"Dankeschön."

Geschrieben von am Donnerstag, 24. Februar 2005

Ich habe gerade einem kleinen Jungen gezeigt, wo die frische Hefe ist. Er sprach nicht gut Deutsch und hatte einen Zettel mit: "Hefe für Teig."
Womit ich nicht gerechnet hatte: Als er zur Kasse ging, lächelte er mich an und sagte "Dankeschön."

Das war wirklich diesen Eintrag wert!

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Kommentare

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Ian am Donnerstag, 24. Februar 2005:

Wieso hattest du das nicht erwartet? Nur weil er Ausländer ist?!

Phil Marx am Donnerstag, 24. Februar 2005:

Wenn ich fragen darf: WESWEGEN war dir das ein Eintrag wert?
Weil der Kleine kaum Deutsch konnte, aber "Dankeschön"? Oder weil der Junge sich an sich bedankt hat?

Ersteren Grund finde ich keinen Anlass, ein Blog zu verfassen, "Bitte", "Danke", "Ja" und "Nein" gehören zum Standard.

Zweiteren Grund finde ich durchaus berechtigt, aber zugleich alarmierend. Denn heutzutage findet man nur noch sehr wenige junge Menschen, die Leuten helfen, heruntergefallene Sachen aufheben (sofern es einem erscheint, dass es die Person nicht kann bzw. es Umstände bereitet), die Tüten evtl. tragen oder etwas mitdenken, um anderen zu helfen. Dazu gehört leider auch das "Bitte" und "Danke" sagen.
Ich bin echt froh darüber, dass meine Mutter mich so aufgezogen hat (und meine Geschwister aufzieht), dass diese alten, aber begründeten Werte vermittelt werden.

Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich sowas auch im alltäglichen Leben tue.

Marc W. am Donnerstag, 24. Februar 2005:

Die "heutige Jugend" mag vielleicht unfreundlicher sein als ich (36 Jahre alt) es damals war, aber das kommt ja nicht von irgendwoher.

Wenn man auf patzige Verkäuferinnen trifft die mit "Hä" nachfragen weil man seinen Brötchenwunsch zu leise geäußert hat, wenn man auf Verkäufer trifft, die einen bei einer Warenbeschreibung entgeistert "Stäääbchen?" fragt, dann passt man sich an. Und die eigenen Kinder machen es den Eltern nach. Ich vermute, Kunden werden bei knappen Kassen auch schneller grantig.

Und zur Patzig-Fraktion gehören Junge, Alte, Männer, Frauen, alle, egal.

Björn Harste am Donnerstag, 24. Februar 2005:

@Ian: Nein, nicht weil er Ausländer ist, sondern weil er ca. 8 Jahre alt ist und (damit ist auch Phils Frage beantwortet) ich bei Kindern derartige Anflüge von Höflichkeit wirklich nur ausgesprochen selten erlebe!

Nico(mitarbeiter) am Donnerstag, 24. Februar 2005:

ich war heute da, als der junge kam und als erstes hat er mich angesprochen. er fragte nach "have/heva/hava". ich wusste nicht, was er meint und hab einfach mal nach "have/heva/hava" gefragt(wer weiß...) und wir zeigten ihm diese supersüße türkische süßigkeit(halva oder so). er wollte es nicht und ging(aber immer freundlich). nun, mit dem zettel kam er wieder und mein Chef zeigte es ihm.
ich hab den ersten kommentar gelesen und muss dazu sagen, dass dieser junge mann wirklich herzensgut freudlich war(hat man irgendwie germerkt) und nach dem ich ihn abkassiert hatte, verabschiedete er sich ausgibig.
sowas kann man doch ma schreiben, oder?

Oli am Donnerstag, 24. Februar 2005:

Müssen deine Mitarbeiter jetz auch bloggen - sonst Kündidgung

Uwe am Freitag, 25. Februar 2005:

Genau Oli. Und wehe die schreiben was negatives über den Scheff oder machen gar Rechtschreibfehler, dann gibt's auch Entlassung

kelef am Freitag, 25. Februar 2005:

also, ich find die geschichte ebenfalls einfach nett und erfreulich.

ChiefBroady am Sonntag, 27. Februar 2005:

Ich finde auch, dass so etwas schon einen Eintrag wert ist. Heutzutage gibt es immer weniger Menschen mit einem Gewissen mindestmaß an Anstand. Wenn man selbst höflich, freundlich und/oder zuvorkommend ist, wird man teilweise sogar komisch angesehen. Als ob man nicht alle an der Waffel hat. Deswegen hebe ich mir meine Höflichkeit meistens für die "ältere" Generation auf, die halten einen wenigstens nicht für bekloppt wenn man ihnen mal die Tür aufhält oder etwas runtergefallenes aufhebt.

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