Skip to content

Bettelhoschi

Seit ein paar Jahren schon taucht hier regelmäßig ein Typ auf, der sich mitunter täglich stundenlang, teilweise gefühlt sogar ganze Tage, hier vor dem Laden auf den Gehweg stellt, meistens bei uns an die Fassade anlehnt, seine Mütze vor sich auf den Boden legt und darauf wartet, dass die Leute dort Geld hineinwerfen.

Anfangs habe ich mich über ihn aufgeregt, inzwischen sehe ich achselzuckend über ihn hinweg. Aber nicht weniger kopfschüttelnd. Keine Ahnung, wie groß sein "Verdienst" dort mit der Kopfbedeckung auf dem Trottoir ist, aber mir wäre das zu öde, mein Leben für ein paar Euro damit zu verbringen, mir die Beine in den Bauch zu stehen. Aber das muss ja jeder für sich selber entscheiden.

(Von dem eingenommenen Geld kauft er sich übrigens sukzessive Bierdosen bei uns, den Faktor, dass er die Kohle zum Überleben braucht, würde ich also an dieser Stelle einfach mal ausschließen.)

Warten in der Gemüseabteilung

Eine junge Frau stand mit einer Flasche Wein und zwei gefüllten Leinenbeuteln in der Gemüseabteilung herum und sah dabei im ersten Moment aus wie bestellt und nicht abgeholt. Immer wieder guckte sie zum Eingang, ab und zu in die Kamera, oder zumindest in die Richtung der Kamera und ich überlegte, was das wohl werden sollte.

Teilweise sah es so aus, als wenn sie versuchen wollte, in einem geeigneten Moment mit der Ware aus dem Laden zu huschen. Augenscheinlich geeignete Momente gab es aber mehrere und die lies sie allesamt verstreichen.
Nach einer Weile ging sie tatsächlich durch die Schranke, verließ aber nicht den Laden, sondern stand dann wieder ein paar Minuten im Bereich vor der Ausgangstür herum.

Es stellte sich heraus, dass sie mit diesen Waren den Laden bereits betreten hatte. Ebenfalls dabei war eine andere junge Frau, die einige Dinge bei uns kaufte, während die mit den Tüten vorne stehengeblieben ist. Dabei war es taktisch natürlich nicht besonders klug, mit zwei Tüten voller Lebensmittel eine Lebensmittelgeschäft zu betreten und dann nach einer Weile einfach wieder rückwärts rauszugehen – aber es ist ja alles gut ausgegangen, ohne dass es jemandem unangenehm sein musste.

Bewegung!

Eine Mutter und Stammkundin war mit ihrem Sohn im Kindergartenalter hier im Laden.

An einer Engstelle vorm Brotregal hatte ich mit dem Jungen einen kleinen Standoff. Er ging nicht weiter, ich kam aber aus der Sackgasse auch nicht so richtig raus, weil er mir ja im Weg stand.

Da meldete sich nach ein paar Sekunden die Frau mit leicht energischem Tonfall: "Du musst dich schon bewegen, jetzt stehen alle herum und können nicht weiter!"

Ich quetschte mich hektisch an dem Kleinen vorbei.

Das lachte die Mutter: "DICH meinte ich doch nicht."

Achso. :-)