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Ausbildungszeugnis

Vor einiger Zeit bewarb sich hier jemand mit einem Ausbildungszeugnis einer bekannten Warenhauskette. Ich habe ihn nicht eingestellt. Nicht einmal zum Vorstellungsgespräch habe ich den Bewerber eingeladen.

Warum? Sag ich nicht.
Aber hier das Zeugnis:
[...]
Die Kenntnisse und Fertigkeiten, die zum Erreichen des Ausbildungszieles erforderlich sind, wurden Herrnm ___ vermittelt und durch innerbetriebliche Schulungen erweitert.

Dazu gehörten unter anderem umfassende Kenntnisse der Waren, der Liefer- und Zahlungsbedingungen und der Handelsbräuche.

Herr ___ hat die notwendigen Fachkenntnisse.

Er hat alle Aufgaben, die ihm gestellt wurden, erledigt.

Herr ___ war stets ehrlich.

Seine Zusammenarbeit mit anderen Stellen unseres Hauses war gut.

Das Ausbildungsverhältnis wurde zum xx. Februar 19xx im gegenseitigen Einvernehmen gelöst.

Für die Zukunft wünschen wir Herrn ___ persönlich und beruflich alles Gute.
Eigentlich eine Strafe, sich damit bewerben zu müssen.

Na, wie ist wohl seine Ausbildung verlaufen?


Nachtrag:
Okay, nach so vielen Meinungen möchte ich euch meine Meinung nicht vorenthalten. Das Ausbildungsverhältnis wurde in "gegenseitigem Einvernehmen" gelöst. Das ist eine freundliche Umschreibung von "wir haben ihn rausgeschmissen". Einem Azubi kann man normalerweise nicht einfach kündigen - außer, er hat z.B. die Firma bestohlen. Die ausdrückliche Betonung von "Er war stets ehrlich.", die wie schon erwähnt oft Gegenteiliges bedeutet, bestätigt mich in meiner Meinung. "Andere Stellen des Hauses" waren wahrscheinlich entweder die Personal- oder die Rechtsabteilung.

Für mich klingt es so. Das kann man so natürlich interpretieren, muß man aber auch nicht.

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Kommentare

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Lars am :

Holla....wenn man sich n bissel mit der Sprache in Arbeits/Ausbildungszeugnissen auskennt, dann kann man sich jetzt seinen Teil denken.
Hast recht, ist wirklich ne Strafe.

Olli G. am :

autsch sag ich da nur, das ist ja wirklich schlecht. ich kann dich verstehen das du ihn noch nicht einmal eingeladen hast, aber wieso hat denn der bewerber überhaupt seine beurteilung mit abgegeben? Die hätte er doch verschweigen können....

Volker am :

Hmmm.

Er hat die notwenidigen Fahkenntnisse, aber auch nicht mehr? Ein Theoretoiker, evtl.
Alle Aufgaben die Ihm gestlt wurden.... Man musste ihm alles sagen?
Zusammenarbeit mir anderen Stellen.... aha, hat wohl gerne in anderen Abteilungen gestanden, fern seiner Arbeit.

ReCon am :

Das ist gar nicht der Punkt, sondern die fehlenden "sehr" und "stets" und die nicht vorhandene Zufriedenheit...

Tom Hagen am :

Eher hatte der Azubi wohl ein Sprachproblem: Mein und Dein verwechselt! ;-)

Jens am :

Hab selber gerade ein Zeugnis geschieben. Bei unserer Mitarbeiterin sah das so aus (Ich glaub die würde Björn sofort sofort einstellen):
Frau ... führte ihre Tätigkeiten eigenständig aus, war flexibel und behielt immer den Überblick. Sie verstand es gut zu analysieren und zu strukturieren. Sie zeigte stets Einsatzbereitschaft und brachte eigene Ideen ein.

Frau ...hat sich menschlich sehr gut in unser Team eingefügt. Ihre freundliche Art hat sie innerhalb kurzer Zeit zu einem allseits beliebten Mitarbeiter gemacht.

Sie hat alle ihr gestellten Aufgaben kompetent und zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt.

Sie verlässt uns .. vertragsgemäß.

Eve am :

Uuuuuuuuh. Aber es ist schon beeindruckend, wie man "Der Typ ist eine faule Sau, der wir irgendwann nahegelegt haben zu kündigen" so nett umschreiben kann....

[4 Azubis fliegen quasi raus.]

Vincent Vega am :

... war stets ehrlich ... wenn so etwas extra in ein Zeugnis geschrieben wird bedeutet es soweit ich weiß genau das Gegenteil ... insgesamt ein äußerst böses Zeugnis ... den Bewerber hätte ich auch nicht sehen wollen

Carsten am :

Okay, ich versuchs dann auch mal...

>Die Kenntnisse und Fertigkeiten, die zum Erreichen des >Ausbildungszieles erforderlich sind, wurden Herrnm ___ >vermittelt und durch innerbetriebliche Schulungen erweitert.

Okay: Das Nötigste hat mein ihm verraten. Ob ers begriffen hat, steht da nicht. Also: Eher nein.

[...]

>>Herr ___ hat die notwendigen Fachkenntnisse.

Okay: Das Notwendige ist wohl doch irgendwie angekommen. Das wars dann aber auch schon.

>>Er hat alle Aufgaben, die ihm gestellt wurden, erledigt.

Oder: Er zeigte keinerlei Eigeninitiative, musste zum Arbeiten gedrängt werden.

>>Herr ___ war stets ehrlich.

Man muss positiv vermerken, dass er nichts geklaut hat. Wenn das mal nicht bezeichnend ist.


>>Seine Zusammenarbeit mit anderen Stellen unseres >>Hauses war gut.

Ich würd hier auch das bereits erwähnte rumstehen rauslesen...

>>Das Ausbildungsverhältnis wurde zum xx. Februar 19xx >>im gegenseitigen Einvernehmen gelöst.

Man hat ihn gegangen.

>>Für die Zukunft wünschen wir Herrn ___ persönlich und >>beruflich alles Gute.

Höflichkeits-Blabla...

Dicke Paten triezen viele Xanthippen!

Frank am :

"Frau ...hat sich menschlich sehr gut in unser Team eingefügt. Ihre freundliche Art hat sie innerhalb kurzer Zeit zu einem allseits beliebten Mitarbeiter gemacht."
--> Danke, aber diese Quatschtante, die gerne bei den Kolleginnen zum Quatschen vorbeischaut und mit den Kollegen flirtet, will ich auch nicht haben...

"Sie verstand es gut zu analysieren und zu strukturieren. Sie zeigte stets Einsatzbereitschaft und brachte eigene Ideen ein"-->Musste jede Arbeitsanweisung erstmal kommentieren; hat sie die Einsatzbereitschaft nicht nur gezeigt, sondern auch an den Tag gelegt?

Bettina v. Mottenburg am :

Ein Zeugnis soll wohlwollend sein und wie hier eindeutig festzustellen ist, davon haben die wenigsten Ahnung.

Ben am :

naja wenn er scheiße war hat ers nun mal verbockt und sollte dazu stehen. son zeugnis bringt es echt O.o .

irgendwie finde ich es lustig *gg*

Moonstar6366 am :

Da steht doch nichts negatives drin,
und wer da was negatives rausliest,sollte sich schämen.

Falls da versteckt was negatives drin steht,ist der der es geschrieben hat ein absolut schlechter mensch.

Mit manchen leuten(auch in führungspositionen),kann man einfach nur mittleid haben.

Alucard am :

Wird aber von jedem so gemacht.

Immerhin kann man auf diese Weise einiges über den Bewerber erfahren.

Und der alte Arbeitgeber hat keinen Stress wegen einem Schlechten Zeugniss.

peter brenner am :

Ich glaube, dass der Arme mit diesem Zeugnis nie eine neue Stelle finden wird.

Neug Hyr am :

gabs bei deiner "ausbildung zum ausbilder" ein seminar um die formulierung der bewertung zu erlernen?
wenn es feste floskeln gibt, kann ich das ja verstehen, aber wenn da jeder reininterpretieren kann, was er will, kann das auch ziemlich missverstanden werden.

[2HLMV] - 2 honks leben mit verblödung

Peter the man without hair am :

Ein Zeugnis soll sich ja bekanntlich auf Führung und Leistung beziehen. Das tut es dann wohl auch. Witzigerweise mußte ich mir bei meinen letzten 2 Arbeitgebern meine Zeugnisse selber schreiben. Das ist sehr viel schwerer, da man nicht zu sehr auf den Putz hauen sollte. :-)

Volker Weber am :

Im Zeugnis steht ziemlich klar drin, dass er faul und unzuverlässig war. (Fehlende Eigenschaften neben "ehrlich")

Dieses Quiz hilft bei der Einschätzung.

Marcel Schindler am :

Wohlwollend heißt aber nicht weltfremd :-) Wenn jemand einfach nur schlecht ist, kann man nicht so tun, als ob es wahnsinnig schade ist, diese Person zu verlieren.
Für den Azubi sah das Zeugnis vermutlich sogar wohlwollend aus.

Man darf dabei auch nicht vergessen, daß da draussen Millionen von Leuten rumrennen, die wesentlich bessere Qualifikationen haben.

Für den Chef eines kleineren Unternehmens kann es durchaus den Untergang bedeuten, wenn er sich jmd. einstellt, der nicht besonders zuverlässig ist.

[7KNPT] 7 Kündigungen nämlich pro Tag

Sabrina am :

Das liegt einfach daran, dass ein Zeugnis wohlwollend sein muss, jedoch auch wahrheitsgemäß.
Also muss man negative Dinge umschreiben. Das ist die übliche Vorgehensweise, die überall angewendet wird.

Arne am :

Ich habe mal mein Arbeitszeugnis von meinem Aushilfsjob, den ich fast 5 Jahre in einer "Kochlöffel"-Filiale (Fast-Food) gehabt habe, herausgekramt. Würde mich mal interessieren, was ihr dazu meint. Hier mal die zweite Hälfte, die andere Hälfte ist nur Arbeitsplatzbeschreibung.

"Herr ___ hat sein überdurchschnittliches Fachwissen, welches über die Anforderungen hinaus vorhanden war, jederzeit und mit ständigem Blick auf den Unternehmenserfolg eingesetzt. Hierbei zeichnete er sich durch herausragende Initiative, großen Fleiß und Arbeitseinsatz aus und erfüllte die gestellten Aufgaben in jeder Hinsicht außergewöhnlich.

Durch sein vorbildliches Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Gästen und Mitarbeitern represäntierte er unser Unternehmen jederzeit sehr gut. Herr ___ war vertrauenswürdig und stets ehrlich.

Das Arbeitsverhältnis endet auf Wunsch von Herrn ___ zum 15.06.2005. Wir bedanken unsbei ihm für die stets gute Mitarbeit und wünschen ihm für seinen weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute."

Auch bei mir steht nämlich "Herr ___ war vertrauenswürdig und stets ehrlich." Und was heißt "[...] erfüllte die gestellten Aufgaben in jeder Hinsicht außergewöhnlich."?

Aber eigentlich freuen die sich immer, wenn ich mal bei denen vorbeischaue.

Björn Harste am :

Das "außergewöhnlich" klingt in der Tat etwas außergewöhnlich, sollte aber positiv gemeint gewesen sein. Zumindest läßt der Kontext darauf schließen.

Ansonsten würde ich sagen, dass du dich mit dem Zeugnis ziemlich bedenklos bewerben kannst.

Wie immer gilt: Die Auslegung von Arbeitszeugnissen hängt sehr von der subjektiven Interpretation ab...

Arne am :

Gut zu wissen, aber inzwischen bin ich ja eh in einer Ausbildung und bei der Bewerbung hatte ich das Zeugnis noch nicht, sondern nur ganz normale Schulzeugnisse vorzulegen. Hab mir das damals nur der Vollständigkeit halber ausstellen lassen.

Jürgen am :

Nee, mit dem Ausbildungszeugnis bewirbt sich jmd. Allein dafür sollte er nicht genommen werden

[2 Bayern dürfen Jürgen naduzeln]

Sabrina am :

Aber hier sieht man wieder, was dabei rauskommt, wenn der Gesetzgeber was Gutes tun will.
Durch die Pflicht zu wohlwollenden Formulierungen codieren Personalabteilungen die Zeugnisse, so dass es für den Arbeitnehmer schwierig wird, sie einzuschätzen, während andere Personalabteilungen die Zeugnisse beurteilen können.
Da wäre es besser, wenn Klartext geredet würde, denn dann wüsste auch der Arbeitnehmer genau, wie gut oder schlecht sein Zeugnis ist.

Dani S. am :

Ich mag diese Geheimniskrämerei nicht...wenn jemand schlecht ist, dann kann man ihm das auch direkt sagen...aber das ist ein typisches Beispiel unserer Gesellschaft...da währt ehrlich nämlich leider nicht am Längsten ;-)

Ich musste z.B. auch schon selbst solche Zeugnisse schreiben, besonders bei Praktikumsstellen...da hab ich bestimmt 1.000 Fehler gemacht, wenn ich mir diesen "Geheimcode" anschaue und hab am Ende gar nix von dem Zeugnis, weil da nur "Schlechtes" drinsteht...

Volker Weber am :

Arne, Dein Zeugnis ist sehr gut. Nur das "außergewöhnlich" ist schräg, soll aber wohl heißen "besonders gut".

Wichtig ist der letzte Satz. Der sagt auf deutsch: "Schade dass er weg ist. Wir können ihn weiterempfehlen."

Markus Thielmann am :

Du hättest etwas weniger nach oben Buckeln sollen. :-)

Wenn Du Kundenkontakt hattest, stehen diese immer an erster Stelle, danach kommen die Mitarbeiter (Teamfähigkeit) und dann erst die Vorgesetzten.

Vielleicht aber auch nur ein Fauxpas des Personalleiters?

mark am :

das austrittsdatum ist etwas unglücklich....warum nicht zum ende des monats?

Arne am :

Bei Wikipedia habe ich dazu folgendes gefunden:
"Wenn etwa bei der sogenannten Reihenfolgetechnik bei der Beurteilung des Sozialverhaltens in der Aufzählung Vorgesetzter, Kollegen, Mitarbeiter, Kunden der Vorgesetzte nicht zuerst genannt, wird, ist es kein gutes Zeugnis (Das ist schon deshalb problematisch, weil eigentlich der Kunde zuerst kommt)."
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitszeugnis [Stand: 22.03.06 17:43]

Arne am :

Weil ich damals das so wollte. Ich wollte mal "einfach frei" haben, bevor die Ausbildung losgeht.

Alix am :

Das ist der 'Mist' in Arbeitszeugnissen: es darf nix negatives drin stehen. Also wird das Negative sorgfältig umschrieben. Wenn da stehen würde "er hat sich stets bemüht ...", dann ist das die totale Durchfalle, so ein Arbeitszeugnis braucht keiner vorzulegen, ebenso bei der Aussage "er/sie war bei ihren Kollegen und Kolleginnen stets beliebt" - ein Grund mehr, das Teil zu zerreißen.
Wesentlich deutlicher sind (zumindest in Niedersachsen) die Zeugnisse der Schule, in denen das Arbeits- und Sozialverhalten, Fehltage, davon entschuldigt, aufgeführt wird. Das kann knallhart sein und einen Berufseinstieg ungeheuer erschweren, wenn z.B. steht: "Das Sozialverhalten entspricht nicht ganz den Erwartungen".(Klartext: Querulant, macht öfter wg. jedem Schiet Zoff, rastet wegen jeder Kleinigkeit aus) Leider wollen einige junge Leute davon nix wissen. Das große Heulen kommt am Tage der Zeugnisausgabe - aber so ein Zeugnis spricht für den Empfänger eine deutlichere Sprache als ein Arbeitszeugnis.

Trantor am :

Also viel schlechter kann man ein Zeugnis nicht schreiben. Sogar der Schlußsatz enthält noch eine Gemeinheit. "Für die Zukunft persönlich und beruflich alles Gute" bedeutet, daß bisher beruflich nichts gut war. Um den Satz positiv zu machen, müßte noch ein "weiterhin" rein - "wünschen wir für die Zukunft weiterhin alles Gute".
Bei Stellungen mit besonderem Vertrauensverhältnis (wenn z. B. jemand Zugriff auf die Kasse hat) sollte man die Ehrlichkeit im Zeugnis erwähnen. Ich würde es verdächtig finden, wenn dieser Hinweis fehlt.

Dani S. am :

Zja, so ist es halt...in der Schule die große Sause machen, aber net drüber nachdenken, dass man sich mit den Zeugnissen bewerben muss...
das kenn ich von meiner Mama, die ist nämlich Lehrerin und kriegt öfter mal Beschwerden von Schülern zu hören, die sich über ihre miesen Noten beklagen und jammern, dass sie sich doch damit bewerben müssten...

Ich hatte mich mal bei nem großen Unternehmen beworben, die wollten dann nicht nur das letzte Schulzeugnis, sondern noch mindestens die letzten 4 davor...
Ich schätze, das wird gemacht, um ein Gesamtbild zu erhalten und zu schauen, ob der Bewerber nicht nur im letzten Halbjahr was getan hat, weil er wusste, dass er sich bewerben muss :-)

sohnvomgastwirt am :

Ist es eigentlich nicht eine Zwickmühle wenn man den "Code" strickt ablehnt? Weil wenn man einen guten Mitarbeiter verliert und keinen Code verwendet, könnte dies dann nicht automatisch als negativ gewertet werden?

Arne am :

Nett finde ich da auch das "persönlich", was so viel heißt, daß die mit seinem Verhalten nicht einverstanden waren und er sich ein besseres Benehmen aneignen sollte. So würde ich das zumindest verstehen.

silvia am :

Mit Zeugnissen ist das so eine Sache. Einerseits müssen Sie ehrlich sein, dürfen aber andererseits nichts "ehrenrühriges" enthalten. Ich kenn so was, hab einem Mitarbeiter auch schon mal ein ähnliches Zeugnis ausstellen müssen.. ungefähr so "hat sich stets bemüht..."

Andre Heinrichs am :

Ich kann mich Dir und den meisten Kommentatoren nur anschließen, das ist ein sehr schlechtes Zeugnis. Gerüchten zufolge sollen sich ja Personaler (zumindest in meiner Branche) untereinander über Bewerber von der Konkurrenz durchaus auch austauschen. Ich fänd's schon interessant, was der Bewerber mir *dem* Zeugnis ausgefressen hat.

bby am :

Sagt mal: ist euer google kaputt? Eine Suche nach "zeugnis code" genügt und man findet alle Formulierungen und was sie bedeuten. Da kann sich jeder sein Zeugnis selbst analysieren.

Und das Zeugnis das Björn zitiert: seeehr schlecht.

Roland

Hasi am :

Ein solches Arbeitszeugnis verstößt gegen geltendes Recht, das müßte eigentlich klar sein. Natürlich "macht das jeder", aber das ist lediglich ein Versuch der Arbeitgeber untereinander, vor "bösen" Mitarbeitern zu warnen.

Ein Arbeitszeugnis soll zwar wohlwollend verfasst sein, das heisst aber nicht, daß man "umschreiben" müsste. Man kann auch einfach Schulnoten vergeben und statt einer "3-" eine "3" vergeben.

Ich arbeite in einem Unternehmen mit über 9000 Mitarbeitern weltweit. Wenn hier jemand ein solches "umschreibendes" Arbeitszeugnis ausstellen würde (hier gibts nur Schulnoten, die auch genau so gemeint sind), wäre er ebenfalls seinen Job los. Dafür würde der Betriebsrat sorgen.

Die Schlimmsten sind aber diejenigen, die ein solches Arbeitszeugnis ernstnehmen. Mir sind etliche Fälle aus anderen Unternehmen bekannt, in denen ein solches "getarntes" Zeugnis von einem Abteilungsleiter geschrieben wird, der den Mitarbeiter schlichtweg nicht mag.

Ich muss schon sagen, daß mich der Shopblogger in diesem Zusammenhang schwer enttäuscht. Besonders, weil Björn nicht mal auf die Idee gekommen ist, daß lediglich beim Aussteller des Zeugnisses Böswilligkeit festzustellen wäre. Nicht bei der armen Sau, die keine Ahnung hat, was ihm dieses A-Loch von vorherigem AG untergejubelt hat.

Jochen am :

Ich sehe das Problem auch darin, dass Zeugnis-Aussteller und Zeugnis-Leser u.U. komplett aneinander vorbei reden/lesen können. Die Zeugniscode-Seiten widersprechen sich doch ständig. Wenn man z.B. meine beiden Zeugnisse nebeneinander legt, dreht man komplett ab...
Nr. 1 hatte keine Ahnung, wie man das formuliert, bei Nr. 2 ist ein Zeugnis-Code gar nicht vonnöten, das es explizit und klar formuliert ist.
Deshalb entweder klar formulieren oder Noten geben, alles andere ist fehldeutbarer Schwachsinn.

Trantor am :

@Moonstar6366: du bist wohl etwas weltfremd. Was soll man für ein Zeugnis schreiben, wenn der Mitarbeiter ein Totalausfall ist? Und man hat auch eine gewisse Verantwortung einem potentiellen neuen Arbeitgeber gegenüber. Es ist immer mit Arbeit und Kosten verbunden, neue Mitarbeiter zu suchen. Da möchte man natürlich einen Fehlgriff vermeiden. Und wenn nun jemand mit einem recht guten Arbeitszeugnis kommt, der sich als unfähig erweist, dann ist das ärgerlich, wenn man anderen Bewerbern abgesagt hat.
Ich mußte noch kein wirklich schlechtes Zeugnis schreiben, durchschnittliche waren aber schon dabei. Und wenn dem Arbeitnehmer etwas nicht paßt, dann soll er doch zum Anwalt rennen. Wenn er gewinnt, werden eben die Gemeinheiten umformuliert. Übrigens, wenn die Telefonnummer des Betriebes hervorgehoben ist (unterstrichen, fett, o. ä.), dann ist das ein Hinweis, daß man dort anrifen soll. Und dann kann man Klartext reden.

Scheff am :

>Man kann auch einfach Schulnoten vergeben und statt einer >"3-" eine "3" vergeben.

Ja sischer. Schreibst Du einfach ein Zeugnis Marke "Betragen 3" "Aufmerksamkeit 4" "Fleiss 5" ???

>Ich arbeite in einem Unternehmen mit über 9000 >Mitarbeitern weltweit.

Sprich: Ein kleinerer Betrieb. Siemens hat beispielsweise alleine 20.000 Leute nur in der IT Abteilung (mal so als Maßstab)

>Wenn hier jemand ein solches "umschreibendes" >Arbeitszeugnis ausstellen würde (hier gibts nur Schulnoten, >die auch genau so gemeint sind), wäre er ebenfalls seinen >Job los.

Komische Firma. Da werdet ihr sicherlich keine guten Personaler finden, die bei so einer "Firma" arbeiten möchten.

>Dafür würde der Betriebsrat sorgen.

Der Betriebsrat entlässt bei euch die Mitarbeiter? Die sind normalerweise für das Abwenden von Kündigungen zuständig :-)

>Die Schlimmsten sind aber diejenigen, die ein solches >Arbeitszeugnis ernstnehmen.

Die Schnittmenge derjenigen, die nicht nur unfähig sind zu arbeiten sondern auch zu lesen ist vergleichsweise hoch.

>Nicht bei der armen Sau, die keine Ahnung hat, was ihm >dieses A-Loch von vorherigem AG untergejubelt hat.

Ich habe Mitleid mit den Leuten, die drei Jahre mit ihm aushalten mussten.

BEFJV: Betriebsrat entlässt frecherweise jugendlichen Versager

Hasi am :

Ich weiss, wie viele Mitarbeiter Siemens hat, danke für die Bestätigung ohnehin vorliegender Informationen.

Nein, der Betriebsrat beschwert sich aber mitunter über "leitende Angestellte", die eine solche Befugnis (Einstellung/Entlassung) haben. Wie Dir offenbar nicht bekannt ist, sind "leitende Angestellte" weder als Betriebsrat wählbar, noch wahlberechtigt.

Und: Wer nicht bei einer Firma arbeiten will, die sozial gerechte Regeln aufstellt und auf deren Einhaltung besteht, ist selber schuld.

Besser, als für ein "grosses" Unternehmen wie Nike zu arbeiten, welches Kinder in ärmeren Ländern gewissenlos ausbeutet. Aber das ist sicherlich "verständlich und nachvollziehbar", gell?

karakal am :

Man kann alles negativ auslegen... Egal wie das Zeugnis geschrieben ist... Und dieses krampfhafte Festhalten an sehr und zufrieden und hin und her hat auch noch niemanden weitergeholfen, wenn er dann für die Arbeit nicht geeignet war.

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