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Aus dem Korb in den Rucksack

Wenn ich am Schreibtisch arbeite, gucke ich immer wieder mal aus dem Augenwinkel auf die Bilder der Videoanlage. Hinter einem der Regale in der Getränkeabteilung stand ein Mann, der einen Korb mit mehreren Bierflaschen vor sich auf den dort stehenden Getränkekisten abgestellt hat. Irgendwie fummelte er an seinem Rucksack herum, der er vor sich hielt, sah sich dabei immer wieder auffällig um, verschloss den Rucksack, setzte ihn auf den Rücken und ging mit dem Korb voller Bierflaschen weiter.

Das war jetzt eigentlich nur so halb verdächtig, da war ja schließlich noch Ware im Korb. Aber die Gesten und vor allem auch, wie er sich dabei umgesehen hat, ließen meine inneren Alarmglöckchen schrillen. Schnell spulte ich die Aufzeichnung zurück und sah mir die Situation noch einmal genauer an. Bingo: Als er durch die Getränkeabteilung ging, lagen noch zwei Dosen "Mixery Iced Blue", ein Biermischgetränk mit Guarana-Aroma in seinem Korb. Genau diese beiden Dosen hatte er in seinen Rucksack gepackt. Hah! Dann hatte ich das also richtig gedeutet. Man kennt ja die typischen Gesten und Verhaltensmuster seiner Pappenheimer.

"Den kralle ich mir!", dachte ich und ging zusammen mit einem Kollegen nach vorne in den Laden. Dabei war ich relativ entspannt, denn an der Kasse standen mehrere wartende Kunden und bis der Typ dran wäre, seine Bierflaschen zu bezahlen, wären wir längst vorne.

Dummerweise wollte dieser die Bierflaschen aber gar nicht bezahlen. Auf dem Weg durch den Markt hatte er den Korb einfach abgestellt und ist dann schnell an der Warteschlange vorbeigegangen und hat den Laden verlassen. Als der Kollege und ich vor die Ladentür traten, saß der Dieb bereits auf (s?)einem Fahrrad und hatte rund 60 Meter Vorsprung. Wir rannten zwar noch hinterher, aber der Typ drehte sich zwischendurch um, raste schließlich über die Hauptstraße und trat in die Pedale. Keine Chance für uns, ihn zu Fuß einzuholen.

Egal. Er weiß, dass er entdeckt worden ist und wird hoffentlich nicht noch einmal zu uns kommen. Und wenn doch, so haben wir alle jetzt mal ein Foto von dem Typen gesehen …

Nutella, Persil und Finish

Eine längst eingeknastet geglaubte Ladendiebin war wieder hier bei uns im Markt und hat sich bedient. Diesmal jedoch nicht wie früher beim Kaffee oder Alkohol, sondern es landeten Nutella-Gläser, Waschmittel und Spülmaschinen-Tabs in ihrer Tasche. Ein aufmerksamer Kollege lief gleich hinterher und dass die Elfriede sich ein wenig mit dem Gewicht der Beute verschätzt hatte, war unser Glück. Er hat sie zwar nicht auf frischer Tat stellen können, aber zumindest blieb die Tasche mit Ware im Wert von rund 70 Euro hier in der Seitenstraße liegen, was auch schon ein gutes Erfolgserlebnis ist.


Yeni-Raki-Dieb

Ein Typ mit Maske, auffälliger Schirmmütze und für das aktuelle Wetter viel zu dicker Jacke verließ des Laden. Der Alarm der Warensicherung löste nicht aus, aber trotzdem wurde Ines misstrauisch und wir guckten uns seinen Besuch bei uns mal in der Videoaufzeichnung an.

Er hatte eine Flasche Yeni Raki eingesteckt und obwohl unsere Warensicherungsanlage eigentlich gegen Manipulationen mit Aluminiumfolie relativ immun sein sollte, hatte er es erfolgreich geschafft, das System auszutricksen. In der kurzen Zeit, die wir zum Nachsehen benötigten, war er aber leider schon in irgendwelchen Seitenstraßen oder sogar schon einem Haus verschwunden.

Aber wir bleiben wachsam, das Bild ging an alle Kollegen.