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Der Passwort-Wahn

Beim Versuch, mich bei elster.de zu registrieren, musste ich auch ein Passwort eingeben. Der vom Browser generierte und 15 Zeichen lange Vorschlag, der das volle Paket aus Sonderzeichen, Ziffern sowieso Groß- und Kleinbuchstaben enthielt, war dem Portal des Finanzamtes zu unsicher. Ist doch klar, dass sowas wie "Passwort", "qwertzuiop" oder "hallo1" nicht akzeptiert wird, aber dass der vom Browser gemachte Vorschlag nicht nur nicht akzeptiert wurde, sondern unsicher sein soll, ist schon seltsam. Zumal die Mindestlänge für ein Passwort dort sechs Zeichen beträgt. Die neun zusätzlichen Stellen sorgen für 130 Billarden weitere Passwortmöglichkeiten.

Aber gut, ist mir auch egal, für sowas hat man einen Passwortmanager. :-P


Fundstück in einem Modellbau-Onlineshop

In einem Onlineshop für Modellbau, speziell Modelleisenbahnen, habe ich auch einen kleinen Rauchgenerator / Dampfentwickler entdeckt, mit dem man Dampfloks und brennende Häuser realitätsnah oder zumindest realitätsnäher gestalten kann. Die Dinger gibt es seit Jahrzehnten und sind prinzipiell recht unspektakulär.

Nur die Produktbeschreibung finde ich spitze. :-)


Serviette mit Kostenauflistung

Fundstück von Honza in einem Gasthof in Rainbach (Österreich), bei dem er eingekehrt war: Die Serviette mit umfangreicher Information darüber, wo das Geld so bleibt.

Hier in Deutschland hätte ich jetzt ausgeholt und die Liste auf die tatsächlichen Kosten reduziert und den Mimimi-Faktor weggestrichen. Ich weiß aber nicht, wie das mit den Steuern und anderen verpflichtenden Abgaben bei unseren Nachbarn im Süden gelöst ist. Hier bei uns ist die Umsatzsteuer für Gewerbetreibende ein durchlaufender Posten, Bier- und Schaumweinsteuer sind im Einstandspreis enthalten, Eissteuer gibt es schon gar nicht mehr, um mal ein paar Beispiele zu nennen. Falls jemand mit Ahnung aus Österreich mal aufschlüsseln mag: Immer rein in die Kommentare. :-)


TSE an den Kassen

Einem Stammkunden war aufgefallen, dass auf den Kassenbons einiger Mitbewerber und anderer Einzelhändler ein großer Block mit Informationen abgedruckt wird: TSE-Signatur, -Signaturzähler, -Transaktion, Beginn und Ende des Kassiervorgangs und auch die Seriennummer der jeweiligen Kasse. Die Frage lautete, warum das bei uns nicht auf den Bons steht.

Klare Ansage: Die Software für unser Kassensystem ist noch nicht so weit, kommt aber schon bald. (Alle reden davon, Papier sparen zu wollen und dann kommt das Finanzamt und zwingt einen nicht nur, jeden Bon auszudrucken, sondern auch noch einen großen Block mit Zusatzinformationen darauf unterzubringen …)

(Bevor jemand was sagt, weil der 30. September durch ist: Antrag auf Erleichterung)


Finanzamtliche Selbstverarschung

Ein Kindergarten hier aus dem Stadtteil besorgt sich bei uns Lebensmittel, seit mein Geschäft besteht – also seit rund 19 Jahren. Der Einfachheit halber, und damit die Mitarbeiter/innen vom Kindergarten nicht mit Bargeld losziehen müssen, haben wir damals Kauf auf Rechnung vereinbart und so bekommen sie einmal im Monat (oder auch mal mehrere Monate zusammengefasst) eine Rechnung von mir über die jeweils aufgelaufene Summe.

Die Ware für den Kindergarten ziehen wir ganz normal über die Kasse. Auf diese Weise lässt sich einerseits einfach und schnell die Gesamtsumme ermitteln, andererseits können wir über Bonkopien einen Beleg für uns und einen für die KiTa erzeugen. Diese Umsätze sind so logischerweise jeweils im gesamten Tagesumsatz des Ladens mit drin.

Für die Erstellung der Rechnung nehme ich mir die gesammelten Bons eines Abrechnungszeitraums, ermittle die Gesamtsumme und erstelle darüber manuell über eine neue Rechnung mit neuer Rechnungsnummer, die ich dem Kindergarten dann zukommen lasse.

Das habe ich so seit inzwischen fast 19 Jahren gemacht.

So lange brauchte es, um zu merken, dass das irgendwie eine nicht so schlaue Taktik war. Denn sowohl der Tagesumsatz einerseits, aber eben auch diese oben erwähnten Rechnungen andererseits, zählten zu den zu versteuernden Einnahmen.

Wie viel Geld ich da im Laufe der Jahre dem Finanzamt geschenkt habe, möchte ich gar nicht wissen. Wichtig ist, dass wir das ab sofort richtig machen. Meinen Steuerberater erreiche ich leider erst nächste Woche wieder, aber dann müssen wir mal gucken, was für die Abwicklung der Kindergarteneinkäufe zukünftig der sinnvollste Modus Operandi ist.

Nachtrag: Alles geklärt, ich habe natürlich nicht zu viel (nicht vorhandenen) Umsatz versteuert. Mein Steuerberater hat immer brav aufgepasst und die Bons vom Kindergarten auf ein separates Konto gebucht und dann mit meiner zusätzlichen Rechnung wieder ausgeglichen. (Wäre auch tatsächlich sonderbar gewesen, da sonst ja auch irgendwie eine Differenz im Bargeld von inzwischen vielen tausend Euro vorliegen müsste …)