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Nicht nur Hamsterkäufe

Wie viele Leute wirklich noch Hamsterkäufe tätigen, kann ich nicht sagen. In Gesprächen mit Kunden ist diesbezüglich auch immer wieder Thema, dass es sogar bei Frischwaren Lieferengpässe gibt. Aber warum? Die Sachen werden doch eigentlich gar nicht gebunkert.

Nun: Haltet euch vor Augen, dass momentan Schulen, Kindergärten und viele Firmen geschlossen, aufgrund ausfallender Veranstaltungen und gesperrter Freizeitaktivitäten die Leute allgemein mehr zu Hause sind und dann noch viele Arbeitnehmer dazukommen, die ihren Job jetzt in Heimarbeit erledigen. Das Konzept "Essen gehen" fällt auch mehr oder weniger aus.

Die hocken derzeit alle zwangsweise zu Hause und benutzen somit nicht mehr die woanders angebotenen Leistungen. Es gehen mehr Leute zu Hause auf Toilette und die Versorgung durch Kantinen und Schulküchen fällt weg. Das muss nun alles selber organisiert werden und der Bedarf wird logischerweise im Einzelhandel vor Ort gedeckt, wo auch schon in den ganzen Wochen die ganzen "Prepper" die Ware abgegrast haben. Dass da plötzlich die Mengen nicht mehr reichen und letztendlich die von den Herstellern gelieferte Ware in der Masse der Märkte regelrecht verdunstet, ist unter Betrachtung der genannten Umstände vermutlich allen klar.

Also: Egal was passiert, die Einkaufsmöglichkeiten bleiben erhalten. Selbst bei einer Ausgangssperre dürften ja noch Lebensmittel gekauft werden. Haltet die eigenen Vorräte klein und weicht vielleicht auch mal auf neue oder ungewöhnlichere Alternativen auf dem Teller aus, dann sollten wir das alles zusammen schaffen können.

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Kommentare

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Sebastian am :

Was du schreibst, ist schon richtig, allerdings kaufen doch dafür die Restaurants und Kantinen jetzt keine Zutaten mehr (oder zumindest deutlich weniger). Auf Lieferantenebene müsste also genug verfügbar sein. Die Frage ist: Scheitert es momentan an der Logistik, weil die Lieferkette zwischen Produzenten und Einzelhandel nicht auf so große Mengen ausgelegt ist und jetzt nicht schnell genug hochskaliert werden kann?

Björn Harste am :

Das kann ich nicht beantworten. Für einen allumfassenden Überblick sind wohl zu viele Unternehmen beteiligt.

CP am :

Als ich heute Vormittag beim Nahversorger (ein Lidl) war, ist von allem reichlich in den Regalen gewesen, auch den "Hamsterwaren" Toilettenpapier, Seife und Nudeln. Einschränkungen gab's allenfalls im Hinblick auf die Warenvielfalt, aber dann gibt's halt z.B. statt Rigatoni mal Fusilli und statt vier Lagen am Gesäß drei Lagen (oder andersrum).

Ariadne am :

Rigatoni statt drei Lagen am Gesäß?

CP am :

Äh, genau. Oder besser drei Lagen Lasagne? :-P

Nicht der Andere am :

Die heimische Nahrungsaufnahme hat zweifellos stark zugenommen. Neben Bevorratung und Hamstern verstärkt das dann eben noch zeitweise leere Regale. Und letztere führen eben zu 'ner Selbstverstärkung in Form von zusätzlich einsetzendem Hamstern, wenn's wieder was gibt. Quasi: Einmal Lücke, "immer" Lücke.

Aber über das Argument des Daheimseins für vermeintlich deutlich höheren Klopapierverbrauch wundere ich mich dieser Tage immer wieder. Selbst kannte nur einen einzigen, solchen Kollegen, aber der ist inzwischen in Rente. Schade, daß es dazu keine Statistiken, Umfragen oder Reportagen gibt, hehe.

Was die "Prepper" und die Prepper angeht. Letztere haben eben nicht erst in der Krise angefangen mit der systematischen und umfassenden Bevorratung. Aber vielen von denen ist ja nicht nur die eigene Versorgungssicherheit wichtig, sondern auch das Gefühl des Vorsprungs vor der Allgemeinbevölkerung. Diejenigen fühlen sich dann durch die aktuelle Bevorratungstendenz der Bevölkerung ausgestochen und hamstern dann aktuelle ebenfalls, um ihren Vorsprung zu behalten. "Alle haben jetzt Nahrungsmittel für 2 Wochen zuhause? Dann erweitere ich meinen Prepper-Vorrat eben von X auf X+2 Monate!"

Johannes am :

Beim örtlichen C+C hier wurde das tatsächlich so gehandhabt.
Weil beim C+C sonst das Zeug schlecht geworden wäre....

TT am :

Restaurants und Kantinen kaufen aber bei anderen Großhändlern und in anderen Gebinden. Björn wird sich keine 10l-Dosen Erbsensuppe ins Regal stellen.

Mitleser am :

Da wäre ich mir nicht so sicher:
https://www.shopblogger.de/blog/archives/18526-1705g-Thunfischdosen.html

Einfach mal Daheim am :

Nicht so viel bevorraten ist nicht so einfach, wenn man auf dem Land wohnt. Normalerweise kaufen meine Frau und ich mehrmals in der Woche auf dem Heimweg in verschiedenen Geschäften frische Waren (Fleisch, Obst, Gemüse etc.). Jetzt mit Heimarbeit (hier gibt es wirklich DSL im 800 Einwohner Ort) müssen wir extra fahren und unter Leute, was wir ja eigentlich wegen dem Virus vermeiden sollen und auch wollen. Also versuchen wir, soweit es die Lagerfläche zulässt, für mindestens eine Woche einzukaufen. Blöd nur, wenn dann einiges im angefahren Markt nicht verfügbar ist. Der nächste ist dann weitere 12 km weiter weg.
Also bleibt z. T. nur, von bestimmten Dingen wie z. B. haltbare Milch, noch mehr zu kaufen, damit man nicht beim nächsten Mal wieder mehrere Märkte anfahren muß.
Egal wie man es dreht und wendet, man wird zum Hamstern gezwungen :-(

Chris_aus_B am :

Genau das (jedenfalls ziemlich ähnlich) hatte ich letzte Woche schon in einen (Antwort-)Kommentar geschrieben (ohne Prepper).

Und die Liefer-LKW-Logistik wird sich nicht von einem Tag auf den nächsten umstellen lassen. Da muss man auch erstmal wissen wie die Touren und Einkäufe geändert werden sollen.
Dazu kommt dann in den letzten Tagen auch noch, das bundeslandabhängig die Regelungen fast täglich geändert wurden, vor allem mit dem Effekt, das gebietsweise immer mehr Menschen ungewohnt zuhause bleiben (müssen).

Prepper"" am :

Die Unterscheidung von "Prepper" und Prepper ist interessant und es könnte durchaus etwas dran sein.
Ich hatte schon immer einen gewissen Vorrat, aber jetzt nicht wirlich wie ein echter Prepper. Versorgungssicherheit oder das Gefühl des Vorsprungs war bis Dato nicht meine Absicht. Für mich war es immer die Freiheit, mal eine oder 2 Wochen nicht einkaufen zu müssen. Aber so langsam muss ich aufpassen, dass ich nicht selbst kirre werde.

John Doe am :

Ich freue mich immer, wenn Beiträge mal nicht über Coronafolgen berichten. In diesem Beitrag fand ich den Ton dafür umso besser: Keine Panik und fair bleiben. Danke dafür!

Stephan Kolodziej am :

es stellt sich die Frage was ich mit einem 10 Kilo Eimer mit gekochten Eiern daheim anfangen soll...

die Packungsgrößen sind meist ein bisschen größer :-)

Chris_aus_B am :

Die Eine Rolle

https://twitter.com/f_karig/status/1241701666526814208

Jess am :

Steile These aber ehrlichgesagt eher Blödsinn, weil man halt einen Südenbock braucht.
Dabei sind die 'echten' Prepper (ohne Anführungszeichen) genau die, die Situation eher entlasten, weil sie schon lange/längst genug Vorräte haben und sich mit Sicherheit kaum um die letzte Packung Klopapier schlagen müssen.
Die Hamsterer sind doch jetzt eher/vor allem die, die sich vor kurzem noch abfällig über Erstere äußerten, in aller Coolness stolz drauf waren, nix an Vorräte zu haben und jetzt merken, daß nicht alles immer Just-in-time zu kaufen ist. Zumindest die immer größer werdende Teil von der Gruppe, der langsam panisch wird.
Ein Bsp: Ich selbst habe irgendwann im Febrauar lange vor dem Run, 2 große XXL Packungen Klopapier von einem damals Riesenstapel bei DM mitgenommen und zu dem 3. daheim dazugelegt.. Das macht mich warscheinlich zum Prepper (wobei echte Prepper über Klopapier warscheinlich lachen) - damit bin ich aber für längere Zeit schon eine weniger, die das kaufen muß - dank vorrat bleibt mehr für die anderen.
Ich halte denn auch den Rat von Björn - die Vorräte möglichst klein halten für absolut irre - und würde im Gegenteil eher sagen, nicht hamstern aber Vorräte anlegen so lange die Lieferketten noch funktionieren. Was in guten Zeiten 'dezentral' bei der Bevölkerung eingelagert ist, muß nicht in Krisenzeiten mühsam irgendwoher beschafft werden.
(Ein 'schönes' bsp sind die Masken die überall fehlen. Hätte sich jeder Arzt die vielleicht 40€ ausgegeben und 200 Stück Vorrat in die Praxis gelegt gäbs jetzt nicht die Probleme)
Daß die Lieferkette schon jetzt am Limit ist zeigt sich doch, daß bspweise DM/Rossmann es bei uns seit 2 Wochen nicht mehr schaffen, die Läden ausreichend aufzufüllen. Wir sind hier im Grenzgebiet und die Arbeiter (Grenzgänger) von drüber dürfen wegen Risikogebiet nicht mehr rüber, es fehlen wohl jetzt schon die Leute. Vielleicht ein Sonderfall - den einen DM haben sie jetzt vorübergehend geschlossen und im ganz neu renoviertengroßen Edeka waren letzten Samstag dutzende Meter von Regalen einfach komplett leer. Gespenstisch
Was passiert denn, wenn im Edeka Verteillager mal ein Corona Fall auftritt und die 3/4 der Restbelegschaft in Quarantäne muß/ausfällt???
Unser Problem sind nicht die wirklich Prepper - sondern eher genau die anderene, die keine Vorräte daheim hatten/haben!

Anonym am :

Ich bin so einer, der fast keine Vorräte daheim hat, und ich habe trotzdem jetzt keine Massen gekauft sondern nur das, was ich für die nächsten Tage wirklich benötige.

Und das ist, solange unsere Kantine auf Arbeit geöffnet bleibt, auch nicht wirklich viel.

Die Regale mögen bei manchen Produkten wirklich Lücken haben, aber im Großen und Ganzen gibt es doch alles, was man braucht (bis auf Toilettenpapier vielleicht :-D ).

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