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3 Brötchen

"Ey, pack mir mal drei Brötchen ein!"

Hat der mit mir gesprochen? Hat der Kunde Arsch ensthaft mit mir gesprochen???

Rausschmeißen? Ausdiskutieren? Zurückzicken?

Ach, einfach ignorieren...

Das Namensschild

Ein Kunde hat ungefragt und ohne vorhergehendes Gespräch eine Kollegin angesprochen und sie darauf hingewiesen, dass es "laut Datenschutzgesetz" verboten sei, den komplett ausgeschriebenen Namen auf der Arbeitsbekleidung zu tragen. Und, dass ihr Arbeitgeber sie nicht zwingen dürfte, ihren vollen Namen auf diese Weise preiszugeben.

Ihre Erklärungsversuche darüber, dass sie den Namen freiwillig trägt, ignorierte er vollkommen und redete weiter etwas vom Datenschutzgesetz und dass es eine Unverschämtheit wäre, dass hier die Mitarbeiter zu so etwas genötigt werden würden.

Armes Kerlchen. :-)

Eisdiät

Zwei Kunden fragten einen meiner Mitarbeiter nach Reiswaffeln. Er ging mit den beiden zum entsprechenden Regal und erklärte kurz: "Da sind die mit Schokoüberzug und daneben die mit Joghurt." – und ergänzte mit einem Grinsen: "Und da unten sind die einfachen Reiswaffeln, die man alternativ auch als Dämm- oder Baumaterial verwenden könnte..." Die Kunden lachten und erklärten, dass sie die Diät bitter nötig hätten und deswegen auf Reiswaffeln zurückgreifen müssten.

Zwei Minuten später fragten die beiden erneut: "Und wo haben Sie das Ben & Jerry's-Eis?"

Jaja, Diät. Ist klar.

Das sterbende Kind

Ein etwa sechsjähriger Junge lief durch den Laden, tobte etwas herum und stieß dabei mit dem Kopf gegen die flache Seite eines Pappaufstellers. Das Material ist relativ weich und nachgiebig und abgesehen davon hat der Aufsteller bei dem zusammenprall nicht einmal nennenswert geschwankt.
Trotzdem fing der Kleine an zu plärren wie nichts Gutes. Während der noch folgenden zehn Minuten, in denen seine Mutter den Einkauf fortsetzte, liefen ihm geschätzte zehn Liter Wasser aus den Augen und er probierte sein komplettes Programm an oskarreifen, melodramatischen Darbietungen durch. Seine schauspielerischen Fähigkeiten reichten von einfachem Schluchzen bis zur mitleiderregenden Sterbeszene auf dem Fußboden vor dem Leergutautomaten.

Mir scheint, dem Kind mangelt es an Aufmerksamkeit. :-O

Die Hektik vor der Stille

Gleich beginnt das Spiel Bremen gegen AC Milan. Man merkt die Stimmung auch hier im Laden: Die wenigen Kunden, die sich jetzt noch hierher verirren, decken sich hektisch mit Bier, Chips und Tiefkühlpizza ein.

Also alles im grünen Bereich. ;-)

Weggerubbelt

Ein Kunde hat eine Handy-Guthabenkarte gekauft. Eine Viertelstunde später war er wieder hier und brauchte Hilfe: Seine Freundin, für die das Guthaben gedacht war, hatte versucht die Karte mit einem Schlüssel aufzurubbeln. Und zwar nicht mit einer der glatten Flächen, sondern mit den Zacken des Bartes.

Die nette Dame in der Vodafone-Hotline konnte zum Glück weiterhelfen und hat meiner Kundin schließlich doch noch zu ihrem Guthaben verholfen.

Aber wie kommt man auf die Idee, eine Rubbelfläche mit einem Schlüssel regelrecht zu zerfurchen, so dass sogar das Papier darunter sich in die einzelnen Fasern auflöst?!?

Gut, dass die Frau in dem Moment nicht dabei war. Ihr Freund oder Lebensgefährte stand nämlich wild über "Frauen und Technik" fluchend hier an der Lagertür... :-)

(Keine) Panik

Ich neige schon den ganzen Abend zu einer leichten Panik. Es ist relativ wenig los im Laden. Für einen Samstag sehr auffällig. Gut, vorhin war das Fußballspiel Werder gegen Borussia Mönchengladbach – aber das war am Nachmittag und zumindest danach hätten die Leute eigentlich massenhaft kommen sollen.

Eben war ich auf der Straße und habe einen Brief in den Kasten gesteckt. Wie leergefegt. Zwei Fußgänger gingen die Straße entlang, es war ruhig und nicht ein Auto war zu sehen. Samstag Abend um 23:30 Uhr. Was zum...?

Entwarnung: Vermutlich sind die alle hier am feiern. :-)

Die (nicht völlig) verschwundene Handtasche

Eine Kundin kam an die Lagertür gerannt. Mit panischem Tonfall in der Stimme schrie sie meinem Kollegen, der dort gerade die Papppresse leerte zu: "Hilfe! Die haben meine Handtasche geklaut. Mein ganzes Geld ist weg. Schnell!"

Sofort ließ mein Mitarbeiter alles fallen und kümmerte sich um die Kundin. Auch mir schoss das Adrenalin ins Blut und während ich gerade die Videoaufzeichnung der vergangenen Minuten ansehen wollte, kamen die beiden schon wieder ins Büro. Sie hatte die Tasche nur in einem Regal stehengelassen.

Ouch. :-O

Dezent befestigt

"Dürfen wir ein Plakat aufhängen?"

"Klar, an eine der Türen in den unteren Bereich."

"Super. Danke."

Es gibt auch Tesafilm. Man muss sowas nicht mit besonders auffällig mit extrabreitem Klebeband vollständig umrandet festpappen. :-O


Dumm

Eine bestimmte Kundin wollte ich hier schon längst mal erwähnt haben. Heute hätte mir bei ihr eigentlich der Kragen platzen müssen, aber ich habe mich eisern beherrscht. Aber ihr sollt jetzt erfahren, um was es überhaupt ging...

Von der Industrie bekommen wir teilweise bei bestimmten Sorten nur sogenannte "Sortimentskartons". Gerade im Molkereibereich sind diese Dinger sehr beliebt. Früher bei Plus (Heute immer noch? Keine Ahnung...) gab es "Müllermilch" in 12er-Karton. Darin enthalten waren 4 Becher Schoko, 4 Becher Banane und 4 Becher Erdbeere. In meiner Filiale war es so, dass eine der Sorten bei den Kunden nicht sonderlich beliebt war – mit der Konsequenz, dass bei reichlicher Bestellung diese eine Sorte entweder immer ablief oder die Kunden bei vorsichtigerer Disposition maulig waren, weil es die anderen beiden Sorten gerade nicht gab.

Diese Sortimentskartons haben mich auch bis in meinen eigenen Laden verfolgt. Das ist einfach so, damit müssen wir leben. Und die Kunden auch, aber normalerweise klappt das ganz gut. Wenn da nicht Frau Raabe-Schwartz wäre. Frau Raabe-Schwartz ist gerade zu vernarrt in einen ganz bestimmten Jogurt-Drink, von dem sie nach eigener Aussage etwa fünf bis zehn Fläschchen pro Tag zu sich nimmt. Sie kauft die benötigte Menge bei uns und eigentlich würde ich mich darüber ja freuen. Wenn nicht dieses vermaledeite Gesöff in einem der zu Beginn erwähnten Sortimentskartons geliefert werden würde. Diese Kartons sind jeweils zu gleichen Anteilen mit der Sorte, die im Grunde nur Frau Raabe-Schwartz bekommt, da sie die ja schon regelrecht aus der neu gelieferten Ware reißt und mit einer Sorte, die nicht wirklich viele Freunde hat und die oft genug schon zum Sonderpreis bei uns in der Restekiste lag, gefüllt.

Auch wenn ich den Umsatz von Frau Raabe-Schwartz gerne bekommen würde, so bestellen wir diesen Artikel dennoch nur noch dann, wenn er relativ weit abverkauft ist. So kommt es seit Monaten schon immer wieder hier im Laden zu Diskussionen mit dieser Kundin, weil "ihr" Getränk nicht vorrätig sein würde und dabei hätte sie uns doch schon so oft gesagt, dass wir davon gefälligst mehr bestellen sollen.
Genauso oft haben wir ihr schon gesagt, dass wir diesen Artikel leider nur in Kombination mit einem weiteren Produkt bestellen können, das bei uns jedoch nicht sehr gut läuft.
Zu allem Überfluss handelt es sich dabei auch noch um einen sogenannten Vorbestellartikel, der bei uns in der Großhandlung auch nicht ständig auf Lager liegt, sondern erst vom Lieferanten angefordert wird, wenn ein Einzelhändler ihn bestellt hat. Durch diesen Vorlauf von mehreren Tagen und der unregelmäßigen Abverkäufe, kommt es immer wieder dazu, dass der Artikel ausverkauft ist und die Raabe-Schwartz mit leeren Händen wieder abziehen muss.

Das tut sie auch, jedoch nicht ohne im Grunde regelmäßig zu verkünden, dass sie das der BILD-Zeitung melden wird und dass wir gefälligst mal bei unserem Lieferanten Bescheid sagen sollen, dass wir nur den einen Artikel bekommen sollen. Eine der größten Molkereien dieses Landes stellt einen Artikel um, weil eine unbedeutende Kundin in einem ebenso unbedeutenden Supermarkt das so will. Sicher. Und natürlich habe ich schon alles versucht und spätestens die Tatsache, dass ich pernanent in Kauf nehme, die ungeliebte Sorte mitgeliefert zu bekommen und zum Sonderpreis zu verkaufen, sollte klar machen, dass mir das Wohl dieser Kundin durchaus wichtig ist.

Heute gab es wieder die übliche Diskussion. Allerdings mit einer kleinen Neuerung: Frau Raabe-Schwartz hat mir direkt ins Gesicht gesagt, dass meine "dumme Mitarbeiterin" ihren Jogurtdrink schon wieder nicht bestellt hat.

Ich habe das "dumm" heute mal gepflegt überhört ignoriert. Sollte noch so ein Spruch kommen, werde ich der Frau meine Meinung direkt ins Gesicht sagen.

Und vielleicht hat sie ja Pecht und der Artikel wird komplett ausgelistet. Man weiß ja nie, was so passiert... ;-)

Zoff

Schon wieder ein paar Kunden, die sich lautstark vor dem Leergutautomaten gezofft haben.

Ist das normal, dass man vor solchen Geräten beinahe handgreiflich wird? :-O

Hannover

Im Laden augeschnappter Gesprächsfetzen:

Ein kleiner Junge sagte zu seinem Bruder oder Freund: "Wir fahren nach Hannover!" – und dann zu seiner Mutter: "Was wollen wir denn in Hannover?"

Mutter: "Ich sagte, du räumst heute dein Zimmer auf, weil es dort aussieht, wie bei Hempels unter'm Sofa!"

Hartz4-Fasching

Blogleser Maximilian hat mir den Scan eines Penny-Handzettels zugeschickt, der mir vor ein paar Tagen auch schon an anderer Stelle aufgefallen war. Sein Text dazu:
Vor kurzem flatterte ein skurriles PENNY-Prospekt mit Themenschwerpunkt "Günstig zum Karnevalsumzug" in meinen Briefkasten, das ich dir und deinen Lesern nicht vorenthalten will.

Soll das ein (äußerst makaberer) Scherz sein? Dagegen spricht, dass das "Kostüm" tatsächlich einen eigenen Preis hat, der niedriger ist, als wenn man die "Zutaten" einzeln kaufen würde.

Aber welches Kind möchte so herumlaufen?

Erst musste ich lachen, aber mittlerweile tut mir das Mädchen aus dem Prospekt echt Leid. Man kann sich die Sprüche der anderen Kinder und das nur mühsam unterdrückte Gekichere der Erwachsenen förmlich hören, wenn die Kleine so auf der Faschingsparty auftaucht.
Meinte Penny das ernst? Oder war da ein Setzer mit zu guter Laune im Dienst und hat nur vergessen seinen kleinen Scherz wieder zu entfernen? Wäre ja nicht das erste Mal, das sowas passiert...

Mich würd's nichtmal wundern, wenn sich nun manche Leute tatsächlich so "stylen" würden...


Hallo?

"Hallo?", rief jemand ins Lager. Ich sah zufällig gerade auf den Monitor der Überwachungskamera und darin eine Frau, die ihren Kopf durch die Tür steckte. Eine halbe Sekunde später stapfte sie schon wieder schnellen Schrittes davon.

Hat die ernsthaft erwartet, dass irgendjemand darauf hätte reagieren können? :-O

Leergutbons einteilen

Man kann den Leuten leider immer nur bis genau vor die Stirn gucken und selten weiter. Ich mochte nicht fragen, zumal ich mich auch noch hätte einmischen müssen, da der Kunde mit einem meiner Kollegen im Gespräch war. Aber interressiert hätte es mich schon, warum er wissen wollte, ob er einen seiner beiden Leergutbons heute und den anderen z.B. erst in zwei Wochen einlösen kann.

Selbstauferlegte Sparmaßnahme?