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Kassenschlangenfrage

Ben hat mir geschrieben:
Als ich in London war, fand ich dort in fast jedem Laden EINE Kassenschlange vor, die zu mehreren Kassen führt. In größeren Geschäften mit Nummernanzeige, aber in kleineren Läden geht es auch ohne. Ich finde das deutlich angenehmer – immer, wenn bei meinem Stamm-Supermarkt (oder -Discounter) eine neue Kasse öffnet, geht nämlich das Gerangel los.

Wie stehst du diesem System grundsätzlich gegenüber? Welche Vor- und Nachteile sprechen aus deiner Sicht dafür bzw. dagegen? (Auch unabhängig von deiner konkreten Platzsituation – mal ganz objektiv und auf das gesamte Bundesgebiet bezogen.)
Generell finde ich das Prinzip nicht schlecht, da es wirklich für alle Kunden gleich schnell geht und es nicht mehr den Kampf um die schnellere Schlange gibt.

Setzt natürlich auch den entsprechenden Platz vorraus, da man notwendige Kundenleitsysteme vor den Kassen installieren muss. Gerade auch in Geschäften mit großen Einkaufswagen müssen diese Systeme entsprechend dimensioniert sein. Also für mich hier überhaupt nicht geeignet, aber wir haben normalerweise sowieso nur zwei Kassen auf und da halten sich derartige Probleme in Grenzen.

In Filialen der Deutschen Post wird dieses System hierzulande schon verwendet, warum sollte sich also die Supermarktkunden davon abhalten lassen? Es müsste nur mal jemand installieren. :-)

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Kommentare

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Thomas' am :

Die Idee ist gut, weil es zu fairen Warteschlangen führt.

Blöderweise ist man in Deutschland nicht in der Lage, ein solches System einzuhalten. Es drücken sich ständig Leute in Richtung vermeintlich freier Kasse durch.

DerBanker am :

Ich habe da bei vielen Leuten den Eindruck, dass die das System gar nicht kapieren *wollen*. Ich meine: halten die die Wartenden denn für so blöd, dass die mit x Mann an einer Kasse stehen, während eine andere völlig frei sein soll?
"Frechheit siegt" wird immer gern mal wieder ausprobiert, ob nun mit vorgeschützter Blödheit, "hab das Schild nicht gesehen", "nur mal eben schnell", abstrusen "Argumenten" bis hin zur Pöbelei - alles kommt immer wieder vor, und da muss man sich schon behaupten können.
Die seitlichen Kassen haben dann oft die A-Karte, weil es Kunden dort besonders gern versuchen.

DOHL am :

Das wurde kürzlich erst höchwissenschaftlich ;-) von den Mythbusters getestet und für insgesamt langsamer befunden (Episode 263: "Volunteer Special")

eigentlichtyler am :

Ich liebe das Schlangensystem in der Deutschen Post. Aber da hat man dann auch nur Briefe und Päckchen und keinen Einkaufswagen.
Mit Einkaufswagen ist immer-vorwärts definitiv einfacher als den Wagen zur gerade freien Kasse zu manövrieren.

Martin am :

Ist in Deutschland mal versucht worden, hierzulande aber im Supermarkt nicht angenommen worden. Marktbeobachter raten davon immer noch ab, Kunden sind halt Gewihnheitstiere. ;-)

MythBusters am :

Die MythBusters haben zu dem Thema ein netten Versuch gemacht: https://en.wikipedia.org/wiki/MythBusters_(2016_season)#Episode_242_.E2.80.93_.22Volunteer_Special.22

Das Ergebnis war: Einzelne Schlangen sind im Schnitt schneller für den Kunden, es gibt jedoch mehr Ausreißer die entweder viel länger gewartet oder sehr schnell durch waren. Doch obwohl eine Kassenschlange im Schnitt langsamer war, waren die Kunden zufriedener und es hat wirklich für alle ähnlich lang gedauert.

Insgesamt würde ich daher sagen, dass es durchaus Orte gibt an denen die Vorteile einer gemeinsamen Schlange überwiegen. In einem Supermarkt ist allerdings durch die großen Einkaufswägen, der daraus resultierende Platzbedarf für die Schlange und die letztlich verlängerte Wartezeit das ganze eher unattraktiv ;-)

Daniel am :

Sowas kenn ich noch aus der Kindheit, in einem großen Edeka gabs das in den 90ern (München/OEZ). Nach dem Umbau vor einigen Jahren ist das aber rausgeflogen.

Stefan G. am :

"Ich finde das deutlich angenehmer"

Ist es auch. Walmart hat vor einigen Jahren abschließend bewiesen, dass die Deutschen zu doof dafür sind...

Rumpel am :

Nö Walmart hat bewiesen dass das Systeme in einem Supermarkt quatsch ist.

Auch Walmart in den USA hat pro Kasse eine Schlange.

Durch Einkaufswägen die man erst mal entladen muss, bremst nämlich eine einzelne Schlange ungemein ab.

Das ist nur Sinnvoll in Läden wie der Post.

Engywuck am :

das Problem an diesem System ist, dass es nur funktioniert, wenn man gleichzeitig auf die Warentransportbänder verzichtet.

Ansonsten hast du - je nach Länge des Bandes und wieviel jeder einkauft - pro Kasse ohnehin zwei bis fünf Personen anstehen, die nicht so einfach wegkönnen.

Dahinter könnte man so eine Regelung machen, aber wann stehen schon mal so viele Leute an, dass sich das lohnt? Außerdem könnten in den meisten Supermärkten die Kunden ohnehin entsprechend anstehen - macht nur irgendwie keiner... und meist sind Schlangen auch genausoschnell wieder aufgelöst wie sie sich bilden. Ich staune manchmal echt, wieso keine drei Minuten nachdem die dritte Kasse geöffnet wurde alle drei Kassen "kundenfrei" sind, so dass zwei wieder schließen können. Vor Weihnachten und sonstigen Feiertagen mal ausgenommen.

Tim Landscheidt am :

MythBusters hat das ja gerade erst getestet: Zentrale Warteschlange dauert länger (weil dort die Kunden bei ihrem Aufruf erst von der Warteschlange zu den Kassen gehen und dort ihre Waren auflegen müssen), hat aber höheren Wohlfühlfaktor (weil kein Neid aufkommt, da es allen gleich schlecht geht).

In einem Supermarkt habe ich an der Kasse maximal vielleicht drei oder vier Kunden vor mir, die etwa gleich viel Zeit verbrauchen, da finde ich jede Optimierung überflüssig. Bei der Post kann man nicht absehen, ob der Kunde vor einem einen Zehnerpack Briefmarken kaufen oder ein zollpflichtiges Nachnahmepaket nach Nordkorea schicken will, und da hat IMHO eine Zentralschlange auch Sinn.

Raoul am :

"weil dort die Kunden bei ihrem Aufruf erst von der Warteschlange zu den Kassen gehen und dort ihre Waren auflegen müssen"

Sehr guter Punkt. Das ist ja nachgerade fürchterlich, vor allem bei dem Trend zu den immer kürzer werdenden Einpacktischen am Ende der Kasse - das wird bei einem prall gefüllten Einkaufswagen dann wirklich ordentlich lang dauern.

MiniMoppel am :

Sehe ich genauso.
Wenn ich bei EINER Schlange an der Reihe bin und erstmal meine dreißig Artikel aufs Band legen muss, bringt das mit Sicherheit eine Verzögerung.
Bei der Post hingegen habe ich damit nur positive Erfahrungen gemacht.
Ob es ein gutes System ist, liegt wohl daran, wie viele Artikel durchschnittlich gekauft werden (vom größeren Platzbedarf mal ganz abgesehen).

Flossensauger am :

Der Saturn in Bielefeld praktiziert dies in der neuen Filiale. Ob der Raumnot geschuldet, wegen der kommenden Umbauten, als Testballon oder auf Dauer ist mir (und der mich bedienenden Verkäuferin) nicht bekannt. Bei starkem Kundenaufkommen auch mit Zuweiser, notfalls auch mit sanftem Druck (leider ohne weisse Handschuhe), wie ich es in Japan erlebt habe.

TheK am :

Aber dann kann man sich ja gar nicht mehr die hübscheste Kassiererin aussuchen :'(

…bei der Post stellen sich solche Fragen ja nicht; da ist man froh, wenn das Gegenüber nicht beißt und das Paket nach 10 Minuten schon geholt hat (davon 8 min für den Weg vom Tresen bis zum Lager…) ;-)

DerBanker am :

Doch natürlich.
Voraussetzung ist dabei natürlich, dass einem kein Zacken aus der Krone fällt, wenn man den einen oder anderen Kunden vorlässt, bis der gewünschte Bedienplatz frei wird.

Stephan am :

endlich noch jemand mit den richtigen prioritäten

foolala am :

Mythbusters haben diese Idee vor kurzem getestet (Staffel 2016, Episode 5: Volunteer Special: Feb. 6, 2016). Das Ergebnis spricht aber nicht für eine "Kassenschlage".

Marko am :

Wird auch in den USA und UK eher in Supermärkten eingesetzt, wo man eher Körbe statt Wagen nutzt. In UK hab ich es eher in kleinen Tesco Märkten und ähnlichen gesehen und in USA gerne an Tourismus-Spots oder in Express Märkten / DrugStores.

DrNick am :

Es funktioniert oft bei mehreren Leergutautomaten (manchmal ist der Zugang eng und man ist gezwungen in einer Schlange zu stehen), auch bei 4 SB-Kassen klappt es.
Die Vorstellung, dass die Kunden EK-Wagen wie auf dem Flughafen zwischen den Absperrbänder von rechts nach links und wieder zurück schieben und... bis man an der Kasse 6 landet, finde ich irgendwie witzig.

Hendrik am :

Ein Media Markt in meiner Nähe vollzieht dieses System und wie auch die MythBuaters bestätigt haben, ist das System langsamer und ehrlich gesagt, frustet es mich auch mehr, als wenn ich mir eine der 10 Kassen aussuchen könnte und dort anstehe.

Dadurch, dass z.Bsp. 100 Leute in einer Schlange anstehen und einzeln zu den Kassen gerufen werden, hat man das subjetive Gefühl, die Schlange wäre viel länger, als wenn man in einer Schlange steht, in der 10 Personen vor einem stehen. Auch wenn sich dies 10 mal neben einem wiederholt...

Außerdem, auch das wurde hier schon erwähnt, kann man sich nicht mehr die Kassiererin/den Kassierer aussuchen, der einem Sympathisch ist. Auch das gehört zum Einkaufserlebnis.
Wenn ich von weitem schon eineN missmutigeN VerkäuferIN sehe und dann auch noch dort bezahlen soll, bin ich zusätzlich genervt und habe an sich schon keine Lust mehr, dort noch einmal einzukaufen.

Seitdem der Media Markt das System hat, fahre ich ein paar Kilometer weiter zu dem Markt, der noch das alte System hat, und kaufe dort ein.

Ich mag mir meine VerkäuferINNEN aussuchen.

Touristin am :

Ich habe so ein System in Madrid in einem nicht besonders großen Supermakt erlebt. Erstmal dachte ich "oh Gott, was für eine Riesenschlange" aber es ging rasant voran. Es gab eine Leuchtanzeige mit der Nummer der freiwerdenden Kasse, so dass man gleich wusste wohin.
Es gab einen breiten Gang an dessen Seiten jeweils 4 oder 5 Kassen waren. Man ist an seine Kasse gegangen, hat den Inhalt seinesn Korbs oder Wagens (allerdings nicht wie bei uns sondern eher wie ein "Hackenporsche" aus Plastik - eher hoch als breit und damit platzsparend) auf der vorderen Seite der Kasse aufgelegt und die Kassiererin hat sie vor sich auf die andere Seite in die Ablage gezogen. Von dort konnte man sie wieder in den Korb/Wagen packen und außerhalb des Kassenbereichs in Taschen/Tüten verstauen. Erst fand ich dss System etwas befremdlich, aber das Tempo hat mich überzeugt.

rantanplan am :

Das System wird vermutlich dann sinnvoll, wenn man dem Kunden vor einem und der sich daraus ergebenden Schlagen nicht ansehen kann, wie lange der Bezahlvorgang dauern wird.
Im normalen Supermarkt kann ich an Hand der Fülle des Einkaufswagens ganz gut abschätzen, wie lange das Bezahlen und Kassieren dauern wird und daher verteilen sich die Kunden meistens automatisch so, dass jeder ungefähr gleich schnell dran kommt.
In anderen Läden, wie etwa der Post kann das ganz anders aussehen.
Wenn ich an Schalter 1 zwei Leute vor mir habe, die beide nur zwei Briefmarken kaufen möchte, bin ich schnell dran.
Stehe ich aber an Schalter 2 hinter zwei Kunden, die eine Beratung zum Verschicken eines Paketes nach Timbuktu und eine Bankberatung benötigen, stehe ich ewig an.
Da ich das den Kunden aber nicht ansehen kann, macht das System hier Sinn.

abc am :

Tatsächlich gibt es dieses System in England fast überall und es funktioniert (gefühlt) auch sehr gut. Der einzige Ort wo es diese Schlangen nicht gibt es in Supermärkten für Kassen mit Einkaufswagen (viele - insbesondere kleinere - Supermärkten haben zusätzlich Kassen und/oder Sebstbedienungskassen nur für Einkaufskörbe) weil es hier einfach aus Platzgründen nicht wirklich sinnvoll ist.

Rena am :

Anfang des Jahres war ich in London und mir ist das gleiche aufgefallen. Nur war es so, dass es teilweise DIY Kassen gab, bei denen die Kunden selbst die Waren einscannen und dann per Karte zahlen.
Bei den anderen Kassen wartet man brav, bis die Kassennummer, zu der man gehen darf, aufgerufen wird. Meine Tochter und ich fanden das sehr interessant, es ging auch sehr schnell mit der Bezahlerei.

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