Einkaufskörbe lassen sich von Hand am Waschbecken in wenigen Augenblicken reinigen. Das kann man natürlich auch in der Spülmaschine machen lassen. Dann passt eben nur ein Korb rein und die Reinigung dauert fast drei Stunden.
Wenn der Korb zumindest einer von unseren dunkelgrauen hier aus dem Laden wäre und nicht irgendein alter aus blauem Kunststoff, von dem ich nicht einmal weiß, wo er herkommt und den wir hier niemals verwenden werden, dann hätte die Aktion ja zumindest noch etwas Sinn gehabt. Aber so? Ich weiß auch nicht. Wie kommt man auf so eine Idee?
Während der Getränkebestellung entdeckte ich in einem Regal auf den Volvic-Kisten einen etwas versteckt abgestellten grauen Einkaufskorb. Der Korb war leer und so abgestellt, dass man ihn nicht sofort sehen konnte. Auf dem Foto, einem Ausschnitt aus der Videokamera über dem Saftregal, zeigt der Pfeil an die Stelle, an welcher der Korb stand. Auf dem Kistenstapel ganz oben, direkt bis hinten an die Rückwand des Kopfregals geschoben.
Was daran nun so erwähnenswert ist? Nun, das ist eine beliebte "Klau-Ecke", wie hier
in diesem Video schon einmal zu sehen war. Die Methode habe ich schon oft beobachten können: Diebesgut in einem Korb zusammenstellen und an einer ruhigeren oder schlechter einsehbaren Stelle im Markt dann in die eigene Tasche umfüllen. Wollte ich wissen, was uns hier wieder entwendet worden war? Eigentlich nicht, das regt mich unnötig auf, aber ich sah trotzdem in der Videoaufzeichnung nach.
Diesmal war es aber ganz anders und aus kaufmännischer Sicht sogar sehr erfreulich: Eine Kundin hatte sich für ihren Einkauf diesen Korb genommen und ihn immer weiter gefüllt. Irgendwann war er so voll, dass nichts mehr ging. So stellte sie ihn kurz ab, holte sich einen leeren Einkaufswagen, räumte die Ware um und setzte ihren Einkauf mit dem Wagen fort. Den Korb stellte sie kurzerhand ins Regal in der Getränkeabteilung. Ist zwar nicht die feine englische Art, aber in Anbetracht des damit zusammenhängenden größeren Einkaufs will ich mal nicht nachtragend sein.
Eine recht betagte aber immer nette und irgendwie an die Lieblingsoma erinnernde Stammkundin hatte mich irgendwann im ersten Drittel des letzten Jahres mal gefragt, ob ich noch einen unserer
SPAR-Einkaufskörbe übrig hätte. Sie würde so gerne einen für sich privat haben, weil sie hier doch schon immer so gerne eingekauft hat und wir einfach für sie auch heute noch "der SPAR" sind.
Da ich noch dutzende davon in der Halle habe, unter anderem auch nagelneue Körbe ohne jegliche Gebrauchsspuren, sagte ich zu, ihr bei nächster Gelegenheit einen mitzubringen.
Das war das letzte Mal, dass ich die alte Dame gesehen habe.
Ein junger Mann kaufte ein und füllte dabei die Waren in einen mitgebrachten Rucksack. Das ist zwar in Bremen relativ gängig, so richtig dran gewöhnen kann ich mich da auch nach über zwei Jahrzehnten noch nicht und so drückte ich ihm einen unserer Einkaufskörbe in die Hand. Und zwar mit der freundlichen Bitte, doch lieber diesen statt der eigenen Tasche zu verwenden.
Er lehnte den angebotenen Korb ab: "
Danke, ich hole mir einen eigenen."
Klar, kein Problem. Ich habe volles Verständnis dafür, dass er sich einen Korb nehmen und dessen Griff persönlich mit einem mit Desinfektionsmittel getränkten Tuch säubern möchte. Er ging nach vorne zum Eingang, nahm einen Einkaufskorb vom Stapel, auf dem 30 Sekunden zuvor ebenfalls auch noch der von mir angebotene Korb stand, benutzte
kein Desinfektionstuch, sondern setzte seinen Einkauf einfach mit diesem Korb fort.
Was war denn nun an "meinem" Korb so verkehrt?
Mit der Umgestaltung des Brotregals haben auch die Discount-Aufbackartikel (Brötchen, Baguette-Brötchen und Baguettes) etwas mehr Platz bekommen, so dass wir jetzt nicht mehr zweimal pro Woche alles irgendwie improvisiert ins Regal fummeln und dann doch noch mit Resten (in den letzten Wochen auf einer kleinen Palette als Sonderaufbau mitten im Laden) herumhantieren müssen. Jeder Artikel hat seinen eigenen Weidenkorb bekommen (für die g&g-Ware fast schon zu schade) und so soll es nun erst mal bleiben:
Meine persönliche Meinung dazu:
Ja!
Aber mal von vorne: Eher zufällig fiel mir beim Weg durch den Laden einer unserer Einkaufskörbe neben einer unserer Tiefkühltruhen auf. In dem fast vollen Korb lagen oben auf der Ware mehrere Käsestücke, dachte ich zunächst. Bei genauerer Betrachtung stellte sich heraus, dass sich in dem Korb ausschließlich Käsestücke befanden. 17 mal Gouda zu jeweils knapp 4 Euro. Wenn da nicht jemand böse Absichten hatte, würde ich mich sehr wundern.
In der Videoaufzeichnung sah ich, wie ein junger Mann mit einem Rucksack auf dem Rücken den Laden betrat, sich beim Eingang einen leeren Korb schnappte, Richtung Kühlregal ging und dort mehrere Minuten das Angebot begutachtete und dabei aber vermutlich nur auf einen ruhigen Moment mit weniger Kunden wartete. Schließlich stapelte er den Inhalt des Gouda-Kartons in den grauen Korb um und ging die paar Meter zu einer TK-Truhe. Dort stellte er den Korb auf dem Boden ab und begutachtete die Pizza-Auswahl, tat zumindest so. Dann ging er plötzlich ohne den Korb los, quer durch den Laden, an der Kasse vorbei und durch den Ausgang raus. Das war eine knappe halbe Stunden bevor ich den Korb entdeckt hatte.
Vermutlich hat ihn irgendetwas gestört, aber darauf,
dass der Typ in seiner ursprünglichen Absicht den Käse klauen wollte, würde ich Wetten eingehen.
Es ist eine Weile her, dass ein Kunde einen Präsentkorb haben wollte. Die Dinger sind (zumindest bei uns) definitiv eine aussterbende Spezies. Würdet ihr sowas noch verschenken? "Früher" (>25 Jahre) waren die meiner Meinung nach deutlich populärer … Oder ist das nur eine gefühlte Wahrheit? Wie seht ihr das?
Manche Leute wollen es wirklich wissen …
Wer einen etwas größeren Einkauf plant, nimmt nicht einen Korb, sondern einen der hier zur Verfügung stehenden Einkaufswagen. Das ist einfach, man braucht die Sachen nicht durch die Gegend zu schleppen und hat schnell beide Hände frei.
Und dann war da noch dieser Kunde …
Einen Kollegen hatte ich damit betraut, unsere grauen Einkaufskörbe zu reinigen. Statt sie alle mühsam abzutrocknen, hat er sie nach und nach ganz pragmatisch draußen auf der Rampe in die Sonne gestellt.
Papierhandtücher und Arbeitszeit gespart. Perfekt.
Vor längerer Zeit schon war ich im Web mal über ein Spruchbild gestolpert, auf dem folgender Text stand:
Supermärkte sollten Körbe mitten im Laden haben für diese "Mist-ich-hab-total-überschätzt-wieviel-ich-tragen-kann"-Momente
…und ein kleiner Supermarkt in Bremen schon seit fast zwei Jahrzehnten so:
Ein Kunde kaufte in einem kleinen Einkaufskorb ein, der schon gut gefüllt war. Damit ging er plötzlich nach vorne zu den Einkaufswagen, kippte den Korb in einen solchen aus, stellte den leeren Korb zurück zu den anderen und setzte seinen Einkauf mit dem Wagen fort.
Finde ich gut, da geht noch was.
Ach, Leute, die Dinger sind doch nicht als Fußstütze gedacht, damit man bequemer auf dem Kassenstuhl sitzen kann. Kosten ja auch kein Geld, diese Körbe …
In einem unserer Einkaufskörbe lagern wir einige Dinge, die wir bei der täglichen Arbeit benötigen. Vor allem Zubehör, um den losen Kaffee einzupacken: Eine kleine elektronische Waage, Messbecher, Tüten, Verschlussclips und etliche Bögen mit Aufklebern. Dieser Korb steht normalerweise im Laden, dabei ist er zwar frei zugänglich, behindert aber nicht die Kunden. So weit, so gut.
Ein Mann kam in den Laden. Statt einen Einkaufswagen oder einen leeren Korb vom Stapel zu nehmen, griff er sich unseren "Kaffeekorb" und kippte den Inhalt zunächst einfach auf den Fußboden und kickte das Zeug anschließend noch mit dem Fuß rüde unter eine Palette. Dann begann er, seelenruhig mit dem Korb einzukaufen.
Nachvollzogen habe ich das auf der Videoaufzeichnung, denn mir war auch erst nur aufgefallen, dass da ein paar Sachen auf dem Boden lagen.
Daraufhin sprach ich den (meiner Meinung nach alkoholisierten) Mann an. Einsichtig war er nicht, im Gegenteil. Er wurde sogar aggressiv und beleidigend, woraufhin ich entschloss, ihn rauszuwerfen. Wer sich wie ein Arsch benimmt und das dann sogar noch mal steigert, kann sein Geld gerne woanders ausgeben.
Er holte die große Keule mit dem ultimativen Totschlagargument raus: "Wenn Sie meinen, sich das leisten zu können, mich als Kunden zu verlieren …"
Oh, ja, das kann ich mir leisten. Dieser entgangene Gewinn ist es nämlich wert, mich nicht mehr über solche Typen aufregen zu müssen.
Eine Frau hatte während meiner Abwesenheit bei einem meiner Mitarbeiter einen Präsentkorb in Auftrag gegeben. Die Sachen lagen am nächsten Tag allesamt in einem Einkaufswagen im Lager, zusammen mit der Info, dass das alles bitte als Präsentkorb eingepackt werden soll. Die Information, dass der fertige Korb ausdrücklich nicht in Kunststofffolie eingepackt werden soll, fehlte leider und so richteten wir den Korb in gewohnter Art und Weise her.
Als die Frau den Präsentkorb abholen wollte, gab es ein großes Drama deswegen. Sie wollte den Korb ausdrücklich ohne die Folie, da schon (Zitat) genug Plastik in den Meeren schwimmen würde. Ich bat um Entschuldigung und erklärte wahrheitsgemäß, dass das ein internes Kommunikationsproblem war und bot an, die Folie wieder zu entfernen. Das wollte sie nun aber auch nicht, denn das Material wäre ja nun ohnehin schon verschwendet und würde auch von uns nur weggeworfen werden. Sie bezahlte den Korb demonstrativ zähneknirschend und nahm ihn mit.
Zwei Sachen möchte ich dazu anmerken:
1. Ja, es schwimmt unglaublich viel Plastik in den Meeren. Das werden wir Menschen auch vermutlich nie wieder rückgängig machen können. Aber nicht jedes entsorgte Kunststoffprodukt landet automatisch im Ozean, auch wenn viele Leute das ernsthaft zu glauben scheinen. (Was natürlich nicht heißen soll, dass die Vermeidung von Plastik, alleine auch aufgrund der dafür benötigten Rohstoffe, kein erstrebenswertes Ziel ist!)
2. Auf dem Foto seht ihr den (noch nicht eingepackten) Präsentkorb in der Originalausstattung. So viel zum Thema Kunststoffvermeidung und Nachhaltigkeit …