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Die (nicht völlig) verschwundene Handtasche

Eine Kundin kam an die Lagertür gerannt. Mit panischem Tonfall in der Stimme schrie sie meinem Kollegen, der dort gerade die Papppresse leerte zu: "Hilfe! Die haben meine Handtasche geklaut. Mein ganzes Geld ist weg. Schnell!"

Sofort ließ mein Mitarbeiter alles fallen und kümmerte sich um die Kundin. Auch mir schoss das Adrenalin ins Blut und während ich gerade die Videoaufzeichnung der vergangenen Minuten ansehen wollte, kamen die beiden schon wieder ins Büro. Sie hatte die Tasche nur in einem Regal stehengelassen.

Ouch. :-O

Dezent befestigt

"Dürfen wir ein Plakat aufhängen?"

"Klar, an eine der Türen in den unteren Bereich."

"Super. Danke."

Es gibt auch Tesafilm. Man muss sowas nicht mit besonders auffällig mit extrabreitem Klebeband vollständig umrandet festpappen. :-O


Dumm

Eine bestimmte Kundin wollte ich hier schon längst mal erwähnt haben. Heute hätte mir bei ihr eigentlich der Kragen platzen müssen, aber ich habe mich eisern beherrscht. Aber ihr sollt jetzt erfahren, um was es überhaupt ging...

Von der Industrie bekommen wir teilweise bei bestimmten Sorten nur sogenannte "Sortimentskartons". Gerade im Molkereibereich sind diese Dinger sehr beliebt. Früher bei Plus (Heute immer noch? Keine Ahnung...) gab es "Müllermilch" in 12er-Karton. Darin enthalten waren 4 Becher Schoko, 4 Becher Banane und 4 Becher Erdbeere. In meiner Filiale war es so, dass eine der Sorten bei den Kunden nicht sonderlich beliebt war – mit der Konsequenz, dass bei reichlicher Bestellung diese eine Sorte entweder immer ablief oder die Kunden bei vorsichtigerer Disposition maulig waren, weil es die anderen beiden Sorten gerade nicht gab.

Diese Sortimentskartons haben mich auch bis in meinen eigenen Laden verfolgt. Das ist einfach so, damit müssen wir leben. Und die Kunden auch, aber normalerweise klappt das ganz gut. Wenn da nicht Frau Raabe-Schwartz wäre. Frau Raabe-Schwartz ist gerade zu vernarrt in einen ganz bestimmten Jogurt-Drink, von dem sie nach eigener Aussage etwa fünf bis zehn Fläschchen pro Tag zu sich nimmt. Sie kauft die benötigte Menge bei uns und eigentlich würde ich mich darüber ja freuen. Wenn nicht dieses vermaledeite Gesöff in einem der zu Beginn erwähnten Sortimentskartons geliefert werden würde. Diese Kartons sind jeweils zu gleichen Anteilen mit der Sorte, die im Grunde nur Frau Raabe-Schwartz bekommt, da sie die ja schon regelrecht aus der neu gelieferten Ware reißt und mit einer Sorte, die nicht wirklich viele Freunde hat und die oft genug schon zum Sonderpreis bei uns in der Restekiste lag, gefüllt.

Auch wenn ich den Umsatz von Frau Raabe-Schwartz gerne bekommen würde, so bestellen wir diesen Artikel dennoch nur noch dann, wenn er relativ weit abverkauft ist. So kommt es seit Monaten schon immer wieder hier im Laden zu Diskussionen mit dieser Kundin, weil "ihr" Getränk nicht vorrätig sein würde und dabei hätte sie uns doch schon so oft gesagt, dass wir davon gefälligst mehr bestellen sollen.
Genauso oft haben wir ihr schon gesagt, dass wir diesen Artikel leider nur in Kombination mit einem weiteren Produkt bestellen können, das bei uns jedoch nicht sehr gut läuft.
Zu allem Überfluss handelt es sich dabei auch noch um einen sogenannten Vorbestellartikel, der bei uns in der Großhandlung auch nicht ständig auf Lager liegt, sondern erst vom Lieferanten angefordert wird, wenn ein Einzelhändler ihn bestellt hat. Durch diesen Vorlauf von mehreren Tagen und der unregelmäßigen Abverkäufe, kommt es immer wieder dazu, dass der Artikel ausverkauft ist und die Raabe-Schwartz mit leeren Händen wieder abziehen muss.

Das tut sie auch, jedoch nicht ohne im Grunde regelmäßig zu verkünden, dass sie das der BILD-Zeitung melden wird und dass wir gefälligst mal bei unserem Lieferanten Bescheid sagen sollen, dass wir nur den einen Artikel bekommen sollen. Eine der größten Molkereien dieses Landes stellt einen Artikel um, weil eine unbedeutende Kundin in einem ebenso unbedeutenden Supermarkt das so will. Sicher. Und natürlich habe ich schon alles versucht und spätestens die Tatsache, dass ich pernanent in Kauf nehme, die ungeliebte Sorte mitgeliefert zu bekommen und zum Sonderpreis zu verkaufen, sollte klar machen, dass mir das Wohl dieser Kundin durchaus wichtig ist.

Heute gab es wieder die übliche Diskussion. Allerdings mit einer kleinen Neuerung: Frau Raabe-Schwartz hat mir direkt ins Gesicht gesagt, dass meine "dumme Mitarbeiterin" ihren Jogurtdrink schon wieder nicht bestellt hat.

Ich habe das "dumm" heute mal gepflegt überhört ignoriert. Sollte noch so ein Spruch kommen, werde ich der Frau meine Meinung direkt ins Gesicht sagen.

Und vielleicht hat sie ja Pecht und der Artikel wird komplett ausgelistet. Man weiß ja nie, was so passiert... ;-)

Zoff

Schon wieder ein paar Kunden, die sich lautstark vor dem Leergutautomaten gezofft haben.

Ist das normal, dass man vor solchen Geräten beinahe handgreiflich wird? :-O

Hannover

Im Laden augeschnappter Gesprächsfetzen:

Ein kleiner Junge sagte zu seinem Bruder oder Freund: "Wir fahren nach Hannover!" – und dann zu seiner Mutter: "Was wollen wir denn in Hannover?"

Mutter: "Ich sagte, du räumst heute dein Zimmer auf, weil es dort aussieht, wie bei Hempels unter'm Sofa!"

Hartz4-Fasching

Blogleser Maximilian hat mir den Scan eines Penny-Handzettels zugeschickt, der mir vor ein paar Tagen auch schon an anderer Stelle aufgefallen war. Sein Text dazu:
Vor kurzem flatterte ein skurriles PENNY-Prospekt mit Themenschwerpunkt "Günstig zum Karnevalsumzug" in meinen Briefkasten, das ich dir und deinen Lesern nicht vorenthalten will.

Soll das ein (äußerst makaberer) Scherz sein? Dagegen spricht, dass das "Kostüm" tatsächlich einen eigenen Preis hat, der niedriger ist, als wenn man die "Zutaten" einzeln kaufen würde.

Aber welches Kind möchte so herumlaufen?

Erst musste ich lachen, aber mittlerweile tut mir das Mädchen aus dem Prospekt echt Leid. Man kann sich die Sprüche der anderen Kinder und das nur mühsam unterdrückte Gekichere der Erwachsenen förmlich hören, wenn die Kleine so auf der Faschingsparty auftaucht.
Meinte Penny das ernst? Oder war da ein Setzer mit zu guter Laune im Dienst und hat nur vergessen seinen kleinen Scherz wieder zu entfernen? Wäre ja nicht das erste Mal, das sowas passiert...

Mich würd's nichtmal wundern, wenn sich nun manche Leute tatsächlich so "stylen" würden...


Hallo?

"Hallo?", rief jemand ins Lager. Ich sah zufällig gerade auf den Monitor der Überwachungskamera und darin eine Frau, die ihren Kopf durch die Tür steckte. Eine halbe Sekunde später stapfte sie schon wieder schnellen Schrittes davon.

Hat die ernsthaft erwartet, dass irgendjemand darauf hätte reagieren können? :-O

Leergutbons einteilen

Man kann den Leuten leider immer nur bis genau vor die Stirn gucken und selten weiter. Ich mochte nicht fragen, zumal ich mich auch noch hätte einmischen müssen, da der Kunde mit einem meiner Kollegen im Gespräch war. Aber interressiert hätte es mich schon, warum er wissen wollte, ob er einen seiner beiden Leergutbons heute und den anderen z.B. erst in zwei Wochen einlösen kann.

Selbstauferlegte Sparmaßnahme?

50 Pfennig

Gesprächsfetzen an der Kasse. Eine Kundin sagte zu meinem Mitarbeiter, dass sie noch etwas "Kupfergeld" für ihn hätte. Die Erklärung lieferte sie gleich mit: "Dann bekomme ich genau 50 Pfennig von Ihnen wieder."

Sieben Jahre nach der Einführung der Euromünzen hört man "Mark" und "Pfennig" mitlerweile ausgesprochen selten. Sogar von den älteren Mitmenschen.

Garam Masala

Gibt es irgendeinen (deutschen) Supermarkt, in dem man die indische Gewürzmischung Garam Masala bekommt? Ich gebe zu, dass ich den Namen bis eben noch nie gehört hatte. Die Kundin hat jedenfalls wie selbstverständlich danach gefragt und wirkte etwas irritiert, als ich mit "Garam Masala" nichts anfangen konnte.

Viel Zeit

Zwei Mädchen im Teenyalter gingen zusammen durch den Laden. Sie guckten hier, guckten da und plötzlich sagte die eine zur anderen: "Ich weiß gar nicht, wieviel Zeit ich hier schon verbracht habe..."

Seit dem grübeln wir: Kompliment oder Kritik?

Die Frage nach TK-Johannisbeeren

Eine jannona hatte vor einiger Zeit via E-Mail bei mir nach tiefgefrorenen Johannisbeeren gefragt.
Nun wollte ich mich heute darum bemühen und bei einer weiteren Quelle nachsehen – und musste prompt feststellen, dass die Mail wohl versehentlich irgendwann in den letzten Wochen in den ewigen Jagdgründen verschwunden ist.

Wenn du das hier liest (und der Wunsch nach den Johannisbeeren noch aktuell ist): Bitte melden.

Heute an der Kasse

Bericht eines Mitarbeiters:

Kundin: "Sie werden auch jede Woche schneller..."

Kollege: "Oh, vielen Dank."

Kundin: "Ja, ich komme gar nicht mehr mit!"

Kollege: "Hmm... Ich hatte das jetzt als Kompliment verstanden."

Kundin (guckt): "Achso. Ja, so kann man's natürlich auch sehen."

Kaugummi

Kaugummi kauen: Okay.

Kaugummi mit offenem Mund kauen: Naja.

Kaugummi mit offenem Mund kauen, während man einen Mitarbeiter eines Supermarktes nach Bananenkartons fragt: Assig.

Alter Wein

Anruf einer älteren Frau: "Guten Tag, ich habe da mal eine etwas ungewöhnliche Frage: Ich habe hier eine Flasche Wein von 1993, ist die noch gut, kann ich die noch verschenken?"

Die Frage kann man ohne hellseherische Fähigkeiten kaum aus der Ferne beantworten. Immerhin hatte sie die Flasche liegend gelagert, also ist die Möglichkeit, dass der Korken austrocknet und die Flasche Luft zieht (was bewirkt, dass der Wein "umkippt") schonmal nicht gegeben.

Die Weine, die man regulär im Supermarkt bekommt, sind normalerweise nicht für lange Lagerzeiten gedacht. Daher konnte ich der Dame nur den Tipp geben, die Flasche zu öffenen und zu probieren. Eine andere Chance, den Inhalt zu bewerten, hat sie im Grunde nicht. Daher wäre es für sie in diesem Fall sicherer, eine neu gekaufte Flasche zu verschenken.