Skip to content

WTF-Diebstahl

Immer wieder kommt es auch mal vor, dass man sich nicht ganz sicher ist, ob jemand tatsächlich etwas eingesteckt hat. Manchmal hilft dann eine kleine List: Entweder ich alleine oder auch mit Kollegen postieren wir uns in der Nähe der Kasse und / oder des Ausgangs und heucheln zufälliges Herumstehen oder sogar ernsthafte Arbeit, während wir tun so, als würden wir immer wieder gaaaanz unauffällig zum vermeintlichen Ladendieb gucken. Es hat schon oft genug funktioniert, mit dieser Technik Leute dazu zu bewegen, die tatsächlich eingesteckte Ware wieder auszupacken.

Wenn der potentielle Täter den Laden schon verlassen hat, hilft es durchaus auch schon, hinter den vermeintlichen Ladendieb betont auffällig hinterherzugehen, gerne auch zügig. Wenn er dann wegrennt, hat man zumindest die Gewissheit, dass da irgendetwas nicht ganz koscher war.

So auch in diesem Fall. Ein junger Mann verließ den Laden durch die Schranke. Noch einen Augenblick bevor er das tat, hatte mir eine Kollegin bereits Bescheid gesagt, dass da ein "komischer Typ" im Laden sei und dass ich doch bitte mal auf dem Video hinterhergucken solle. In dem Moment, als ich auf den Bildschirm blickte, verließ der Mann bereits durch den Eingang unseren Laden. Um noch eine Chance zu haben, lief ich sofort los und hinter ihm her. Als er mich in der Seitenstraße erblickte, gab er Hackengas und rannte davon. Die knapp 100 Meter Vorsprung, bedenkt, dass ich beim Blick auf die Videoanlage in meinem 50 Meter vom Eingang entfernten Büro saß, konnte ich nicht mehr aufholen. Egal, lass ihn rennen – und er rannte wie ein Irrer.

Zumindest wollte ich noch wissen, ob er tatsächlich etwas gestohlen hatte. Und natürlich auch um was es sich dann ggf. dabei handeln würde.

Die typischen Klauprodukte Kaffee, Alkohol, Süßwaren oder Drogerieprodukte hatte er nicht mitgenommen. Ich staunte jedenfalls nicht schlecht, als ich ihn auf der Videoaufzeichnung dabei beobachtete, wie er sechs Flaschen Coca-Cola in seinem Rucksack verstaute. Coca-Cola.

Red Bull und Kaffee

Kleine Vorgeschichte, die es gar nicht hier ins Blog geschafft hat: Mitte Januar hatte ein Ladendieb seinen Rucksack mit fast dem kompletten Regalbestand an Red-Bull-Dosen und mehreren Stücken Käse gefüllt und wollte mit der Ware verschwinden. Einer aufmerksamen Kollegin war der Typ jedoch aufgefallen und so gab es statt der Beute nur eine Anzeige wegen Ladendiebstahls.

Nun war der Typ wieder da, füllte sich den Rucksack mit Kaffee und wollte ohne zu bezahlen durch die Kasse den Markt verlassen. Die Warensicherungsanlage löste jedoch den Alarm aus, woraufhin der Mann mitsamt Ware aus dem Laden rannte. Mein Mitarbeiter flitzte geistesgegenwärtig hinterher, konnte ihm zwar den gefüllten Rucksack entreißen, aber der Täter flüchtete erfolgreich.

Gebracht hat ihm diese Flucht nun jedoch exakt gar nichts, denn mein Kassierer hat nicht nur ein gutes Reaktions-, sondern auch ein äußerst gutes Erinnerungsvermögen und so stand sehr schnell fest, dass wir den Ladendieb nicht nur bereits kannten, sondern auch schon seine Personalien in unseren Unterlagen hatten.

Also gibt es wieder eine Anzeige, diesmal mit einer zusätzlichen für den Hausfriedensbruch. Dass man ständig sein Eigentum bewachen und verteidigen muss, ist echt lästig. :-(