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Die Alienanruferin

Eine Anruferin wollte mal unabhängig von allen Stellenausschreibung, die wir in letzter Zeit mal laufen hatten, unverbindlich nachfragen, ob bei uns im SPAR-Markt ein Job frei wäre. Sie hätte Interesse an einem Job für "3 bis 6 Stunden pro Woche", erklärte sie meinem Mitarbeiter, der den Anruf entgegen genommen hatte.

Er äußerte mit scherzhaftem Unterton die Bedenken, dass man ja jemanden, der nur so wenig arbeitet, quasi jede Woche neu anlernen müsse. Die Frau erklärte, dass sie schon mal als Kassiererin gearbeitet hätte. In einem Biomarkt auf dem Lande, aber auch schon mit Scannerkassen.

Da bei so kurzen Arbeitszeiten ein Kassenjob eher sinnlos ist, warf mein Mitarbeiter in den Raum, dass da doch ein Job als Packerin ideal wäre. Das quittierte sie aber mit der Aussage, dass sie prinzipiell nicht schwer heben dürfe. Sie könne sich aber vorstellen, unsere Botengänge zu erledigen.

Was glaubt die denn? Dass wir die Post sind und Briefe zustellen? Unsere Kunden bestellen genau deshalb bei uns, weil ihnen die Schlepperei von Getränkekisten und kompletten Einkäufen zu mühsam ist.

Wir haben übrigens nicht zueinander gefunden.

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Kommentare

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Cliff am :

Es ist leider bisweilen so, dass die Arbeitsverhinderungsagenturen, vulgo Jobcenter, es Leuten bisweilen zumuten, sich um Jobs zu bewerben, zu denen sie tatsächlich körperlich oder seelisch nicht (mehr) in der Lage sind. Als Sozialarbeiter habe ich gelegentlich mit solchen Sachen zu tun, und könnte mich endlos darüber aufregen. Das ist nicht nur Stress für die betroffenen Leute, sondern stiehlt letztendlich auch Arbeitszeit in den Firmen.

Der Fehler im System ist der, dass Berufsunfähigkeitsrente ungern gezahlt wird. In vielen Fällen müssen Betroffene sie sogar einklagen, und wer tut sich gerne ein Verwaltungsgerichtsverfahren an, wenn er eh schon fertig mit den Nerven ist?

Ich "durfte" in meiner Ausbildung Verwaltungsrecht lernen, und, ganz ehrlich, mein Lieblingsfach war's nicht. Diejenigen, die sich das ausgedacht haben, sollte man hängen und vierteilen.

Emil am :

Muss dem zustimmen.Hatte mal das Vergnügen ein Bewerbungstraining nebst Berufsfindung und Bewerbung mitmachen zu dürfen,alles Fälle die Aufgrund ihres Alters und gesundheitl.Probleme schwer vermittelbar waren.Neben mir saß ein ca.60 jähriger mit kaputten Knien und Rücken,dem wollte der Dozent einen Job auf dem Schrottplatz andrehen,alles weibliche wurde gleich dazu verdonnert Bewerbungsflyer zu gestalten(die moderne Firma macht nur noch mit Bewerbungsflyer,keine mehr mit Mappen),sie sollten sich alle ohne Ausnahme im Einzelhandel bewerben selbst jene ohne ausreichende Deutschkenntnisse und mit Rückenleiden.Zum Ende der Maßnahme hatte niemand einen Job gefunden Bzw.bekommen,beim Jobcenter wurde ich angepflaumt weil ich angeblich eine Verweigerungshaltung bei der Berufswahl und starken Unwillen mitzuarbeiten gezeigt hätte,so zumindest der Bericht des Dozenten.

Hans Grötter am :

Würde nur nichts bringen, beim Verwaltungsgericht zu klagen. Zuständig ist das Sozialgericht.

SPages am :

Wenn das Verwaltungsrecht jeder überblicken könnte, hätte der Staat ein Problem. Sozial schlechter gestellte Menschen haben nun mal keine Lobby.

0815 am :

BU-Renten gibt es schon länger nur noch in Ausnahmefällen. Für eine EU-Rente gelten weit strengere Voraussetzungen. Und wenn es eine Bewerbung nur für das Amt war, dürfte ein Anruf als Nachweis kaum ausreichen ...

Cliff am :

Sory, natürlich Sozialgericht. Mea culpa, mea maxima culpa: Ich bin ja auf der anderen Seite von dem Verein.

'tchullijung, manchmal vergisst man sowas.

DerBanker am :

Was glaubt die denn? Dass wir die Post sind und Briefe zustellen?

Unterschätz den Briefträgerjob nicht. Was dein Zusteller dir so als Händchen voll in den Laden trägt, hat er zuvor kistenweise auf seinen Lastenesel gehoben. Auf so einer Tour darf er dann auch noch ein-zweimal nachladen, wiederum kistenweise.

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