Skip to content

Unheimlich

Kundin vor dem Leergutautomaten: Also ich finde das Ding ja immer noch richtig unheimlich.

Genau. Vorsicht! Er ist BÖÖÖÖÖSE.

Falsche Altersklasse

Drei etwa 10-12jährige Jungs standen vor dem Spirituosenregal. Über fünf Minuten begutachteten sie die einzelnen Sorten, unterhielten sich über Liköre und Branntweine.

Natürlich hätten sie den Sprit bei uns nicht kaufen können, aber sollte man sich Gedanken machen? In dem Alter habe ich mich jedenfalls noch lange nicht für harten Alkohol interessiert.

Der Wein aus dem Angebot

Manche Dinge, die man erlebt, sind so kurios, dass man sogar erstmal eine Zeitlang darüber nachdenken muss, um herauszufinden, ob man wirklich alles richtig verstanden hat. Mittlerweile bin ich mir sicher, keinen wichtigen Teil verpasst zu haben.

Vorgeschichte: In der vergangenen Woche hatten wir Blanchet-Wein für 1,99€ im Angebot. Sowohl auf dem Fensterplakat als auch auf dem Angebotsschild am Regal stand "Blanchet – Französischer Tafelwein". Das impliziert eigentlich inzwischen sämtliche Blanchet-Weine, also auch die aus anderen Ländern als Frankreich.

Nun hatte eine ältere Kundin eine Flasche deutschen Blanchet aus dem Regal genommen, war damit zur Kasse gegangen und hat dort schließlich erfahren, dass der Wein 1,99€ kosten soll. Sie hat ihn zwar gekauft, war darüber aber doch sehr empört, denn schließlich war der französische Blanchet beworben und nicht der deutsche.

Eben kam sie damit zu mir und beanstandete diese irreführende Werbung. Auf Nachfragen erklärte sie, dass sie eine Flasche französischen Tafelwein, so wie es auf dem Plakat stand, kaufen wollte. Den französischen hatte sie im Regal nicht gefunden (obwohl er gleich neben dem deutschen Blanchet steht) und so nahm sie sich den hiesigen Weißwein. An der Kasse dann die böse Überraschung: Den gab's auch zum Angebotspreis. Das sei doch Kundenverarschung.

Vorsichtshalber habe ich der Kundin angeboten, dass sie den Wein nachträglich zum regulären Preis kauft und mir das zu viel gezahlte Geld zurückgibt. Wollte sie aber auch nicht. Und, ehrlich gesagt, bin ich nun schon die ganze Zeit am überlegen, was sie überhaupt wollte...

Quark beim Eis

Gut: Wenn der Kunde merkt, dass er einen kühlpflichtigen Artikel nun doch nicht kaufen will und diesen nicht gedankenlos irgendwo in den Laden sondern sorgsam in ein Kühlgerät gestellt.

Gut gemeint: Wenn das Kühlgerät eine Tiefkühltruhe ist. :-O


Insektenschmelze

Ein kleiner Junge (ca. 7-8 Jahre alt) durchsuchte das Zeitschriftenregal. Ich packte zufällig gerade in der Nähe und bekam mit, dass er eine Ausgabe der "Mini-Biester" (siehe auch hier) suchte. Ein Sammelwerk, bei dem für jedes Heft in jeder Ausgabe ein (echtes!) Tier in einen Kunststoffblock gegossen wurde. (Da hätte er allerdings bei uns lange suchen können. Meine Nachtschicht-Mitarbeiter hatten die Hefte zwar am Erscheinungstag immer ins Regal gelegt, dort blieben sie aber nie lange, denn ich habe sie immer gleich rausgenommen und wieder in die Remission gegeben.)

Witzig fand ich allerdings schon, wie er seiner Mutter erklärte, was er suchte: "Das sind die Hefte mit den eingeschmolzenen Insekten"

Irgendwie hat es mich ja in den Fingern gekitzelt, das Kind mal ganz naiv zu fragen, was man denn aus den eingeschmolzenen Tieren gießen kann. Aber irgendwie glaube ich, dass das der Kleine nun ganz und gar nicht verstanden hätte. :-)

Trockeneis

Ein Kunde hat mich gefragt, ob ich für knapp zwei Wochen ein Paket mit gut 12kg Trockeneis bei mir im Tiefkühlraum verwahren könnte. Klar kann ich, ich habe ihm aber gleich gesagt, dass sich trotz der Temperatur ein Teil des gefrorenen Gases verflüchtigen wird. Er war damit natürlich einverstanden, denn eine andere Lagermöglichkeit gab es gar nicht und -18 Grad sind immer noch besser als im normalen Kühlschrank.

Und sollte er vergessen, dass das Zeugs hier steht, weiß ich schon, was ich damit an einem Sonntag hier im Laden machen werde. :-)

(Nein, nicht SO!)

Kleiner Macho

Ein paar etwa 12jährige Jungs standen an der Tiefkühltruhe und überlegten, welche Pizza sie kaufen. Zwischen zwei von ihnen entwickelte sich etwa der folgende Dialog:
Was will deine Olle denn für eine essen?

Is' mir doch egal. Die hat das zu essen, was ich esse!

Kindersabber

Eine Kundin schob ihren etwa dreijährigen Nachwuchs in einem Buggy-Kinderwagen durch den Laden. Wie man es beim Einkaufen eben macht, wandte sie sich immer wieder von ihrem Kind ab und begutachtete die Ware in den Regalen.

Ausgerechnet in dem Moment, als ich gerade an dem Wagen vorbeiging, lehnte der kleine Junge gerade so weit es ging über dem Rand des Buggys und ließ sich irgendwelchen Sabber aus dem Mund laufen.

Bloß schnell weg. Aufwischen muss ich das nicht. Das "zertritt" sich schon. Aber ekelig ist's trotzdem. :-O

Kontaktlinsen

Ein Kunde suchte Kontaklinsen. Also nicht die Reinigungs- oder Aufbewahrungslösung, sondern eben die Linsen selber.

In einem Supermarkt?!? :-O

Gibt es von Kontaklinsen auch einfache Linsen in "Standardgrößen" wie bei den einfachen Lesebrillen, die man ja auch in jedem zweiten Warenhaus oder Supermarkt oder manchmal auch beim Discounter im Angebot bekommt. Das wäre die einzige logische Erklärung für mich...

Sie vergisst es sowieso wieder...

Eine ältere Stammkundin stand hilflos vor dem Leergutautomaten. "Mein Bon kam nicht raus.", jammerte sie.

Wenn man eine Flasche in die Maschine legt und die zweite sofort hinterherstopft, und zwar so weit, dass nichtmal diese Flasche von der Maschine gelesen werden konnte, kann einfach kein Bon rauskommen.

Ich erklärte der alten Dame, dass sie die Flaschen einfach nur vorne auf das Förderband zu legen braucht und dann immer, wenn die grüne Lampe wieder leuchtet, die nächste hinterher. Sie bedankte sich für die Erklärung, lachte und freute sich, dass sie es doch endlich verstanden hätte.

Glaube ich nicht.
Wir haben hier das hier schon so oft gezeigt und erklärt und jedes Mal freute sie sich und gelobte, zukünftig alles richtig zu machen.

1 zahlen, 3 mitnehmen

Ein südländischer Kunde bezahlte an der Kasse eine Flasche Bier. Meinem Mitarbeiter fiel allerdings auf, dass sich in seiner Jacke eine Flasche durchdrückte und auch ein für Bierflaschen typisches Klappern zu hören war. Also sprach er den Kunden ziemlich direkt auf die Flaschen an.

Die Erklärung, dass er die Flaschen aus seinem eigenen Laden hätte, klang ziemlich dürftig. Ich habe auch einen eigenen Laden, aber ich kaufe mein Bier nicht woanders. Aber es gibt ja die Videoaufzeichnung und darauf war zum Glück zu sehen, dass die beiden Flaschen tatsächlich nicht von uns waren.

Normalerweise entschuldigen wir uns an dieser Stelle und geben dem Kunden den Rat mit auf den Weg, in solchen Situationen beim Betreten des Ladens eben kurz Bescheid zu sagen, dass man irgendwelche Dinge mitbringt. Die übliche Reaktion darauf ist dann, dass die Leute Besserung geloben und sich meistens sogar selber noch entschuldigen.

Normalerweise...

Manche Leute beginnen auch, herumzuschreien, dass man sie vor allen Kunden (war nur kein anderer da...) des Diebstahls bezichtigen würde und lassen sich vor allem deshalb nicht bruhigen, weil sie einem erst gar nicht zuhören. Darüber muss man einfach stehen, denn das hitzige Temperament scheint den Morgenländern angeboren zu sein...

Hausmann

Eine Kundin sprach mich an, weil sie verschiedene Artikel im Laden suchte. Sie hatte eine (offenbar nicht selber geschriebene) Einkaufsliste dabei und konnte eine Zeile nicht identifizieren. Schnell warf ich einen Blick auf den Zettel und konnte die aneinandergereihten Buchstaben eindeutig als eine Backzutat auf Basis blauer, kernloser Tafeltrauben identifizieren. So konnte ich die junge Frau zielstrebig zum richtigen Regal führen und habe hier bei der Gelegenheit alle gewünschten Artikel rausgesucht und in ihr Körbchen gelegt.

Sie freute sich: "Sie sind ja ein richtiger Hausmann"

Jetzt bin ich mir nur noch mehr sicher, ob ich das als Kompliment zu werten habe. Vielleicht lieber doch nicht? ;-)

Der verlorene 5€-Schein

Ein etwa 6jähriger Junge sprach einen meiner Mitarbeiter an. Er hatte sich Brötchen eingepackt und dabei wohl sein Geld verloren. Eine kleine Banknote, die er sich, um die Hände freizubekommen, unter dem Kinn eingeklemmt hatte.

Völlig verzweifelt war er, denn das würde "richtig Ärger" geben und dann würde er von seinem Vater "wieder Prügel" bekommen. Natürlich versuchten wir, ihm irgendwie zu helfen, um ihm die angekündigten körperlichen Qualen zu ersparen.

Während mein Kollege mit dem Kleinen den Laden absucht, versuchte ich mein Glück an der Videoanlage. Leider ist der Teil vom Brotregal, vor dem der Junge stand, auf den Kameras kaum zu erkennen. Knapp zehn Minuten blätterte ich in der Aufzeichnung vor und zurück, versuchte irgendwas auf dem Monitor zu erspähen – aber völlig erfolglos. Zu erkennen war noch, wie der Junge sich das Geld unter dem Kinn einklemmte, dann verschwand er hinter dem Regal und zwei Minuten später lief er suchend hin und her. Ein anderer Kunde kam in der Zwischenzeit nicht bei ihm vorbei und so konnte die Banknote eigentlich gar nicht wirklich weit weg sein.

Das erzählte ich dem Jungen genau so und fragte, ob er den Geldschein nicht vielleicht doch in irgendeine Jacken- oder Hosentasche gestopft hat.

Ratet mal. :-)

Frische Pizza und der Ausweis

Quasi-Gastbeitrag von meinem Mitarbeiter Stephan:
Ich saß mit einem Kollegen an der Kasse, als sich an meiner Seite plötzlich zwei junge Frauen, beide Anfang bis Mitte 20, anstellten.

Eine der beiden trug zwei Pizzakartons vom Lieferservice in der Hand. Die beiden zogen sich Zigaretten aus dem Automaten und legten sie neben dem Scanner auf das Förderband.

"Hey, das ist ja toll, dass ihr uns Pizza mitbringt", sagte ich in belustigtem Tonfall.

Die eine guckte plötzlich ganz entsetzt und begann, hektisch in ihrer Tasche rumzukramen. Dabei sprach sie in einer fremden Sprache mit ihrer Freundin, die daraufhin genauso entsetzt guckte.

Mein Blick wechselt vom fröhlichen Lachen zu völliger Verwirrung. Was hatten die beiden denn nur plötzlich?!? Nach längerem Rumkramen in der Tasche holt die eine schließlich einen Reisepass heraus, und hielt ihn mir vor die Nase, während sie mit dem Zeigefinger der anderen Hand auf ihr Geburtsdatum tippte.

Nach etwa 30sekündigem Lachen war ich dann in der Lage, den beiden auf Englisch zu erklären, was ich eigentlich gemeint hatte und schon lachten sie auch wieder. :-)

Die Automatenbegeisterten

Zwei junge Damen fütterten den Leergutautomaten mit ihren mitgebrachten Kisten und Flaschen. Dabei unterhielten sie sich relativ laut und völlig begeistert über die Technik. Ein paar im Vorbeigehen aufgeschnappte Fetzen:
"Ist schon geil, so eine Maschine, dass kein Mensch das macht und dass das alles alleine läuft..."

"Oh, cool, das blaue Licht. Guck mal..."

"Krass, wie das funktionert..."
DAS ist doch mal Begeisterung! :-)