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Kokos-Öl

Warum klaut jemand zwei Gläser Kokos-Öl?

Wir haben ja schon echt viele merkwürdige Dinge gesehen. Aber da kommt ein junger Mann in den Laden, geht beinahe zielstrebig zum Regal mit Öl und Essig und packt sich die beiden Gläser in seine Tasche und geht wieder raus, als wäre nichts gewesen. Abgesehen davon, dass ich dem Kerl ganz persönlich ein paar neue Zierstreifen im Gesicht verpassen könnte, bleibt die Frage: Warum?! :-O

Urban Stealing

Vor ein paar Wochen hat mich ein Mann, ich kenne ihn als langjährigen Stammkunden, angesprochen und um etwas Unterstützung für ein "Urban Gardening"-Projekt gebeten. Da dort auch eine alternative Küche stattfindet, würden sie sich sehr über Lebensmittel aller Art freuen. Wir einigten uns auf das täglich aussortierte Gemüse, das wir in der Vergangenheit auch schon einem Suppenküchenprojekt zukommen ließen.

Da Ladendiebe immer wieder die selben Verhaltensmuster an den Tag legen, spielt der Status "Stammkunde" keine Rolle mehr. Diese kleinen, speziellen, inneren Alarmglöckchen schlagen einfach immer an und es spielt keine Rolle, ob es sich dabei um einen "kaputten Junkie" oder einen "wohlsituierten Stammkunden" handelt. Ich kan es nicht genau beschreiben, aber 20 Jahre Berufserfahrung ermöglichen sowas. Lesen hier Polizisten mit? Ihr kennt dieses Gefühl, diese Erfahrung.

Eine Dose Bier unbezahlt in der Jackentasche aus diesem Gebäude zu entfernen, löst bei mir bekanntermaßen folgende Ereignisse aus: Hausverbot und Anzeige – und in diesem Fall noch Ende der Gemüsespenden.

10-Sekunden-Mutprobe?

Gestern Abend kam ein Typ in den Laden, ging zielstrebig zum Kuchenregal, schnappte sich ein Teil, ging wieder zurück zum Eingang, sprang über die Schranke und war so schnell weg, wie er hereingekommen war.

Diebstahl bleibt natürlich Diebstahl, aber so? Ich gebe zu, dass ich ihn in der Form bislang auch noch nie erlebt habe.

Renitenter Schnorrer

Der Macker mit den gammelingen Fingern war schon wieder da. Noch bevor ich das Licht im Laden einschaltete, kam er durch die für ein paar Lieferanten offenstehende Ladentür rein, steckte sich zwei Bier ein und verschwand wieder. Sobald das Licht anging, betrat er erneut den Laden. Noch mit den beiden Flaschen in der Jacke, nahm er sich bereits die nächsten Beck's aus einer Kiste.

Die Polizei hat ihn nun erstmal davonkomplementiert. Wie lange ein Platzverweis gilt, darüber scheint Uneinigkeit zu herrschen. In der Wikipedia steht etwas von Verhältnismäßigkeit und während die Polizisten von gestern den Zeitraum offen gelassen hatten, sagte mir der Beamte eben, dass sowas "nur für den einen Tag" gilt. Wenn er nochmal wiederkommen sollte, sollen wir bitte wieder anrufen. Wird gemacht.

Auf jeden Fall bekommt er jetzt NOCH eine Anzeige wegen Ladendiebstahls (Woooho!) und noch eine wegen Hausfriedensbruchs (Woooohoho!) hinterher. Aber praktischerweise hatte er ausreichend Geld dabei, so dass er die beiden Flaschen aus seiner Jacke auch in diesem Fall wieder behalten konnte. Brr…

Stilles Betteln, lautes Betteln – Ausgeschnorrt!

Dieser Typ ist nun hoffentlich zum letzten Mal hier aufgetaucht! Nachdem ich ihm, als er am Morgen wieder vor unserer Tür auf dem Absatz saß, zusammen mit einem Kollegen eindringlich ermahnt habe, hier nicht mehr aufzutauchen und nicht mehr unseren Geschäftsbetrieb zu stören, haben wir ihm anschließend sogar noch ein ausdrückliches Hausverbot erteilt.

Das hat sage und schreibe vier Stunden gewirkt.

Dann kam er wieder in den Laden, nahm sich vier Bier und ging zur Kasse. Ich hatte das Telefon schon in der Hand, um die Polizei anzurufen, damit sie ihm einen Platzverweis erteilen können. Stattdessen erklärte ich der Frau am anderen Ende der Leitung, dass wir hier einen recht unangenehmen Ladendieb hätten und diesbezüglich mal Unterstützung bräuchten. Der Mann hatte sich nämlich drei von den vier Flaschen in seine Jacke gestopft. Er folgte uns erstaunlich friedlich ins Lager, wo wir auf die Beamten warteten.

Seinen Ausweis hatte er dabei, aber wirklich anfassen mochte ich ihn nicht. Habe mir schließlich ein paar Einweghandschuhe übergezogen – ja, extra nur für den Personalausweis. Die Finger von dem Mann sahen teilweise schon faulig aus. Dunkel, blutig, kaputt. Ich wollte mit nichts in Berührung kommen, was er schonmal angefasst hatte. Richtig übel. Kommentar eines Polizisten dazu: "Endstadium." Von was speziell, hat er nicht erwähnt - könnte allerdings auf so ziemlich jedes körperliche Merkmal von ihm zutreffen.

Während wir auf die Polizei warteten, hatte er uns ständig nach Bier gefragt. Bekam er natürlich nicht. Schließlich nahm er sich einfach irgendeine Flasche aus einer der Leergutkisten und ließ sich den darin befindlichen Rest in den Hals laufen. Erfahrene Blogleser wissen wohl, was einen im Inneren einer Flasche aus dem Leergut alles erwarten kann. Das muss ich wohl nicht detaillierter erläutern. Wenn die Flaschen hier eine Weile stehen können sich da übrigens noch Fruchtfliegen und Wespen dazugesellen. Er hatte wohl Glück. Brr…

Nachdem die Polizei alle Daten aufgenommen und überprüft hatte, wurde dem Mann noch ein amtlicher Platzverweis ausgesprochen. Sollte er sich in nächster Zeit nochmal IM oder während der Öffnungszeiten VOR dem Markt aufhalten, erwartet ihn eine Nacht in der Zelle.

Was man hier so erlebt, echt krass…