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Shopblogger ab 1. Januar 2011

Ich lese und lese und lese – und ich komme einfach nicht zu einer befriedigenden Lösung. Es geht um den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag.

Ich bin nicht in der Lage, eine aufwändige Altersverifikation hier einzubauen. Den Server nur von 22-6 Uhr zu betreiben, ist auch keine Option – die meisten Leser schwappen hier tagsüber herein und das Blog nur in den Nachtstunden zu betreiben wäre daher unsinnig.

Da ich nicht sagen kann, ob die Inhalte hier ab 0, 6, 12 oder 16 Jahren freigegeben sein könnten und ich auch nicht willens bin, eine teure Überprüfung durch Dritte zu bezahlen, bleibt nur die Einstufung "ab 18" und damit auch die Notwendigkeit einer Zugangsbegrenzung.

Dieses Blog einzustellen und stumpf abzuschalten würde mir das Herz zerbrechen. Auch die alten, bestehenden Inhalte sind im Sinne des JMStV für die Klassifizierung relevant, und müssten manuell einzeln durchgegangen werden. 180.000 Kommentare und 11.000 Blogeinträge! Wer soll das machen? Oder wer soll das bezahlen? Und vor allem: Warum? Letztendlich existiert diese Website nur aus Spaß an der Freude, ich verdiene kein Geld damit, von gelegentlichen Hinweisen auf den Onlineshop mal abgesehen und darum sehe ich auch keine Notwendigkeit darin, viel Geld in eine Zugangskontrolle und/oder Alterklassifizierung zu investieren, oder horrende Strafen und Abmahngebüren zu riskieren.

Ich habe heute eine E-Mail bekommen, in der ich gebeten wurde, eine Petition mitzuzeichnen, in der es darum geht, dass die Autos der "Tafeln" steuerfrei durch die Gegend fahren können. Interessiert doch nicht ernsthaft jemanden, oder? Wo ist die Petition gegen die Novellierung des JMStV? Warum geht nicht jeder, der eine Website betreibt oder in einem Forum aktiv ist, auf die Barrikaden und weist die unfähige Obrigkeit mal in die Schranken? Diese Problematik betrifft nicht nur ein paar bekannte Blogger, sondern jeden, der aus Deutschland heraus irgendwelche Inhalte ins Web stellt, bzw. auf seiner Site durch die Nutzer stellen lässt!

Aus meiner Sicht stellt das eine knallharte Zensur dar! Unter dem Deckmantel des Jugendschutzes (Hehe, wenn es schon keine Stoppschilder gibt, dann zeigen wir es den ekeligen Pädophilen eben anders) werden hier unkontrollierbare Inhalte schlicht und einfach indirekt vom Netz genommen. Diejenigen, die sich Alters- und Zugangskontrollen leisten können und wollen oder die nicht davon betroffen sind, werden schon nichts Schlimmes tun. Aber jede unkontrollierbare private Website würde früher oder später durch den Druck des über dem Betreiber schwebenden Damoklesschwertes ausgeknipst werden.

Zigaretten suchen

Ich war in einem Gespräch mit einem Vertreter und so ist mir nur am Rande aufgefallen, dass ein Mann mindestens 15 Minuten durch den Laden irrte. Als er sich gerade in unsere Nähe begab, fragte ich ihn schließlich: "Kann ich Ihnen irgendwie helfen? Suchen Sie etwas Bestimmtes?"

Antwort: "Zigaretten."

Da konnte ich ihm helfen, denn die haben wir in großer Auswahl an der Kasse. Was mich mehr wundert ist, dass er die offenbar tatsächlich im ganzen Laden gesucht hat. Mir ist kein einziges Geschäft bekannt, in dem die Zigaretten irgendwo in den Regalen untergebracht sind.

Beidrehen mit der Tüte in der Hand

Der Leergutautomat hatte ein technisches Problem und einer der Monteure war gerade dabei, alles wieder zu richten.
Die Tür des Gerätes stand offen, die Lampen leuchteten rot und aus der Entfernung war schon zu erkennen, dass die automatische Annahme nicht funktioniert.

Eine Kundin kam mit zwei Tüten voller Leergut in den Laden, passierte die Tiefkühltruhen (*) und wollte gerade in Richtung Lager einschlagen, als sie den Automaten entdeckte. Sie stutze kurz und drehte dann gleich wieder mit ihren Tüten um und ging.
Ich wüsste ja zu gerne, was in ihr vorgegangen ist. Hat sie wirklich gedacht, dass der Automat die einzige Möglichkeit ist, Leergut anzunehmen? Oder wollte sie uns nicht "belästigen"? Oder hatte sie Scheu, jemanden anzusprechen? Wer weiß das schon...


(*) Hmm, eine Tiefkühltruhe passieren. Müsste man mal Tom Dickson fragen, ob er sich da rantraut. Oder doch eher ein Fall für SSI?

Hausmüll

In aller Seelenruhe stopfte eine Kundin ein paar Tüten voller Abfälle in den großen Müllsack vor unserem Leergutautomaten. Kartoffelschalen, Küchentücher, Konservendosen, Teebeutel etc.

Geht's noch?!? :-O

Keine Zeit!!!

Es war wohl noch zu früh am Morgen und meine Kassiererin hat einer Kundin, die mit einem 20-Euro-Schein bezahlt hat, nur das Wechselgeld auf zehn Euro herausgegeben. Leider konnte sie sich nicht daran erinnern und sich Kunden auch mal täuschen können, haben wir die Differenz nicht einfach wieder ungeprüft herausgegeben.
Ein paar Minuten dauerte es, die noch relativ frische Kasse zu zählen und es waren auch tatsächlich zehn Euro zu viel darin.
Während der ganzen Zeit drängelte und meckerte die Kundin vor sich hin. Sie hätte keine Zeit, müsse dringend weiter und sie würde uns schon die Wahrheit sagen und wir sollten ihr doch das Geld geben, damit sie schnell los könne. In Eile war sie und ließ uns eine gewisse Hektik und den Missmut über die Warterei deutlich spüren.

Nachdem meine Mitarbeiterin ihr den Zehner mit einer freundlichen Entschuldigung ausgehändigt hatte, schob die Kundin ihren etwa halbvollen Einkaufswagen zum Packtisch und verstaute in aller Seelenruhe den gesamten Einkauf in ihren mitgebrachten Taschen...