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Weinberatung

Eine Kollegin rief mich für eine Weinberatung zu einer Kundin, die vorm Weinregal stand und einen Kadarka suchte. Die Kundin kenne ich seit Jahren und unterstelle jetzt einfach mal, dass sie wirklich keine Weinexpertin ist. Immerhin wollte sie einen "nicht so sauren" Rotwein haben. "So mittel bis süß." Das klang nicht nach Fachwissen.

Wir haben jedenfalls zwei günstige Sorten Kadarka im Angebot. Der billigere für 1,59€ ist sogar relativ lecker. Süß, sicher nicht hochwertig, aber subjektiv lecker.

Ich suche eigentlich etwas nicht so billiges.

Mit einem Kadarka konnte ich ihr bei diesem Wunsch nicht weiterhelfen und so überlegte ich, welcher Wein aus meinem Sortiment noch in Frage kommen könnte. Ich zeigte ihr einen tunesischen Wein, den ich auch selber gerne mal trinke.
Sie ging darauf allerdings gar nicht ein und zeigte scheinbar völlig wahllos auf eine Flasche aus Chile. "Wie ist der denn?"

Das ist ein sehr trockener Wein. Ich glaube nicht, dass der Ihren Wünschen entspricht.

Hmm...

Ansonsten... habe ich hier noch einen deutschen Wein, einen Schwarzriesling. Eher ein lieblicher Wein und rieslingtypisch sehr frisch-fruchtig.

Wieder zeigte sie plötzlich auf einen völlig anderen Wein: "Und der, der ist doch bestimmt auch gut?"

Nein, bestimmt nicht. Der Balaton ist auch eher sauer. (Ich beschloss, ihre eigenen Worte zu verwenden. Man verzeihe mir den Begriff "sauer".)

Ich wurde plötzlich nach hinten gerufen. Passenderweise wollte die weinsuchende Kunden gerade "lieber noch etwas selber gucken".

Über so ein Verhalten kann ich mich wirklich nur wundern. Da versucht man, jemanden, der eine Beratung haben wollte, anhand einer dünnen Beschreibung einen möglichst passenden Wein zu empfehlen und sämtliche Empfehlungen werden stumpf mit einer Überdosis Dummheit bombardiert und vor allem ignoriert. :wall:

2 Euro

Vor drei Tagen hat eine Frau für exakt 4,90€ eingekauft. Der Kassierer soll ihr aber "6,90 Euro" gesagt haben, woraufhin sie ihm 22 Euro gegeben hätte. Zurückgegeben wurden ihr aber angeblich nur 15,10 Euro und nicht die zu viel gezahlten 2€.

Kundenservice hin, Kundenservice her - derartige Reklamationen sind Tage später meistens in keinster Weise mehr nachvollziehbar.

OMG

Eine Kundin erkundigte sich vorige Woche, ob wir ihr Gemüsegrünabfälle für ihr(e) Kaninchen bereitstellen können. Wenn ich kostenlosen Service bieten kann, mache ich es auch. Versuche es zumindest - und genau das habe ich ihr auch gesagt.

Das mit dem Grünzeugs hat in den vergangenen Tagen allerdings nicht geklappt, da unsere "Gemüsefrau" krank ist und alles morgens etwas sehr viel hektischer zugeht. Vor allem, wenn man nebenbei noch kassiert und Zeitungen packt. So hat sich vor allem ergeben, dass täglich unterschiedliche Mitarbeiter die Reste vom Gemüsepacken aufgeräumt und den Müll dann eben "en gros" entsorgt haben.

Gerade eben war diese Kundin da und hat sich bitterböse darüber beschwert, dass sie ja nun jeden Tag umsonst hergekommen ist und dass das mit dem Gemüseabfall einfach nicht klappt.

Was erwarten die Leute eigentlich? :-(

Gehen Sie ruhig vor

Mit drei Flaschen Vodka in der Hand näherte ich mich der Kasse. Eine Kundin, die gerade dabei war, ihre Ware zu bezahlen, wollte die hochprozentigen Spirituosen kaufen.
Hinter der Frau stand eine ältere Kundin, die gerade umständlich die Ware aus ihrem Rollator auf das Förderband stapelte. Ich stellte mich neben sie und schob meiner Kassiererin die Flaschen auf dem Förderband entgegen.
"Gehen Sie ruhig vor.", sagte die ältere Kundin zu mir.

Danke, aber geht schon.

Ich hab's aber nicht eilig. Sie dürfen ruhig vorgehen.

Zum Glück habe ich es dann doch schnell geschafft, ihr mitzuteilen, dass ich hier arbeite und nicht den Alk zum Mittag einholen wollte. :-)

Kokosmilch

Eine Kundin wollte den Fettgehalt einer bestimmten Sorte Kokosmilch aus meinem Sortiment wissen. Der Fettbereich bei Kokosmilch ist relativ groß und kann durchaus bis zu 30% betragen. Aber auch 10% oder weniger ist möglich. Eine verbindliche Angabe konnte ich ihr folglich leider nicht geben.

Leider hatte die Frau kein Verständnis für meine nicht vorhandenen hellseherischen Fähigkeiten, weswegen sich etwa folgender Dialog ergab:
Man sollte schon wissen, was man verkauft.

Natürlich, aber man kann ja nun auch nicht jedes Produkt hier im Laden kennen.

Man kann es nachlesen!

Werd' ich machen...
Ich hätte ihr wahrscheinlich einfach völlig souverän "18,5% Fett, aber rein pflanzlich!" sagen sollen. Das wäre mit großer Wahrscheinlichkeit falsch gewesen, aber ich wette, dass die Frau dann glücklich gewesen wäre...

Wiedergefunden

Eine Stammkundin sprach uns etwas verlegen an und bat darum, ihren Einkauf erst später oder am Folgetag bezahlen zu dürfen. Sie ist sich zwar sicher gewesen, zu Hause genügend Geld eingesteckt zu haben, doch offensichtlich war dem nicht so.

Noch während sie demonstrativ ihr Portemonnaie aufhielt, fiel dort die vermißte Banknote heraus. So erledigen sich dann manche Probleme ganz von alleine... :-)

Gut und Böse nebeneinander

Mein umfangreicher Sortiments-Mix zeichnet meinen Markt unter anderem aus. Was früher undenkbar war, wird Realität: Hochwertige Bio-Produkte und Lebensmittel aus konventioneller Produktion friedlich vereint nebeneinander in einem Regal.
Aber genau dieser interessante Mix ist es auch, der hier mitunter eher seltsam anmutende Blüten treibt:

Ein Kunde an meiner Kasse hatte neben seinem Bioland-Markenjoghurt gleich noch ein paar Produkte von Müller und Nestlé stehen - beides Lebensmittelhersteller, die schon oft wegen ihrer Produktionsmethoden kritisiert wurden.

Leergutklingelknopf 2

Fast genau ein Jahr her, dass ich darüber berichtet habe und gerade eben ist es mir mal wieder extrem aufgefallen:
Manche Kunden behandeln den Schalter Taster unserer Leergutklingel echt brutal. :-(

Ausschnippeln

Von einer Stammkundin ist heute ein Foto in der Regionalzeitung abgebildet. Ein Exemplar hat die Kundin gekauft und bat uns darum, aus möglicherweise übrig gebliebenen Zeitungen vor dem Zurückschicken den entsprechenden Artikel herauszutrennen. Sofern das möglich wäre und uns keine Mühe macht.

Es bleiben heute Abend bestimmt Zeitungen übrig. Stören wird sich an den Lücken sicherlich auch niemand und viel Mühe würde es auch nicht machen. So weit spricht also nichts dagegen, dass sie ein paar Exemplare "ihres" Artikels bekommt.

Bleibt natürlich noch die Möglichkeit, dass ich es schlicht und einfach vergessen könnte...

(Eintrag überarbeitet.)

Wo hast Du das Eis?

Zwei kleine Mädchen, beide vielleicht um die vier Jahre alt, liefen einfach so mitten ins Lager und sprachen mich an. Ich war gerade an der Ballenpresse zugange, sah sie nicht kommen und hörte plötzlich hinter mir folgendes:
Björn, Bjöööörn, wo hast Du das Eis?!?"
Ich hab die beiden dann einfach mal einer Kollegin übergeben, die zufällig gerade in der Nähe war. :-)

Nachtrag:
Das Wichtigste wieder vergessen... Das Merkwürdige an der Sache war ja, dass ich die beiden gar nicht kannte. Weder persönlich noch nur vom sehen aus dem Laden.

Zum Frühstück

Warum, kann ich nicht sagen.

Aber ich empfinde es noch als wesentlich schlimmer, wenn sich Frauen zum Frühstück günstiges Bier und billigen Fusel kaufen, als wenn Männer dies tun.

Granini KiBa

Ein Kunde sollte für jemanden Granini "KiBa" (Kirsch/Banane) mitbringen. Angeblich hätte sein Bekannter das hier sogar schon gekauft.
Nach meiner Anmerkung, dass wir den Artikel gar nicht führen, und ich mich auch beim besten Willen nicht daran erinnern könne, ihn jemals gehabt, geschweige denn irgendjemandem verkauft zu haben, war er verständlicherweise etwas enttäuscht. Ich versprach ihm aber, mich zu informieren und Granini KiBa zu bestellen - sofern ich ihn irgendwo bekommen kann.

Wird aber wohl schwierig.

Freie Tage

Eine Kundin wünschte mir eben "zwei schöne und erholsame freie Tage." Ich hätte es natürlich dabei belassen können, ihr dieses ebenfalls zu wünschen und das Gespräch damit zu beenden.

Ich glaube, tief aus dem Unbewußten heraus kam es, dass ich ihr die Wahrheit sagen mußte. Den mitleidigen Blick der Kundin einfangen, ein wenig bedauert werden. Ich habe mir nämlich ganz fest vorgenommen, hier zwei Tage ungestört zu arbeiten und viele Dinge zu erledigen, die nicht zwingend notwendig, aber dafür sehr zeitaufwändig sind. Dazu gehört u.a. die Vorbereitung der ersten Bestellung bei unserem neuen Bio-Lieferanten.

Blogeinträge könnten also am Osterwochenende durchaus entstehen. Auch wenn ich ganz stark davon ausgehe, dass weder Kunden, noch Mitarbeiter, noch Lieferanten darin vorkommen werden. ;-)

Für Angeber

Das Handy einer Kundin klingelte eben mitten im Laden. Ein älteres Modell von Nokia. Mit monophonem Klingelton.

Erstaunlich, wie man sich aus der Masse abheben kann.

Frischere Eier

Eine Stammkundin wollte wissen, ob wir vor Ostern von den gekochten, bunt gefärbten Eiern noch frsichere bekommen würde. Die im Regal würden sich nur bis zum 15.5. halten.

Gut, dass wir erst April haben.