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LD'in-Verwirrung

Vor einer Weile haben wir eine Ladendiebin gestellt, die sich hier am Alkohol bedient hatte. Die Sache verlief friedlich und augenscheinlich konnte sie sich ausweisen, so dass wir die Anzeige ohne Polizei aufnahmen. Es folgten das übliche Prozedere und die Aussprache eines wie immer lebenslangen Hausverbots. Mit "augenscheinlich konnte sie sich ausweisen" meinte ich nun, dass sie einen Personalausweis dabei hatte und die Person auf dem Foto darauf durchaus sie sein konnte. Manche Drogenabhängige sehen ihren Passfotos nach einiger Zeit nicht mehr unbedingt sehr ähnlich, Gewichtsverlust und allgemeiner körperlicher Verfall bewirken mitunter durchaus erstaunliche Veränderungen. Hier war der Unterschied jedoch nicht so erheblich, dass wir misstrauisch wurden.

Ein paar Wochen, nachdem ich die Anzeige zur Polizei geschickt hatte, kam eine Frau in den Laden und beschwerte sich über ein ihr angehängtes Verfahren wegen Ladendiebstahls. Dem Namen nach war es die vom oben erwähnten Personalausweis. Aber sie sah irgendwie ganz anders aus, zumindest erkannte sie niemand wieder. Wir waren verwirrt: Wer ist diese Frau? Und wer die eigentliche Ladendiebin? Und wem gehörte der Ausweis denn nun wirklich? Wir konnten in dem Moment nichts machen und baten sie, diese sonderbare Verwechslung (oder was auch immer dahinter steckte) bitte zusammen mit der Polizei aufzuklären. Es vergingen die Wochen und schließlich ein paar Monate und nichts geschah.

Nun kam ein Schreiben von der Staatsanwaltschaft Bremen mit einem mir längst bekannten Textbaustein: "Neben der in jener Sache zu erwartenden Strafe fällt die Strafe, zu der die Verfolgung der von Ihnen angezeigten Tat führen kann, nicht beträchtlich ins Gewicht, [...]"

Die genannte Täterin war die vom Ausweis, also augenscheinlich die, die nicht hier geklaut hatte. So ganz unbescholten war sie aber dann wohl doch nicht. Ich habe nach wie vor keinen blassen Schimmer, was da nun letztendlich genau passiert ist – aber die Tat bei mir hier spielt offenbar für das weitere Schicksal der beteiligten Personen keine weitere Rolle.

Kopfkratzend verbleibe ich …

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Raoul on :

Na, ist doch logisch: Person A wurde von Person B der Ausweis geklaut, B hat bei Dir im Geschäft was geklaut und A wurde aufgrund der falschen Personalienfeststellung angezeigt. Das hat A herausgefunden und daraufhin B mißbraucht, zerstückelt und in den Fluß geworfen. Einen Teil davon wiederum fand der Kommissar K heraus, der nun jedoch überzeugt scheint, daß A nicht nur den Mord begangen, sondern auch bei Dir im Geschäft was geklaut hat.

Ich würde sicherheitshalber ein erklärendes Schreiben S an den R schicken.

Klodeckel on :

Ist in diesen Kreisen nicht unüblich, dass man sich Ersatzpapiere bei engen Verwandten ausborgt. Vermutlich ist die Ladendiebin die Schwester von der Frau, die du zu Unrecht angezeigt hast. Wie auch immer, es spielt ja nun keine große Rolle mehr, da niemand außer Dir durch die schlampige Ausweisüberprüfung geschädigt wurde. Beim nächsten Mal halt genauer kontrollieren. Und bei geringsten Zweifeln einen Peterwagen rufen.

Georg on :

Peterwagen???? :-O
Wir sind hier doch nicht in Hamburch :-P

Michael on :

Irgendwie finde ich das immer heftig, wenn irgendwo schon dermaßen die Kacke am Dampfen ist, dass eine Anzeige mehr oder weniger, nicht mehr ins Gewicht fällt. Aus dem Loch kommen die doch nie wieder raus...

Plötzlich musst Du Dich, anstatt Wurst und Käse zu verkaufen, zum Erkennungsdienstler erweitern ;-)

Asd on :

Was für ein Loch?

Hierzulande fällt doch jeder weich. Die klauenden Asis kommen irgendwann in den Knast. Falls nicht, kriegen sie einen Bewährungshelfer. Eine Wohnung bekommen sie, und Grundsicherung. Suppenküchen, in denen sie etwas zu essen kriegen. Ob sie Schulden oder Vorstrafen haben, ist denen egal. Zu holen ist doch sowieso nichts.
Die Asis haben vollkommene Narrenfreiheit und kriegen immer und immer wieder eine neue letzte Chance, die sie bloß nutzen, um weiter Drogen zu nehmen und der arbeitenden Bevölkerung auf den Sack zu gehen.

Und all das bezahlen diejenigen, die jeden Morgen früh aufstehen, um zur Arbeit zu gelangen.

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