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Lange Schlange

Kleiner Gedankensplitter über Kundenverhalten...

Wer kennt das nicht? Man steht vor einer Kasse mitten in einer langen Schlange. Sobald eine weitere Kasse geöffnet wird, beginnt die Rangelei derjenigen, die am weitesten hinten in der selben Schlange standen: Mit Ellenbogen und Einkaufswagengeschubse wird versucht, einen der ersten Plätze in der neuen Reihe zu bekommen um möglichst schnell mit dem Einkauf fertig zu sein.
Bei uns im Geschäft hält sich dieses Verhalten zwischen den Kunden zum Glück in Grenzen, zumal ich sowieso stets darum bemüht bin, daß es erst gar keine langen Schlangen gibt. Das läßt sich leider auch nicht immer vermeiden. Manchmal ist es an der Kasse leer und im Geschäft tummeln sich dutzende Kunden. Plötzlich, wie durch ein magisches Zeichen signalisiert, beschließen alle auf einmal, zur Kasse zu gehen. Vielleicht ist es auch eine Art Gruppenzwang: Man sieht jemanden auf dem Weg zum CheckOut und denkt sich dann, daß es auch für einen selber Zeit wird, sein Geld loszuwerden. Ich weiß es nicht.

Aber zurück zum Thema:
Höflicher und rücksichtsvoller Umgang mit seinen Mitmenschen würde bewirken, daß man diejenigen sich an eine neue Kasse anstellen läßt, die vor einem selber stehen. In Ausnahmefällen, oft bei Bekannten, erlebt man dies öfter - bleibt aber dann doch eher die Ausnahme.

Wie würden wohl die Kunden reagieren, wenn man (-> die Kassiererin) in die Situation eingreifen und sie moderieren würde: "Sie standen vor dem Kunden. Die Frau mit dem Kinderwagen war hinter ihnen! Fragen sie doch mal, ob sie vorgehen möchte, denn sie hat ein quengelndes Kind im Wagen. Ansonsten kommt nach ihr dann der Herr mit dem Anzug..." Okay, das Beispiel ist nun etwas überspitzt dargestellt. Aber in der Art müßte man das wirklich mal versuchen.
Die Rangelei kennen die Kunden. Eine Moderation wäre neu. Neues ist grundsätzlich Böse.

Ich glaube, ich werde das bei Gelegenheit mal probieren. Vielleicht danken es mir ja die Kunden sogar. :-)

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Kommentare

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zorra am :

Wie wär's mit Nummern, die verteilt werden, wie hier an der Fleischtheke? ;-)

Ich weiss weshalb immer alle gleichzeitig zur Kasse strömen, man will schnell vor den anderen Kunde dort ankommen...

Oliver Naumann am :

Oh je, das Verhalten von Kunden und Kassierern an Kassen ... Haben Sie zehn Stunden Zeit? So lange könnte ich mich über die verfluchten neumodischen Stummelkassen, Einkaufswageneuros, unglaublich langsame Karten-Buchungs-Systeme, !"§$%&/ Quengelware, durch Krabbeltische zugestellte Kassenenden und -zugänge, nicht ausreichend vorhandene, verdreckte Warentrenner, Showkassen, "Moment ich hab's passend"-Sucher, Geldbörseninderhandhalter, Einkaufswagenvornezieher usw., usw. auslassen. Aber lassen wir das.

Wenn Sie ihre Kassenschlange moderieren wollen:

Warum nicht immer nur eine Kassenschlange? Am Kopf der Schlange wird man dann zur gerade freigewordenen Kasse gebeten.

Oder, jetzt müßte ich ein Bild malen, Sie sperren die neue Kasse mit einem langen Band ab. Dann bitten Sie jeden zweiten Kunden einzeln aus der alten Schlange hinter die Absperrung. Viel Spaß :-)

korfstroem am :

Vermutlich eine kulturelle Eigenschaft. In England oder Südafrika stehen die Leute geduldig in einer Reihe an der Bushaltestelle. In Deutschland quetschen sich alle gleichzeitig hinein.

Meine wenigen Erfahrungen an Marktständen haben in der Regel gezeigt, daß das Verkaufspersonal als Autorität akzeptiert und selbst in Streitfällen (eigentlich lächerlich!) die Schiedsrichterrolle als Servicemerkmal akzeptiert wird.

korfstroem

Macros am :

Hi,

einfach wie die Post in den größeren Fialen machen, eine zentrale Schlange, die sich dann aufteilt.
Am besten noch mit gruener Lampe, wenn sich der naechste an die Kasse begeben soll...

MatzeNr2000 am :

Also ich bleibe meistens in der Schlange stehen, in der ich auch vorher stand - denn immer wenn ich der zweite in der Schlange bin, macht die zweite Kasse beim Aldi oder Lidl auf (Spar konnte ich noch nicht überprüfen, gibt's in meiner direkten Umgebung nicht).

Aber die Idee mit der Moderation wäre mal was. Bitte mal einen Tag probehalber durchführen und Bericht erstatten ;-)

adovac am :

Einem Nachbarn von mir ist dies nicht nur fast sondern tatsächlich passiert:

Er kaufte in einem Aldi-markt ein. Zwei Kassen waren geöffnet, er begab sich mit seinen Einkäufen an die Kasse. Hinter ihm stellte sich ein Mädchen an, der dazugehörige Vater an der anderen Kasse. Die Idee dahinter: bei wem es schneller vorangeht dort würden die beiden ihren Einkauf bezahlen.

Es stellte sich heraus, daß es an der Kasse mit "meinem" Nachbarn schneller vorwärts ging. Der Mann ging also zu dieser Kasse hinüber. Dort pöbelte er "meinen" Nachbarn lautstark an, daß er sich vor das Kind gedrängelt hätte. "Mein" Nachbar hat mir glaubhaft versichert, daß das nicht der Fall war. Er ließ sich auch auf garkeine Diskussion mit dem Mann ein. Als "mein" Nachbar seine Artikel bezahlt und verstaut hatte ging er nach draußen. Offensichtlich war der andere Mann schon vorher fertig und wartete dort auf "meinen" Nachbarn. Bevor er wußte was überhaupt los ist wurde er mit einem Ventilrad (heißen die Dinger so?) zu Boden geschlagen und dort weiterbearbeitet.

Der Lebensgefährtin "meines" Nachbarn war es zu verdanken, daß er nicht schlimmer verletzt wurde. Als sie die Auseinandersetzung sah (sie hatte im Auto gewartet) stürmte sie auf den Angreifer zu und ließ erst von ihm ab, als dieser die Flucht ergriff.

Einen anderen Kunden mit einem Schlagring bearbeiten wegen Streitigkeiten um einen Warteplatz in einer Kassenschlange ist etwas.... eigen....

martin am :

Hätte mich letztes Jahr in *meinem* Aldi fast geprügelt wegen so was. Erst war eine Kasse auf, wegen einer wachsenden Schlange machten sie eine 2. auf. Geht in diesem Laden recht fix dann. Eine von den Mitarbeiter rief: Bitte auch an die Kasse 2. Wie immer bei sowas grosses geränne. Ein älteres Omachen war auch recht schell an dem Band. Bekommt aber ihre paar Sachen natürlich nicht fix auf das Band und es entsteht eine Lücke. Da kommt doch so ein junger Bankschnösel ( ja ich habe da ein Vorurteil) angerauscht, schiebt die Oma beiseite und legt seine Sache drauf. Er hatte mehr wie die Oma, aber halt keinen Wagen. Die an der Kasse sagte was zu ihm und ich auch noch, nichts nettes, aber keine Schimpfwörter. Da wollte er doch auf mich losgehen, was mir einfallen würde. Er war wohl ein Kopf größer als ich. Nur hat ihm wohl meine aussehen was irritiert. Er konnte einen Langhaarigen Bombenleger wohl nicht so richtig einordnen.

Er hat dann seine Sachen beiseite gelegt. Die von Aldi meinte, auf so einen Kunden könnte sie verzichten.

Peter am :

In den USA bessern sich teilweise rüstige Rentner ihr Taschengeld mit sowas auf.
Noch wird hierzulande darüber gelacht und der Vogel gezeigt, aber warten wir es mal 10 Jahre ab (wie immer).

Marc W. am :

.
Das eingreifende Personal darf dann nur nicht diskutieren.

Was mich an Kassen nervt sind die Leute, die ohne Körbchen oder Wagen mehr einkaufen, als sie in einer Hand halten können. Die blockieren nämlich, wenn sie bezahlt haben durch ihr Einpacken die Kasse. Ich trage das - nein, ab dann - *mein* Zeug und trage es zu einem der Tischchen oder einer unbesetzen Kasse, um es in Ruhe einpacken zu können.

martin am :

Ohja... Wahre Worte. Wenn man denen sagt das da draussen genug Wagen stehen wird man ganz böse angeschaut.

Anonym am :

Die alle durch den verfluchten Euro aufgeschlossen werden müssen. Sollte ich je einen Mord begehen, dann an dem Erfinder der abgeschlossenen Einkaufswagen.

martin am :

Bei Aldi-Süd passen oft auch die 20ct Münzen da rein

Hotte am :

Also ich kanns nur sagen wie ich es sehe: Es ist doch mittlerweile in Deutschland schon Norm geworden, dass diejenigen zur neu eröffneten Kasse gehen, die noch hinter dem Kassenbereich stehen und nicht die, welche schon ein Platz an der ersten Kasse haben.
Wenn mich eine Kassiererin auf besserwisserische Weise um einen Platz in der Kasse bringen würde, wüsste ich, welchen Supermarkt ich in Zukunft meide!

Christian am :

Also, ist zwar geringfügig off-topic, aber was in puncto Höflichkeit in der Warteschlange auch unbedingt anerzogen werden müsste: Leute vorlassen, die nur ein Päckchen Kaugummi kaufen, während man selbst den Einkauf für die nächsten 14 Tage vor sich herschiebt... also, in den Supermärkten, in denen ich einkaufe, funktioniert das so gut wie nie.

Björn Harste am :

@Christian: Das ist aber eine Sache, die die Kunden wirklich nur unter sich ausmachen können/müssen. Da würde ich auf keinen Fall eingreifen.

dark* am :

Da gibt es diesen netten, kleinen Sketch von Jürgen von der Lippe: Kunde mit übervollem Einkaufswagen steht an der Kasse, hinter ihm ein Kunde mit nur einem Joghurt. "Haben Sie nur den einen Joghurt?" Hoffnungsvoll: "Ja." - "Na, dann haben Sie ja jetzt genug Zeit darüber nachzudenken, ob Sie wirklich nichts vergessen haben."

;-)

Marc W. am :

Man kann ja fragen. Ich vermute, dann lassen einen viele vor. Aber es ist halt anstrengend ein Interesse zu äußern. Die Leute quetschen sich auch lieber an offensichtlich zu engen Stellen durch. Würden sie fragen ginge es ohne rempeln. Aber wie gesagt, die wenigsten trauen sich ihr Anliegen zu äußern.

Beheben lässt sich das meiner Meinung nach durch ein größeres Selbstvertrauen. Das würde nebenbei auch den Nachbarn dazu bringen bei zu lauter Musik erstmal anzuklopfen anstelle gleich die Polizei wg. Ruhestörung zu rufen. Und Eltern würden ihren Kindern auch mal "nein" sagen und konsequenter handeln. So - ein Weltproblem gelöst, nächstes bitte :-D

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