So schnell wird man Ex-Stammkunde
Er kam mehrmals täglich, der etwas heruntergerockte Flaschensammler, der irgendwie ganz weit am unteren Ende der Gesellschaft existiert. Wir haben ihn bislang immer trotz seines Zustands für anständig erachtet.
Nun stand er gerade mal wieder vor dem Leergutautomaten und stopfte seine gesammelten Werke in das Gerät. Ich stand gerade ein paar Meter entfernt im Lager vor einem anderen Gerät und habe ein paar Kopien angefertigt. Dabei fiel mir in der Hand des Mannes eine Packung nicht kühlpflichtige Dauerwurst auf. Er ging von dem Automaten hin und her und verschwand plötzlich für zwei Sekunden aus meinem Sichtfeld, anschließend hielt er die Packung nicht mehr in der Hand.
Ich hatte das alles mehr oder weniger aus dem Augenwinkel gesehen und war mir auch schon im nächsten Augenblick nicht mehr hundertprozentig sicher, ob ich das richtig gesehen und interpretiert hatte oder ob da alles mit rechten Dingen abgelaufen war. Ich ließ den Kopierer alleine, hüpfte die zwei Treppenstufen ins Kassenbüro und und spulte die Videoaufzeichnung zurück, um mir die letzte Minute vor dem Leergutautomaten noch einmal genauer anzusehen.
Während ich die Kopien anfertigte, war Ines in meinem Büro geblieben und hatte wohl ebenfalls dort die Livebilder aus der Videoanlage beobachtet.
Nur einen kleinen Moment später kam sie nach vorne gestürmt und rief mir schon quer durchs Lager zu: "Was hat der da gerade eingesteckt?!" Okay, ich hatte mich nicht getäuscht. Wenn zwei erfahrene Personen aus zwei verschiedenen Blickwinkeln den selben Sachverhalt beobachten, dann war es wohl auch so. Der Blick in die Videoaufzeichnung bestätigte unsere Beobachtungen. Später ließ sich auch anhand der Videobilder genau nachvollziehen, welchen Artikel der Mann aus dem Regal genommen und vor dem Leergutautomaten in seiner Jackentasche hat verschwinden lassen.
Inzwischen hatte der Flaschensammler den Laden zwar bereits wieder verlassen und war von uns nur noch am Ende der Seitenstraße zu sehen, aber er kam mehrmals täglich und würde auch nun wiederkommen – immerhin wusste er ja nicht, dass wir wussten, dass er etwas eingesteckt hatte.
Am nächsten Abend hat die Spätschicht ihn erkannt und seine Personalien aufgenommen, Anzeige folgt. Schade irgendwie.
Nun stand er gerade mal wieder vor dem Leergutautomaten und stopfte seine gesammelten Werke in das Gerät. Ich stand gerade ein paar Meter entfernt im Lager vor einem anderen Gerät und habe ein paar Kopien angefertigt. Dabei fiel mir in der Hand des Mannes eine Packung nicht kühlpflichtige Dauerwurst auf. Er ging von dem Automaten hin und her und verschwand plötzlich für zwei Sekunden aus meinem Sichtfeld, anschließend hielt er die Packung nicht mehr in der Hand.
Ich hatte das alles mehr oder weniger aus dem Augenwinkel gesehen und war mir auch schon im nächsten Augenblick nicht mehr hundertprozentig sicher, ob ich das richtig gesehen und interpretiert hatte oder ob da alles mit rechten Dingen abgelaufen war. Ich ließ den Kopierer alleine, hüpfte die zwei Treppenstufen ins Kassenbüro und und spulte die Videoaufzeichnung zurück, um mir die letzte Minute vor dem Leergutautomaten noch einmal genauer anzusehen.
Während ich die Kopien anfertigte, war Ines in meinem Büro geblieben und hatte wohl ebenfalls dort die Livebilder aus der Videoanlage beobachtet.
Nur einen kleinen Moment später kam sie nach vorne gestürmt und rief mir schon quer durchs Lager zu: "Was hat der da gerade eingesteckt?!" Okay, ich hatte mich nicht getäuscht. Wenn zwei erfahrene Personen aus zwei verschiedenen Blickwinkeln den selben Sachverhalt beobachten, dann war es wohl auch so. Der Blick in die Videoaufzeichnung bestätigte unsere Beobachtungen. Später ließ sich auch anhand der Videobilder genau nachvollziehen, welchen Artikel der Mann aus dem Regal genommen und vor dem Leergutautomaten in seiner Jackentasche hat verschwinden lassen.
Inzwischen hatte der Flaschensammler den Laden zwar bereits wieder verlassen und war von uns nur noch am Ende der Seitenstraße zu sehen, aber er kam mehrmals täglich und würde auch nun wiederkommen – immerhin wusste er ja nicht, dass wir wussten, dass er etwas eingesteckt hatte.
Am nächsten Abend hat die Spätschicht ihn erkannt und seine Personalien aufgenommen, Anzeige folgt. Schade irgendwie.
Comments
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Ricarda L. on :
Als wenn es dir auf die 1,50 € für die Wurst ankommt. Davon wirst bestimmt nicht arm.
TM on :
Andreas Walser on :
Wirst Du aber nicht tun, erwartest halt immer, dass "die anderen schon schauen", ne?!
Ricarda L. on :
John Doe on :
Weise doch mal Deine Spenden an gemeinnützige Orgas zur Unterstützung der Ärmsten (z.B. örtliche Tafel oder meinethalben auch 'Flüchtlings'hilfe) nach, das hülfe Deiner Glaubwürdigkeit.
Panther on :
John Doe on :
Panther on :
Jane Doe on :
Panther on :
Panther on :
Panther on :
Supporthotline on :
Hendrick on :
Wuffduff on :
Sorry, Du kennst aber schon den Unterschied zwischen einem gewinnorientierten Unternehmen und dem Sozialamt?
P.S. Björn kann Dir bestimmt seine Kontonummer geben, damit Du die Waren bezahlst, die bei ihm geklaut werden.
Bill on :
Tobias on :
Fffffff on :
Dennoch muss man nicht so abfällig nach unten treten.
Panther on :
Jane Doe on :
Panther on :
John Doe on :
Jane Doe on :
- falls Du ihm das Recht zugestehst, bescheiden auskömmlich zu existieren (ich sehe da wenig Luxus), dann muss er ab von seinem Unternehmergehalt eben auch die Löhne erwirtschaften. D.h. jeder Cent, den Björn selbst mehr will oder den er seinen MA mehr zahlt, muss er auf die Preise aufschlagen. Das geht in einem freien Markt aber nur in sehr begrenztem masse, denn sonst wandern die Kunden einfach zu einem günstigeren Anbieter
- ich habe noch nicht gelesen, dass Björn Menschen, die sich anständig benahmen unanständig behandelt hätte. Aber Anstand ist eben keine Einbahnstrasse und wenn Diebe und Egoisten gegen die Übereinlkommen gesellschaftlichen Zusammenlebens (hier: Gesetze und Eigentumsrechte) verstossen sieht der verständige Mensch zu Recht auf sie herab. Es sind klassische Asoziale und Antoisoziale.
John Doe on :
Heinz Wäscher on :
Heinz Wäscher on :
SPages on :
Der Unterschied zwischen den Aldi Gründern, der Schwarz Gruppe (Kaufland, Lidl) und dem Inhaber eines kleinen Supermarktes kannst du dir vorstellen?
Und Björn ist dieser Person bislang mit Respekt begegnet, da er das Erscheinungsbild zwar zur Kenntnis genommen hat aber er an das gute im Menschen geglaubt hat. Leider war sein Bauchgefühl dieses mal falsch. Passiert.
Wuffrduff on :
Franz on :
LucasN0611 on :
Konzernübergreifende Hausverbote wären natürlich auch sehr effektiv wie du sagst, aber wahrscheinlich auch schwer zu kontrollieren
Panther on :
John Doe on :
Es gibt bereits Urteile, dass (auch örtliche oder regionale) Quasimonopolisten nur in besonders schwerwiegenden Fällen der Gebrauch des Hausrechtes zusteht (sie Endverbraucher nicht nach Gutdünken ausschliessen dürfen), spätestens wenn sich die Ketten zu einem Quasimonopol (der Discounter) vereinigten griffe das auch für sie.
Verschärfend (zu Lasten der Läden) kommt hinzu, dass wir über Waren des täglichen Bedarfs (bis hin zu Grundnahrungsmitteln) sprechen, von dessen Bezug der Delinquent abgeschnitten würde.
* wenn es in einer kleinen Region nur Läden einer Kette gibt (die "Region" hierbei eher klein (bereits eine einzelne Ortschaft?), weil die Ärmsten oft immobil sind)
Silvan on :
Und das Elend vor unserer Haustür ist nicht allein die Aufgabe von Björn sondern von jedem einzelnen. Jeder kann sich engagieren und vor allem auch mal überlegen was man wählen sollte.