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Löffel und Joghurtgläser

Vor ein paar Tagen fiel mir bei uns zu Hause auf einem Ehrmann-Joghurtglas (Mehrweg) folgender Hinweis auf:



Zugegebenermaßen war ich erstaunt: Ziemlich sicher stand das früher nicht auf den Gläsern. Und so lange ich zurückdenken kann, habe ich den Joghurt mit Metalllöffeln, darunter waren sogar die dicken Esslöffel von Ikea, aus den Gläsern gelöffelt. Ich hatte dabei nie das Gefühl, das Glas oder mich selber in irgendeiner Form zu gefährden. Von zu vielen Kalorien im Fruchtjoghurt mal abgesehen. Aber okay, offenbar gibt es deutlich grobmotorischer veranlagte Joghurtgenießer, die dann den Löffel wie ein Werkzeug aus dem Tagebau in das Glas rammen. Die lesen wahrscheinlich den Text auch nicht, aber der gute Wille von Ehrmann ist zu erkennen: Die Gläser können kaputtgehen und es wäre sehr schade, wenn sie deshalb aus dem Mehrwegkreislauf verschwänden und mit den 15 Cent Pfand ist so ein Glas eben nicht bezahlt.

Denkste.

Auf den Almighurt-Einweg-Gläsern steht (oder stand zumindest vor ein paar Jahren noch) ebenfalls der Hinweis, dass man keine Löffel aus Metall verwenden soll. Entschuldigt bitte die Bildqualität, das ist ein Ausschnitt aus dem Foto dieses Beitrags. Nur habe ich kein aktuelles dieser Einweggläser zur Hand und kann folglich auch nicht überprüfen, ob der Text so immer noch dort steht: Bitte nur Plastiklöffel verwenden, um das Glas nicht zu beschädigen. Alles klar. Wenn man gerade einen Plastiklöffel zur Hand hat, ist das kein Problem. Aber warum hier? Wie gesagt handelt es sich dabei um ein Einwegglas. Kaufen, auslöffeln, wegwerfen. Vorzugsweise ins Glasrecycling. Oder mit Schrauben gefüllt im Keller verstauben lassen. Wenn man auch hier keinen Metalllöffel verwenden soll, kann es nicht damit zu haben, dass das Glas eine längere Lebensdauer bekommen soll. Hat der Hersteller eventuell sorge, dass man kleine Glaspartikel aus dem Material schlägt und sich daran innere Verletzungen zuzieht? Mal ehrlich, wer so auf das Glas eindrischt, Stichwort Bergbau, dem ist auch mit US-schwachmatischen Warnhinweisen nicht mehr zu helfen:



Landliebe liefert auch den Hinweis auf die Metalllöffel:



Die beiden Bio-Molkereien Andechser und Soebbeke schreiben zumindest im Klartext auf ihre Etiketten, dass speziell Metalllöffel, aber aber generell harte Schläge das Glas beschädigen könnten.





Aber seit wann gibt es diese Hinweise? Und was war der der genaue Grund, der die Molkereien veranlasst hat, diese auf den Gläsern anzubringen? Und was ist mit Keramiklöffeln? Und warum mache ich mir darüber so viele Gedanken?

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Kommentare

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Amsel am :

Habe ich so auch noch nie gelesen oder drauf geachtet. Dann habe ich die letzten Jahre alles falsch gemacht. Gut, hat sich nun erledigt, ich habe nur Metalllöffel im Haushalt. ;-)

Christine am :

Wenn man eine Glasflasche nimmt, eine Münze hineingibt und diese rotieren lässt, dann dauert es nicht lange, und die Flasche bricht. Offenbar sind Glasflaschen/-gläser von innen durch die Materialspannung wesentlich empfindlicher, als von außen. Und um da den wahrscheinlich vielstimmigen Kundenklagen aus dem Weg zu gehen, hat man angefangen die Hinweise auf die Gläser zu drucken. Erinnert ein bißchen an Kaffeebecher mit "Caution, HOT!" Aufschrift.

Markus Schaber am :

Bei Babynahrung gibt es diese Hinweise schon länger. Damals wurde mir erklärt, der Hintergrund sei eine Verletzungsgefahr durch kleine Glassplitter, die dann mitgegessen werden könnten.

SPages am :

„Bei heftigem Umrühren des Joghurts mit einem Metalllöffel kann es zu einer Beschädigung des Glases kommen“, schreibt „Ihr Landliebe Kundenservice Team“ zum Thema Plastiklöffel.

Quelle:
https://m.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/nine-to-five/nine-to-five-kolumne-aber-bitte-mit-plastik-16346800.amp.html

Panther am :

Das steht doch seit Jahrzehnten auf solchen Gläsern. Also nichts mit "Die Jugend von heute ..." oder "US-Verhältnisse!".

Wer Joghurt direkt aus dem Glas löffekt, trinkt wahrscheinlich auch Bier direkt aus der Flasche *brr*.

Philipp am :

Das ist eine typische "save-my-ass" Thematik.
Wir schreiben es darauf, wenn jemand ein Stück abbröselt, dann kann er uns nichts haben, denn wir haben ja davor gewarnt.

Das betrifft übrigens nicht nur Joghurts sondern auch Brei-Gläser für Babys. Wobei ich es da noch eher verstehe.... Ein 2mm-Stück Glas in meiner Speiseröhre ist anders als in der Speiseröhre eines halbjährigen Kindes.

Isabella am :

Den Grund kann ich dir aus eigener Erfahrung nennen: Mein Mann nimmt den Metalllöffel, steckt ihn ins Glas, einmal bis zweimal liebevoll mit Schwung gerührt und schon platzte das Glas. Die Gläser sind also sehr empfindlich.

Der Hamburger am :

Das haben sich auch schon andere fefragt:

https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/nine-to-five/nine-to-five-kolumne-aber-bitte-mit-plastik-16346800.html

https://www.finanzfrage.net/g/frage/warum-steht-am-glas-dass-man-plastikloeffel-verwenden-soll

Jens am :

Ich habe gesehen, wie bei einem Gurkenglas beim Öffnen der Boden abfiel. Bei einem Weihnachtsmarkt-Glühwein-Glas ist mir mal beim Einfüllen von Tee der Boden abgesprungen. In beiden Fällen sah das Ergebnis ähnlich aus: Ein scheibenförmiger Boden und ein Rohr mit den Seitenwänden. Sehr sauber getrennt.

Vermutung: Da ist Spannung im Glas, und wenn es da an der falschen Stelle einen Impuls gibt, dann springt es und der Boden fällt ab. Und wenn man das Glas in der Hand hält und dann mit dem Löffel drin rumstochert, dann kann das den Boden "absprengen". Kann ich mir schon vorstellen.

Mitleser am :

Wirkt auf mich irgendwie lächerlich. Umweltfreundliches Mehrwegglas, aber dann soll man gefälligst einen Plastiklöffel nehmen. Genau mein Humor.

Tobi am :

Keine Ahnung warum...aber auf den Hipp-Babygläschen steht das auch schon seit Jahren.

Klabund am :

Ich denke es geht um den Gläserrand. Wenn man oben mit Schwung gegen kommt ist es gut möglich dass kleinste Splitter abplatzen.

Helge am :

Hat sicher den gleichen Grund, wieso auf vielen Dingen "Achtung: HEISS!" steht/stehen muss.

Tux2000 am :

Löffel gibt es ja nicht nur aus Metall oder Plastik. Holzlöffel fällt mir spontan ein.

Heinz Wäscher am :

Ist das Verbot von Plastikgeschirr nicht schon längst beschlossen worden? Dann bleibt zukünftig also nur der gute, alte Holzlöffel übrig.

naja am :

Aber ein Hammer ist ok, oder?!

Hein Fischkopp am :

Hätte auch gedacht dass es hier weniger um den Schutz des Glases als mehr um den Schutz des Endkonsumenten geht, der keine leckeren Glasscherben essen soll. Das würde auch den Hinweis auf den Einweggebinden erklären.

Anja am :

Kannst auch Horn oder Holz nehmen

Panther am :

Seitliche Stöße, und plötzliche Temperaturunterschiede u.a. wirken sich nicht sehr günstig auf Alltags-Glasbehältnisse (Milchflaschen, Joghurtgläser, billige Teegläser etc.) aus.

Naya am :

Zum Thema Plastiklöffel und Nachhaltigkeit:
Die gibt es auch als Mehrweglöffel, man muß einen Plastiklöffel doch nicht nach einem Benutzen zwingend wegwerfen - selbst die, die als Einweg gedacht sind, halten oft mehr als einmal, wenn man sie abwäscht ...
(und Mehrweglöffel werden auch nicht verboten, auch aus Plastik nicht)

e.g. John Doe am :

Genau! Plastik geht ja bekanntlich bei Kontakt mit Wasser kaputt und kann deshalb nicht gereinigt werden!

Panther am :

Es würden wieder irgendwelche getroffenen Hunde kritisieren, wenn sinngemäß "Sollten Sie nicht hinreichend vorsichtig mit dem Metalllöffel umgehen können oder gerade aggressiv sein, benutzen Sie zum Eigenschutz lieber einen Plastik- oder Holzlöffel." aufgedruckt wäre.

Wer verhält sich eigentlich wie ein Haustier und fr... Joghurt direkt aus dem Napf ... ich meine Glas? :-(

KonzertheldKonzertheld am :

Viele Leute schlagen den Löffel auf den Rand, nachdem sie Jogurt woanders hin gelöffelt haben, um den Rest Jogurt vom Löffel runter zu bekommen. Da muss man ziemlich feste zuschlagen, damit der Jogurt runterkommt, da geht das Glas in der Tat dann mal kaputt, und zwar oben am Rand. Dann hat man Scherben im Jogurt und kann den Deckel nicht mehr drauf machen. Daher: Lieber Löffel ablecken.

Mitleser am :

Gähn.... du weißt genau, wie es gemeint ist....

PAX am :

Das Verbot betriff nur EINWEG-Plastikgeschirr. Mehrweggeschirr aus Kunststoff ist ja durchaus gängig z.B. als Kinderbesteck, oder beim Camping.

Thilo am :

Die Problermatik mit dem Wiederverschließen stellt sich bei mir nicht, ich esse den Joghurt immer "digital" (aus "Eins" mach "Null").

Panther am :

Sind das diese zurückgebliebenen Menschen, die auch Töpfe u.ä. mit Kochlöffeln u.ä. schlagen? :-O

Nicht der Andere am :

Es wird doch wohl nicht nennenswert Leute geben, die fertigen, ungeteilten, unfestlichen Joghurt vorm Essen in separate Gefäße überführen?

Und gerade doch nicht zu vertilgende Anteile dann auch wieder zurück?

Nicht der Andere am :

System Chipstüte, unabhängig ihres Volumens.

Nicht der Andere am :

Ja, freie Fahrt für freie Bürger, blahblubb.

DerBanker am :

Ja, genau daran dachte ich auch. Son Hinweis an die Kunden, die das Glas kaputt kriegen und sich dann beschweren, dass das Essen verdorben oder das Pfand verloren sei...

Joghurtesser am :

Wie soll man joghurt denn auch sonst essen außer direkt aus dem Becher/Glas?!?
Verwirrt binz

Jane Doe am :

Ja leeres Rumgeheule, das haben wir schon verstanden.

Sebastian am :

Bei Joghurt in Gläsern enthält das Glas meistens deutlich mehr als eine Portion. Daher fülle ich mir imme einen Teil des Joghurts in ein Schälchen um und verzehre ihn dann aus diesem.

John Doe am :

ich kaufe doch jetzt nicht extra Plastiklöffel...

lucia am :

das mit dem kaffee ist allerdings eine echt traurige geschichte und ein beispiel, wie medien und monetäre interessen eine sache verdrehen können. der fall hieß “liebeck vs. mcdonalds restaurants”

Raoul am :

Was ist denn verdreht? Eine ältere Dame hat sich durch eigene Ungeschicktheit heißen Kaffee (um die 85 Grad Celsius) in den Schoß gekippt und Verbrennungen dritten Grades erlitten.

"Beispielsweise entstehen bei einer Temperatur von 70°C innerhalb von ein bis zwei Sekunden Verbrennungen dritten Grades." heißt es hier.

Diverse Barista-Seiten empfehlen eine Ausschank-Temperatur zwischen 70 und 88 Grad Celsius (keine Ahnung, wem man da glauben möchte und ob das mit der Kaffeesorte zusammenhängt, aber da Kaffeetrinken mittlerweile wie eine Wein-Wissenschaft behandelt wird, wird sich jemand mit fundierteten Kenntnissen sicherlich etwas überlegt haben. Und wie man sieht, ist es theoretisch auch egal, zumindest für unseren Verbrühungsfall.)

Daß die Frau hohe Arztrechnungen zu tragen hatte, ist amerikatypisch. Gerade erst wurde wieder zahlreich gegen eine Preissperre für lebenswichtiges Insulin von zweitausendirgendwas auf 50 Dollar gestimmt. Man sollte in Amerika einfach nicht krank werden.

Die Frage ist, warum sollte McDonalds dafür haften, daß jemandem ein Mißgeschick passiert? Wenn ich ausrutsche und mir ein Messer in die Hand ramme (und ja, ich habe das schonmal geschafft), verklage ich ja auch nicht Victorinox. Die Frau hat ein tadelloses Produkt bekommen (zumindest jedenfalls einen McDonalds-Kaffee, vermutlich aus echten Kaffeebohnen) und es dann einhändig in ihrem Schoß (!) geöffnet, um Milch reinzukippen. Abgesehen davon, daß man da keine Milch reinkippt, weil der Kaffee dann ja gar nicht mehr schön schwarz und lecker ist, Junge, kommt man mit etwa fünf Gehirnzellen schon auf die Idee, daß das nicht die beste Taktik ist. Zumindest aber, daß man es gerade - nunja: selbst versemmelt hat.

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