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Einweg und Mehrweg

Seit Anfang des Jahres besteht ja nun die Verpflichtung, "Einweg" und "Mehrweg" direkt bei der Preisauszeichnung zu kennzeichnen. Mit vielen Jahren Erfahrung in der Leergutannahme und der Tatsache, dass viele Kunden bei "Einweg" automatisch an "nicht bepfandet" denken, hatte ich zu Beginn dieser Kennzeichnung damit gerechnet, vielen Leuten die Unterschiede detailliert erklären zu müssen.

Aber das ist bislang nicht eingetreten. Entweder, weil die Leute erfahrungsgemäß ohnehin keine Schilder lesen, oder weil sie diese Verpackungen nun (noch häufiger) einfach wegwerfen und gar nicht mitbekommen, dass sie auch dafür (schon lange) Pfand zahlen mussten …


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Kommentare

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DerUschi am :

Ich frage mich was das bringen soll?
Das ganze Einwegpfand Konzept ist doch total gescheitert.
90% der Leute wissen doch gar nicht, dass die Flaschen die sie zurück bringen, nicht wiederverwendet werden (also nicht direkt als Flasche)
Das Einwegpfand hat gebracht, dass Discounter NUR NOCH EINWEG haben und gar kein Mehrweg mehr.
Und auch in Läden wo es beides gibt sieht es für Mehrweg schlecht aus.
Denn wenn die 1 Liter Flasche Cola 1,20€ im Mehrweg kostet und daneben die 1,5 Liter Flasche Cola für 0,69€ steht, ist doch klar was gekauft wird.
Von dem ganzen Stress mit Mehrweg, bei der Rückgabe (Diese Flaschen führen wir nicht und nehmen sie deshalb auch nicht an) will ich erst gar nicht anfangen.
Wenn es politisch gewollt wäre, Mehrweg zu fördern, wäre der einzige weg Getränke in Einwegverpackungen TEURER zu machen als in Mehrweg.

Theo am :

Das Einweg-Pfand hat meines Erachtens aber durchaus auch gebracht, dass sehr viel weniger Flaschen und Dosen in der Natur herum liegen. Und wenn dann, tatsächlich Glasflaschen. Wäre also tatsächlich hilfreich, das Mehrwegpfand anzuheben...

Tobi am :

Die Harddiscounter (ALDI, LIDL und Co.) hatten noch nie Mehrweg im Sortiment, auch nicht vor dem Einwegpfand.

Bernd am :

Ich finde den Begriff "Einweg" auch irreführend und kann nachvollziehen, dass manche Verbraucher damit ihre Probleme haben.

Ist es überhaupt nur "ein Weg"? Oder ist es eigentlich ein "Zwei Weg"? Die Flasche geht ja vom Laden zum Kunden nach Hause UND wieder den Weg zurück. Sie geht den Weg also zweimal.

Falls mit "ein Weg" der Weg selber gemeint ist, geht die Mehrweg den Weg ja auch nur einmal und wäre eine Einweg.

Felix am :

Bei mir ist der Gedankengang mittlerweile eigentlich eher:
Einweg - teures Pfand, muss man unbedingt zurück bringen!
Mehrweg - billiges Pfand, kann man zur Not auch anderweitig entsorgen und ist evtl. mit Problemen verbunden, wenn man nicht den richtigen Laden ansteuert.
Wenn mal irgendwas pfandfrei ist, bin ich in der Regel eher verwundert darüber. Damit rechne ich gar nicht mehr.
Das System und jetzt die neuen Schilder bringen natürlich gar nichts. Man bekommt sein Geld ja wieder und was mit der Flasche passiert ist den Leuten egal. Funktionieren würde vielleicht eine Strafsteuer. Man zahlt 30 Cent Pfand und bekommt aber nur 20 Cent zurück. Wie bei Sanifair. Nur dass das Geld vom Staat für sinnvolles ausgegeben werden kann und nicht bei einer privaten Firma landet.

Josef am :

Bei Sanifair bekommt was zurück?
Ach stimmt, aber, wenn man teures Zeug kauft, was man eh nicht will.
Ich lasse die Bons immer liegen, und meistens haben das viele andere vor mir so gemacht.

z.B. John Doe am :

Staat und sinnvolle Ausgaben in einem Satz.
Fat chance.

Asd am :

Ich kaufe einfach Getränke nur noch im Tetrapack. Da muss ich nichts zurückbringen und kann das einfach in die Gelbe Tonne werfen.

hartmut am :

Die Flüssigkeiten, die man in Tetra-Packs abgefüllt bekommt, sind aber auch in Einwegflaschen pfandfrei?

Tobi am :

Nein. Stilles Mineralwasser oder Eistee z.B. sind in Einwegflaschen und -dosen pfandpflichtig.

Zeddi am :

Bernd> Also wenn man es unbedingt so sehen möchte:
Die Flasche geht einen weg - vom Hersteller der Flasche, zum Befüller über den Großhandel zum Einzelhandel, dann zum Kunden, vom Kunden zurück an den Einzelhandel, dann in den Schreder und dann zum Verfeuern (Aka Recycling).

Mehrweg geht "seinen" weg mehrfach.

Ich finde das relativ gut das "Groß" ranzuschreiben, villeicht sieht ja der ein-oder-andere Verbraucher dann eher das es sich um Einweg handelt. Ich halte das für möglich.

Pfandleierspieler am :

Warum nicht gross 25¢ PFAND, 15¢ PFAND, 8¢ PFAND, etc. ? Anstelle gross EINWEG und MEHRWEG und den Pfandbertrag in Mikroschrift? Warum überhaupt Pfand in verschiedenen Stufen? Und warum nicht wie Felix Vorschlägt eine nebst dem Einweg-Pfand eine Einweg-Lenkungsabgabe von z.B. 10 Cents?

Aber hey, wenn es Sinn machen würde und zweckmässig wäre, dann wäre es ja nicht Politik.

Tobi am :

Eine Lenkungsabgabe im rechtlichen Sinn wird kaum möglich sein, wenn dann läuft es auf eine Steuer hinaus.
Ob das dann auch wirklich funktioniert oder nur das allgemeine Preisniveau bei Getränken steigt, ist eine andere Frage.


Und solange es keine aktuellen und unabhängigen Ökobilanzen gibt, ist die ganze Diskussion eigentlich sowieso überflüssig.

Klappflügel am :

Warum sollte mich es als Kunde überhaupt interessieren ob Mehr-, Einweg oder was auch immer. Wenn ich das Produkt haben will, dass nur in einer Sorte verkauft wird, dann kaufe ich es auch.
Das lästige durch die Gegend schleppen hab ich ja so oder so jedesmal.

Abgesehen von Weinflaschen, die haben keinen Pfand und landen direkt im Altglas.

Fabi am :

Auch Weinflaschen haben Pfand. Viele der 1 Liter Flaschen haben zwischen 2 und 5 Cent. Kann man der Umwelt zuliebe trotzdem wieder zurückbringen.

Christian84 am :

Als nicht Biertrinker habe ich ja gelegentlich doch mal zwei drei flaschen rumstehen. Die paar Cent sind mir dann das lagern und mitnehmen nicht wert, landen also im müll

Dirk am :

Tatsächlich ein zunehmendes Problem für die Brauereien. Die 8 Cent für die einfachen Flaschen decken kaum noch die Kosten. Dazu inzwischen viele Brauereieigenkreationen, die dass ganze noch verteuern. Die Systemflaschen haben dagegen das Problem, dass viele Hersteller einfach sehr ungern neue kaufen und die im Umlauf sehr gebraucht aussehen. Wenngleich das eigentlich noch besser für die Umwelt ist.

Die Leute im Allgemeinen sind überfordert weil dessinteressiert, was Flaschenpfand betrifft. Das sieht man auch an den Müllbergen vor dem Automaten. Weine, Essig, Importe landen da genau so wie Pfandflaschen die beim ersten Mal nicht erkannt wurden, weil der Automat zickte oder Ettiketten verruscht sind (passiert häufig bei Kunststoff Brau und Brunnen Flaschen, wenn die Taile verdeckt ist, glaubt der Automat da was anderes vor sich zu haben).

In Berlin wird ein Großteil der Hofsammlung von Altglas abgeschafft. Wird auch Recycling ungemein helfen.

Tilla am :

Für die Brauereien mit "ihren" Flaschenkreationen habe ich keine Träne übrig. Allgemein ist der Pfand aufgrund der Lobbyarbeit ohnehin viel zu gering bemessen, vgl. z.B. den Beitrag von "Christian84". Man will schließlich Gewinn abschöpfen, wovon eine höhere Preiswahrnehmung durch angemessene Pfandhöhen erstmal abhält.

Antje Faber am :

Dann stell sie doch wenigstens draußen neben den nächsten Mülleimer. In den nächsten 6 Stunden sind sie garantiert weg, weil irgendwer die 24ct gut gebrauchen kann.

Fabi am :

Bei Mehrweg ist der Pfandsatz tatsächlich sehr gering. Trotzdem sollte man die Flaschen zurückbringen, nicht wegen dem Geld sondern wegen der Umwwlt!
Wenn man sich die Mühe nicht machen will, stellt man die vor den Altglascontainer, die bringt bestimmt wer anders dorthin zurück, wo man die Flaschen umweltfreundlich wiederverwendet!

Amsel am :

Das mit dem Mehrweg und Einweg ist alles sowieso komisch. Und warum Mehrwegverpackungen günstiger befandet sind als Einwegverpackungen, versteht sowieso keiner. Somit ergibt es sich, wie Felix schon sagte, die Mehrweg eher mal in den Müll als Einweg. Und warum nicht einfach einheitliches Pfand? Würde sehr viel Bürokratie sparen.

Nicht der Andere am :

Mehrwegpfand und auch die konkreten Pfandhöhen gab's schon vor der Einführung des Einwegpfandes (2003/2006). Das Einwegpfand wurde dann mutmaßlich deutlich überhalb des Mehrwegpfandes angesiedelt, um eine erhöhte Wichtigkeit zu signalisieren und einen hohen Rücklauf zu erreiche.

Mit einheitlichem Pfand entfiele ein Teil des konsumentenseitigen Unterscheidungsmerkmals beider Pfandarten. Und das günstige Mehrwegpfand will man sicher schon deshalb nicht ändern/anheben, weil man dann für die komplette, gerade im Umlauf befindlichen Mehrwegflaschen mehr auszuzahlen hätte, als man eingenommen hatte.

NetzBlogR am :

Ich würde es für jeden verständlich machen: "Einweg" oder "Mehrweg" schreiben, so wie es gesetzlich gefordert ist – und dann noch groß "MIT PFAND" dazu.

Tobi am :

Was einige hier offenbar missverstehen: Das Mehrwegpfand wird allein privatwirtschaftlich organisiert, es gibt keine Regelung in der Verpackungsverordnung dazu und auch keine allgemeine Rücknahmepflicht.

Im Allgemeinen geht man davon aus, dass die Abfüller ein privates finanzielles Interesse daran haben ihre leeren Mehrwegflaschen zurückzubekommen.

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