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Fragen zur Pfandabwicklung

Markus hatte ein paar Fragen zur Pfandabwicklung:
Hallo Björn,

zu dem "Warum Flaschensammler stören" hätt ich rein Interessenhalber noch eine Frage.

Offenbar gehört dein SPAR-Markt ja zu einer bevorzugten Rückgabemöglichkeit für Pfandflaschen ect, auch wenn sich danach leider oftmals Käufe in anderen Läden (wie letztens mit Hier abgeben, woanders einkaufen beschrieben). Dem entnehme ich, dass offenbar mehr Leergut zu dir wandert, als tatsächlich verkauft.

Wie läuft das dann ja finanziell? Du schaffst die Infrastruktur (Rückgabeautomat, Personalkosten, Reinigungs- und Reparaturkosten ....), hast aber im Verhältnis dazu einen geringeren Verkauf, der ja letztendlich die Betriebskosten für die Rückgabe decken müssen. Zudem wirst du auch mehr Pfand auszahlen, als bei dir eingenommen.
Wie wird dieses ausgeglichen? Gibt es einen Pool, wo halt sämtliche eingenommenen Pfandbeträge aller Läden hingehen und dann entsprechend der Rücknahme wieder ausgeschüttet werden? Ist es unternehmerisches Risiko und man bleibt darauf hängen? Wie läuft es bei dir - oder gleicht es sich doch irgendwie (durch Pfandschlupf) ect. wieder aus - dass du mit eingenommenem und ausgegebenem Pfand ein Nullsummenspiel betreibst?
Zuerst und um mit einem weit verbreitetem Irrglauben aufzuräumen: Wir Händler verdienen uns am Pfandschlupf nicht eine goldene Nase. Genauer gesagt: Wir Händler verdienen am Pfandschlupf gar nichts.

Markus' Fragen und auch die Sache mit dem Pfandschlupf lassen sich ansonsten durchgängig mit der selben Erklärung beantworten: Das Pfand ist nur ein durchlaufender Posten. Wenn ich Getränke einkaufe, bezahle ich den Leergutanteil an den Großhändler und der Kunde bezahlt den Pfandwert wieder an mich. Rückwärts funktioniert es genauso: Der Kunde bringt sein Leergut her und bekommt von mir das Geld zurück. Ich schicke das Leergut zurück zum Großhändler und bekomme von ihm die Gutschrift. Einweggebinde werden im versiegelten Leergutautomaten entwertet und dann bekomme ich von der DPG mein Geld.

Ein Problem könnte tatsächlich der Aufwand für die Rücknahme sein, wenn die Diskrepanz von ausgegebenem und zurückgenommenem Leergut extrem groß ist. In dem Fall könnte es nämlich tatsächlich sein, dass der Händler unverhätnismäßig mehr Aufwand an Personalkosten oder Rücknahmegeräten hat.

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Nachbarin am :

http://www.shopblogger.de/blog/archives/3529-Dosenpfand-Pfandschlupf-Discounter-2.Teil.html
Nicht die Händler verdienen, sondern die Abfüller.
Bzw. nur die Händler, die selbst abfüllen (Discounter wie Aldi, Lidl, Penny)

Nachbarin am :

übrigens:
folgende Geschichte war im Dezember in den News:
Mann lebt monatelang im Wald
"Der mittellose Mann war vom Spätsommer bis zum Winter von einer Schutzhütte zur anderen im Thüringer Wald unterwegs gewesen. Vom Pfand der Flaschen, die Wanderer wegwarfen, kaufte er sich Essen"
http://www.n-tv.de/panorama/Mann-lebt-monatelang-im-Wald-article2254726.html

Jochen am :

Allerdings ist bei der Pfandberechnung von Einzelhändler zu Großhändler das Pfand excl. Umsatzsteuer, beim Verkauf und der Rücknahme bei Privatkunden das Pfand inklusive Umsatzsteuer.
Das macht keinen Unterschied, wenn man die gleiche Anzahl an Flaschen, die verkauft wurden, auch wieder zurücknimmt. Nimmt man mehr Pfandgebinde zurück, als man ausgegeben hat, macht man ein Plus, umgekehrt zahlt man sogar drauf wenn man weniger Pfand zurücknimmt als man verkauft hat. Das ganze gilt natürlich nur, wenn man als Unternehmer Umsatzsteuer aus der Vorstufe mit Umsatzsteuer aus Verkäufen verrechnen kann.

10 Flaschen a 25 Cent: Einzelhändler zahlt an Großhändler 2,50 Pfand + 0,48 Umsatzsteuer, bekommt von den Kunden aber nur 2,50 EUR. Bei der Rücknahme gleicht sich das wieder aus.
Nimmt der Einzelhändler aber 20 Flaschen zurück (und nur 10 gekauft), gibt er an den Kunden 5,00 EUR raus und bekommt vom Großhändler 5,00 EUR + 0,95 EUR Umsatzsteuer zurück. In dem Falle ist die Umsatzsteuer kein durchlaufender Posten, denn es fehlt ja eine entsprechende Gegenrechnung auf Kundenseite und mindert so die abzuführende Umsatzsteuer.

http://www.net-blast.com/345493/

Automaten werden mittlerweile auch als Geldbringer für Tankstellen und Bahnhöfe angeboten.

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