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Checker-Story in drei Teilen

Eine Gruppe von drei Heranwachsenden stand vor ein paar Stunden an der Kasse, als ich zufälligerweise auch gerade nach vorne musste, da ich an der anderen Kasse noch etwas mit einer Kundin zu regeln hatte.
Die drei Jungs dachten wohl, dass ich wegen ihnen vorne bin. Hätte zwar gut angehen können, war aber diesmal nicht so. Das hat das Trio aber nicht davon abgehalten, blöde Sprüche zu machen, mich aufzuziehen und nebenbei noch an der dritten, in dem Moment ungenutzten Kasse herumzudrücken. Auch die Aufforderung, die Finger von dem Gerät zu lassen, ignorierten sie, bzw. quittierten sie mit hirnlosen Sprüchen.

Als ich mit "meiner" Kundin alles geregelt hatte, nahm ich die drei Dosen "Jim Beam & Cola", welche die drei vor sich auf dem Förderband stehen hatten an mich. "Die dürft ihr noch nicht kaufen." sagte ich.

"Eh, was soll das denn? Isch bin 18!", sagte der Wortführer.

"Nein." entgegnete ich so laut, dass es auch alle anderen Kunden hören konnten. "Ihr seid höchstens drei Jahre alt und damit würde ich euch noch nichtmal Apfelsaft verkaufen." Gelächter von einigen umstehenden Kunden.
Die drei dampften ab, nicht ohne von außen noch abschließend gegen die Schaufensterscheiben zu schlagen und dagegenzuspucken. Mehr war irgendwie nicht zu erwarten.

Ein paar Minuten später erklärte mir eine Kollegin, dass die drei etwas früher schon einmal im Laden waren, sich zu dem Zeitpunkt aber noch völlig normal und unauffällig verhalten hätten.


Eben waren die drei Typen wieder im Laden. Ich habe keine Idee, was mich auf die blödsinnige Idee gebracht hat, es auf die freundliche Tour zu versuchen. Ich dachte, wenn man den drei mit ein paar offenen Worten in einem vernünftigen Tonfall begegnet, dass sie sich vielleicht benehmen könnten. Ich ging auf sie zu und sprach sie bewusst aber nicht übertrieben freundlich an. Natürlich musste ich es auf den Punkt bringen und so erwähnte ich auch, dass man nicht an Kassen herumspielen und gegen Scheiben trommeln muss, sondern sich wie alle anderen Kunden auch benehmen sollte, wenn man einen friedlichen Umgang miteinander wahren möchte.
Der erste der drei entschuldigte sich bei mir und reichte mir seine Hand. Die anderen beiden folgten und alle drei gelobten, sich zu benehmen und friedlich zu sein.

Ich traute ihnen nicht. Kein Stück – und daher führte mich mein Weg unmittelbar nach dem Gespräch ins Büro. Über die Videoanlage beobachtete ich die drei weiter. Wieder nahmen sie sich "Jim Beam & Cola", diesmal nur eine Dose.
Als die drei in einem etwas schlechter einsehbaren Gang standen, legte einer dem anderen die Dose in seine offene Kapuze der Jacke und zupfte den Stoff noch wieder so zurecht, dass das Gewicht nicht weiter auffiel. So stellten sie sich an die Kasse an, um eine Packung billigen Eistee zu bezahlen.

Ich ließ den drei Lügnern keine Chance, mit der Beute verschwinden zu können. Schnell ging ich ungesehen von hinten auf sie zu und griff in die Kapuze. Ohne lange überlegen zu müssen, und doch mit diesem dümmlichen, hämischen Grinsen im Gesicht, "beschuldigte" der mit der Kapuzenjacke gleich denjenigen lautstark, der die Dose dort deponiert hatte. Zwischen den anderen Kunden schubbsten sie sich gespielt hin und her.

Mir war das alles in dem Moment egal. Auf diese Weise haben sie einen wunderbaren Grund für ein Hausverbot geliefert, über den es auch gar nichts zu diskutieren gab. Mit der Drohung, die "Bullen" zu rufen, falls sie sich hier noch einmal blicken lassen würden, verschaffte ich der Aussage noch etwas Nachdruck, den sogar diese Möchtegern-Checker verstanden haben.

Wer sich noch nie mit solchen Idioten auseinandersetzen musste, kann vermutlich gar nicht nachvollziehen, wie extrem lästig das wird, wenn man solche Leute im Grunde täglich im Laden hat...

Diesmal kein "Red Bull" für das Pärchen

Das "Red Bull trinkende Pärchen" war wieder da. Noch bevor sie etwas tun konnten, wollte mein Mitarbeiter die beiden rauswerfen. Aber sie verstanden kein Wort von dem, was er ihnen erzählte und weigerten sich auch, die Handzeichen zu verstehen.

Ein anderer Kollege versuchte es mit Plattdeutsch Englisch. "Do you speak English?", erkundigte er sich. Keine Antwort. Machte aber nichts, er erklärte den beiden schließlich auf Englisch, warum sie hier nicht mehr reindürfen. Gemeinsam schafft meine beiden Angestellten es dann, das Pärchen aus dem Laden zu befördern.

Ob das von Dauer sein wird?

Alkohol kaufen mit Nachdruck

Tzz, Sachen gibt's... Da erfährt man nebenbei, dass wir mal wieder Kontakt zu einem Typen hatten, der hier mit einer Knarre in der Hand herumrannte.

Ein Mann wollte in der Nacht Alkohol kaufen. Da er schon mehr als reichlich betrunken war, er konnte nämlich kaum noch geradeaus laufen, beschlossen meine Mitarbeiter, ihm nicht zu weiterem Nachschub zu verhelfen. Im Gegenteil: Sie haben den schwankenden und lallend pöbelnden Mann freundlich aber bestimmt aus dem Laden geleitet.
Meine beiden Mitarbeiter hatten gerade vorsichtshalber von innen die Türen abgeschlossen, als der Typ draußen eine Waffe aus der Jackentasche zog und damit herumfuchtelte.

Ob nun echt oder nicht – die eilig herbeigerufene Polizei fackelte nicht lange und sackte ihn gleich ein. Was dabei herauskommt, werden wir wohl nicht erfahren.

Sprüche

Wenn ein Ladendieb zunächst herumjammert, dass es doch "das erste Mal" gewesen sei und dass er "noch nie mit der Polizei zu tun" hatte und dass wir doch bitte Mitleid haben sollen...

...und er dann im Verlauf des Gesprächs und während der Wartezeit auf die Polizei allerlei Wissen und Halbwissen über seine Rechte als Ladendieb heraushängen lässt...

...dann denkt man sich einfach nur seinen Teil.

Wenn Ausländer Ausländer beschimpfen

Zwei Männer, beide etwa Mitte zwanzig, haben eben meine Kassiererin auf's Übelste beschimpft. Die beiden habe ich nur flüchtig gesehen, könnten vom Typ her Albaner oder Araber gewesen sein.

Mit bösesten Sprüchen haben sie meine aus Ghana stammende Mitarbeiterin traktiert, das Niveau dessen bewegte sich rund um das Wort "Negerf*tze". Leider hat sie sich das erstmal mehr oder weniger gefallen lassen und mir erst eine Viertelstunde später davon berichtet.

Ich hoffe jedenfalls, dass die beiden noch einmal wiederkommen und wir sie in dem Moment auch wiedererkennen. Die Sprüche würden jedenfalls problemlos für eine Anzeige wegen Beleidigung reichen. :-(

Rauswurf ohne Anzeige

Seit vielen Jahren haben wir einen Kunden, dem wir anfangs immer skeptisch hinterhergesehen haben. Er ist wohl selber "BtM-Konsument", also mehr oder weniger Drogenabhängig, und hat auch entsprechende Kontakte zur "Szene". Einige der Personen, mit denen er hier im Laufe der Jahre zusammen im Laden war, haben wir früher oder später bei Diebstählen erwischt.

Nur dieser eine Kunde hat sich immer vernünftig verhalten. War zwar "kaputt", aber irgendwann habe ich ihn nicht mehr als "verdächtige Person" eingestuft und ihn im Laden frei gewähren lassen. Selbst wenn er seinen Rucksack zum Einkaufen verwendet hat, öffnete er ihn immer an der Kasse und packte alles brav aus.

Und dann die Aktion von heute. Für eine Flasche Bier.

Er hat von mir keine Anzeige bekommen, dazu mochte ich ihn einfach persönlich zu sehr. Aber ich habe ihm hier Hausverbot erteilt und ihm dabei auch erklärt, dass ich ihm nicht mehr vertrauen kann und keine Lust habe, ab jetzt immer auf ihn aufpassen zu müssen.

Ganz cool mit Zigarette hinter dem Ohr

· Alles fällt nochmal auf einen zurück.
· Halt's Maul!
· Man sieht sich immer noch einmal im Leben.
· Fresse, Mann!
Diese und weitere ähnliche Sprüche und Beleidungen waren dann der "Dank" eines fünfzehnjährigen Ladendiebes. Vermutlich dafür, dass ich nicht gleich die Polizei, sondern lediglich seine Eltern herbestellt habe.

Aber Hauptsache, man riecht nach Gras wie ein ganzer Coffee Shop und hat ganz cool 'ne Kippe hinter dem Ohr stecken.

(Wie war das wohl mit dem "zurückfallen" gemeint? Immerhin war er es ja, der sich danebenbenommen hat...)

Das "Red Bull" trinkende Pärchen

Ein junger Mann und seine etwa gleichaltrige weibliche Begleitung standen in der Getränkeabteilung und tranken beide jeweils eine große Dose "Red Bull" aus. "Tranken" trifft es nicht ganz, "soffen" beschreibt den Vorgang deutlich passender. Hektisch kippten sie sich die Energydrinks in den Hals und stellten die leeren Dosen schließlich einfach hinter andere Flaschen. Ich hatte beim Betrachten der Szene aber schon fest damit gerechnet, dass sie die Getränke nicht bezahlen werden und beobachtete die beiden weiter.

Mit den paar Teilen, die sie in den Händen hielten, stellten sie sich schließlich an der Kasse an. Als sie dran waren, zog mein inzwischen eingeweihter Mitarbeiter nicht nur deren eigentlichen Einkauf ab, sondern tippte einfach den Gesamtpreis der ausgetrunkenen Dosen mit ein.

Da sie wirklich nur ein paar Kleinigkeiten hatten und die beiden Dosen etwa den gleichen Preis hatten, verdoppelte sich der zu zahlende Betrag etwa. Das war natürlich der Moment, in dem ich mit wildestem Protest gerechnet hatte – aber nichts passierte. "Für das Red Bull" versuchte mein Mitarbeiter, sie auf den zu zahlenden Betrag hinzuweisen.

Aber nichts passierte. Wortlos kramte sie das Geld aus der Tasche und bezahlte. Am Ausgang sprach ich die beiden zusätzlich noch einmal an und erklärte, dass so ein Verhalten hier tendenziell eher nicht gerne gesehen wird und dass sie beim nächsten Mal mit einer Anzeige zu rechnen hätten.

Naja, den Satz hätte ich mir auch sparen können. Die beiden sprachen nämlich kein Wort Deutsch und das war dann wohl auch der Grund, warum sie auch schon bei meinem Mitarbeiter an der Kasse keine Mine verzogen haben...

Vegan-Klau geht weiter

Unser vegetarisches / veganes Sortiment bedient eine relativ kleine Zielgruppe. Diese, so schätze ich, besteht aus einem großen Teil aus Kunden, die ich der "alternativen Szene" zuordnen würde. Der Rest sind Leute, die sich einfach nur vegetarisch ernähren wollen.

Die Probleme, die ich mit diesem Sortiment habe, schilderte ich bereits. Diebstahl ohne Ende, Tendenz derzeit steigend. Und dabei sind die Artikel bei mir teilweise schon deutlich günstiger als im durchschnittlichen Bioladen. Mit dem Hinweis auf "ein großes Sortiment an vegetarischen und veganen Produkten" werbe ich seit Jahren.

Momentan macht es einfach keinen Spaß mehr und ich überlege ernsthaft, die Abteilung ganz zu schließen. Aber dann täten mir die ehrlichen Kunden Leid, die teilweise (nur) deswegen extra aus einem anderen Stadtteil zu mir kommen und dann ihren restlichen Einkauf gleich mit erledigen. Dass hin und wieder mal ein Teil geklaut wird, ist normal. Momentan verschwinden die Produkte täglich und mitunter sogar in größeren Mengen.

Ob ein Schild helfen kann? "Aufgrund der vielen Diebstähle werden wir diese Produkte aus dem Sortiment nehmen." – aber die Täter werden darüber vermutlich nur lachen und die guten Kunden enttäuscht sein. Aber so hätte man die Problematik wenigstens einmal kommuniziert.

Alternative Szene. Alternativ. Pah! Lieber alt und naiv. :-(

Sojazeugsdiebin

Hier in der Gegend gibt es eine Riesen-WG, die sehr "alternativ" ist, zeitweise sogar "Pro Ladendiebstahl – Kampf dem Kapitalismus" an ihren Fenstern auf Plakaten propagiert hat. Nun, ja. Relativ. Sie haben nicht nur Ladendiebstahl propagiert, sondern auch praktiziert; bzw. praktizieren ihn heute noch.

Besonders beliebt sind die in "szenekreisen" bevorzugten Lebensmittel, also aus ökologischer Erzeugung und vor allem auch Fleischersatzprodukte aus Soja oder Weizeneiweiß.

Gestern Abend waren zwei Personen hier, haben mehrere Produkte aus ihren Karton-Umverpackungen befreit, eingesteckt – und natürlich nicht bezahlt. Aber die werden wiederkommen, da bin ich sicher. Und wir werden sie erkennen, denn die Videoanlage hat 1A-Bilder von den beiden geliefert.

2 x 4 x Red Bull

Ein ziemlich heruntergekommener Typ stand mit einem leeren Rucksack in der Hand in der Getränkeabteilung und sah sich immer und immer wieder nervös um. Mehr als auffällig.

Plötzlich steckte er sich zwei Viererpacks Red Bull in den Rucksack und verschloss diesen wieder. Das war schon sehr eindeutig. Ich positionierte mich in Zivilbekleidung vor der Ausgangstür und wartete auf den Mann mit dem Rucksack. In dem Moment, in dem er durch die Kasse gehen wollte, kam ich dazu, aber er zeigte bereits seinen leeren Rucksack vor.

Ähm..? Also da, wo sie hingehörten, standen die Dosen nicht wieder. Aber wo dann. Es stellte sich heraus, dass er die beiden Packungen zwischendurch wieder ausgepackt und an der erstbesten Stelle stehengelassen hat. Angeblich hat er gemerkt, dass er nicht genug Geld dabei hat. So'n Käse.

Um die Anzeige ist er herumgekommen, aber mit dem Hausverbot muss er leben. "Warum das denn?", wollte er wissen. Ganz einfach: "Ich traue Ihnen nicht."

Wenn man sich dauernd danebenbenimmt

Hier überschneiden sich zwei Geschichten, die eigentlich jeweils einen eigenständigen Blogeintrag ergeben hätten. Darauf gekommen sind wir eher zufällig, weil eine Kollegin sich wunderbar Gesichter merken kann.

Teil 1:
Zwei Heranwachsende benahmen sich vor einigen Tagen im Laden ausgesprochen verdächtig. Ich ging ins Büro und sah ihnen schließlich über die Videoanlage zu. Irgendetwas fummelten sie an ihrer Tasche herum, gingen zu einem anderen Regal, griffen dort hinein und quetschten sich schließlich an der Kasse vorbei, ohne etwas zu bezahlen.
Ich sprach sie zwar am Ausgang an, und unterstellte ihnen direkt, dass sie etwas eingesteckt hätten. Statt irgendetwas zuzugeben, protestierten sie lautstark. Ich entschuldigte mich noch demonstrativ und ließ sie gehen.
Hinterher sah ich mir die gesamte Aufzeichnung ihres Besuchs hier noch einmal an. Sie hatten tatsächlich mehrere teure Elektronikfeuerzeuge aus dem Regal genommen. Und an der Stelle, an der sie in das Regal griffen, haben sie die leeren Packungen versteckt.
Ich nahm mir vor, aufzupassen und sie bei ihrem nächsten Besuch hier im Laden mit der Tat zu konfrontieren. Bislang habe ich sie aber nicht wiedergesehen.

Teil 2:
Ein Kollege beklagte sich bei mir über einen Kunden, der immer wieder seinen Bon regelrecht aus dem Automaten reißen würde, während dieser aber noch gedruckt wird. Dadurch würde es immer wieder Papierstaus geben und man müsste jedes Mal den Drucker öffnen und die Bonrolle neu einfädeln.
Nachdem sich dieser Kunde offenbar einen Spaß daraus macht, diesen Fehler immer wieder regelrecht zu prvozieren, bat mich mein Mitarbeiter nun darum, diesem mit Hausverbot zu drohen oder es sogar gleich zu erteilen. Dazu muss man sagen, dass mein Mitarbeiter ein extrem ruhiger und sehr geduldiger Mensch ist und nicht gleich ausrastet. Da er genug Kompentenz hat, darüber entscheiden zu können, stimmte ich seinem Vorschlag zu. Es ist also nicht so, dass wir hier willkürlich hinauswerfen, weil sie versehentlich irgendeinen Bagatellschaden verursacht haben.

Der anfangs erwähnten Kollegin zeigte ich heute die Bilder von dem Kunden, der die Bons immer wieder aus dem Gerät reißt. Ihre erste Reaktion: "Das sind doch die, die hier die Feuerzeuge geklaut haben."

Tatsächlich, nun erkannte ich sie auch. Okay, wenn die nur ein Hausverbot bekommen, können die sich schon freuen. Mal gucken, wie sie reagieren, wenn ich gleich mit der Polizei drohe. Aber dazu müssen sie nun erstmal wiederkommen...

Vor der Nase

Ich habe ein ganz gutes Gespür für Ladendiebe, da diese sich häufig nach dem gleichen Schema verhalten und oftmals auch optisch erkennbar sind.

Dass jemand über zwanzig Minuten durch den Laden irrt, dabei einen roten Korb voller Ware mit sich führt, mir dabei mehrmals über den Weg läuft und ich nicht merke, dass er nebenbei noch seine Umhängetasche gefüllt hat, ist schon irritierend.