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Münchener Straße / 5 Jahre später

Nachdem wir Mitte 2020 aus dem Markt in der Münchener Straße ausgezogen waren, hatte sich dort Gorillas mit seinem Lager einquartiert. Wohl zum Ärger vieler Nachbarn, denn wenn es bei uns immer nur bei den Anlieferungen mal laut wurde, so fand nun, vor allem in den Abendstunden, ein ständiges Kommen und Gehen der Lieferfahrer statt. Gorillas gibt es nicht mehr und nach deren Auszug stand der Laden eine Weile leer.

Inzwischen ist ein Bio-Laden, der viele Jahre an der nächsten Straßenecke angesiedelt war, in unsere ehemaligen Räume eingezogen. Wir hatten endlich mal die Gelegenheit, da anzuhalten und mal reinzugehen und als Alibi-Einkauf ein paar Kleinigkeiten zu kaufen.

Ich staunte nicht schlecht, aber vielleicht ticken die Hardliner-Bio-Kunden auch ganz anders als unsere Kunden.

Vom ohnehin schon eigentlich zu kleinen Laden wurde ein Bereich mit einer Holzwand abgetrennt. Warum auch immer das gemacht wurde, Lagerplatz gibt es ja nun im Keller mehr als ausreichend, aber so ist der Laden nun bestimmt noch 30 Quadratmeter kleiner.
Macht aber eigentlich auch nichts, denn das Sortiment ist sehr übersichtlich, zumindest für mein Empfinden. Das scheinen die Kunden anders zu sehen, denn in den Google-Rezensionen wird in mehreren 5-Sterne-Bewerungen das sehr breite Sortiment des Ladens gelobt. In einigen Bereichen haben sogar wir hier mehr Auswahl, vor allem bei Getränken, also Saft, Limo und Bier.
Wir haben uns dann eine Flasche Now-Limo und eine Packung Kekse genommen und standen an der Kasse an, um nicht einfach so wieder rausgehen zu müssen. Sowohl der Kunde, der bezahlen sollte, als auch die Frau, die hinter dem Tresen stand, wollten dem Faultier Flash aus Zoomania ernsthafte Konkurrenz machen. Abgesehen davon, dass die beiden es allgemein nicht sehr eilig hatten, haben sie auch noch ein ganz großes Drama daraus gemacht, den bereits gebuchten Einkauf erfolgreich um ein paar Artikel wieder zu verkleinern, da der Mann nicht genügend Geld dabei hatte.
Nach fünf Minuten haben wir unsere Sachen wieder zurück in die Regale gestellt und sind dann doch so rausgegangen. Hat ohnehin keinen der Mitarbeiter interessiert.

Ich bin nicht ständig auf der Jagd nach Geld und sicherlich könnte man mit strafferer Organisation meinen Laden hier gewinnorientierter betreiben. Hier ist sicherlich auch nicht alles perfekt und ich lasse selber lieber mal die sprichwörtlichen Fünfe gerade sein – aber das Gesamtkonzept da in dem Laden in der Münchener Straße war sogar mir eine Nummer zu dilettantisch.

Anekdote am Rande: Wir sollten damals beim Auszug die große Klimaanlage (in die Hohlraumdecke eingelassen) ausbauen, Anweisung vom Vermieter. Obwohl die Anlage echt Leistung hatte, den Laden auch im Hochsommer kühlen konnte und funktionierte, sollte sie raus. Inzwischen ist da wieder eine Klimaanlage nachgerüstet, aber nicht so elegant, wie wir es hatten. Die beiden Aggregate hängen einfach unter der Decke.

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Comments

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TS on :

Bekanntes Paradoxon: Tiefenentspannte Leute können einen auf die Palme bringen (und verstehen es nicht das Sie meist der Auslöser sind). ;-)

aufrechtgehn on :

Das ist schon fünf Jahre her mit Findorf? Es kommt mir vor, als ob das gestern gewesen sei, hier davon gelesen zu haben. Alter, wie die Zeit rast!

Ich hab mir mal auf Google Maps die Fotos vom Dorffladen angesehen. Erster Eindruck: der Fußboden müsste noch dringender als in der Gastfeldstraße mal abgeschliffen werden. ;-)

Die Ladenfront ist aber deutlich schöner als vorher und die Ladeneinrichtung ist auch sehr ansprechend und verströmt so eine romantische Dorfladen-Gemütlichkeit. Und ja, das spricht eine andere Zielgruppe an als den normalen (Bio-)Supermarktkunden, die mögen das ineffizient und möglichst unsupermarktig.

eigentlichegal on :

Es gibt so eine Bioladen-Kundschaft, die es verdächtig findet, wenn solche Läden professionell geführt werden.

Auswahl? Übersicht? Schnelle Bedienung?
Das kann man ja in jedem Discounter haben!

Bioläden sollen menschlich und natürlich wirken
Fehler sind menschlich
=> Je mehr Fehler, desto besser

Georg on :

Ach daher ist es bei Aleco immer so Leer :-D

Das einzig Richtige on :

Nö, solche "Kiezkonzepte" sprechen eine andere Klientel als straff organisierte Biosupermärkte (wie sie z.B. unter denn's oder Alnatura geführt werden) an.

Hendrick on :

Und man kann sogar, um die Wartezeit richtig zu genießen, eine Mitgliedschaft abschließen. Für 23 Euro. Pro Monat.
So läuft Business. :-O :-D

Man kauft dann auch günstiger dort ein, aber erstmal mMn ein erstaunliches Konzept für einen Einzelfilialist.

Piet on :

Das Lager von Gorillas hat sich auch sehr lange gehalten. 2020 dachte man, dass solche Lieferdienste die Zukunft sind. Mit dem Anstieg der Zinsen ging ihnen das Geld aus.

Zurück bleiben wieder leere Geschäfte, Migranten ohne Arbeit und verarmte Investoren.

Hendrick on :

Ich fand auch den Namen mindestens schwierig.
Schaut her und bestellt' bei uns! Denn wir beschäftigen eine Horde, nein, ne ganze Menge Affen, die euch die gewünschte Ware dann nach Hause bringen. :-(

Das einzig Richtige on :

Der Exit hing auch maßgeblich damit zusammen, dass ein Großinvestor gleichzeitig den Mitbewerber Flink im Portfolio hatte und die Marke Getir (Gorillas) in dessen Wirkbereich ohnehin hätte verschwinden müssen.

Das einzig Richtige on :

Schön lästern, aber nicht bemerken wollen, dass es sich um keinen klassischen Bioladen, sondern einen sozial/nachbarschaftlich organisierten Treffpunkt handelt, siehe Website bzw. die Fotos auf Maps. Unfein, als Dank für solches nicht lediglich gewinnorientiertes Engagement drauf einzudreschen. Mögen die Betreiber trotz solcher Mitmenschen durchhalten! :-)

Bremerin on :

https://www.findorff-gleich-nebenan.de/magazin/bremen/handel/nora-osler-und-tobias-wolf/
"Dort war viele Jahre der EDEKA von Jörn Harste ansässig."
Gnihihi. Jörn. :-P

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