Skip to content

Vier klassische Fehler machen Sie zu einem schlimmen Supermarktkunden

Vor ein paar Tagen bin ich beim für Qualitätsjournalismus berüchtigten Focus Online über den Artikel Vier klassische Fehler machen Sie zu einem schlimmen Hotelgast gestolpert. Die vier Punkte lauten: 1. Preise beim Einchecken verhandeln, 2. Über etwas aufregen, das fehlt, 3. Essen aufs Zimmer mogeln und 4. Den Bademantel klauen. Ich sag's ja: Qualitätsjournalismus.

Der Vollständigkeit halber und weil die Menschheit schon lange auf diese Liste gewartet hat, hier also nun die vier klassischen Fehler, die Sie zu einem schlimmen Supermarktkunden machen:

1. In den falschen Laden gehen.

Es fängt schon mit der Wahl der Einkaufsstätte an. Zu Hause wälzt man mühsam die Prospekte, dann sucht man die Adresse des Supermarktes heraus und fährt dann einfach an dem Geschäft vorbei, da der Herr, typisch Mann, nicht nach dem Weg fragen wollte. Ersparen Sie den Verkäuferinnen die bittere Enttäuschung und studieren Sie rechtzeitig die Straßenkarte oder befragen Sie ihr Navi.

2. Unbezahlte Ware mitnehmen

Sie haben beim Begriff "Selbstbedienungsladen" an das Schlaraffenland gedacht und wundern sich nun, dass überall Preise dranstehen? Wenn Sie kein Geld oder ihre Bankkarte mitgenommen haben, werden Sie leer ausgehen müssen. Leben Sie damit, denn die Supermarktangestellten wollen ja auch etwas verdienen. Die Waren heimlich einzustecken ist keine gute Idee, denn die anderen Kunden müssen dafür mitzahlen und es ist sogar strafbar. Wenn man sie erwischt, droht Ihnen sogar ein Hausverbot. Das wäre Ihnen im Schlaraffenland der Gebrüder Grimm natürlich nicht passiert.

3. Vermeintlich lustige Sprüche an der Kasse klopfen

"Ach, Geld wollen Sie jetzt auch noch haben?" oder "Hier ist schonmal die Anzahlung" beim Überreichen der ersten Münze mag Ihnen lustig vorkommen – aber wenn die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter an der Kasse diesen Spruch zum hundertsten Mal hört, in der letzten Stunde, wird sie oder er nicht mehr darüber lachen können. Versuchen Sie es mit etwas Kreativität und denken sich einfach neue Sprüche aus. Zum Beispiel den Hinweis beim Überreichen einer Banknote, dass diese zu Hause frisch gedruckt wurde. Oder die Frage, ob ein Artikel umsonst sei, wenn die Kasse einen Fehler meldet. Falls Ihnen das zu profan vorkommt, können Sie ja auf die Frage nach dem Bon erwidern, dass Sie das Geld ja ohnehin nicht wiederbekommen.

4. In der Getränkeabteilung zelten

Warum auf einem überfüllten Campingplatz zelten, wenn es im Supermarkt doch viel einfacher ist? Einerseits ist man nicht Wind und Wetter ausgesetzt, andererseits muss man sich auch nicht mit einem Gaskocher oder einer schmuddeligen Gemeinschaftsküche herumärgern. Die ausreichende Versorgung mit Bier ist zudem sichergestellt, wenn Sie das Zelt in Gang drei aufbauen – aber rechnen Sie mit Komplikationen: Der Fußboden nimmt Schaden, wenn die Heringe eingeschlagen werden und je nach Größe des Zelts behindern Sie den Geschäftsbetrieb nicht unerheblich.
Fragen Sie einfach bei der Markleitung, ob Sie statt in einem der schmalen Gänge einfach für mehrere Tage mit einem selbsttragenden Zelt zugunsten der Betonwerksteine auf einer freien Aktionsfläche campieren dürfen.


Nachtrag: Inspiriert durch den ersten Kommentar hier noch ein Hinweis: Dies ist eine Verhohnepipelung des halbwegs geistfreien Focus-Artikels. Eine echte Übersicht, wie man zu einem schlimmen Kunden wird, für alle, die es mit gesundem Menschenverstand nicht vermeiden können, kann ich aber auch mal nachliefern. ;-)

Trackbacks

No Trackbacks

Comments

Display comments as Linear | Threaded

Sandra on :

Ich dachte, es kommt eher so etwas, wie
-Waren aus der hinteren Reihe mit längerem MHD nehmen, statt zuerst von vorne oder
- Kühlware, die man dann doch nicht möchte, einfach im Nicht-Kühlbereich ablegen.
-Oder jede Gurke andrücken, bis die gewünschte Knackigkeit erfühlt wurde.

Alias on :

Das mit dem andrücken geht auch mit Überraschungseiern oder anderen hohlen Schokoladenprodukten.

Schienenkreuzfahrer on :

Dem im Nachtrage offerierten Angebot begegnet meinerseitig starke, interessierte und ggf. auch verhaltensändernde Nachfrage.

schotte on :

focus gibt es noch? und wird auch von jemanden gelesen?

Heinz Wäscher on :

Bei mir im Dorf gab es stellenweise so „verhaltensauffällige” Kundschaft, dass sich zwei Supermärkte einige Zeit lang genötigt sahen, das anwesende Personal jeweils durch ein bis zwei Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma schützen zu lassen.

SPages on :

Meinen etwas abgenutzten (1) Scheibenwischer an der Kasse vorzeigen und sagen "Leider keinen passenden Ersatz gefunden und der gehört schon mir" war augenscheinlich neu für die Kassiererin, sie musste zumindest schmunzeln.

(1) Könnte bei meinem Heckscheibenwischer aber vielleicht auch daran gelegen habe das alles was mal Wischergummi war deutlich anzeigte in welche Richtung die Schwerkraft wirkt.

igel on :

Wieviele Punkte hast du bereits erlebt?

Theo on :

Es heißt übrigens „Brüder Grimm“. Gebrüder wären es, wenn die Summe 2 übersteigt. Das ist nicht der Fall.

Naya on :

"Gebrüder" ist eine veraltete Pluralform von Bruder, also natürlich auch bei zwei Brüdern schon völlig korrekt.
Gerade auch bei zwei Brüdern, die gemeinsam etwas besonderes vollbracht haben häufig genutzt, wie zB auch bei den Gebrüdern Wright (bekanntlich auch zwei und nicht drei oder mehr)
Also wenn schon klugscheißen, dann richtig :-P ;-)

Supporthotline on :

https://www.wissenschaft-im-dialog.de/projekte/wieso/artikel/beitrag/warum-sagt-man-gebrueder-grimm-und-nicht-brueder-grimm/

Supporthotline on :

Obiger Beitrag ist nicht von mir, ich bin kein Besserwisser!

Supporthotline on :

Alle Beiträge sind nicht von mir, ich bin kein Kommentator

Simon Düsenjakob on :

*denn die Supermarktangestellten und vor allem auch die Inhaber, wollen ja auch etwas verdienen

Anne Wilhelms on :

Stimmt, bei all der Offenheit hier im Blog: Über faire Gehälter und deren Höhe wird hier nie gesprochen.
Es beschränkt sich auf Fruchtgehalt, Kohlensäure-Gehalt & Kohlendioxyd-Gehalt.

I Nes on :

#systemrelevant

I Nes on :

Klatschen auf dem Balkon muss reichen.

Klodeckel on :

Über solche Sprüche an der Kasse würde ich durchaus schmunzeln. Auf jeden Fall witziger als die ganzen Rentner, die mit zittrigen Händen minutenlang im Münzfach kramen, um es möglichst "passend" zu haben. Da könnte ich platzen vor Wut wenn ich das sehe! :-(

Rosco on :

Gut das du wohl nie alt wirst

Cliff on :

"Zum Beispiel den Hinweis beim Überreichen einer Banknote, dass diese zu Hause frisch gedruckt wurde."

Ist mir mal umgekehrt passiert: Die Kassiererin, die ich persönlich gut kannte, fragte mich: "Haste den gerade gedruckt?" -- Der Hunderter sah tatsächlich aus wie frisch gebügelt und zwei Tage zuvor war sie bei mir gewesen um sich an meinem nagelneuen Farblaser was ausdrucken zu lassen. Aber ich schwöre 8-) dass der so aus dem Bankautomaten kam.

Raoul on :

Bei den lustigen Sprüchen würde mich interessieren, ob es (speziell zu der Zeit, als das System massiv beworben wurde) auch üblich ist, an der Kasse „abrunden, bitte“ zu sagen.

Only registered users may post comments here. Get your own account here and then log into this blog. Your browser must support cookies.

The author does not allow comments to this entry

Add Comment

Standard emoticons like :-) and ;-) are converted to images.
:'(  :-)  :-|  :-O  :-(  8-)  :-D  :-P  ;-) 
BBCode format allowed
E-Mail addresses will not be displayed and will only be used for E-Mail notifications.
Form options