Skip to content

Traurig, aber wahr.

Diese, ich mag den Begriff kaum verwenden, Bewerbung, wurde vor ein paar Tagen meiner Marktleitung in Findorff in die Hand gedrückt.

Wer es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, mag könnte sich am letzten Satz und anderen Kuriositäten in diesem Schreiben ergötzen hier eine leichte Belustigung empfinden. Man kann sicherlich darüber schmunzeln, aber eigentlich ist es nur sehr, sehr traurig. Ich kann jedenfalls immer wieder nur den Kopf schütteln, wenn vom Arbeitsamt von der Agentur für Arbeit immer mehr Bewerbungstrainings gekürzt und gestrichen werden.

Jemand, der vielleicht weniger intelligent ist als der Durchschnitt der Bevölkerung, kann durchaus mit offenen Augen durchs Leben gehen und seinen Job 100% richtig machen. Aber wie soll man, wenn man als Personaler einen derartigen Murks auf den Schreibtisch bekommt, sich überhaupt dazu durchringen, die Zeit für ein Bewerbungsgespräch zu investieren?
Leider kenne ich auch niemanden, der einen Job für diesen jungen Mann hätte. :-(

Nachtrag a: Wer einen Job für den jungen Mann hat, möge sich melden! Und das meine ich durchaus ernst.



Nachtrag b: Der linierte Zettel (und sonst nichts!) wurde von dem jungen Mann persönlich in der Filiale Findorff abgegeben. Die dortige Filialleiterin hat ein kurzes Gespräch geführt und mir den jungen Mann beschrieben. Den persönlichen Eindruck, den dieser Bewerber gemacht hat, hatte ich bewußt nicht geschildert, denn es ging nicht um seine Person, sondern um seine Bewerbung, die stellvertretend für viele steht, die hier in den letzten Jahren abgegeben wurden.
Ich hatte mich entschlossen, diese Bewerbung zu veröffentlichen, weil ich mich darüber aufgeregt habe, daß Menschen mit deutlich geringerer Bildung derart allein gelassen werden. Da aus den Daten kein Rückschluß auf die Person möglich ist, sah ich ursprünglich auch keine datenschutzrechtlichen Probleme. Den Scan der handschriftlichen Bewerbung habe ich nun durch eine andere Version ersetzt, die einen groben Eindruck der abgegebenen Bewerbung vermittelt.
Dass so eine Bewerbung kaum eine Chance hat und dass die Agentur für Arbeit bessere Arbeit leisten sollte, ist tatsächlich die einzige Intention dieses Blogeintrages gewesen. Hier sollte niemand an den Pranger gestellt werden.
Da mich offenbar einige Mitmenschen mißverstanden haben, war dieser Beitrag heute Nacht offline. Löschen werde ich ihn nicht, denn dann gibt es für die Leser nicht die Möglichkeit, die nachfolgenden Diskussionen auch in anderen Blogs zu verstehen. Wenn man nämlich Teilsätze aus dem Zusammenhang reißt, kann ein sehr böses Bild entstehen und das finde ich unfair.
Die Formulierungen, die offenbar für Menschen, die mich nicht kennen, mißverständlich waren, habe ich durchgestrichen und dort neue Formulierungen eingesetzt. Teilsätze, die in den Kritiken völlig unter den Tisch gefallen sind, habe ich fett dargestellt.
Mit ein wenig Humor lassen sich übrigens gewisse Ungerechtigkeiten des Lebens besser verdauen und nicht jedes Lächeln ist mit Herablassung und Zynismus verbunden. ;-)

·A···bzocke

Früher war alles besser, sagt man. Früher, das war vor ein paar Jahren noch, da hat man einen Telefonanschluß bei der Telekom beauftragt und zum pauschalen Bereitstellungspreis auch die Kabelage vom Hausverteiler bis in die Wohnung incl. TEA-Schlußdose gelegt bekommen.

Rund 300 Euro für die Arbeitszeit und zweimal die Anfahrtspauschale von jeweils 40 Euro finde ich jetzt allerdings schon etwas happig. Dafür, dass ich nach Jahren der Abstinenz wieder Telekom-Kunde geworden bin, irgendwie ein recht unschöner Start. :-(