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"pust" und "würg"

An unserem Bake-Off-Regal mit Brötchen und Snacks fällt auch immer mal etwas auf den Boden. Dabei gibt es eigentlich nur zwei grundlegende Kundentypen:

1. Ein Teil fällt runter, es wird gemäß der 5-Sekunden-Regel sofort wieder aufgehoben, maximal noch einmal kurz angepustet und dann mit in die Tüte gesteckt.

2. Ein Teil fällt runter und wird auf jeden Fall nicht mehr eingepackt. Wer noch halbwegs Anstand hat, lässt das Produkt nicht auch noch auf dem Boden liegen.

Bei genauerer Betrachtung kann es ja eigentlich auch nur diese beiden Personengruppen geben. Wofür zwischen "kaufen" und "nicht kaufen" sollte man sich noch entscheiden können? :-)

Aber, und darauf wollte ich eigentlich hinaus, zumindest bei uns scheinen die Kunden des Typs 1 definitiv in der Mehrheit zu sein.

Lustige Strichcodes – 614

Fundstück von Thorsten auf einer Packung Hotdog-Brötchen aus Frankreich: Ein Strichcode mit Getreideähren und einigen Klatschmohn-Blüten, deren Stängel aus den Barcode-Strichen wachsen.

Vielen Dank für die Zusendung. :-)


Geldloses Einkaufen

Eine Kollegin rief mich auf der internen Leitung an und meldete mir einen VP, eine verdächtige Person: "Guck mal hinter dem mit der blauen Jacke und dem Rucksack hinterher, der isst mitten im Laden ein Brötchen von uns und guckt sich dauernd um, auch zu den Kameras!"

Er hatte einen Einkaufskorb dabei, in dem eine Auswahl an Lebensmitteln im Wert von etwa 15 Euro lag. Das alles waren keine typischen Klauartikel, insgesamt wirkte das alles relativ unverdächtig. Nur dass er dieses Brötchen gegessen hatte, war seltsam. Wer im Kleinen unehrlich ist, ist es auch im Großen.

An der Kasse stellte er alle Artikel aus dem Korb auf das Förderband. Vom Brötchen war keine Rede. Als wir ihn darauf ansprachen, bezahlte er das Brötchen, aber auch nur dieses. Für alle anderen Artikel hatte er nämlich überhaupt kein Geld dabei, behauptete er zumindest.

Was sollte das denn wohl werden?!

Der verstrahlte Schokobrötchenanrufer

Ein Standard-Discountartikel sind abgepackte Schokobrötchen. Folglich gibt es die außer bei jeder anderen Handelskette auch bei uns, und zwar als "gut & günstig mmh! Schokobrötchen" in der 300g-Packung zum tagesaktuellen Discountpreis. Ich hab' die noch nie gegessen, aber ich weiß, dass wir sie haben und dass sie gerne gekauft werden.

Das Telefon klingelte und ein Kollege nahm den Anruf entgegen. Ich habe bis jetzt nicht so richtig verstanden, was der Anrufer wollte, aber in den ersten Minuten verstand ich natürlich überhaupt nichts. Der irritierte Gesichtsausdruck meines Mitarbeiters wurde immer verwirrter und das Fragezeichen, das mittlerweile über seinem Kopf schwebte, passte hier kaum noch ins Lager. Schließlich grätschte er dem Anrufer in den Satz: "Ich übergebe mal eben an meinen Chef, vielleicht kann der Ihnen helfen."

Der Mann erklärte mir, dass er die eingangs erwähnten Schokobrötchen immer total gerne kaufen und essen würde. Die schmecken bei EDEKA besser als die anderen Sorten. Aber die er jetzt gekauft hätte, würden nicht mehr so gut schmecken.

Genauer gesagt würden sie jetzt exakt so schmecken, wie von Kaufland oder Aldi und es wäre, jetzt wird es sonderlich, echt eine Unverschämtheit und absolut kundenunfreundlich, dass wir da jetzt die Schokobrötchen von Kaufland umpacken und als unsere eigenen verkaufen würden.

Um diese Kernaussage drehten sich auch die folgenden Minuten unseres Gesprächs. Ich versuchte mehrfach, ihm zu erklären, dass wir die Brötchen weder selber backen noch umpacken. Wir bekommen die fertig aus der Schokobrötchenfabrik geliefert und haben da keinen Einfluss drauf. Wollte er nichts von wissen. Dann sagte ich ihm, dass EDEKA ja auch keine eigene Schokobrötchenfabrik hätte und nun die Brötchen vielleicht dort gebacken werden, wo auch die von Kaufland und Aldi gebacken werden. Kann ja durchaus sein, das ist eine sehr gängige Praxis. Der Anrufer blieb bei seinem Mindset, dass wir hier übelst die Kunden verarschen würden, wenn wir die Kaufland-Schokobrötchen in die EDEKA-Schokobrötchentüten umfüllen würden. Nachdem die Diskussion einige Minuten hin und her ging und der Mann für keine Argumente offen war, würgte ich ihn schon beinahe ab mit den Worten, dass die jetzt so schmecken und er damit leben muss. Punkt.

Ich habe lange darüber nachgedacht, ob das ein Telefonstreich gewesen sein soll. Aber ich glaube, dass der Mann das wirklich, wirklich ernst gemeint hat.

(Kennt, kauft und isst von euch jemand die Schokobrötchen von gut&günstig mehr oder weniger regelmäßig? Gab es da tatsächlich eine Änderung? Kann ja sein, dass die nun von einem anderen Hersteller kommen.)

Und jetzt muss ich weitermachen. Bis zum Schichtende habe ich noch ein paar hundert Penny-Pizzas in die Schachteln von Ristorante umzufüllen.

Backen und Auftauen

Eigentlich macht mir die Frühschicht Spaß. Ich bin zugegebenermaßen nicht so der Morgenmensch, aber die Arbeit hier in den ersten Stunden ist kurzweilig und die Stunden gehen schnell vorbei. Gute zwei bis drei Stunden ist man immer dabei, bis hier alle Produkte für das Brotregal aufgebacken, bzw. teilweise auch aufgetaut sind.

So ein Bild gibt es hier nicht zum ersten Mal, aber ich finde diesen Anblick immer sehr fotogen. Außerdem muss man ja irgendwie auch die Zeit überbrücken, bis der Ofen mit seinem Backprogramm fertig ist. ;-)


Aufbackbrötchen und Tortillas

Ja, natürlich kann man die Kartons mit den gemischten Brötchen und den Tortillas so ins Regal stellen schludern. Dann sieht's eben kacke aus, den meisten Kunden dürfte es vermutlich auch egal sein.



Mir ist es aber nicht egal und ich bin hier die ranghöchste Person im Laden. Also kann das so nicht bleiben. Bitte die Platzierung (linke Kante Etikett bis linke Kante Etikett) der Brötchen einhalten und die Kartons mit den Tortillas aufrecht hinstellen, so das die Kunden die Beschriftung der einzelnen Packungen überkopf zu sehen bekommen.

Mann, mann, mann …


Überkopf auf dem Rolli

Zwischen Wahnsinn und Verstand steht nur eine dünne Wand. Ich benutzte diesen Spruch sehr gerne, weil er so oft passt.

Beim Verräumen unserer Trockensortiment-Ware tauchte auf einem Rollcontainer zuerst ein oben, in diesem Fall unten, offener Karton mit Baguettestangen auf, den derjenige, der die Ware bei uns im Großlager zusammengepackt hat, überkopf auf dem Rolli deponiert hatte. Mein erster Gedanke war, was es doch für hirnrissige Strohköpfe auf der Welt gibt. Beim Hochheben des oben offenen Kartons fiel der Inhalt natürlich heraus. Etwas weiter unten lag dann noch ein Karton mit Brötchentüten, ebenfalls falsch herum.

Bei genauerer Betrachtung war das aber gar nicht so dämlich. Die paar Baguettes bzw. vier Brötchentüten kann man problemlos mit einem Handgriff wieder zurück in den Karton legen. Aber so kann man noch andere Ware oben drauf stapeln, ohne dass die Baguettes oder Brötchen zerdrückt werden. Wie gesagt waren die Kartons oben offen. Da haben wir ja schon die wildesten Dinge erlebt. Ihr glaubt gar nicht, was man alles auf Kuchen und Brot stellen kann. Bevorzugt Konserven oder H-Milch. :-P

In diesem Sinne: Alles richtig gemacht mit Überraschungsmoment. 100 Punkte! :-)




Instagram 22. KW 2021

In der letzten Woche (22/2021) hatten wir folgende Themen, inzwischen immerhin schon mit 308 Followern. :-D

- Selbstgebackene Brötchen für unser privates Frühstück am Sonntag.

Wer sie nachbacken möchte:

300g Dinkelmehl
350g Skyr
1 Pk. Backpulver
1 TL. Salz
2 Eier
n.B. Körner

Alle Zutaten miteinander verkneten und mit zwei Löffeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech portionieren. Körner obendrauf verteilen. Alles bei 200 Grad im vorgeheizten Ofen bei Ober- und Unterhitze für 20 Minuten backen.
Die Zutaten reichen bei uns für 9 Brötchen.
- KitKat-Variationen in den Sorten Erdbeer-, Kokos- oder Cappuccinogeschmack und als Double Chocolate. (Aufsteller, nur als Aktion)

- Eiskonfekt in Spitztüten als Aktionsartikel für den Sommer.

- Ein Aufsteller mit "Oh Wow!"-Schokolade, inklusive kostenlosen Mustern. Letztere sind bereits leer. :-P


Die Buhs und die Wows

Zum Muttertag hatten wir ein paar Kartons mit herzförmigen Aufbackbrötchen bestellt. Sie liefen so mittelmäßig und da deren MHD noch eine Weile in der Zukunft liegt, stehen nach wie vor einige der Tüten hier herum. Aber witzig, wie unterschiedlich die Leute reagieren:

Kollegin 1: "Oooooh, wie süß. Davon nehme ich auch welche mit. Voll toll."

Kollegin 2: "Wieder so ein überteuertes Kommerzprodukt, braucht doch kein Mensch."


Guten Morgen vom Backofen

Bis wir hier am Morgen die Bake-Off-Regale mit Brötchen und Snacks gefüllt haben, dauert es immer rund drei Stunden. Die meiste Zeit geht dabei natürlich für die unterschiedlichen Backprogramme drauf, die durchaus mal eine halbe Stunde dauern können.

Erkenntnis nach knapp drei Jahren: Unsere "Backstube" ist definitiv zu klein. Nein, wir verlagern die nicht an den leeren Laden an der Straßenecke. :-P


Feiertagsvorrat Aufbackbrötchen

Da die Leute sich über Weihnachten selber versorgen müssen, die Gastro ist zu und die Läden am Heiligmittag schließen, bestellten wir, gar keine Frage, zur Selbstversorgung für einen halben und drei ganze Tage, bergeweise Aufbackware.

Hier stehen sie noch im Lager, die Kartons und Kisten, aber der Kollege macht daraus gerade, nach bestem Wissen und Gewissen, ein paar Aufbauten auf Paletten – dann können die Kunden kaufen, was sie gerne hätten: