das Bild im Photoshop bearbeitet und xx-xxx Euro Geld an so was verschwenden muss, dann greife ich mir ans Hirn. Was nuetzt es mir, wenn sich jemand 5sec fuer ein Foto mit Laecheln praesentiert und Haltung bewart, der dann aber eventuell nicht richtig sprechen kann (ist nicht unbedingt in der Bewerbung erkennbar), der sich evenutell nicht richtig bewegen kann, der sich eventuell nicht richtig (praesentiermaessig) verhalten kann. Ich finde Fotos unnoetig und bisher hat mir noch nicht einer einen vernuenftigen Grund fuer diese liefern koennen.

Bademeisterin am :

Kassentraining, das hört sich sportlich an! Fingerübungen zum Aufwärmen, dann wird die Scan-Technik geschult, den taktischen Übungen folgt ein Spiel mit prall gefülltem Einkaufswagen zum Abschluss ;-)

F.R. (Psycho-Blog) am :

Was Pass/Bewerbungsbilder von Fotografen anbelangt... seit einigen Jahren mache ich entsprechende Fotos lieber selber. Auch und insbesondere für offizielle Angelegenheiten. Wenn ich schon an diese besch****ten Aufforderungen denke, doch mal zu lächeln. Könnte man genauso gut sagen "Nun sei doch mal endlich spontan!" ;-)

Was die von Dir beschriebene konkrete Bewerbungssituation anbelangt, finde ich es übrigens sehr gut, dass Du nicht irgend einen konventionellen Weg der Auswahl gewählt hast, bei dem die Optik im Vordergrund steht ;-) ... ansonsten haben an dieser Stelle zu sehr solche Bewerber einen Vorteil, wo dann möglicherweise nichts dahinter steckt ;-)

The Renitenz am :

Ich stimme Björn hinsichtlich des Automatenfotos zu, möchte jedoch einen Schritt weitergehen: Meines Erachtens gehören Fotos, Geburtsdatum und Religionszugehörigkeit i.d.R. nicht in die Bewerbungsunterlagen. Das liegt daran, dass derartige Angaben im Grunde immer nur (unbewusst) von der eigentlichen Tätigkeit des Personalers ablenken: Er soll die Qualifikation eines Bewerbers prüfen und nicht als Model Scout tätig werden ;-)

Genau aus diesem Grund, der per Saldo auch für Diskriminierung respektive Ungleichbehandlung verantwortlich ist, sind die o.g. Angaben im angelsächsischen Bereich tabu. Das sollten wir ruhig auch mal in Deutschland einführen ;-)

Björn am :

Haben wir doch inzwischen. Das AGG.

Uionde am :

Bei uns hier, kennen wir weder Name, noch Geschlecht, noch Foto, noch Rassenzugehoerigkeit, noch Familienverhaeltnisse, noch Alter (auch wenn das iA leicht aus dem Lebenslauf ersichtlich ist), noch Religion, noch Eltern oder Geschwisternamen wenn wir ueberlegen welche Kandidaten wir zum Gespraech einladen. Wozu auch?

Andre Heinrichs am :

Ich kann mich noch gut an meine letzten Bewerbungsfotos erinnern, bei denen die Fotografin die Bilder gleich auf dem Rechner begutachten konnte, und so Deteils wie störende Reflektionen ausmerzen konnte. Das hat dann natürlich einen Moment länger gedauert, aber dafür sahen die Bilder dann auch entsprechend gut aus.

Da hier noch niemand darauf hingewiesen hat: Ich spende ein l für das "Teöefonat". :-)

TaxiIngo am :

Was bin Ich froh das Ich bis heute in mein 26 jährigen Berufsleben noch keine Bewerbung Schreiben muste .(trotz Lehre) :-D Also habe Ich auch keine Fotos gebraucht.

Sven am :

Hast das Foto bei flickr reingetellt? post mal url ;-)

Dani S. am :

Also ich lasse meine Bewerbungsfotos grundsätzlich vom Fotografen machen, schon allein deshalb, weil die meisten mittlerweile kleine Pickel und so rausretuschieren.

Außerdem wussten die Fotografen bisher immer, wie sie mich zu fotografieren haben, damit ich etwas älter und seriöser wirke. Ich habe nämlich das "Problem", dass ich jünger aussehe als ich bin und von den diversen Kunden schon gefragt wurde, ob ich die neue Ausbildende oder eine Praktikantin bin.

Sowas kann bei Bewerbungen dann ein Nachteil sein, weil jung=ohne Erfahrung im Job. Gott sei Dank spricht mein Lebenslauf da eine andere Sprache :-)

Olli G. am :

Mittlerweile sollte man eher davon absehen ein Bewerbungsfoto zu verlangen, dank dem neuen Gesetz AGG. Das kann einem eine Menge Ärger ersparen....

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