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Einkaufswagenwaschstraße

Stefan hat mir zwei Bilder einer Einkaufswagenwaschstraße geschickt, die er bei einem Billa (Rewe) Markt in Kärnten entdeckt hat. Vielen Dank für die Zusendung und auch ich gebe zu, dass ich sowas derart professionell aufgezogen bislang auch noch nicht kannte:




Wie die SPAR das Leben verändern kann…

Meine Geschichte ist bekannt und der SPAR verdanke ich sehr viel. Nicht monetär, nein, es war viel Arbeit hier – aber alleine schon die Möglichkeit, hier damals mein Geschäft zu eröffnen, hat mein Leben verändert.

Vor einer Weile hatte mir Jan Hendrik seine Geschichte geschrieben und auch, warum, ihm die Marke SPAR so viel bedeutet. Ich kann's verstehen und habe echt Respekt vor seinem Werdegang. Vielen Dank für die Zusendung und allen anderen viel Spaß beim Lesen:
Hallo Björn,

zunächst einmal möchte ich deinen Blog loben.
Ich bin damals eher zufällig bei einer Suche nach "Spar" darüber gestolpert und ein treuer Leser geblieben.
Vor allem weil dein Geschäft noch die Flagge einer Marke trägt, der ich irgendwie besonders viel zu verdanken habe.
Gerne hätte ich hier und da mal etwas kommentiert, aber irgendwie wurde meine Anmeldung nie freigeschaltet.

Ich finde es sehr schade, dass Edeka dich jetzt dazu "zwingt", die gute alte Tanne "absägen zu müssen" und gegen das blaue "E" auszutauschen.

Wie ich im ersten Absatz schon erwähnte, habe ich der Spar einiges zu verdanken.

Durch dauernde Unlust, ein paar falsche Freunde, vielleicht auch die falschen Lehrer machte ich im Jahr 1999 mit 15 eher einen mittelmäßigen (2,7 im Notendurchschnitt), als einen sehr guten Hauptschulabschluss.

Durch einen Mitarbeiter der DAK, der, warum auch immer es tat, einen Hausbesuch bei uns machte und mich fragte, wie ich mir die Zukunft vorstellen würde und ob ich schon einen Ausbildungsplatz habe, kam ich an unseren damaligen, örtlichen Spar Frischemarkt. Der DAK-Mitarbeiter baute den Kontakt zu dem Spar-Markt-Eigentümer auf.
Ohne ein Bewerbungsschreiben lud mich der Inhaber des Marktes zu einem Vorstellunggespräch ein.
Obwohl ich damals noch eher schüchtern und zurückhalten war, glaubte mein damaliger Chef an mich und ich bekam meinen Ausbildungsplatz zum Kaufmann im Einzelhandel.

Schon an meinem ersten Arbeitstag fühlte ich mich "sauwohl" bei meiner "Tanne" und begann aufzublühen.
Die Kollegen waren toll, die Kunden mochten mich, mein Chef war einmalig, dazu noch die regelmäßigen, mehrtägigen Fortbildungen für Auszubildende der Spar-Zentrale Schenefeld, über die ich neue und bis heute anhaltende Freundschaften bildete. Das alles gab mir neues Selbstbewusstsein und Spaß am Lernen.
Das Wissen fiel mir wieder so zu - wie es einst in der Grundschule vor dem Schulabsturz war.
In der Berufsschule waren meine Noten nicht mehr zwischen 2(-) und 4, sondern im Notenbereich 1 bis 2.

So besaß ich mit Abschluss der Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel nicht nur einen sehr guten IHK-Abschluss, sondern auch noch Selbstbewusstsein, Stolz auf meine Leistungen und vor allem meinen Realschulabschluss. - Ich weiß nicht, ob dies in Bremen auch so möglich ist, bei uns in Schleswig-Holstein erlangt man den Abschluss mit der Ausbildung, wenn man besser als 3,0 die Berufsschule abschließt und einen Zusatzunterricht (Englisch und Mathe) besucht.

Dieser Realschulschulabschluss, der sich mit einem Schnitt von 1,2 darstellte, erlaubte mir anschließend ein Fachgymnasium zu besuchen und die allgemeine Hochschulreife, kurz Abi, zu erlangen.

Heute - 10 Jahre nach Abschluss meiner Ausbildung, Abitur, Zivi-Dienst und einem "Sabbatical" in den USA - studiere ich Medizin.

Ich weiß nicht, ob ich ohne Spar und meinen Chef das heute so machen könnte und nicht stattdessen einfach nur abgestürzt wäre.

Ich war immer irgendwie "stolz" auf Spar und wenn ich an meine Ausbildung denke und die Fortbildungen für uns Azubis, in denen wir hin und wieder auf Edeka-Azubis trafen, und wie sehr man sich "angiftete", blutet mir der das Herz zu sehen, dass du die Tanne absägen sollst und jetzt Edeka das Zepter über die Spar Deutschland hat.

Es ist sehr schade, dass die letzten, echten Spar-Märkte das Feld räumen müssen und somit Spar allenfalls noch ein Tankstellenladen einer Jet-Tankstelle ist, oder gänzlich vergessen wird.

Heute sah ich bei dem Nachfolger meines Ausbildungsmarkts zwischen seinen Edeka-Einkaufswagen zwei, schon fast verloren, wirkende Einkaufswagen mit der guten alten Spar-Banderole um die Griffe und ich dachte mir, dass ich davon einmal ein Foto mache und es dir sende.
Vielleicht ist es was für den Blog und schon die Ahnung, wie es einmal bei dir aussehen könnte. - Wobei du sicher alle Wagen "umflaggen" wirst. ;-)

Viele Grüße,
Jan Hendrik

PS: Meinen Einkauf habe ich natürlich ganz "stilvoll" mit dem Spareinkaufswagen erledigt. ;-)

Leider vergriffen!

Fundstück von Luis in einem Bio-Markt. Die Idee ist ganz witzig, sowas schwebte mir zu den Anfängen hier vor über zwölf Jahren (und sogar schon in den Träumereien vor meiner Selbstständigkeit) auch schon vor. Sogar mit einer Erweiterung, nämlich dem konkreten Hinweis auf Alternativartikel.

In der Praxis kaum umzusetzen, da sehr arbeitsintensiv.


Leser-Weihnachtsgeschichte 2012 – 3

Die dritte Zusendung kam von Alexander:

Es ist schon einige Jahre her, dass ich mich am Tag vor Heiligabend in einen großen Supermarkt gestürzt habe. Überall genervte Menschen und lange Schlangen an allen Kassen.

Von hinten bahnte sich ein Junge den Weg zu den Kassen und blieb artig hinter den Wartenden stehen. Von vorne aus der Schlange fauchte eine Frau, offensichtlich seine Mutter: "Komm hier her!". Sie hatte sich früh mit nur wenigen Artikeln in der Hand in die Schlange gestellt und wollte nun, dass sich ihr Sohn, der noch mit dem Einkaufswagen etwas besorgt hatte, zu ihr durchdrängelte.

Alle Wartenden wurden auf die Lage des Jungen aufmerksam. Er wusste genau, dass man sich nicht vordrängeln darf und er zögerte. Seine Mutter nun lauter: "Komm endlich hier her!". Er bahnte sich dann zögerlich mit rotem Kopf den Weg vorbei an den Wartenden und erntete mehr Mitleid als Aggressionen.

Als er dann endlich vorne bei seiner Mutter ankam, sagte die hinter ihr wartende Kundin so laut, so dass es alle hören konnten:" Sagen Sie mal: Haben Sie keine Augen im Kopf? Das hier ist die Schnellkasse für bis zu 10 Artikel!". Also musste sich die Mutter mitsamt Sohn und Einkaufswagen an das Ende einer anderen Kassenschlange stellen.

Ich habe wieder gesehen, dass man mit etwas Geduld und Rücksicht solchen Konfrontationen entgehen kann. Und nicht nur ich lächelte trotz des Stresses in weihnachtlicher Freude und das Warten war nur noch halb so schlimm.

Leser-Weihnachtsgeschichte 2012 – 1

Die erste Zusendung kam von Anke:

Es ist November und überall stehen die Weihnachtssachen in den Gängen. Glänzende Kinderaugen betrachten Schokonikoläuse und Eltern erklären ihren Kindern, dass diese schönen Sachen nicht käuflich sind sondern vom Nikolaus, Weihnachtsmann oder Christkind abgeholt und den Kindern gebracht werden. Manche Kinder schauen traurig, andere gespannt und neugierig. Die Eltern sind erleichtert, wenn die Kinder die Geschichte schlucken.

Dazwischen ist ein älterer Herr, der die Haltbarkeitsdaten von Schokoladen überprüft und dann den gesamten Bestand dieser Schokoladensorte in den Wagen packt. Immerhin 6 Kartons. Er erzählt: "Die Schokolade ist so günstig und noch eine Weile haltbar. Im Februar fahren wir in ein Gefängnis und ein Kinderheim nach Rumänien und dort wollen wir den Kindern die Schokoladen schenken. Die kennen sowas gar nicht und bekommen auch nie was geschenkt. Für die ist das der Himmel auf Erden"

Ein älteres Ehepaar an der Kasse hörte das. Der Herr drückte dem anderen Herrn spontan 50€ in die Hand und fragte, was die Kinder sonst noch gebrauchen könnten. Seine Frau lud derweil die Einkäufe ein und drückte einem Mädchen, was mit ihren Eltern an der anderen Kasse stand, spontan eine Tüte Schokobonbons, die sie soeben gekauft hatte, in die Hand.

Der Herr mit den Schokoladenkartons wollte danach noch andere Geschäfte der Kette besuchen um weitere Kartons davon zu kaufen.

Seufzen im Supermarkt

Erlebnis von Luigi, der sich auch manchmal mit vollkommen verständnisfreien Kunden herumärgern muss:
Also manche Kunden könnte man einfach... argh...

Kunde: "Die Schlange ist total lang. Rufen Sie doch jemanden der noch eine Kasse aufmacht..."

Antwortmöglichkeit A: "Ich bin gerade zur Kasse gesprintet und habe mich fast auf die Fresse gelegt weil einer ihrer Kolleginnen ausprobieren wollte, ob die Schwerkraft auch für Ölflaschen gilt. Mal ganz ruhig..."

Antwortmöglichkeit B: "Der Laden ist zwölf Stunden geöffnet, beginnend ab neun Uhr morgen. Es zwingt sie keiner zur Mittagszeit einzukaufen. "

Antwortmöglichkeit C: "Wir sind seit sieben Uhr hier auf den Beinen und haben bisher nur das Pudding-Regal mit den Elfenneunzig Variationen nachgefüllt, von denen Sie nur zwei genommen haben: Vanille-Roibos und Holunderbachblüten-Mango. Meine Cheffin braucht auch mal eine Pause sonst klappt sie hier um. Und ich bezweifel stark dass Sie noch eine stabile Seitenlage in ihrem Armani-Anzug hinkriegen..."

Antwortmöglichkeit D: "Es würde wesentlich schneller gehen, wenn alle nicht mit 100-Scheinen oder Kreditkarte ihre paar Weintrauben bezahlen würden, so wie auch sie..."

Ich gehe nochmal alle Antwortmöglichkeiten durch, weiss wer mein Gehalt bezahlt. Dann lächle ich und kassiere ab und tue so freundlich wie möglich.
Ein freundliches "ist schon auf dem Weg" würde die Kunden vermutlich am ehesten besänftigen. Aber ich kenne solche Situationen auch und manchmal muss man sich echt zusammenreißen, nicht das zu sagen, was einem ganz vorne auf der Zungenspitze liegt. Vor allem dann, wenn man die Situation schon längst erkannt und Maßnahmen eingeleitet hat oder wenn sogar schon die zweite (dritte, vierte…) Kasse längst besetzt ist. Ich tröste mich dann immer damit, dass solche Kunden eher die Ausnahme und nicht repräsentativ für den Rest sind. :-)