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Was tun bei Stromausfall?

Blogleser Axel fragt mich:

Hi Björn,

inspiriert durch das "Grünbuch Zukunftsforum" und Deine EAN-Aufforderungen habe ich mir gerade Gedanken gemacht, wie das denn bei Dir ablaufen würde, wenn einmal der Strom (für längere Zeit) ausfällt. - Hast Du Dir hierüber schon einmal Gedanken gemacht? Lässt Du Deine Kassierer die Preise auswendig lernen (da ja die Kassen auch nicht mehr funktionieren würden) oder würdest Du den Laden sogar ganz schließen?
Dazu müsste man erstmal "längere Zeit" definieren. Der längste Stromausfall, den ich hier in den letzten 8,5 Jahren erlebt habe, dauerte knapp zwei Stunden. Das war Heiligabend 2002 und hier in Bremen kam ein extrem heftiger Eisregen runter, der irgendwann beim nahegelegenen Umspannwerk für Probleme sorgte. Damals haben wir die Kunden mittels Taschenrechner von Hand abkassiert und hinter dem letzten Kunden die Tür abgeschlossen. Mit Tee und Keksen bewaffnet, warteten wir darauf, dass wir wieder Strom bekommen.
Wenn absehbar ist, dass der Stromausfall nur Minuten bis maximal ein paar Stunden dauern wird, was hier in der Stadt wahrscheinlich ist, würde ich den Laden geschlossen lassen. Immerhin haben wir kein Licht und die Kühlgeräte bleiben länger kalt, wenn nicht ständig die Vorhänge und Türen geöffnet werden.

Sollte tatsächlich der Fall eintreten, dass hier der Strom gleich tageweise weg sein würde, müsste eine andere Lösung her. Wahrscheinlich würde ich den Laden temporär mit einem Bedienungstresen aus Getränkekisten versehen, damit die Kunden nicht durch die Dunkelheit irren müssen. Dann lieber ein paar Kerzen, damit sich die Mitarbeiter orierentieren können. Kassiert würde mit Taschenrechner. Vor allem müsste man sich Gedanken machen, wie man am schnellsten die verderbliche Ware los wird. Wahrscheinlich würde ich einen längerwährenden Stromausfall mit einem Sonderverkauf von Tiefkühlkost einläuten...

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Kommentare

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Philipp am :

Als in Karlsruhe im ersten Quartal länger der Strom ausgefallen ist (Brand im Umspannwerk oder so), mussten viele Geschäfte ohne Notstrom hinterher erstmal Inventur machen...

Erklärbär am :

LOL, haben sie so viel Fünf-Finger-Rabatt gegeben? :-D

Klaus Prüter am :

In den vorangegangenen Kommentaren sind nur wenige Folgen eines Stromausfalls erwähnt. Weitere: viele Heizungen fallen aus. Tankstellen liegen still. Telefon: Festnetz u. Mobil fallen wahrscheinlich aus. Notrufe dadurch eingeschränkt. Wasserversorgung läßt nach. Geldinstitute sind lahmgelegt. Internet (wg. Telefonleitung) fällt aus. Lebensmittelversorgung wird erheblich eingeschränkt. Und vieles mehr. Es wäre doch mal Stoff für einen Horror-Film. Notstromerzeuger aller Größen für den Heimbedarf gibt es z.Zt. wie Sand am Meer. Man darf sie aber nicht mit dem ausgefallenen Haus-Lichtnetz verbinden, sondern separate Kabel zu den dringensten Verbrauchern legen. Gruß aus Ostwestfalen.

Mallander am :

was soll ich mit einer Tiefkühlpizza ohne Strom?

Auke am :

Die mit dem bei Björn gekauften Notstromgenerator in deinem Elektrobackofen warm machen? ;-)
Ich glaube ich hab' schon mal erzählt, dass unser örtliche Kaufland Notstromgeneratoren hat, die die halbe Stadt versorgen können und wochenlang mit einer Füllung arbeiten. Das sei allein schon deswegen notwendig, weil bei einem Stromausfall, die Kunden im fensterlosen Einkaufszentrum umher irren würden. Außerdem haben die Tiefkühlwaren einen entsprechend hohen Wert und der Vorteil die Kunden auch bei längeren Stromausfall vollkommen normal versorgen zu können ist auch nicht zu vernachlässigen.

Andrea am :

Die EDV ist ja das geringste Problem bei einem Stromausfall. Viele Läden haben aber kaum Außenlicht - und so kann man bei Stromausfall nur die Tür absperren, weil man kaum noch etwas sieht.
Im Lebensmittelhandel kommt dann noch die Kühlung hinzu.
In New York habe ich erlebt, dass man bei dem großen Stromausfall, der tagelang ging, sogar von den Hotels auf die Straße gesetzt wurde, weil die Versicherung für Unfälle im Dunkel nicht aufkommen würde.
Auch die Läden blieben zu - kleinere Lebensmittelhändler haben ihre frische Waren vor der Tür verkauft oder sogar verschenkt... Aber eigentlich brach die komplette Infrastruktur zusammen - und lediglich die große Hilfsbereitschaft und Gelassenheit mit so einer Katastrophe umzugehen hat auch uns Touris vor schlimmeren bewahrt. So wurde eben auf der Straße gefeiert und Kissenlager in Hausfluren eingerichtet.

Ich denke auch die Läden, die ich hier in Deutschland kenne: bei Stromausfällen werden wohl die allermeisten Türen geschlossen bleiben.
Lediglich die großen Einkaufszentren haben oft Notstromaggregate. Wer unbedingt shoppen will, muß sich dann dorthin orientieren.

Tim am :

Ein Gedanke. Sollte sich ein Betreiber eines Geschäftes für den täglichen Bedarf nicht 1-2 Stromerzeuger parat haben? Um zumindest Strom für ein wenig Licht und andere wichtige Dinge zu haben.

tyler am :

jetzt überleg mal, was ihm die Investition in den letzten 8,5 Jahren gebracht hätte.
Da kann man Geld wohl besser anlegen.

Ronni der Indianer am :

Zitat Björn:

"Wahrscheinlich würde ich einen längerwährenden Stromausfall mit einem Sonderverkauf von Tiefkühlkost einläuten..."

Hm, fragt sich nur, wer das Zeug dann kaufen soll, denn wenn Du keinen Strom hast, werden Deine Kunden wohl auch keinen haben -> sie können es auch nicht lagern.

Und sofort verzehren wird auch schwierig, denn eine Tiefkühlpizza ohne Backofen (Strom) bringt mich auch nicht wirklich weiter...

Florian am :

Thema Notstromversorgung:

Dass dürften die meisten Läden ab einer gewissen Größe haben - allein schon für die Notbeleuchtung und zur Beleuchtung der Fluchtwege.
Ist bei allen unseren Läden (jeweils mindestens 900 qm Verkaufsfläche ) vorhanden (in Form von Batterien).

ABER man sollte sich da keine Illusionen über die Leistungsfähigkeit machen.
Die Vorstellung von "Andrea", dass die großen Einkaufszentren mit sowas ihren normalen Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten könnten ist illusorisch.

Grob geschätzt würde ich sagen, dass ein Shoppingcenter mit 20.000 qm (und das ist ein kleines Center) eine Leistung von ca. 1 MW abruft. Bei (angenommen) 20% Wirkungsgrad eines Dieselaggregats bräuchte man also in etwa ein Aggregat mit 7000 PS.
Da ist man dann schon fast in der Kategorie Containerschiff-Motor.
Also nichts, was man sich anschaffen wird, nur um einmal in vielen Jahren für ein paar Stunden den Geschäftsbetrieb nicht zu gefährden.

J. am :

In Dongguan, China, wo ich gelebt habe, hatte eigentlich fast jede Firma einen Generator auf dem Dach. Der Supermarkt hatte einen eigenen Raum (Schiffsdieselklasse) und bei den doch etwas häufigeren Stromausfällen, die meist einen Tag dauerten (Im Sommer hatte ich jeden 2ten Tag einen, durch die vielen Gewitter), Einkaufen und sogar die laute Musik vor den Läden (die sogar noch lauter, als die Generatoren waren) konnte weitergehen.

Von meiner Firma der Generator konnte neben der gesamten EDV auch teilweise die gebauten Maschinen betreiben.

malte am :

Gerade heute gelesen:
"Laut Aussage SWB sollte jede Störung des Stromnetzes im Bereich Hemelingen in einer Stunde beseitigt sein"

jemand® am :

Wenn ich Björn wäre, würde ich den Laden auf jeden Fall bei einem Stromausfall zumachen. Sonst ist ja der ganze Laden und die Kaffeevitrine weg, bis der Strom wieder läuft. Schließlich läuft die Warensicherungsanlge ja nicht und alle handcheckern geht ja nicht.
*scnr*

. am :

"Kassiert würde mit Taschenrechner"
Und was ist mit Buchhaltung, Steuer, Warenwirtschaftssystem, ...?

ckwon am :

Ich war dieses Jahr in einem Spar-Markt bei Stromausfall. Die Kühltheken wurden mit Notstromaggregaten versorgt, die Kassiererinnen hatten sogar ihre Kassen (also stromfressende Kassen)

Es war zwar etwas dunkler als normal, aber es hat ansich funktioniert.

OK, das war auch in Südafrika, wo wohl vr ein paar Jahren der staatliche Stromversorger gepennt hat und das zukünftige Stromaufkommen falsch eingeschätzt hat und es daher nix ungewöhnliches in manchen Ecken ist, wenn es mal ne Stunde keinen Strom gibt...

Bastian am :

Sonderaktion auf die Tiefkühlkost?
Perfekt...Wo kann man den Strom zu deinem Laden abdrehen? :-)

braun k. am :

Hallo,
ich habe mein gesamtes Haus über eine USV (für Licht Telefon und einige 230V Steckdosen) abgesichert und ein 6 KW Dieselaggregat fest im Weinkeller eingebaut. Über einen Sternschalter kann im Notfall dann von Stadtstrom aus Notstrom (Dielesaggregat) umgeschaltet werden.
Wir hatten im Winter vor zwei Jahren in unserem Dorf einen ganzen Tag keinen Strom (draussen klirrenkalt) und da hatte die Analge ihre Bewährungsprobe bestanden.

Gruß aus Landau

Klaus

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