Tagesgeschäft, Shithole, Beschaffungskriminalität, alles zu spät.
Quickshop besucht, Ware versetzt, Drogen gekauft, verflucht.
Leeren Karton gefunden, wir kommen über die Runden, aber nicht überwunden.
Ist es dereinst vorbei, es wird hier nicht mehr besser, ich mich sehr freu.
Gestern haben wir die ersten Schokoladen-Weihnachtsmänner hier im Laden aufgebaut. Damit ist die Vorweihnachtszeit wohl offiziell eingeläutet und nun können die Hohlfiguren aus Fleisch und Blut endlich wieder ihre schokoladigen Pendants zerdrücken und dadurch mutwillig zerstören.
Neben diesen mit blauen Mänteln unserer Eigenmarke, von denen wir sogar ein komplettes Display bestellt hatten, gibt es auch ganz viele von Milka. Etwas weniger als im Jahr zuvor, aber hoffentlich nicht zu wenige. Aber das werden wir alles in rund zweieinhalb Monaten am 24. Dezember um 14 Uhr wissen.
Gleich drei Mal hat der junge Mann sich Milka-Tafeln aus dem Schokoladen-Regal geholt und diese unauffällig im Gang mit dem Toilettenpapier in seinen Rucksack gestopft. Zwischendurch noch eine Packung Alufolie dazu, kann man schließlich immer mal gebrauchen …
Schwupps und weg. Milka-Schokolade – die ist zwar laut Werbeaussage zartschmelzend, aber inoffiziell hart im Eigentumsrecht: Wer sie klaut, kriegt nicht nur Karies, sondern auch 'ne Anzeige vom Ladenbetreiber.
Gestern kam mit der Tagespost der Katalog für die diesjährige Bestellung der Weihnachtssüßwaren und natürlich des berühmten vorhergehenden Herbstgebäcks. Nun haben wir gut zwei Wochen Zeit, uns darüber Gedanken zu machen, denn schon am übernächsten Sonntag muss der Auftrag bereits spätestens gesendet werden. Also werden meine Mom und ich uns entweder jetzt über Pfingsten oder am kommenden Wochenende wieder einmal mit Tee und Bisquitrolle zusammensetzen und darüber nachdenken, was wir in diesem Jahr alles falsch machen können.
Wie immer mache ich mir nach Weihnachten und Ostern Notizen, welche Artikel wir in (zu) großer Menge reduzieren mussten. Nach Weihnachten 2024 waren das Milka-Weihnachtsmänner, die günstigen Weihnachtsmänner, Zimtsterne, gefüllte Lebkuchenherzen, unterschiedlich gefüllte Schokoladenzapfen als Baumbehang und (leider) wirklich sehr gutes Gebäck von Schulte, das nur als komplettes Display verfügbar ist und deswegen wohl keine dritte Chance bei uns bekommen wird.
Ein mindestens etwas heruntergekommener aber auf jeden Fall maximal dubioser Mann hatte den Laden betreten und bei den derzeit üblichen Artikeln zur Beschaffungskriminalität abgecheckt: Milka-Schokolade, Käse und Räucherlachs. Diese Produkte sind bei uns nicht grundlos konsequent mit Warensicherungsetiketten beklebt und dass der Mann beim Lachs sogar unter der Umverpackung nach dem Vorhandensein solcher Etiketten gesucht hat, wie im kleinen Videoschnipsel zu sehen ist, beweist, dass er hinsichtlich spontaner Eigentumsübertragungen nicht unerfahren ist. Das Sicherungsetikett ist übrigens der kleine schwarze Streifen, der auf einer Seite der Lachs-Verpackung zu sehen ist.
In der Folge klaute der Mann ein paar Lebensmittel. Eine Flasche Cola, eine Fischkonserve, etwas Wurst unserer Eigenmarke und ein Produkt aus dem Brotregal. Damit alleine hätte ich ja fast leben können. Wenn jemand mutmaßlich aus Hunger für sich selber klaut, habe ich zumindest noch etwas Verständnis für die Tat. Bei Beschaffungsdelikten sehe ich das jedoch anders und da der Typ eindeutig derartige Absichten hatte, mag ich ihn wesentlich mehr nicht als ich ihn nicht mögen sollte.
Schon der zweite Spezialist für spontane Besitzübertragung in dieser Woche, der sich einen großen Stapel Kekse von Milka einpacken wollte. Der erste zwei Tage zuvor war leider sogar erfolgreich, der zweite war nun einer Kollegin aufgefallen und hat dann misstrauisch geworden den Korb voller violetter Kekspackungen in einem Gang stehen lassen und hat den Laden schnell wieder verlassen.
Es ist mittlerweile fast nichts mehr sicher. Es wird so abartig viel geklaut, dass es insgesamt schon alles fast keinen Spaß mehr macht.
Seitdem Milka-Schokolade zu einem der Top-Klauprodukte geworden ist, in letzter Zeit noch forciert durch die gestiegenen Preise, haben wir das Sortiment extrem ausgedünnt. Von den kleinen Tafeln haben wir nur noch fünf Sorten im Schokoladenregal liegen, die großen im Grunde gar nicht mehr.
In der vergangenen Woche waren letztere jedoch bei der Edeka beworben und so hatte ich mich dazu hinreißen lassen, ein kleines Display zu bestellen. Nicht hunderte Tafeln, aber ein kleiner Sockel mit zwei Lagen in verschiedenen Sorten.
"Wird schon schiefgehen", hatte ich mir gedacht und damit lag ich genau richtig. Gleich am zweiten Tag hatte ein Mann eine der Tafeln eingesteckt, ein paar Tage später hatte ein Junkie (wer sonst sollte eine Crackpfeife mit sich führen) den kompletten Rest der oberen Ebene in seinem Rucksack verschwinden lassen. 23 große Tafeln, über 7 kg Schokolade, Verkaufswert über 80 Euro. Der Mann konnte zunächst den Laden verlassen und flüchten, aber er hatte sich unterwegs von seinem Rucksack getrennt (unfreiwillig oder doch freiwillig um Ballast loszuwerden ist unbekannt) und mein Kollege, der ihn verfolgt hatte, konnte so immerhin die Ware retten.
Nun steht der Rest der Ware wieder im Lager und die Schokolade verkaufen wir in Kleinstmengen (maximal 5 Tafeln auf einmal im Laden) über das Süßwarenregal ab.
Bremen ist national auf Platz drei der Städte mit der höchsten Kriminalitätsrate und auch beim Ladendiebstahl unter den ersten fünf Plätzen. Wann hat sich diese Stadt eigentlich in so ein Drecksloch verwandelt? Es macht wirklich, wirklich keinen Spaß mehr. Nullkommaperiodenull.
Ein Mann lädt diverse Tafeln der Marken Milka und Ritter Sport in seine mitgebrachte Einkaufstasche um und verdeckt diese hinterher noch mit einem Kleidungsstück.