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Lächerlich!

Ein Junk hatte sich mehrere Tüten Fruchtgummi in die Jacke gesteckt und wollte den Laden damit verlassen, ohne diese zu bezahlen. Am Ausgang fingen wir ihn ab. Es folgte das übliche Programm: Anzeige, Hausverbot.

Die ganze Zeit redete er davon, dass das total "lächerlich" sei, was wir da wegen den paar Euro veranstalten würden. Wir hätten die Ware wieder und sollten ihn einfach laufen lassen.

Also ich finde es überhaupt nicht lächerlich, einen Straftäter anzuzeigen. Jemand, der tagtäglich jede Minute dazu aufbringt, Geld für seinen nächsten "Schuss" zu beschaffen, betrachtet die Dinge nach einer Weile aber vermutlich aus einer anderen Perspektive.

Gewichtung

Von der Staatsanwaltschaft Bremen habe ich ein Schreiben mit einem der bekannten Textbausteine bekommen:
Gegen den Beschuldigten ist wegen anderer Straftaten bereits ein Verfahren anhängig. Neben der in jener Sache zu erwartenden Strafe fällt die Strafe, zu der die Verfolgung der von Ihnen angezeigten Tat führen kann, nicht beträchtlich ins Gewicht, [...]
Erstaunt war ich über den Tatvorwurf: "Besonders schwerer Fall des Diebstahls".

Seltsam, an den Namen oder einen besonders schlimmen Fall in letzter Zeit (von der Pfefferspray-Geschichte mal abgesehen) konnte ich mich gar nicht erinnern. Also blätterte ich kurz meinen Ordner mit den Diebstahlsprotokollen durch – und wurde fündig.

Geklaut hatte er sechs Tüten Haribo.

Leere Kiste versilbern

Kurz vor Feierabend wollte eine Gruppe von mehreren angetrunkenen Heranwachsenden noch eine leere Getränkekiste aus dem Laden am Leergutautomaten versilben. Insgesamt waren sie ziemlich breit und halbwegs friedlich.

Den Biernachschub, den sie kaufen wollten, habe ich ihnen aber nicht mehr mitgegeben. Denen hätte ich heute Abend höchstens noch ein Glas warme Milch mit Honig verkauft. Wenn überhaupt.

Schnell abgefertigter LD

Ich saß gerade an der Kasse, als jemand kräftig gegen die Schaufensterscheibe schlug. Ein Freund von mir stand draußen und hatte gerade einen Mann festgehalten, der sich mehrere Packungen Jogurtdrink in den Hosenbund gestopft hatte und einfach den Laden verließ.

Kasse geschlossen, Typen reingezerrt, Personalien vom Ausweis abgeschrieben, Hausverbot erteilt, den LD rausgeworfen und zwei Minuten später die Anzeige in den Briefkasten gesteckt. Voila.

Trotzdem insgesamt nicht erfreulich.