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Hauptzutat Trinkwasser

Die Zutatenlisten vieler Fleischersatzprodukte werden von Wasser angeführt. Kritiker nutzen diesen Umstand gerne dazu, diese Produkte als "bratfähiges Wasser" zu diffamieren. Das ist so aber nicht ganz korrekt!

Wenn ihr ein Schnitzel (oder anderes Fleisch) in die Pfanne haut, ist da ebenfalls viel Wasser drin, es ist nur eben fester Bestandteil des Schnitzels und somit gar nicht ausgewiesen. Niemand würde auf einem Stück Fleisch so eine Liste erwarten: "Zutaten: Trinkwasser, tierisches Eiweiß, Fett, Vitamine (B1, B2, B12), Mineralstoffe". Ja, Wasser an erster Stelle, ein Stück frisches Fleisch besteht zu etwa drei Vierteln (!) daraus.

Nun sind die Alternativprodukte aber eben nicht am Stück gewachsen, sondern aus einzelnen Zutaten konstruiert. Füllstoff ist häufig Sojaprotein, das in der Industrie in Form von Schnitzeln / Flocken / Granulat verwendet wird und dazu erst einmal angefeuchtet werden muss. Da das Wasser in diesem Fall zur Zutat wird, muss es deklariert werden.

Also bitte wie immer erst denken, dann lästern.

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Kommentare

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Nicht der Andere am :

Als schnittfähig gemachtes Wasser muss man aber auch einen nicht unwesentlichen Teil der Wurst- und Fleischproduktion betrachten. Was an Wasser quasi reinmassiert wird (Eis/Schüttung), geht auf keine Kuhhaut!

Bei Fleischwurst und Gelbwurst fügt man ein Drittel bis die Hälfte Wasser hinzu, dementsprechend ein Viertel bis die Hälfte ausgesprochenes Trinkwasser. Hinzu kommt noch das Wasser im Fleisch selbst!

Wenn man jetzt noch retourniertes Wurstwasser zur Wurstproduktion nutzen würde, dann ließe der Wasseranteil quasi beliebig nah an die 100% treiben. (;

Martin am :

Sonst wärs ja ein Keks :-D

Johnny Doof am :

Hoffentlich ist das Wasser aus biologisch-ökologischer Freilandhaltung aus der Region und direktem Handel.
Idealerweise noch bei Vollmond rhythmisch levitiert zur Belebung und Energetisierung.
Also mindestens Demeter! :-P

Mitleser am :

Mich schreckt bei Fleischersatzprodukten eher ab, was da neben Wasser noch auf der Liste steht.

Da kann ich auch das mit Antibiotika vollgepumpte Original essen, kommt wahrscheinlich am Ende aufs gleiche raus.

Georg am :

Ich wuchs zum Teil auf dem Platten Land auf,wir haben unser Fleisch selbst groß gezogen und dann schlachten lassen,es behielt beim Braten seine grösse und es schmeckte Super .Dann zogen wir nach Bremen,nichts mehr mit Hausschlachtung,Fleisch von Brema , Comet und Freibank kam auf den Teller,es schrumpfte in der Pfanne und schmeckte fade.Also bei solchem Fleisch glaube ich sofort das Wasser auf Platz Eins gehört.
Wie das mit dem Fleischersatz so aussieht hat Lege schön gezeigt:
https://www.youtube.com/watch?v=AIARzvOQgfc

Panther am :

Der Ausdruck "Fleischersatzprodukte" _ist_ Lästern. Irgendwelche Ausformungen (z.B. zum Anbraten), Geschmacksnoten (z.B. durch Räuchern) usw. sind nicht den Fleischprodukten vorbehalten. Toll sind auch Leute, die z.B. altehrwürdige Falafel oder nicht minder traditionelles Tofu als "Fleischersatzprodukt" titulieren.

wupme am :

Wobei Tofu hierzulande doch zum Großteil genau das ist, Fleischersatz.
Ein Schwamm der Aromen recht gut aufnimmt und bei XYZ irgend ein Fleisch ersetzen soll

Nobody am :

Mein lästern in dem Punkt besteht eher darin das man ein industriell hoch verarbeitet Produkt nutzt um sich vermeintlich gesünder zu ernähren. Dabei sind es meist die einfachen Produkte die sich als gesünder erweisen. Aber wie so oft, die Dosis macht das Gift. Soll jeder essen was er mag, mir kommt bisher kein Fleischersatz ins Haus, ich verzichte lieber auf Fleisch bzw reduzier die Mengen deutlich. Dann lieber echtes Genüse als falsches Fleisch ;-)

SPages am :

Du sprichst meine Gedanken zu dem Thema aus.

Besonders skurril finde ich die Personen welche sich dann Nahrungsergänzungsmittel (Pillen) einwerfen um irgendetwas auszugleichen. Irgendwie glaube ich nicht die beste aller möglichen Lösungs.

Sagt ein Flexitatrier, der gut gemacht vegetarische und vegane Gerichte echt lecker findet, aber auch etwas für gute Rindersteaks übrig hat.

wupme am :

Als ginge es um Gesundheit. Es geht darum das eigene Gewissen gegenüber der Umwelt zu beruhigen.

Flexitarier, auch wieder ein Begriff den eigentlich niemand braucht. Frühe nannte man das "Der ist normal wie andere auch"

Sonstwer am :

Wenn man mal grundsätzlich vegetarische oder vegane Ernährung nicht unter dem Aspekt der Gesundheit des Essenden, sondern des Ressourcenbedarfs betrachtet, dann ist der Fleischersatz bei denen, die diese ressourcenschonende Ernährung zwar grundsätzlich für richtig halten, aber eben nicht auf Fleischartige Komponenten ihrer Nahrung verzichten wollen, verständlich.

Und tatsächlich wird es schwer fallen, trotz aller Verarbeitungsstufen eines "Kunstschnitzels", den Ressourcenbedarf und Schadstoffausstoß der gleichen Menge echten Fleischs zu übertreffen.

Nobody am :

Am Resourcenschonensten und am besten fürs Tierwohl, wäre dann wohl wenn Mensch sich von Abfall ernährt... Freiwillige vor ;-)

Nein, Quatsch beiseite... ich habe eigentlich immer einen kritischen Blick auf Lebensmittel, wenn sie stark industriell verarbeitet werden. In der Regel erweisen sich diese Lebensmittel nämlich als ungesund, fängt ganz klassisch bei Süßigkeiten an. Kurzum, was man nicht selber herstellen kann, sollte man mit Vorsicht genießen.

Und ich esse lieber eine ehrliche Gemüsefrikadelle (die auch gerne nach Gemüse schmecken darf), als nen verlogenen Burger der wie Fleisch schmecken soll, (es ggf. aber nicht tut), und dazu noch im Labor getrimmt werden musste.

Aber jeder darf es gerne halten wie er möchte... Krieg ja auch schon Ausschlag wenn bei den Zutaten cellulose auftaucht... käme nie auf die Idee mir cellulose ins Essen zu mischen, also will ich auch nicht das andere es tun.

Sonstwer am :

Und aus was bestehen die unverdaulichen Teile deines Gemüseburgers? Die Ballaststoffe?

In der Masse ist das eben Zellulose.

Und dasd Methylzellulose ein wunderbares Bindemittel ist, das Dinge zusammenhält merken wir halt auch beim Tapezieren - das ist die Hauptzutat im üblicherweise lila verpackten robusteren Tapetenkleister.

Nobody am :

Ja, das ist Zellulose, aber nicht von ner Firma beigemischt und ein Produkt zu trimmen, sondern aus dem Gemüse ganz natürlich gewachsen... da stimmen eher die relationen als bei einem Unternehmen was primär schaut das die Kasse klingelt.

Wie gesagt, wenn ich an gesund denke, dann denke ich an geringe Verarbeitungsstufen und selber kochen... alles was die Industrie macht, hat damit relativ wenig zu tun.

Georg am :

Wenn man sich die Fertigprodukte der Lebensmittelindustrie einverleibt dann futtert man doch Abfälle 8-)

Sebastian am :

Ich finde es merkwürdig, wenn Leute glauben, nur weil das Produkt in einem Bio-Reaktor (also einem Tier) hergestellt wurde, müsse es gesünder sein als ein industriell hergestelltes Produkt. Und dann kommt noch dazu, dass viele Fleischprodukte auch nach dem Schlachten noch zu einem hohen Grad weiterverarbeitet werden…

Nur weil etwas „natürlich“ ist, heißt das noch lange nicht, dass es auch gesund ist. Aflatoxine sind zu 100 Prozent natürlich und trotzdem sind sie viel gefährlicher als viele industriell hergestellten Giftstoffe.

Panther am :

Fleischprodukte sind doch DER Inbegriff industriell hergestellter Billigstnahrung mit möglichst viel Chemie, hochgezüchtetem (Wasser-) Fett und viel "Behandlung" zum Verkauf.

jck am :

V.a. die teuren, veganen Bratlinge als Fleischersatz für Hamburger sind m.E. sehr lecker, weil die sich echt Mühe mit dem Würzen geben, da Soja halt mal - außer umami - mal eher nach gar nichts schmeckt. Man kann die ganz wundervoll als Ersatz für ein Brötchen verwenden, zum Beispiel - also, Bratling - Fleisch - Bratling.

eigentlichegal am :

Okay, der Wasseranteil alleine ist dann normal. (Hab ich so noch nie betrachtet, ist aber richtig)
...aber danach kommt halt tierisches Eiweiß als relevanter Inhalt und es geht eben nicht gleich mit Füllstoff weiter.
So vegane Wurst ist Wasser und Öl und alles weitere dient nur dem Zweck, das Ganze in feste Form zu bringen, inkl. ansprechender Farbe und Geschmack.
Und das finde ich dann letztendlich dann doch "leer".

Sonstwer am :

Du hast die 20g Sojaeiweiß vergessen, die nach den 60g Wasser kommen.

Mokantin am :

Ich habe nie gelernt, ohne Fleisch zu kochen, und Kochen gehört auch nicht zu meinen Hobbies. Ich finde es daher bequem, dass ich mir einfach ein Schnitzel braten kann, obwohl ich kein Fleisch esse.

Dass eine Wurst aus Schwein gesünder ist als eine aus Soja, glaube ich nicht. Mit Sicherheit ist die Sojawurst aber gesünder für Schwein und Umwelt. Also kaufe ich lieber die, wenn sie für mich geschmacklich akzeptabel ist

someone am :

Auch im Fleisch ist oft genug eine extra Dosis Wasser. Die steht nur nicht als Wasser drauf. Das heisst dann Flüssigwürze.

Und was die Wurst angeht, die oben schon erwähnt wurde - man muss so eine Supermarktsalami nur mal wiegen, wenn sie sich schon langsam ihrem MHD nähert. Das ist aber ganz weit weg von dem was draufsteht. Was ist da wohl verdunstet?

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