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Hihi, verarscht

Anruf eines Guthabenkarten-Betrügers. Diesmal war es eine Frau und ich hatte sie persönlich am Telefon. Sie erzählte mir, dass Congstar-Karten gesperrt werden müssten und dass ich so lange Codes generieren müsste, bis ein Sperrbeleg erscheint. Die 30- und 50-Euro-Karten wären betroffen und wir sollten doch einfach mit den 50ern anfangen.

Ich habe keine Ahnung, ob tatsächlich nach einer Anzahl (in einem bestimmten Zeitraum) generierter Guthabenkarten eine Sperre erscheint. Könnte ich mir aber schon aufgrund der Möglichkeit der Geldwäsche vorstellen. Da ich nicht an der Kasse saß und auch nicht vorgehabt habe, auch nur einen einzigen Bon zu generieren, erzählte ich der Tante, dass wir aus Sicherheitsgründen aufgrund einer zentralseitigen Vorgabe im Kassensystem nach maximal fünf generierten Guthabenkarten eine halbe Stunde warten müssten. Sie war natürlich sofort einverstanden und sagte, dass wir dann zunächst nur diese fünf Karten sperren werden.

Während ich so tat, als würde ich in aller Ruhe die Bons generieren, fragte sie mich ein paar scheinbar für den Vorgang notwendige Daten ab: Meinen Namen ("Müller"), meine Position hier im Betrieb ("Verkäufer"), die Bonnummer des ersten generierten Kassenbons ("14527"), an welcher Kassennummer ich sitze ("1") und die auf dem Bon aufgedruckte Uhrzeit ("15:23 Uhr") für den Abgleich der Stornobons, denn schließlich sollten wir gleich danach ja auch wieder Stornobons haben, damit wir keinen Verlust durch die Sperrung haben. Höhö. :-)

Nach wenigen Minuten, in denen ich erfolglos versuchte, via Google die Länge eines Congstar-Aufladecodes herauszufinden, sagte ich ihr, dass ich nun angezeigt bekommen würde, dass ich nun warten muss. Sie war zufrieden und bat mich darum, den ersten "Sicherheitscode" durchzugeben. Natürlich wollte sie den Guthabencode haben, aber ich hatte immer noch keine Ahnung, wie viele Stellen der haben müsste. Ich stellte mich doof und fragte, was sie mit Sicherheitscode meinen würde, wonach ich suchen soll. Sie sagte mir, dass ich nach einer dreizehnstelligen Zahl suchen soll. "Achso, meinen Sie den Aufladecode?", frage ich sie und sie bejahte.
In den folgenden Augenblicken dachte ich mir 13-stellige Zahlenkolonnen aus und tat so, als wenn ich sie ganz konzentriert von meinen Bons ablesen würde. Beim fünften Code las ich vor: "Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf, Sechs, Sieben, Acht, Neun, Zehn, Elf, Zwölf, Dreizehn."

"Das kann nicht sein, die haben nur dreizehn Stellen, da müssen Sie eine falsche erwischt haben", protestierte die Betrügerin und ich sagte nur, dass ich die die genauso falsch wie alle anderen wäre und dass ich sie die ganze Zeit verarscht hätte und dass sie sich gefälligst jemanden anders für ihre Betrugsmasche suchen soll. In Sekundenbruchteilen hatte sie aufgelegt.

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Kommentare

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Martin am :

Würde es sich für solche Spezialexperten nicht Mal lohnen eine Fangschaltung einrichten zu lassen?

Michael am :

Es wäre interessant, was die Betrüger mit den ergaunerten Nummern machen. Laden diese dann ihr eigenes Telefon auf oder verkaufen die die Nummern weiter?

Andreas am :

Ich halte zwei Dinge für denkbar.

1. Es landet sehr schnell auf irgend einem Darknet Markt und wird in Bitcoin umgesetzt.

2. Es landet sehr schnell auf eBay zum Schleuderpreis.

TT am :

3. Wird über eine 0900-Nummer abtelefoniert

Andreas am :

Stimmt das wäre auch eine sehr schnell Möglichkeit das in Geld umzusetzen !

Dieter-MZ am :

Eine gefälschte Call-ID spielt aber mit der Einrichtung einer Fangschaltung auf Netzebene keine Rolle. Der Anrufende kann trotzdem identifiziert werden. https://de.wikipedia.org/wiki/Fangschaltung

-thh am :

Eher nicht, wenn die (falsche) Rufnummer vom Carrier übertragen wird ("network provided"). Das ist durchaus teilweise der Fall, insbesondere, wenn die Anrufe aus dem Ausland und/oder über VoIP-Anschlüsse erfolgen. Nicht jeder Carrier wendet offenbar die notwendige Sorgfalt bei der Überprüfung der Rufnummern, die er als "network provided" angibt.

Andreas am :

Das bringt nichts bei irgendwelchen PrePaid Karten die nie auf echte Personen registriert wurden.

Falk am :

Die wissen jetzt wo dein Haus wohnt...

Horst am :

(Kommentar entfernt)

Hein Mück am :

Jepp,Oberbayerisch denn in Bayern sitzen doch die ganzen Gauner.........

Dieter-MZ am :

Isch dacht, des wäre die Hesse... Alle Hesse sinn Verbrescher, denn sie klaue Ascheberscher 8-)

ednong am :

Hm,
was machen die, wenn man sie um deren Nummer bittet für einen Rückruf, da der Anruf zur Zeit unpassend ist? Rufen die einen dann den lieben langen Tag an?

Andreas am :

Ich hätte der Dame nicht verraten dass die Nummern falsch sind.

Das wirkt viel besser wenn sie versuchen diese zu Verkaufen und sie nicht funktionieren.

Bulli am :

Das war mein erster Gedanke.

So hat die Dame nur Zeit verloren und sich kurz erschrocken.

Viel schöner ist es, wenn sie 5 oder 10 Datenkolonnen weiterverkauft und damit böse auf die Schnauze fällt.

Micha am :

richtig geniale Verarsche -TOP-

TooMuchInformation am :

Bitte nimm es das nächste Mal auf und poste es (ebem mit verzerrter Stimme vom Anrufer)

ToDie am :

Warum mit verzerrter Stimme? Ruhig mit normaler.... wenn se blöd ist verklagt sie den BjÖrn... ist ja nicht so, dass durch diese Gaunerei kein großer Schaden entsteht, auf dem im Ernstfall die kassierer hängenbleiben, die die Codes herausgeben... Absolut ärgerliche Scheisse...

TooMuchInformation am :

Ja genau. Und dann sitzt er noch an der Kasse, guckt den Frisuren von Leergutkundinnen zu und kontrolliert per Überwachungskamera die Arbeit der Putzfrau.

TooMuchInformation am :

Noch nichtmal die Technik des Blogs kriegt er hin, denn das sollte natürlich unter Kommentar #8

Meine Güte am :

Wie wenig muss einem die eigene Arbeitsleistung wert sein, wenn man Zeit für so einen Scheiß hat.

Habakuk am :

Geniale Aktion ... Glückwunsch!

Ich würde auch vorschlagen, beim nächsten Mal verrätst Du nicht, dass die Nummern falsch sind; dann verbrät sie noch mehr Zeit mit dem Versuch, diese anschließend zu verwenden.

Bulli am :

Oder beim nächsten Mal beim Vorlesen der zweiten Zahlenkolonne zum Ende hin die Trillerpfeife rausholen. Genau in dem Moment, wenn die nette Betrugsdame so angestrengt die Hörmuschel aufs Ohr drückt um auch ja jede Zahl richtig zu verstehen.

Erica am :

Letzterer Rat kann ins Auge gehen und einem eine Anzeige wegen Körperverletzung bescheren.

Habakuk am :

Na ja, eine Anzeige von den Betrügern (die vermutlich auch noch im Ausland sitzen), scheint mir doch ein überschaubares Risiko darzustellen.

AB am :

Tipp fürs nächste Mal: Mit einem Passwort-Generator kann man sich recht schnell entsprechende Zahlenkombinationen generieren lassen ;-)

Nielsen am :

Erstaunlich, dass so ein billiger Trick anscheinend oft genug funktioniert, solche Einträge gab es ja schon öfter, und das nur bei diesem einen (entschuldigung) eher kleinen Laden.
Aber nicht mit dem Björn, dem Harste! =)

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