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Kein Kassierwettbewerb

Mit unserer Kassensoftware kann ich ermitteln, wie lange jeder Kassierer durchschnittlich benötigt, um einen Kunden abzufertigen. Zum Wochenende wird die Liste aller Kassenkräfte automatisch ausgedruckt, so daß man direkt die einzelnen Werte vergleichen kann.

Ein Kollege schlug folgendes vor: Ich sollte einen Wettbewerb veranstalten. Wer z.B. den geringsten Monatswert hat, kann irgendetwas gewinnen. Praktischer Nebeneffekt: Die Kassierzeit wird verkürzt, die Kunden werden zufriedener.

Werden sie das wirklich? An der Kasse hat man nicht viele Möglichkeiten, Zeit zu sparen. Wenn so ein Wettbewerb darauf hinauslaufen würde, daß Kunden nur noch stupide abkassiert werden und sämtliche zwischenmenschlichen Elemente verschwinden, dann kann ich auf so einen Wettstreit besser verzichten.

Da bleibe ich lieber bei der bewährten Methode, vor dem Kassiervorgang den Kunden bei einer freundlichen Begrüßung anzusehen und später dann gleichermaßen zu verabschieden.

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Kommentare

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HCL am :

Lieber Herr Harste,

fühlen Sie sich geknutscht!
(nicht notwendigerweise von mir...ahem..)

ich freue mich immer sehr, wenn irgendwo nicht messbare qualität eine rolle spielt, und das auch sehr wohl von den entscheidern so gesehen wird. messlatten sind was für leichtathleten!

Eleonore am :

Bei dem Supermarkt, in dem mein Sohn mal an der Kasse gesessen hat, war irgendwie bekannt, wer wie viel Umsatz pro Stunde machte. Weil das zu einem "inoffiziellen" Wettbewerb unter den Kassenkräften führte, war die Schnellkasse besonders unbeliebt: Wenn nämlich zehn Leute mit je zehn Teilen kommen, braucht man dafür wesentlich länger, als wenn ein Mensch mit 100 Teilen kommt. Also sorgten die schlauesten und schnellsten Kräfte dafür, nur an die anderen Kassen zu kommen, so dass für die Schnellkasse die dümmsten und langsamsten übrig blieben. Die Auswirkungen auf die Schlange an der Schnellkasse kann man sich leicht vorstellen.

Nici am :

Wie schon bei dem Provisionsplan wird da auch nur noch "gekämpft". Ich möchte lieber wahr genommen werden an der Kasse. Bei einem Monster-Discounter erwarte ich das auch nicht. Da bin ich oft froh, wenn ich schnell raus kann. Aber ich geh lieber in die Geschäfte in der bremer Neustadt und werde begrüsst und auch mit einem "schönen Tag noch" verabschiedet.

gerti am :

aber ist so eine Liste nicht von viel zu vielen anderen Faktoren abhängig?

So werden doch zB Kassierinnen, die hauptsächlich am Samstag arbeiten, benachteiligt, weil da evtl. mehr / Kunde gekauft wird?
Genauso sieht es wohl auch beim Unterschied Morgen-/Abendschicht aus und und und...

Schön, dass du dieser Statistik keinen Wert beimisst...

ixy am :

Guten Tag und Guten Weg sind nett und nicht überall selbstverständlich.
Was mich hier so nervt, das ist der obligatorische Blick auf die EC-Karte(wenn man mit der bezahlt) und dann das "Einen schönen Tag noch Herr Ixy!".

Das ist so ein zwanghafter Versuch, die Persönlichkeitsnähe eines Tante Emma Ladens auf den Supermarkt zu übertragen. Und das funktioniert nicht.
Außerdem hat es die anderen in der Warteschlange nicht zu interessieren, wie ich heiße.
Aber das haben die hier im Kaufland noch nicht begriffen...

marc am :

ich finds auch schlecht, wenn alles so schnell geht. meinem vater ist es mal passiert, dass die kassiererin bei aldi so schnell kassiert hat, das nen paar sachen hinten runtergefallen sind. das ist doch ne frechheit. dann lieber etwas langsamer und mit schönen tag noch verabschieden! dafür warte ich auch gerne länger. oder man muss halt mehr kassen aufmachen (bei den großen läden wie wal*mart usw)

Anonym am :

... deshalb verlangen die aldi-kassierer uns in der gegend auch immer, dass wir gefälligst den wagen "richtig" hinstellen sollen... damit alles wenn überhaupt in den wagen fällt.

ps: woher kommt eigentlich diese epidemie, "nen" statt "ein" zu verwenden...

Weichkeks am :

Und woher kommt eigentlich diese Epidemie, alles klein zu schreiben?

scnr

Andy am :

Wenn schon, dann ist "nen" die Kurzform von "einen". Korrekt waere also diese Schreibweise: "Ich habe 'nen Fisch gefangen." *klugscheiss*

marc am :

achja...ich war selber 3 jahre im supermarkt beschäftigt (getränkemarkt) und dann noch ca. nen halbes jahr an der kasse...

R.B. am :

Erinnert mich an einen alten SciFi-Roman, da ging es um einen Kurs "fortgeschrittene Persönlichkeitsbeeinflussung durch traditionelle Gesichtsgestik" ...

R. am :

Mmmmm, ich werde auch bei meinen Stammdiscounter freundlich begrüßt. Die Formel kleiner Einzelhänler=(kunden)freundlich, Discounter=unfreundlich und serviceunkundlich find ich einfach falsch.

D. B. am :

Diese Art der Erfolgskontrolle bedürfte eh der Zustimmung des Betriebsrates, Herr Harste!

icewind am :

Das "Guten Tag" und "Auf wiedersehen", sowie "Bitte" und "Danke" zum guten Ton gehören, und Standard sein sollten ist ja wohl selbstverständlich, aber auf alles andere kann ich an einer Supermarktkasse verzichten...

Kevin am :

Ich zahl nur noch mit Karte um genug Zeit zu haben, einzupacken während der Bezahlvorgang läuft. Sonst bekommste direkt das Zeug vom nachfolgenden Kunden auf deinen eigenen Warenhaufen gemüllt.

2n am :

Also ich *hasse* lahme Kassierer.
Hier gibt es einen Minimal, da kann ich pro Ware, die über den Scanner gezogen wird, laaangsam bis drei zählen, bis ich das *PIEP* höre. Mit der Zeit müßten die Angestellten ja wirklich die Routine haben, zu wissen, wo der Barcode ist und nicht jedesmal eine langsame (!) 3d-Drehung ausführen.
Jedenfalls gehe ich nur im "Notfall" dahin, obwohl es die nächste Einkaufsmöglichkeit wäre, denn die resultierenden Aggressionen meinerseits sind mir das nicht wert.

Björn Harste am :

@2n: Solche Kassierer(innen) sind schrecklich. Dabei ist schnell Kassieren bei Scannerkassen so einfach: Der Scanner erfaßt den Artikel im Drüberschieben von hinten, von unten und beiden Seiten. Die Ware kommt nun auf dem Förderband an. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Der Strichcode ist zu sehen oder der Strichcode ist nicht zu sehen. Ist er zu erkennen, kann man ihn sofort gezielt in Richtung Scanner drehen. Im anderen Fall versucht man erstmal, den Artikel, ohne seine Ausrichtung zu verändern, über den Scanner zu ziehen. Sollte das auch nicht funktionieren, kann man sich immer noch auf die Suche nach dem Barcode machen.

Bei mir hier ist das die Grundausbildung im Kassentraining.

L. am :

Wobei zu beachten ist, dass nicht alle Kassen einen Scanner wie z.B. den Metrologic Stratos haben, sondern teilweise noch einen klassischen Scanner wie den Metrologic Horizon oder MS750i haben. Da muss man den Code wirklich suchen. Worst Case ist natürlich der Handscanner... :-(

Unser Großmarkt hat den Datalogic Gryphon BT zusätzlich zu den In-Counter Scannern, das ist ganz gut bei sperriger Ware, aber die sind T-E-U-E-R

Anonym am :

Ich bin auch ein Fan von schnellem Kassieren. Erst wenn ich mir beim Einpacken ein Wettrennen mit der Kassenkraft liefere muß stimmt das Tempo für mich :-)

Soweit ich informiert bin, regelt ein bekannter Discounter das wie folgt: Kassenkräfte sind über die Geschwindigkeit am Umsatz beteidigt, wobei die Messung mit dem ersten Produkt eines Einkaufs beginnt und mit dem letzten Produkt endet. Damit gehen eine freundliche Begrüßung, der Kassiervorgang "Moment, ich hab's passend ...", ein Schwätzchen danach und eine Verabschiedung nicht in die Umsatzbeteiligung ein. Ebenso gehen lame Kunden, die seelenruhig das Scannen beobachten und nicht im Traum ans Einpacken denken nicht in die Messung ein.

Der Effekt ist, daß schnell aber freundlich an der Kasse gearbeitet wird. Hinzu kommt, daß Kassenarbeit beliebt ist und Mitarbeiter gerne ihre Tätigeit im Laden unterbrechen und für ein paar Minuten eine Kasse zu besetzen um beim Abarbeiten einer langen Kassenschlange zu helfen.

Mudder Seemann am :

Also ich könnte jedes Mal **tzen, wenn ich wegen eines bestimmten Angebots im Discounter einkaufe, und ständig von den rasend schnellen Kassiererinnen genötigt werde, meine Sachen in den Einkaufswagen zu pfeffern. Es ist dann auch schon mal vorgekommen, dass ich so lange nichts weiter gemacht habe, bis ihre Stelle zum Ablegen voll war und sie warten musste, bis ich das in RUHE weggeräumt habe. Ebenso lasse ich sie, nachdem sie mir die "Drölfzigachtundsiebzig" um die Ohren geballert hat auch noch so lange sitzen und Däumchen drehen, bis auch der letzte Artikel im Wagen verschwunden ist und ich dann im Täschchen nach der Geldbörse suche. Und das alles KANN dauern .... ich muss ja alles an meinem Baby vorbei ordentlich in den Wagen packen. ;-)

Ich bin wieder zum "Krämer an der Ecke" übergelaufen

Roland Moriz am :

Hier einmal eine wahre Geschichte aus München.

In einem Gebäude in der Arnulfstrasse ist nach ca. 1-2 Jahre Aldi+Rossmann-Zeit jetzt ein Mini-Mal eingezogen. Doppelt so groß, doppelt so prozig usw. Also bin ich am 2. Tag auchmal dort hinein gegangen und was musste ich erleben?

Die Kassiererin war langsam, tratschte mit Ihrer Kollegin, lies mich warten und sagte weder "Hallo" oder "Tschüss". Ich habe Ihr dann knallhart gesagt: "Also vom Aldi nebendran können Sie sowohl die Geschwindigkeit als auch die Freundlichkeit noch lernen".

Und nun kann man ja über Aldi schmipfen, aber die Freundlichkeit ist selbst dort überdurchschnittlich im Vergleich zu anderen Läden wie Penny, Plus, Schlecker oder sogar Tengelmann...

Mir persönlich ist die Freundlichkeit immer noch wichtiger als die Geschwindigkeit!

Denn ein fieser Trick, das Gekaufte noch schnell in den Wagen schmeissen zu können bevor der nächste hintendran schon drückt, ist einfach mit Karte bezahlen ;-)

Gruß

marc am :

das mit der karte ist gut. mach ich eh eigentlich immer, aber den zusammenhang habe ich noch garnicht gesehen :-)
blöd ist nur, dass die bei lidl mittlerweile wohl ne standleitung zu der abrechnungsstelle haben und das prüfen superschnell geht.

icewind am :

Wer heutzutage noch Bargeld zum einkaufen mit sich rumschleppt, hat echt den Schoss noch nicht gehört ;-)

Thorsten am :

Und das mit der Karte würde auch jeden Wettbewerb aushebeln. Drei Personen mit Karte hintereinander und der Schnitt ist ruiniert. ;-)

Chaotenweib am :

Also, ich habe auch schon kassiert, zwar mit Taschenrechner und Handkasse. Aber man merkt in jedem Fall wie lang die Schlange ist und daran sollte man sein Tempo anpassen.

Wenn früh morgens alle halbe Stunde mal ein Kunde vorbei kommt, dann sollte man sich Zeit lassen und kann auch mit der ein anderen Oma Marmeladenrezepte austauschen. Ist aber Samstags kurz vor Ladenschluß der Teufel los, ist es ratsam zum Wohl aller die Freundlichkeiten zu verknappen (nicht zu vergessen !!!). Diese Weitsicht fehlt den meisten KassierInnen leider.

Chaotenweib am :

Mist, das gehörte eigentlich zum aktuellen Beitrag ...

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