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Wenn noch einer nach einem Praktikumsplatz fragt...

Ein Typ, etwa Mitte zwanzig und mit wenig vertrauenerweckender Erscheinung erschien an der Lagertür und ging zwei Schritte hinein. Ich beobachtete zufällig die Szene auf dem Überwachungsmonitor und wartete gespannt ab.

Nachdem er sich schnell umgesehen hatte, ging er einfach bis nach hinten hin und sah sich dabei ausgiebig um. Er war gerade nur fünf Meter gekommen, als ich ihn von hinten ansprach. Dazu sollte erstmal ein fragendes "Äh, hallo?!?" reichen.

Schnell kam er wieder zurück und erzählte mir, dass er "die Mappe für seinen Neffen" hier abholen soll. Der wollte hier ein Praktikum machen.
"Hier hat keiner ein Praktikum gemacht."

"Doch, klar, Mann. Fragen sie den Chef hier."

"Und warum rennen Sie hier einfach ins Lager?"

"Die Mappe von meinem Neffen, wo ist die? Er braucht die wieder, sonst bekommt er in der Schule eine Sechs."

"Wir haben keine Mappe."

"Sie müssen hier mal den Chef fragen, der wird Ihnen das bestätigen."

"Ich bestätige Ihnen erstmal, dass hier immer noch der Zutritt für betriebsfremde Personen verboten ist."

"Da steht kein Schild, dass man hier nicht reingehen darf."

"Ich denke, da muss kein Schild stehen. Etwas gesunder Menschenverstand sollte ausreichen, um einen davon abzuhalten, fremde Räume zu betreten. Außerdem traue ich Ihnen nicht und möchte, dass sie jetzt nicht nur mein Lager, sondern den ganzen Laden verlassen."
Ich geleitete den Typen noch bis zum Ausgang, nicht ohne mich auf halber Strecke noch von ihm provokativ mit dem Ellbogen gegen die Kasse schubsen lassen zu müssen.

Ohmann... :-(

Chippreise

Bin gerade über eine Pressemeldung gestolpert, in der es u.a. im Vorspann lautet: "Laut Financial Times Deutschland haben neun Chiphersteller mit der EU-Kommission einen Vergleich wegen illegaler Preisabsprachen ausgehandelt."

Oha, und das, wo ich doch so gerne Chips esse. Hoffentlich sind die Walker's davon nicht auch betroffen.

Aber: Weiterlesen, aufatmen, entspannen. Es geht nämlich um Speicherchips. :-) (Auch wenn das natürlich für den einen oder anderen Leser genauso interessant sein dürfte, wie für mich wenn die Meldung von Lebensmitteln gehandelt hätte.)

Seltsame Hinweise und Schilder in anderen Läden – Teil 2

Von Torsten hatte ich auch ein paar Bilder bekommen, die mich zu dieser Reihe inspiriert haben. Vielen Dank dafür.

Hier seht ihr die neuen Flachvasen, in denen man dem neuesten Modetrend folgen kann, Wasserpflanzen dekorativ auf dem Tisch zu bringen. Die Modelle gibt es auch in Hitzebständig, so dass der hungrige Pflanzenfreund das Blühgemüse bequem und ohne die empfindlichen Fruchtkörper anfassen zu müssen in den Backofen geben kann:



Ist nix, kost nix. Der Fachmann erkennt sofort, dass bei dem Schild übrigens die vorgeschriebene Grundpreisangabe fehlt. Hoffentlich gibt das keinen Ärger. ;-)


Begehbarer Kühlschrank

Lisa und Luis haben mir ein Bild zugemailt:
Hallo Björn,

gestern waren wir beim WEZ in Minden und haben beim einkaufen einen begehbaren Kühlschrank entdeckt der mit Getränken für die Kunden befüllt war. Wir haben garnicht schlecht geschaut und waren am überlegen ob wir da einfach so reingehen können, aber ja das darf man.

Ich fand die Idee eigentlich garnicht so schlecht, auch wenn es ein wenig komisch aussah :-)

Hast du auch schonmal an so etwas bei dir im Laden gedacht, aber wahrscheinlich hast du dafür garkein Platz oder?
Platz? Was ist das?

Aber selbst wenn ich ausreichend Fläche hätte, würde ich so einen Raum nicht installieren. Zumindest nicht in der Form mit so einer Tür, wie ihr ihn da entdeckt habt.
Aurmerksamen Lesern ist vermutlich auch sofort klar, warum ich so denke: Das Risiko, dass sich hinter dem Schutz der Tür unbemerkt die Taschen vollpackt, wäre mir persönlich einfach viel zu hoch.


SPAR-Markt in Manchester II

Blogleser Manuel hat mir ein Foto eines kleinen SPAR-Marktes in Manchester zukommen lassen:
Hey Shopblogger,

ich lese seit einigen Monaten sehr gerne deinen Blog und finde die Rubrik "SPAR-Märkte in aller Welt" echt Klasse! Ich war neulich mit nem Kumpel in Manchester unterwegs und da habe ich diesen kleinen unscheinbaren Shop gefunden, nachdem mein Kumpel noch gerufen hatte: "Ey guck mal da! Da ist nen SPAR-Markt!" Da habe ich dann doch glatt nen Bild von gemacht. War ziemlich lustig wie die Leute so geguckt haben, als ich nen SPAR-Markt fotographiert habe :-D
Hoffe du hattest noch keinen aus Manchester.
Doch, hatte ich schon. Und zwar auch genau diesen hier. Der war hier im Blog am 7. November 2009 zu sehen.
Aber trotzdem vielen Dank für das Foto und so haben wir den Laden jetzt auch mal aus einem anderen Blickwinkel. :-)


Drei Stangen

Inzwischen wurden um die vor knapp zwei Wochen gepflanzten Bäume hier in der Straße jeweils drei Stangen aufgestellt. Daran werden die Bäume im oberen Bereich abgespannt werden und vor allem werden sich auf diese Weise die Parkrempler unaufmerksamer Autofahrer in Grenzen halten, bzw. gänzlich vermieden werden.


Billig ersetzt Marke

Jürgen hat eine Frage zur Sortimentsgestaltung:
Bei meinem Supermarkt kann ich ab und zu beobachten, dass zu bestimmten Produkten eine hauseigene Billigmarke ins Sortiment aufgenommen wird. Diese wird dann direkt neben einem Markenprodukt platziert. Manchmal kann man schon an der speziellen Form des Glases erkennen, dass vermutlich der gleiche Produzent dahinter steckt. Mit der Zeit verschwindet natürlich die teure Marke und übrig bleibt das Billigprodukt (was ja wohl nicht so toll für den Produzenten ist). Bilde ich mir das nur ein, oder kannst Du dieses gezielte Ausspielen der Hersteller bestätigen?
Zu den Gläsern: Eine für bestimmte Produkte eingeführte und bekannte Glasform wird natürlich gerne kopiert. Dazu kommt, dass es nicht so viele Hersteller für Gläser gibt. Dadurch ergibt sich, dass konkurrierende Produkte oftmals in ähnlichen Behältnissen ausgeliefert werden. Ein gutes Beispiel dafür ist Ahornsirup. Ich glaube, den gibt es nur in diesen flachen Flaschen mit dem kleinen Heckel oben am Hals. Hier die Ergebnisse der Google-Bildersuche. Es gibt zwar Ausnahmen, aber es ist auf Anhieb zu erkennen, dass die unterschiedlichen Marken in nahezu identischen Flaschen angeboten werden.

Die Vermutung, dass teure Marken durch Billigprodukte gezielt verdrängt werden, kann ich nicht bestätigen. Natürlich kann diese Entwicklung so stattfinden, aber ich würde nicht als Händler gezielt die billigen Produkte fördern, um den Herstellern zu schaden. Nein, ich würde mich dabei nach den Wünschen meiner Kunden richten und wenn dann das günstigere Produkt aus Preis- oder vielleicht sogar Qualitätsgründen besser läuft und die teure(re) Markenware auf Dauer nur den Regalplatz blockiert, findet die Entscheidung natürlich zugunsten des "Billigproduktes" aus.

Piratenschatz

Erstaunlich, wie geprägt man ist. Da lese ich in einem Ordersatz (Speziell für Neulistungen und relativ unsortiert) bei uns die Artikelbezeichnung "Piratenschatz" und kann in dem Moment schon und ohne nachzusehen sagen, dass es sich dabei um Speiseeis handelt. Was sich bei näherer Überprüfung dann auch als richtig herausstellte.

War das jetzt so naheliegend? Hätten andere das auch vermutet oder an was hättet ihr bei "Piratenschatz" gedacht?