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Anzeige? Ach, vergiss es …

Ein Typ, der schon mehrmals bei uns erfolgreich geklaut hat, sich aber auch schon etliche Male beim Versuch hat erwischen lassen, war mal wieder im Laden. Kurzerhand haben wir ihn rausgeworfen.

Spontaner Gedanke in dem Moment voller Emotionen: "Wir haben ja seine Daten, der bekommt also eine weitere Anzeige für den Hausfriedensbruch."

Später fiel mir wieder ein, dass wir von der Staatsanwaltschaft Bremen schon diverse Schreiben wegen dieses Täters bekommen haben, alle mit dem selben Inhalt:

"Sehr geehrte Damen und Herren,

das Verfahren kann zurzeit nicht fortgeführt werden, weil der Aufenthalt des Beschuldigten bisher nicht hat ermittelt werden können. Alle insoweit erforderlichen Maßnahmen sind indessen veranlasst worden.
[…]
Ich spare mir die Zeit, den Strafantrag auszufüllen und das Porto dafür, diesen dann auch noch zur Polizei zu senden und beglücke euch stattdessen mit der Notiz hier, dass der Typ mal wieder da war, eine Anzeige aber wohl vollkommen wirkungslos sein wird. Seufz …

Keine zwei geklauten Dosen

Der Typ, der hier unter Punkt 3 aufgeführt wurde, war wieder im Laden.

Er brachte zwei Dosen eines Engergydrinks in eine etwas weniger frequentierte Ecke, schlich schließlich mehrmals immer wieder in den Bereich, öffnete zwischendurch seinen Rucksack und hätte ganz sicher versucht, die Dosen zu stehlen, wenn er nicht von einem Kollegen, der da unerwarteterweise in der Ecke zu tun hatte, plötzlich abgeschreckt worden wäre. Ich vermute zumindest, dass es so passiert wäre, resp. passiert ist.

Wir waren in Habtachtstellung und hatten den Typen längst auf dem Schirm und hätten ihn auch mit den Dosen nicht aus dem Laden gelassen. Aber dann hätte er neben der Anzeige wegen des begangenen Hausfriedensbruchs auch noch eine für den Diebstahl der beiden Dosen bekommen.

Angst vor dem Ausländer

Beim Nachpacken wurde ein Kollege von einem Typen umgerannt, der hier mal geklaut hatte und deswegen ein Hausverbot von uns bekam.

"Halt stop! Hausverbote gelten hier lebenslang. Deines ist noch nicht zu Ende, also bitte: da entlang!"

Der Typ entgegnete überlaut: "Chill mal deine Base, Mann! Schrei hier nicht so rum, du hast MIR gar nichts zu sagen. Ich kauf hier diesen Kaffee, und dann geh ich wieder!"

Kollege: "Ich übe das Hausrecht aus, du gehst jetzt, kaufst nix! Das Privileg hier nicht rumgeschubst, sondern freundlich behandelt zu werden, hast du verwirkt! Jetzt raus hier! Ein Tipp noch: Wenn dir so ein Rausschmiss peinlich ist: einfach nicht klauen. Schön kurzes Leben noch."

Bevor er sich wieder der Milch widmete, musste er erstmal eine Kundin beruhigen. Die war Mitte 20, dunkelhäutig und dem Heulen nahe. Mein Kollege sprach sie an: "Alles gut?"

Sie: "Ausländer, die so böse gucken, machen mir Angst"

"Puh, ich dachte schon, ich sei zu laut geworden."

"Nee, klingt vermutlich komisch, wo ich selbst so ne Mihigru-Mieze bin, aber es ist so: Diesen Arsch kenne ich! Der ist böse."

"Ja, aber nun ist er draußen, der tut nix mehr."

Hoffentlich bleibt es dabei …

Erinnert mich gerade irgendwie an eine dunkelhäutige Kollegin aus Westafrika, die hier vor ca. 10 Jahren gearbeitet hat und ihren Sohn hier in Bremen nicht auf die eigentlich für ihn bestimmte Schule schicken wollte, weil ihr da zu viele Ausländer sind. :-)