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Bressot oder Bresso?

Na, wem ist aufgefallen, dass der Käse aus dem letzten Beitrag, wenngleich er ursprünglich französisch klingen sollte, sich nicht mit dem "t" am Ende schreibt? Er heißt tatsächlich "Bresso".

Das war übrigens nicht immer so. Ich habe etwas recherchiert und bin dabei auf diesen Blogeintrag gestoßen, in dem es unter anderem heißt:
Ab 1982 wurde Bressot dann kommentarlos in Bresso umbenannt. Vermutlich hatte eine teure Marktforschungsstudie ergeben, dass 78% der Kunden ohne höhere Schulbildung nach deutscher Sitte das End-t aussprechen. Also hat man sich dann für Pseudo-Französisch entschieden, das auch die dummen Deutschen verstehen.
Oha, so lange heißt der schon "Bresso"? Gut, dann kann ich ihn mit Sicherheit nicht mehr als "Bressot" kennen. Wahrscheinlich habe ich ihn aus dem Sprachgefühl heraus auf meinem Werbeschild mit "t" geschrieben. Passiert übrigens nicht nur mir.

Zu den "dummen Deutschen": Französische Produktnamen haben es auf dem deutschen Markt offenbar generell schwer, zumindest ist das meine Erfahrung im Einzelhandel. Alles was über "Pernod" und "Baguette" hinausgeht, hat schlechte Karten. :-)

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Kommentare

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Luis am :

Ich will gar nicht erst wissen was bei dem Wort: Croissant hier phonetisch aus deutschen Mündern raus kommt.

stø am :

Ich glaube der normale Prekarier spricht von "Krossong".
Mein Lütter (2 Jahre) sagt "Rongrong!"

ennoja am :

In den Niederlanden wird "BRESSO" immer noch "BRESSOT" geschrieben. Hier erfolgte keine Änderung des ursprünglichen Namens. Ich würde das Schild also nur als bedingt fehlerhaft benennen. Allerdings heisst Bresso nunmal Bresso in Deutschland und Bressot ist genau genommen orthographisch falsch. Wie auch immer... Hauptsache, er schmeckt.

rollinger am :

und wieso soll das mit t falsch sein?

MiniMoppel am :

Das mit "Pernot" ist hoffentlich ein Scherz. ;-)

Mendian am :

Um beim Kase von Bongrain zu bleiben: Le Tartare aus Deutschland (frueher hiess der Kaese nur Tartare) heisst in den Niederlanden Paturain. Und die Portionspackungen von Le Tartare sind jetzt unter dem Namen Bresso in Deutschland erhaeltlich. Ebenso findet man die Kaesehaeppchen von Paturain unter dem Namen Bresso Antipasti in Deutschland.

Der einzige Unterschied von Paturain, Le Tartare und Bresso(t) sind die Preise. Wahrend man hier in den Niederlanden locker 2,20 bis 2,50 Euro fuer 150 Gramm hinblaettert, bekommt man den gleichen Kaese zwischen 1,20 und 1,60 Euro auf der anderen Seite der Grenze. Kennt man also die unterschiedlichen Namen der Produkte, lohnt sich so manche Hamsterfahrt ins Ausland.

(Und fuer Nutellasuechtige: Nutella versteckt sich in NL hinter der Hausmarke von C1000. Gleiches Produkt, gleiches Glas, gleiche Menge, dafuer kostet es nur die Haelfte vom deutschen Preis)

rollinger am :

Da bin ich ja mal beruhigt. Ich schrieb den auch imemr falsch, fest davon überzeugt, daß da ein "t" hinten dran gehört und auch mal war. Das beruhigt.
PS: mit "t" am Ende sieht das irgendwie auch besser aus.

Anonymus am :

Kenne diesen Käse nicht, weder von jetzt noch von früher.

Meine Kenntnis der französischen Sprache beschränkt sich bedauerlicherweise nur auf einzelne Wörter. Aber was mir früher schon aufgefallen ist: "Bistro" wird manchmal auch mit "t" am Schluß geschrieben.

Tim Landscheidt am :

Hehe :-). Ich habe mich früher tatsächlich immer über das "Bistrot" in der damaligen Nachbarschaft amüsiert, bis mich ein Blick in das Wörterbuch verstummen ließ :-).

Gloria am :

Heißt Du wirklich Landscheidt oder lehnst Du Deinen Namen aus gegebenem Anlass an die Firma Langenscheidt an?

Falls ja, welche Ausgabe hast Du denn? In meinem Deutsch-Französischen Wörterbuch von L. steht bistro ohne "t".

Rätsel über Rätsel! :-O

Tim Landscheidt am :

Ich besitze von Langenscheidt zwar ein Französisch-Buch :-), aber "bistrot" habe ich erstmals in LEO (vgl. http://dict.leo.org/?lp=frde&search=bistrot) gefunden; in dem Wiktionary-Eintrag (vgl. http://de.wiktionary.org/wiki/bistrot) gibt es weitere Nachweise, neben der französischen Wikipedia auch PONS.

Gloria am :

Danke für die prompte Antwort. Das schaue ich mir morgen mal in Ruhe an. :-)

Grünspan am :

Ich weiss nicht, warum in dem Blog-Artikel die Deutschen als dumm bezeichnet wurden, nur weil sie keine Ahnung von der französischen Aussprache haben. Wir leben halt in Deutschland, sprechen deutsch und gut ist, wenn man weitere Sprachen kann, ist es gut, wenn nicht, dann nicht (wobei ich Englisch als zweite Sprache als ein Muss ansehe).
Und wenn die Leute eben statt Bresso Bressot mit "t" am Ende aussprechen, muss die Firma damit leben oder wie geschehen, den Namen ändern. Dann ist es eben als französisches Wort falsch geschrieben, aber im Deutschen völlig korrekt.
Will ja auch kein Wörterbuch mit zum Einkaufen nehmen, damit ich die ganzen Produktnamen richtig ausspreche, entweder die Firma sucht sich einen Namen aus, den jeder richtig aussprechen kann, der der deutschen Sprache mächtig ist, oder sie müssen mit falscher Aussprache der Produkte leben.

MiniMoppel am :

Herzlich willkommen im Blog, Herr Westerwelle!

rollinger am :

Hahaha danke Herr/Frau Minimoppel für's aussprechen.

Aufrechtgehn am :

Chapeau!
(Oder, wie der Deutsche sagen würde: Schappo!)

Gloria am :

Björn hat "dumme Deutsche" in Anführungsstriche gesetzt und zu Recht vermerkt, dass viele Menschen bei uns Probleme mit französischen Namen haben.

Ich stimme Dir zu, dass man auch gar nichts anderes erwarten kann. Nur ein kleiner Teil der Deutschen lernt schließlich in der Schule Französisch. Viele lernen noch nicht einmal Englisch. Ich finde es von daher gut, wenn Produktnamen so angepasst werden, dass sich große Teile der Bevölkerung nicht ständig mit der Aussprache lächerlich machen. Bildungsbürger vergeben sich dagegen nicht viel, wenn sie Bresso weiterhin irrtümlich mit "t" schreiben.

Was mich allerdings aufregt, ist, dass genau die Leute, auf die hier so zartfühlend Rücksicht genommen wird, ihren Kindern bevorzugt französische Namen verpassen, deren Aussprache sie dann gnadenlos verhunzen (Beispiel: 'Tscha-ke-lien).

Jochen am :

Bresso gehört bis 2003 zu Unilever. Bressot war bei der Einführung in den 70er eine "deutsche" Erfindung, daher steckt hinter dem Weglassen des t im Grunde nur eine Entscheidung bezüglich des Markenauftritts.

Allerdings ist das schon interessant, wie sehr man mit Bresso Frankreich verbindet und sogar ein Sprachgefühl entwickelt, obwohl man die Sprache nicht kennt oder auch den Wechsel von Bressot zu Bresso eigentlich nicht wirklich miterlebt hat (das meine ich jetzt nicht ironisch).

robertdd am :

Kann ich mich noch daran erinnern dass aus dem Bressot ein Bresso wurde. Ich dachte eigentlich es wäre weil der französische Name irreführend war und jemand dagegen erfolgreich dagegen geklagt hat.

In Holland ist der Name "Tartaar" ein Begriff für Hackfleisch (http://www.mijnreceptenboek.nl/recept/hoofdgerechten/vlees/tartaar-4660.html) und daher verständlich das kein Käse so heissen kann.

Ulli am :

Das niederländische "Tartaar" ist ein Begriff für das hiesige "Tatar". Hackfleisch ist (lt. Google-Übersetzer) "Hakken". Zwischen Hackfleisch und Tatar ist ein kleiner, aber feiner Unterschied.[/korinthenkack]

robertdd am :

okay, aber :
Tartaar = Gehakt Rundvlees / Rinderhackfleisch
Gehakt = "Gehacktes" egal ob Rind oder Schwein

Z.z.T. (zurück zum Thema) was ist eigentlich mit Miree ? Das ist doch nochmal billiger als Bresso, ist da noch mehr Füllstoff drin ?

Mendian am :

*Klugscheissermode on* Tartaar bedeutet 'feingehackt' bzw. 'feingeschnitten', und bezeichnet alle feingehackten Fleischsorten sowie auch feingehackten Fisch und Gemuese. Das feingehackte Rindfleisch wird als filet américain, préparé oder auch steak tartare bezeichnet. (Bevor mich einer steinigt, nur das filet américain natuur ist nicht mit anderen Zutaten vermengt, sondern besteht aus 100% mageren Rindfleisch) *Klugscheissermode off*

Mendian am :

Gehakt hingegen kann aus Schweine-, Rind-, Huehnchen und/oder Schafsfleisch bestehen. Der Unterschied zwischen tartaar und gehakt besteht in der Feinheit. Gehakt ist groeber als tartaar...

Florian am :

"Mon Cherie" ist übrigens auch so ein Beispiel für falsches deutsches Lebensmittel-Französisch.

Soll wahrscheinlich irgendwie an Kirsche (engl. "cherry") erinnern (die heißt aber auf französisch "cerise").
Ansonsten wäre für "Liebling" richtig "mon cher" oder "ma chère".

Jochen am :

Nö, auch auf französisch sagt die Frau oder der Mann zum Mann mon cherie. Ist halt nur eine abgewandelte Form von mon cher.

Gloria am :

Nee, Florian und Jochen.
Meines Wissens heißt das Produkt korrekt "mon cheri" (= mein Liebling) ohne das weibliche "e" am Ende.

Jochen am :

Ok, hab jetzt noch mal genau geguckt, hatte darauf jetzt nicht richtig geachtet. Es heißt auch korrekt mon cheri, wenn die Dame das z.B. einem Mann ins Ohr säuselt. Also Produktname korrekt und auch Ansprache korrekt. Allerdings gibts wohl auch Varianten mit cherie. Letztlich ist ja auch cheri umgangssprachlich und keine förmliche Sprache. Bei Schätzelein oder Schatzilein wird im deutschen ja auch keiner auf ganz korrekte Schreibweise pochen.

Und zu mon cher: Das ist eher gleichzusetzen mit dear im englischen. Kann man auch bei Leuten anwenden, die nicht so nahe stehen.

Oha am :

Und am ende ist doch alles nur Käse, egal wie er geschrieben wird :-)

The other one am :

Buko wurde aber nie hinten mit t geschrieben. 8-)

Gloria am :

Ich stell mir das vor: Eine Umbennung in "büükoo(t)". Gleich könnte man den Käse doppelt so teuer verkaufen. Lass uns eine Firma gründen! ;-)

Christian am :

Auf der Wikipedia-Seite des Herstellers (Edelweiss) steht, dass Bressot 1987/1988 in Bresso umbenannt wurde. Das erscheint mir plausibler, da ich mich noch gut an den Namen mit "T" erinnern kann und 1982 mit 4 Jahren dafür etwas zu jung gewesen wäre.

Schulz am :

Wie waer´s mal mit Entrecôte ?
Auch interessant am Marktstand.
Jetzt alle mal probebestellen.

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