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Dreist. Einfach nur dreist...

Der Typ hatte nicht nur die Dreistigkeit, noch einmal wiederzukommen, sondern stopfte sich einige Teile in seinen Hosenbund, als gerade ein Kunde neben ihm stand (der definitiv nichts mit ihm zu tun hatte).

Das ist dreist. :-O


Bald klaut er nackt

Der "Feinkost-Dieb", der am vorletzten Samstag seinen Rucksack eingebüßt hat, war wieder da. Diesmal alleine und ohne Rucksack, aber dafür hat er sich den Hosenbund vollgestopft. Wieder mit Spezialitäten aus dem Kühlregal.

Als mein Mitarbeiter ihn aufhalten wollte und ihn dazu am Arm festhielt, hat der Dieb doch schlicht seinen Pullover ausgezogen und ist geflüchtet. In der Seitenstraße sprang er in ein dort wartendes Auto, aber das Kennzeichen konnten die Kollegen aus der Nachtschicht leider nicht mehr erkennen.

Inzwischen haben auf diese Weise aber sämtliche Mitarbeiter den Typen gesehen und wenn er nun noch ein drittes Mal in den Laden kommen sollte, bekommt er seine verdiente Anzeige.

Tiefkühlgarnelen

Fisch scheint bei Junks neben Süßwaren aller Art auch sehr beliebt zu sein.

Ein extrem heruntergekommener Mann irrte eben durch den Laden. Olfaktorisch hatte er einiges zu bieten und so beobachtete eine Kollegin ihn aus sicherer Entfernung und ich zusätzlich noch aus dem Büro über die Videoanlage. Drei Packungen Garnelen im Gesamtwert von knapp 14 Euro aus dem Tiefkühlschrank deponierte er in seiner mitgebrachten Sporttasche und wandelte anschließend zielstrebig – ins Lager.
Ich sprach ihn dort an und er begann, wirres Zeug zu reden. Davon, dass der Laden hier ja geschlossen werden wird und dass er Interesse an Maschinen, vor allem solchen mit Hydraulikanlagen, hat. Ich klärte ihn darüber auf, dass meine Papppresse hier bleibt und dass der Laden auch ganz sicher nicht geschlossen wird. Er ging in meiner Begleitung zum Ausgang und löste dabei noch den Alarm der Warensicherungsanlage aus, wofür die Garnelen allerdings definitv nicht verantwortlich waren. Dennoch durfte er mir ins Lager folgen, denn die drei Packungen aus der Tiefkühlung waren ja auf jeden Fall in seiner Tasche.

Im Lager öffnete er die Tasche. Auf den ersten Blick waren nur die kalten Krebstiere zu erkennen, tiefer wollte ich mich nicht durch seine Tasche wühlen. Erstens, weil das nicht gar nicht darf und zweitens, weil ich keinerlei Motivation hatte, in irgendwelche Spritzen oder ähnlichen unangenehmen Dinge zu fassen. Seinen Ausweis hatte er nicht dabei und so folgte der obligatorische Anruf bei der Polizei.

Der Dieb setzte sich auf den Fußboden und während wir auf die Polizei warteten, schlief er fast ein. Zwischendurch hielt er sich noch zwei Finger vor den Mund, als wenn er eine Zigarette rauchen würde und als er zu sehr schwankte und auf ein Alublech fiel, schreckte er völlig verstört hoch. Richtig ansprechbar war er allerdings die ganze Zeit nicht, da er unter irgendwelchen Drogen stand.

Was dann folgte, kennt ihr schon.

Als die Polizei ihn nach der Vernehmung aus dem Laden begleiten wollte, löste wieder der Alarm der Warensicherungsanlage aus. Die beiden Uniformierten begannen daraufhin noch mitten im Laden mit der Suche nach dem Auslöser für den Alarm. Die mitgebrachten Tabakpäckchen des Mannes waren dafür verantwortlich und keiner der Anwesenden hat ihm geglaubt, dass er sie nicht geklaut hat. Dann wären die Päckchen nämlich entsichert worden...

Bratwurst, Nordseekrabben und Kaviar

Zwei Typen betraten vorhin den Laden. Sie wirkten beide etwas heruntergekommen und so beschloss ich, sie über die Videoanlage zu beobachten. Und? Volltreffer. Einer der beiden hatte einen Rucksack auf, den sein Begleiter gleich zweimal mit irgendwelchen Sachen aus dem Kühlregal füllte. Der Rucksackträger nahm sich schließlich noch zwei Flaschen Bier und stellte sich an der Kasse an, um diese zu bezahlen.

In der Zwischenzeit öffnete der andere, ein Glas Sardellen und schob sich die salzigen Filets in den Hals. Während er noch von einem Kollegen im Markt zur Rede gestellt wurde, beobachtete ich aus sicherer Entfernung den Kassenbereich und den Ausgang. Nachdem das Bier bezahlt war, rantte ich unverzüglich Richtung Ausgang. Dies bemerkte der Rucksackträger, rannte seinerseits los und so schaffte ich es nur noch, einen Gurt des Rucksacks zu greifen und diesen seinem Besitzer zu entreißen. Die beiden Flaschen Bier fielen bei der Aktion auch auf die Straße und zerbrachen und der Dieb flüchtete. Die Ware war erstmal gerettet, aber ich hätte dem Typen, den ich in der Vergangenheit schon oft hier im Laden gesehen habe, der sich aber nie verdächtig verhalten hat, doch noch zu gerne auch eine Anzeige verpasst. Sei's drum. Der sieht einem flüchtigen Bekannten von mir wie aus dem Gesicht geschnitten aus und den würde ich auf jeden Fall wiedererkennen.

Den Rucksack beachteten wir erstmal nicht weiter. Immerhin hatten wir den zweiten Täter hier gestellt und die Polizei war auch schon informiert. Doch schaffte er es, sich immer weiter Richtung Ausgang zu drängen und, obwohl wir mit mehreren Leuten dort standen, sich irgendwann loszureißen und wegzulaufen. Geistesgegenwärtig ist ein Kollege hinter ihm her gerannt und tatsächlich hat ein Streifenwagen den Typen irgendwann gestoppt und gleich eingesammelt.

Währenddessen begutachteten wir den Rucksack: Neben mehreren Packungen Bratwürste hatten die beiden Typen vor allem Nordseekrabben, Kaviar, Krabbensalat und andere Feinkost-Produkte im Gesamtwert von rund 50 Euro eingesteckt.

Der (materielle) Schaden hielt sich so zum Glück, von dem Glas Sardellenfilets mal abgesehen, in Grenzen.

2/3-FZG gezockt

Dass hier Ware aus meinem Laden verschwindet, erleben wir tagtäglich. Nun hatten sich ein paar Kunden am Samstag eine Festzeltgarnitur ausgeliehen. die sie eben zurückbrachten von der sie eben eine verbliebene Bank zurückbrachten. Die andere Bank und der Tisch sind auf der Party gestohlen worden.

Auf diese Art und Weise habe ich mein Eigentum jedenfalls auch noch nie verloren.

(Natürlich haben sie das Set bezahlt Die verbliebene Bank durften sie dann auch behalten... :-) )

Samstag Nacht – Teil 1: Die Randalierer

Gestern Abend betrat eine Gruppe von fünf Mittzwanzigern den Laden. Offenbar in Partylaune, stark oder noch stärker alkoholisiert und sehr reizbar, wie sich später herausstellen sollte. Sie brachten Leergut mit und schoben die Kisten in den Automaten.

Zwei Kollegen arbeiteten gerade im Lager und bemerkten, dass das Förderband für die Kisten gut gefüllt war. So räumten sie das Band leer und stellten die Kisten kurzzeitig in der Nähe der Lagertür ab, bevor sie sich wieder ihrer Arbeit widmeten. Mindestens einer aus der Gruppe entdeckte allerdings den Kistenstapel und griff sich die oberste Bierkiste. Dies blieb allerdings von meinen Mitarbeitern nicht unbemerkt und so stellten sie die Gruppe zur Rede.

Doch von denen wollte keiner reden und so entschloss man sich, pöbeld und drohend zur Kasse zu gehen. Da überhaupt keine Einsicht oder sowas wie ein Schuldbewusstsein aufkam, aber dafür die Androhungen körperlicher Gewalt überhand nahmen, rief mein Mitarbeiter kurzerhand die Polizei an. Doch es half nichts: Die Gruppe ließ sich nicht aufhalten, einer von ihnen boxte im Vorbeigehen sogar noch meinem Angestellten gegen den Kopf und schon flüchteten sie zusammen, noch bevor die Polizei eintreffen konnte.

Solche Momente, bzw. solche Leute können einem die Laune an der Arbeit echt verhageln. :-(

Easy Money

Drei Jugendliche betraten den Laden, gingen direkt in die Getränkeabteilung, räumten eine Bierkiste aus und wollten schließlich mit dem leeren Rahmen den Leergutautomaten füttern. Da dieser die Annahme der flaschenlosen Kiste verweigerte, wandten sie sich an einen Kollegen, der leider leichtgläubig das Geld auszahlte. Anschließend investierten sie das Geld in eine Tüte Kartoffelchips.

Leider erst hinterher auf dem Video gesehen. Das Trio kam uns auch nicht bekannt vor. Weder die beiden Jungs, noch ihre weibliche Begleitung. Aber nachdem das nun so gut geklappt hat, kommen sie bestimmt nochmal wieder...

Lachs

Während ich den letzten Blogeintrag geschrieben habe, kam meine Azubine mit einigen geleerten Packungen Räucherlachs in mein Büro: "Hier, die habe ich eben im Saftregal gefunden. Da hat wohl einer Appetit auf Fisch gehabt."

Und wieder ein paar Euro für die Tonne.

Der dritte Ladendieb in dieser Woche

Also zumindest der dritte Dieb, von dem wir Kenntnis haben. Wenngleich dieser uns leider durch die Lappen gegangen ist. Ein Mann mit Steppweste und "Spock-Ohren" verließ den Laden durch den Eingang, als gerade ein andere Kunde hereinkam. Dabei löste er den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Aber trotz des Alarmes war es zu spät, zu reagieren, denn er rannte schlagartig los.

Also betrachteten wir uns mal wieder die Videoaufzeichnung und verfolgten den Weg des Flüchtenden durch den Laden rückwärts. Er guckte hier, guckte da, betrachtete Kaffee, Süßwaren, Spirituosen und blieb schließlich vor dem Regal mit Körperpflegeprodukten stehen. "Head & Shoulders"-Haarshampoo im Wert von 50 Euro steckte er schließlich in seinen Rucksack und verließ daraufhin sofort den Laden.

Es sind diese "Profis", die einen Laden ruinieren können. Nicht der Gelegenheitsdieb, der mal irgendwas einsteckt. Nein, es sind die, die ganze Regalbestände mitgehen lassen, die Existenzen kosten können. Hier fünfzig Euro, da hundert Euro. Und das Tag für Tag... :-(

Immerhin haben wir von dem Typen ein paar relativ gute Bilder, die jetzt hier im Mitarbeiterraum hängen. Da er einigen von uns bekannt vor kam, sind wir sicher, dass er noch einmal wiederkommen wird. Dann werden wir ihn uns aber schnappen. Auffällig genug ist seine Erscheinung ja wenigstens.

Notiz am Rande

+++ Junk klaut Kaffee +++ Firmeninhaber ruft Polizei +++ Anzeige und Hausverbot +++ Ende +++

Vollpfosten

Heute Morgen betraten zwei relativ heruntergekommene Männer den Laden. Einer sah in seiner gesamten Erscheinung einfach nur völlig fertig aus, der andere trug eine Warnweste und hatte einen Zimmermannshammer und einen Cutter am Gürtel hängen und machte so immerhin den Anschein, einen Job zu haben.

Da es um die Uhrzeit noch relativ ruhig im Laden war, fiel mir das Duett natürlich besonders auf und so beschloss ich, sie im Auge zu behalten. Zuerst gaben sie Leergut ab, dann standen sie vor dem Bierregal und besprachen irgendwas. Hören konnte ich sie nicht, aber im Laufe des Gesprächs zeigte einer der beiden in Richtung der Kameras, die sie von ihrem Standort aus sehen konnten. Ich hatte sowieso so ein seltsames Gefühl bei den beiden, aber in dem Moment war ich mir sicher, dass sie die ersten Ladendiebe der Woche sein würden. Und? Bingo: Beide nahmen sich jeweils eine Flasche Bier. Der mit der Warnweste ging direkt in Richtung Kasse und bezahlte seine Flasche dort auch, der andere deponierte die Flasche vor meinen Augen in seinem Rucksack.

Als dieser an der Kasse seinen Leergutbon eingelöst hatte, sprach ich ihn an und forderte ihn auf, seinen Rucksack zu öffnen. Zuerst beförderte er mehrere leere Flaschen zutage, die unser Automat (zu Recht) verweigert hatte. "Das ist alles.", sagte er. Da sich die volle Flasche auf dem Weg durch den Laden aber nicht aufgelöst haben konnte, schon gar nicht in einem geschlossenen und auf dem Rücken getragenen Rucksack, sah ich selber hinein. Mitgebracht wollte er die Flaschen haben und war völlig empört über meine Anschuldigung. Jaaa, sicher....

Seinen Ausweis hatte er dabei und so hätte ich einfach nur den Strafantrag ausgefüllt, wenn nicht sein "Kollege", der Mann mit der Warnweste, danach gedrängt hätte, die Polizei zu rufen. Er legte mir bei dabei Worten seinen Ausweis, den Hammer und das Messer auf den Kassentisch und erzählt etwas davon, dass es von mir nicht rechtens gewesen sei, dass ich in seinen Rucksack gesehen habe. (Häh?!?) Ich wusste nicht, worauf er hinaus wollte und so rief ich vorsichtshalber wirklich die Polizei an. Man weiß ja nie...

Während wir auf die Polizei warteten, machten die beiden noch eine Riesenwelle. Der Dieb rauchte an der Tür und zeigte mir dabei noch stolz den Hitlergruß, der andere versuchte mich die ganze Zeit einzuschüchtern, in dem er irgendwas zusammenhangloses von Gesetzen und falscher Beschuldigung erzählte. Linkes Ohr rein, rechtes Ohr raus und dann kam zum Glück auch schon die Polizei, die mich von den beiden seltsamen Gestalten erlöste. Während der Dieb wenigstens jetzt die Klappe hielt, den Diebstahl zugab und die Fragen der Polizei brav beantwortete, randalierte der andere verbal weiter. Das ging so weit, bis einem der Polizisten der Kragen platzte und ihm androhte, ihn in Gewahrsam zu nehmen, falls noch ein einziges weiteres Wortes fallen sollte. Was die Nummer mit seinem Ausweis und dem anderen Geraffel bei mir auf dem Kassentisch sollte, haben wir nicht herausgefunden. Aber dafür weiß ich jetzt, dass Polizisten sehr ungehalten reagieren können, wenn ein angetrunkener Mann mit einem Hammer vor ihnen herumfuchtelt.

Und das alles für eine Flasche Bier im Wert von 83 Cent inkl. Pfand.

Quittung

Eher zufällig beobachtete ich gestern Abend "im Vorbeigehen", wie ein relativ heruntergekommener Mann eine Tüte "Katjes" in seiner Westeninnentasche verschwinden ließ. Am Ausgang darauf angesprochen gab er auch gleich die Tat zu und folgte brav ins Lager.

Mir hatte mal ein Polizist gesagt, dass, wenn jemand friedlich ist und seinen Ausweis mit hat, ich mir auch telefonisch die Richtigkeit der Daten bestätigen lassen könnte, damit nicht wegen jeder Kleinigkeit ein Streifenwagen herkommen muss. Gestern wollte ich dies zum ersten Mal testen...
Der gute Mann in der Telefonzentrale fand die Idee allerdings nicht so gut und schickte mir trotzdem zwei Beamte vorbei. Ich warnte ihn noch vor, dass die sich dann aber bitte nicht beschweren sollen, weil sie nur für eine Tüte Katjes herkommen, aber das war okay so. Beschwert haben sie sich auch tatsächlich nicht, der Dieb war friedlich, seine Daten stimmten – und so nahmen die Herren in grün schwarz nur die Anzeige auf und gingen wieder.

Ladendiebe müssen bei mir für den Arbeitsaufwand pauschal eine Schadensersatzzahlung in Höhe von 50 Euro leisten. Die meisten haben nichts und schon gar keine 50 Euro, aber der Dieb gestern hat mir doch tatsächlich immerhin fünf Euro in die Hand gedrückt. "Dafür brauche ich aber eine Quittung.", sagte er noch. Meinetwegen auch das. :-)

Tassimo-Klau – Teil 2

Als meine Süße und ich heute Morgen den Laden zusammen betraten, fiel uns vor dem Müsli-Regal ein junger Mann auf. Schwarze Umhängetasche, kurze dunkelblonde Haare mit Geheimratsecken, hagere Statur und tief liegende Augen. Sofort klingelten unsere Alarmglocken: Ist das der Typ von gestern? Das ist er definitiv. Und wenn nicht? Mist.

Er ging zur Kasse, wollte eine Flasche biliges Bier bezahlen. Ich stellte mich neben ihn und erkundigte mich: "Na, gestern noch Öttinger gefunden?" – Seine Antwort passte: "Nein, habe ich nicht mehr bekommen."

Er durfte uns auch gleich ins Lager folgen. Nochmals haben wir uns die Videoaufzueichnung angesehen, worauf er zweifelsfrei als Kaffeedieb zu erkennen war. Ich schrieb die Anzeige, rief die Polizei und nun kann er der für Ladendiebe üblichen Nichtbestrafung entgegen sehen.

Den Kaffee sehe ich natürlich nicht wieder.

Tassimo-Klau – Teil 1

Gestern Nachmittag saß ich mit einer Kollegin an der Kasse. Plötzlich hörte ich hinter mir die Frage: "Habt ihr kein Öttiger?" Ich drehte mich um erblickte einen recht heruntergekommen Typen und beantworte die Frage für meine Mitarbeiterin mit meinem üblichen "Nein, bekommen wir auch nicht."

Der Mann löste allerdings bei mir dieses seltsame Kribbeln aus. Dieses Gefühl, dass ich nur schwer beschreiben kann, aber das ich immer wieder habe, wenn komische Leute im Laden sind. An der Kasse sitzend konnte ich in dem Moment leider nicht reagieren, aber um sicherzugehen, sah ich mir hinterher die Videoaufzeichnung der vergangenen Minuten auf. Volltreffer: Der Typ hat doch tatsächlich fünf Packungen "Tassimo"-Kaffeepads eingesteckt. Gestern Morgen geliefert, gestern Nachmittag geklaut. Hurrah. Wozu macht man sich überhaupt die Mühe, die Dinger aus dem Karton auszupacken, Warensicherungsetiketten aufzukleben (Warum hat die Anlage eigentlich keinen Alarm ausgelöst?!?) und die Ware ordentlich ins Regal zu stellen, wenn sowieso die kompletten Verpackungseinheiten geklaut werden?

Naja, egal. Ich konnte in dem Moment leider nichts mehr machen und versuchte, den Ärger irgendwie zu verdrängen.

Der Held

Notiz am Rande: Ein alkoholisierter Kunde hatte Appetit auf eine große Tafel Schokolade. Um zu vermeiden, dass er diese bezahlen muss, steckte er sie in den Hosenbund. Dummerweise fiel das einem ehemaligen Mitarbeiter auf, der erst genau neben ihm am Schokoladenregal und dann hinter ihm an der Kasse stand.

Der Dieb spielte sich extrem auf: Sei Vater sei Rechtsanwalt und er selber würde bei einem Security-Unternehmen arbeiten. Wir würden ihn hier des Diebstahls beschuldigen und dürften ihn gar nicht festhalten und außerdem müsste ich meinen Kassierern mal beibringen, sorgsamer zu kassieren, denn schließlich hätte er beide Tafeln auf das Förderband gelegt. Er hätte schließlich Ahnung davon.

Während wir auf die Polizei warteten, stresste er anfangs etwas herum, dass er dringend zur Arbeit müsse, aber im Laufe der Warterei übermannte ihn wohl doch die alkoholbedingte Müdigkeit und er wirkte mehrmals so, als ob er gleich einschlafen und umfallen würde. Immerhin hatte er so viel intus, dass er ständig schwankte und nicht mehr klar reden konnte.

Als die Polizei kam, war klar, warum er "so viel Ahnung" von der Materie hatte: Er saß schon im Knast und ist polizeilich registriert. Anhand einer Narbe am Arm konnte die Polizei ihn zweifelsfrei identifizieren...

Nachtrag: Der Ex-Kollege stand neben dem Dieb am Schokoladenregal und hat beobachtet, wie dieser zwei Tafeln aus dem Regal nahm und um das Regal herumging. Hinter dem Regal hat er sich im Sichtfeld einer Videokamera die Schokolade in den Hosenbund gesteckt. Dann ging er direkt zur Kasse und stand dort unmittelbar vor dem ehemaligen Mitarbeiter. Dieser hat gesehen, dass von dem Dieb nur eine Tafel auf das Förderband gelegt (und bezahlt) wurde. Mein Kassierer kann sich auch nur an eine Tafel erinnern und auch auf der entsprechenden Videoaufzeichnung ist eindeutig zu erkennen, dass nur eine Schokolade auf dem Förderband lag und über den Scanner gezogen wurde. Als der Dieb gehen wollte, zog er sich noch im Laden die zweite Tafel aus der Hose und wurde dabei ebenfalls von dem aufmerksamen Ehemaligen beobachtet.

Und trotzdem hat der Typ doch tatsächlich bis zum Schluss felsenfest behauptet, nichts eingesteckt zu haben. Tzz...