Skip to content

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz

Eine junge Frau hat mich per E-Mail angeschrieben und mir eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz zur Verkäuferin geschickt. Eigentlich bin ich mit Azubis durch, durch die Erlebnisse mit meinen letzten Auszubildenden bin ich eigentlich wirklich restlos bedient.

"Eigentlich" deshalb, weil es wohl doch noch einen kleinen Rest in mir gibt, der einem willigen Lehrling eine Chance geben möchte. Aber dieser kleine Rest ist so gering, dass ich keine Lust mehr auf die sprichwörtliche Katze im Sack habe.

Also schrieb ich ihr ohne schlechtes Gewissen folgende Antwort, möglicherweise könnte es sich ja zu einem Vorteil für uns beide entwickeln:

Vielen Dank für die Bewerbung bei mir im Unternehmen. Wir sind derzeit aufgrund zu vieler schlechter Erfahrungen nicht willens, Auszubildende einzustellen. (Da das Ausbildungsjahr ohnehin schon angefangen hat, wäre es grundsätzlich sinnvoll, damit bis Sommer 2025 zu warten.)

Was ich an dieser Stelle anbieten kann und möchte ist ein Aushilfsjob (bis 538€/mtl., 12,50€ pro Stunde) zum Ware verräumen, Dienstags und Freitags vormittags. Entweder hilft Ihnen das einfach nur, die Zeit zu überbrücken, bis sich eine Möglichkeit für eine Ausbildung ergibt, aber vielleicht finden wir ja auch währenddessen zueinander und ich würde mich wieder auf einen Azubi einlassen – aber das soll jetzt an dieser Stelle ausdrücklich keine feste Zusage zu einem Ausbildungsplatz sein.
Ich habe nie wieder etwas von ihr gehört …

Die Ingenieurpositionen

Folgende E-Mail kam an die Mailadresse vom Blog:

Sehr geehrter Herr Harste,

ich hoffe, es geht Ihnen gut. Ich habe versucht, Sie telefonisch zu erreichen und dachte, eine kurze Nachricht wäre der nächste Schritt.

Mir ist aufgefallen, dass auf Ihrer Website aktuell keine offenen Ingenieurpositionen ausgeschrieben sind. Darf ich vorsichtig nachfragen, ob dies den aktuellen Stand widerspiegelt, oder ob Sie eventuell über Verstärkung nachdenken?
Die Stellen für Ingenieure sind bei uns eben rar und dementsprechend dermaßen heiß begehrt, dass wir sie nie ausschreiben müssen. Ich habe immer einen kleinen Stapel an passenden Bewerbungen vorliegen und kann notfalls bei Bedarf aus diesem Pool schöpfen. Die Stelle für den Director of Last Impressions (aka Hauptkassierer/in) müssten wir eigentlich dringend neu besetzen, aber momentan geht es auch so noch. Den Category Manager stelle ich selber, aber da bekommt man auf dem Markt auch eher keine Ingenieure sondern BWLer, welche vor allem dafür prädestiniert sind, die Kuhle in ihrem Sessel warm zu halten.

Oder kurz, um die Frage des Absenders zu seiner Zufriedenheit zu beantworten: Nein. Um die Frage sachlich korrekt zu beantworten: Ja. Vorsichtig nachfragen darf er. ;-)

Bewerbung einer Ausbildungsplatzsuchenden

Per E-Mail habe ich eine Bewerbung bekommen:

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz zur Verkäuferin

Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großem Interesse habe ich Ihre Anzeige für einen Ausbildungsplatz zur Verkäuferin gelesen und möchte mich hiermit gerne bewerben. Ihre Firma ist mir durch Ihre herausragende Arbeit im Einzelhandel bekannt, und ich bin davon überzeugt, dass meine Erfahrungen und Fähigkeiten gut zu den Anforderungen der Position passen.
Sobald mir wieder einfällt, auf welche meiner Anzeigen, in der ich Azubis suche, sie sich beworben hat, werde ich sie mal anschreiben.

Video- und Tonaufzeichnung

Unser offizieller Datenschutzbeauftragter ist eine Abteilung der Edeka. Dort wird in allen Punkten eher 101%-ig gearbeitet, also insgesamt sehr korrekt und unangreifbar. Entsprechend haben wir auch jährliche Kontrollbesuche, in denen alle relevanten Punkte durchgearbeitet werden. Aber darum soll es in diesem Beitrag gar nicht gehen.

Ein wesentlicher Faktor ist natürlich die Videoüberwachung bei uns im Markt. Immerhin laufen hier momentan 22 insgesamt Kameras, die rund um die Uhr in Full-HD und Farbe alles aufzeichnen. Beim Erstaudit vor ein paar Jahren hatten wir dazu festgehalten, dass die Anlage ausschließlich Bilder und ausdrücklich keine Tonspur zur jeweiligen Kamera aufzeichnet. Ich weiß auch gar nicht, ob unsere Kameras das überhaupt könnten, aber selbst wenn, wird eine theoretisch mögliche Audioübertragung nicht mit erfasst. "Das ist ab-so-lut verboten", klingt es noch in meinem Ohr. Keine Thema.

Nun hatten wir einen Polizeinsatz wegen eines kleineren Ladendiebstahls, in den aber zwei Leute involviert waren, die sich jedoch augenscheinlich vor der Tat miteinander abgesprochen hatten. Einer der Täter widersprach jedoch, davon gewusst zu haben und wies jegliche Schuld von sich.

"Zeichnet Ihr den Ton mit auf?", wollte einer der Beamten von mir wissen.

Ich erblasste: "Umhimmiswilln, da stehste ja mit einem Bein im Knast!"

"Echt? Wir haben ein paar Geschäfte mit dabei hier, bei denen auch der Ton mit aufgezeichnet wird. Das hat schon dazu geführt, dass so mancher Täter mit verurteilt wurde", bekam ich zur Antwort. "Das ist extrem praktisch."

Also entweder sehen Richter das auch nicht immer so genau oder wissen es manchmal vielleicht auch nicht unbedingt besser –oder es gibt irgendwo eine Änderung in der Verordnung oder auch eine bestimmte Regeln, nach denen die Tonaufzeichnung doch irgendwie legal ist.

Ich habe dazu mal unseren direkten Ansprechpartner in der Datenschutz-Abteilung angeschrieben. Nicht, dass ich vor habe, hier zukünftig auch alle Gespräche mit zu erfassen, aber in diesem Punkt möchte ich einfach mal meine Neugierde befriedigen.

Schmutziger Scanner

Von allen Bestellungen die wir mittels unsers Scanners im kleinen Büro via E-Mail versenden, bekomme ich stets auch via BCC eine Kopie. Das tut nicht weh, kann aber helfen, wenn die Mail aus welchen Gründen auch immer nicht da angekommen ist, wo sie ankommen sollte, oder es Rückfragen gibt. Normalerweise gucke ich da auch gar nicht rein – vorhin aber schon. Einfach so ohne einen speziellen Anlass dafür zu haben.

Da fielen mir diese komischen Streifen am rechten Bildrand auf, die auch auf den anderen Bestellungen der letzten Tage zu finden waren:



Meine Vermutung bestätigte sich: Da war Dreck auf der Leseeinheit des Scanners. Was auch immer da reingelaufen war, diese grauen Streifen waren nicht leicht zu entfernen. Zwischendurch befürchtete ich sogar, dass das keine Verschmutzung, sondern eine Beschädigung ist. Mit Glasreiniger und etwas Schrubberei verschwanden sie dann aber doch:



Nun ist alles wieder hübsch und auf den gescannten Seiten befinden sich keine Streifen mehr. Falls sich jemand wundert, dass das nicht aufgefallen ist – es gibt normalerweise keinen Grund, die Mails vom Absender "Scanner" anzugucken. Das sind immer die selben Routinen an die selben Lieferanten, die keine Kontrolle durch mich benötigen. Und selbst meine selbst erstellte und gesendete Bio-Wein-Bestellung hätte ich mir nicht wieder angesehen.


Im Jahre 56377

Ach, ich hatte ein Google-Ads-Konto? Bestimmt vor Ewigkeiten mal hier für die Firma eingerichtet und nie verwendet. Apropos Ewigkeiten: Das Konto wurde am 19. November 56377 aufgelöst. In Star-Trek Sternzeit ist das übrigens etwa 54054243.

Soll ich mal einen Erinnerungs-Blogeintrag schreiben, der dann automatisch angezeigt wird und an dieses Geschreibsel hier erinnert? Wird dann noch einer mitlesen von euch? :-)


Auflösung: Parkstreifen

Von der Stadt Bremen gab es übrigens schon eine Antwort auf meine Anfrage hinsichtlich der Sitzgelegenheiten auf dem Parkstreifen: Für Gastronomiebetriebe gibt es tatsächlich Ausnahmegenehmigungen, so wie auch in diesem Fall. Diese Regelung wurde zu Corona-Zeiten gelockert, um die Gastronomie zu unterstützen.

Für Verkaufsstände ist sowas nicht vorgesehen. Macht aber nix. ;-)

Weniger Parkstreifen für mehr Verkehrswende

Ich habe mal eine E-Mail ans Ordnungsamt Bremen geschrieben:

Sehr geehrte Damen und Herren,

hier in der unmittelbaren Nachbarschaft meines Supermarktes in der Gastfeldstraße 29-33 bietet ein Imbiss seinen Kunden Sitzgelegenheiten auf dem Parkstreifen an. Dies belegt etwa zwei PKW-Stellplätze.
Diese Sitzplätze sind vor dem Straßenverkehr durch eine fest installierte (im Kopfsteinpflaster festgedübelte) Wand geschützt.

Die Idee, nicht vorhandene Ladenfläche auf diese Weise zu erweitern, finde ich gut und würde das gerne für mein Geschäft ebenfalls so tun.
Im Sommer ließen sich z.B. optisch ansprechend großzügige Platzierungen mit Blumen und anderen Pflanzen dort unterbringen.

Benötige ich dafür eine Sondergenehmigung oder kann ich die zwei Parkplätze (oder auch gerne den gesamten Parkstreifen) einfach mit von mir fest installierten Regalen/Möbeln dauerhaft von parkenden Autos freihalten und für mich nutzen?
Natürlich können wir da draußen keine normale Ware aus dem Trockensortiment unterbringen, aber die üblichen Freiluft-Artikel wie Blumen oder Obst&Gemüse könnte man dort richtig großzügig platzieren. Vielleicht auch in einer Art Zelt, das man aus dicker Plane fertigt und so gestaltet, dass es in der Nacht quasi abschließbar ist, so dass die Ware darin verbleiben kann. Die Möglichkeiten sind ja vielfältig und jede zusätzliche Fläche würde unsere legendäre Platznot hier im Gebäude zumindest ein wenig lindern.

Parkplätze gibt es ohnehin zu viele hier im Stadtteil. Autos kann man schließlich auch einfach vor Einfahrten oder direkt auf den Kreuzungen abstellen. ;-)


Günstigeres PV-Angebot

Im Spamverzeichnis entdeckte ich diese Betreffzeile einer E-Mail, die, so war mein erster Gedanke, wichtig ist. "Warum ist die im Spam gelandet?", dachte ich noch einen Moment.

Der Erhalt einer solchen Mail war gerade durchaus plausibel, denn einerseits hatten wir vor ein paar Tagen ja noch einen Vororttermin mit der Firma, die unsere Anlage bauen soll, anderseits sollte ich auch tatsächlich daraufhin ein neues Angebot bekommen, da sie mir jetzt günstigere PV-Module anbieten wollten. Und dann klickt man nur voller freudiger Erwartungen auf so eine fucking Spammail und hat wieder Lebenszeit vergeudet.


Horst

Absenderadresse einer E-Mail: "technischer Host"

Ich las: "tschechischer Horst"

Hat einen Moment gedauert, bis ich das wieder im Kopf richtig hatte.

E-Mail an die Deutsche Bahn

Diese E-Mail habe ich eben an die Deutsche Bahn geschickt. Ich bin sehr gespannt, ob da überhaupt eine Antwort kommt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

da ich keine bessere Kontaktmöglichkeit finden konnte, hoffe ich auf Hilfe bei Ihnen.

Konkret geht es um den überwiegend von Fußgängern und Radfahrern genutzten Bahnübergang am Ortkampsweg in Bremen.

Dort steht man oft minutenlang vor verschlossenen Schranken, während sowohl beim rund 900 Meter in östliche Richtung gelegenen BÜ am Wardamm, also auch beim knapp 600 Meter in westliche Richtung gelegenen Bahnübergang Brokhuchtinger Landstraße der Verkehr sichtbar fließt!

Das ist frustrierend, zumal man auf dem Rad dort unnötig lange im Regen oder der prallen Sonne ausharren muss. Ich nutze diesen Bahnübergang mehrmals pro Woche und habe schon häufiger mitbekommen, dass Personen bei den ewig langen Wartezeiten an den Halbschranken vorbei den Übergang überquert haben. Zitat: "Der ist bestimmt kaputt, da hinten fahren ja die Autos!" Ich kann diesen Gedankengang zu 100% nachvollziehen, habe aber genug Respekt vor den roten Ampeln und Schranken, brav zu warten.
Erst vor einigen Wochen ist dort ein tödlicher Unfall geschehen: https://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteil-huchting/bremen-83-jaehriger-in-huchting-von-zug-erfasst-und-toedlich-verletzt-doc7s8nsnn5xb6p84sg3e8
Ob der verunglückte Mann einfach nur so den BÜ überquert hat oder auch irgendwann ungeduldig geworden ist, kann ich nicht sagen. Letzteres könnte ich jedoch nachvollziehen.

Vielleicht ist es möglich, den Bahnübergang technisch zu überprüfen. Ansonsten wäre ich für eine nachvollziehbare Erklärung dankbar, wieso von drei aufeinanderfolgenden Bahnübergängen der mittlere geschlossen bleibt, während sich bei den anderen beiden die Schranken zwischen zwei Zügen öffnen.
Sollte ich eine Antwort bekommen, werde ich sie hier ergänzen.

BJ '80

Eine Frau mittleren Alters hat mir via E-Mail eine Initiativbewerbung geschickt.

Sie schrieb darin kurz, was sie sucht (Aushilfsjob zur Warenverräumung) und riss grob ihre bisherigen Tätigkeiten und Qualifikationen an. Der nächste Absatz, in dem sie etwas über sich schrieb, begann mit den Worten: "Ich bin Baujahr 1980 […]"

Ich bin ja wirklich offen für jeden Firlefanz, aber diese Formulierung, in einer wohlgemerkt ansonsten recht sachlich formulierten Bewerbung, finde ich irgendwie merkwürdig.

Werde ich alt? Ist das spießig? :-O