Nach der Preiserhöhung und der Tatsache, dass Milka-Schokolade generell schon seit Jahren eines der Top-Diebesgüter hier bei uns ist, hatten wir in den letzten Tagen eine Entscheidung getroffen: Wir werden das Sortiment reduzieren. Wir haben eigentlich schon immer (also auch vor dem Umbau 2018) drei Fachböden für Milka gehabt, also insgesamt 15 verschiedene Artikel. Aber damit ist jetzt Schluss.
Wir werden das Diebstahlsrisiko bei diesen Artikeln verringern, indem wir den generellen Warenbestand verringern. Die fünf stärksten Artikel werden wir behalten. Wenn dann jemand wieder den gesamten Milka-Bestand klauen will, beläuft sich der Schaden nur noch auf ein Drittel des ursprünglichen Wertes.
Es stört mich wirklich sehr, dass man zu solchen Maßnahmen greifen muss, aber wir kommen einfach nicht mehr anders gegen die immense Zahl an Diebstählen an. Vor allem nicht mehr gegen jene, die man nicht als "Gelegenheitsdiebstähle" verbuchen kann und die richtig schmerzhafte Schäden verursachen.
Unser Feuerwerkslieferant, mit dem wir schon länger zusammenarbeiten als ich dieses Blog habe, schickte mir vor ein paar Tagen wieder den aktuellen Katalog für dieses Jahr und sah voller Erwartungen meiner Bestellung entgegen.
Aber wie ich hier im Blog
schon angedroht hatte, wird es bei mir im Laden ab 2020 wirklich keine Feuerwerksartikel mehr zu kaufen geben. Kleinkram ja (Tischbomben, Knallerbsen, Klasse 1 allgemein) und natürlich Partyzubehör – aber alle "großen" Artikel werden wir nicht mehr anbieten. (Außer in diesem Jahr noch mal ein paar eingelagerte Restbestände, aber das sind maximal zwei Kartons mit Ware.)
Ein Pärchen kaufte ein und hat alles in vegan und nach Möglichkeit auch als Bioprodukt in den Einkaufswagen gelegt. Schließlich standen sie vor dem Regal mit der H-Milch, das seit zwei Jahrzehnten immer mehr zum Regal mit den Milchersatzprodukten mutiert und guckten sich unsere Auswahl an Alternativen zu Schlagsahne an, von der wir sage und schreibe
fünf Sorten haben, nämlich von Alnatura, Natumi, Schlagfix, Oatly und Alpro!
Nachdem sie alle Sorten in der Hand hielten und bei jeder einzelnen überlegten, ob die sich wohl wie richtige Schlagsahne aufschlagen lässt, traf
er eine Entscheidung: "
Die sind alle blöde, ich gehe jetzt zum Kühlregal und hole normale Schlagsahne."
Dann ging er zum Kühlregal und holte normale Schlagsahne.
In den paar Tagen in denen wir ein
Problem mit unserem Waschbecken hatten, ließ eine Kollegin gut gemeint einen Kunden auf unsere Toilette. Damit bin ich generell nicht ganz glücklich, denn wir haben keine separate Kundentoilette und ich finde es nicht toll, fremde Leute erst durch unser Lager und dann auf unsere von uns selbst genutzten Toiletten zu lassen, zumal wir dort immerhin schon im Laufe der Zeit die unhygienischsten Dinge mit Blut und Fäkalien erlebt haben. Brr …
Die
unhaltbaren hygienischen Zustände (das verstopfte Waschbecken) veranlassten ihn wohl, vielleicht war ihm auch sonst irgendeine Laus über die Leber gelaufen und er suchte nur einen Grund, um uns irgendetwas heimzuzahlen, das Gewerbeaufsichtsamt Bremen über die Situation auf unseren Toiletten zu benachrichtigen. Einige Tage später tauchte eine Mitarbeiterin der Gewerbeaufsicht hier auf und sprach mich auf die ihr geschilderte Situation an. Ich habe mir nicht mal ihren Dienstausweis zeigen lassen und meinte nur spontan, dass sie mir doch bitte folgen soll. Wir gingen zu den Toiletten, wo man gefahr- wie anstandslos seine Notdurft verrichten und sich danach ebenso gefahr- wie anstandslos die Hände waschen konnte.
Damit es auch ja keine/r meiner Mitarbeiter/innen vergisst, hängen nun diese Schilder an den Toilettentüren. Wenn man erst Leuten einen Gefallen tut und der Dank dafür so aussieht, wie hier erlebt, dann lässt man freiwillige Leistungen eben irgendwann bleiben. Schwangere und Kinder dürfen weiterhin, aber jeder normale erwachsene Mensch wird wohl in der Lage sein, ein paar Einkäufe zu erledigen, ohne zwischendurch pinkeln gehen zu müssen. Das hat die Dame von der Gewerbeaufsicht dann genauso gesehen.