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10 Jahre mit Tochter

Unsere Tochter ist inzwischen fast 10 Jahre alt. Von Zukunftsplänen ist sie damit noch weit entfernt und auch wir (Eltern) werden sie diesbezüglich in keine Richtung drängen.

Bis zu meiner Regelaltersrente sind es noch 18 Jahre. So lange werde ich nicht arbeiten müssen und nicht arbeiten wollen, aber wie auch immer – wie wird es danach mit der Firma weitergehen? Der Laden hier hat keine Familientradition. Ich hatte ihn 2000 als Existenzgründer eröffnet und es gibt keine sich über ein oder zwei Jahrhunderte erstreckende Geschichte. In den letzten 23 Jahren ist zwar auch viel passiert, man könnte ein Blog damit füllen, aber das ist eine andere Sache. Ich hätte keine Skrupel eines Tages den Schlüssel umzudrehen und hier für immer die Türen zu schließen. Ich könnte von einen Tag auf den anderen nicht mehr herkommen und würde, glaube ich, keine schwermütigen Gedanken bekommen. Mir macht der Job hier Spaß, wirklich Spaß. Ich denke, diese Leidenschaft ist auch auf das Team projiziert von den Kunden zu spüren. Aber es gibt so unendlich viele Faktoren, die einem regelmäßig die Laune aufs Neue vermiesen. Allen voran irgendwelche Behörden.

Aus dieser Perspektive betrachtet ist es so, dass es mir völlig egal ist, ob unsere Kleine irgendwann in meine Fußstapfen treten möchte. Wenn sie die Leidenschaft für den Handel entdecken sollte und das Geschäft fortführen möchte, darf sie das gerne tun.

Wenn nicht, dann eben nicht. Dann muss man irgendeinen Nachfolger suchen, der den bestehenden Markt übernimmt, oder letztendlich tatsächlich alles liquidieren. Das Gebäude hier ließe sich vermieten, so hätte man noch ein kleines Nebeneinkommen. Aber das sind alles Gedanken, die ich frühestens in zehn Jahren wieder aufzurufen brauche. Bis dahin wird noch viel passieren in der Welt, die dann hoffentlich noch steht.

Was kommt nach uns?

Eine Frage, die uns in den letzten Wochen immer wieder von den unterschiedlichsten Leuten gestellt wurde, war die nach einem Nachfolger in der Münchener Straße. Wir wissen es jedoch allesamt selber bis heute nicht.

Interesse hatte wohl vor ein paar Wochen mal ein türkischer Supermarkt, dem aber die (aktuelle) Miete zu hoch war. Zwei alternative Läden aus dem Umkreis haben zumindest Interesse verkündet, ich weiß aber nicht, was da momentan der Stand der Dinge ist und selbst wenn ich es wüsste, würde es nicht in dieses Blog gehören.

Woran die Vermieter wohl kein Interesse haben, sind irgendwelche dubiosen Spelunken mit abgeklebten Scheiben: Wettbüro, Shisha-Bar, "Freundschaftsverein" oder Spielhalle werden dort vermutlich nicht einziehen. Die Nachbarn und Anwohner wird es freuen.

Dass die Eigentümer in eine ganz andere Richtung gehen und den Laden umbauen und Wohnraum daraus machen, könnten wir uns noch vorstellen. Wie weit das zulässig ist, weiß ich nicht, aber da könnte man einige schöne Flächen aus den Geschäftsräumen machen, immerhin hat der Laden rund 350 Quadratmeter. Aber wie auch immer – das ist alles nicht mehr unser Problem und da der Mietvertrag seit inzwischen einem halben Jahr gekündigt ist, kommt das Ende für die Hausverwaltung ja nun auch nicht so ganz überraschend.

Ich werde aber ganz gewiss ab und zu mal vorbeifahren und nachsehen. Apropos, mein letzter Besuch in Achim ist auch schon wieder über ein Jahr her. Da könnte ich demnächst auch mal wieder hin. Sobald das Wetter wieder schöner wird, immerhin ist das als "verlängerter Heimweg" eine 70km-Radtour, werde ich mal nach Feierabend diesen kleinen Umweg mitnehmen. :-)