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Containern (Nachgedanken)

Wir der eine oder andere schon bemerkt haben dürfte, habe ich den Beitrag wieder rausgenommen. Es war dann doch schwieriger und missverständlicher als ich vermutet hatte, meine Gedanken verständlich niederzuschreiben und damit rüberzubringen.

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Kommentare

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Steven Coolmay am :

Hi Björn

Ich denke mal nicht das der Fehler in deinem Text zu suchen ist, sondern in den Köpfen derjenigen die keinen überblick haben.

Unser jetziges System ist schon sehr sehr gut, für die Masse der Menschheit die versorgt werden muss. Alle anderen Systeme die angeblich besser sind, funktionieren auch nur in der Theorie so gut.

Und ständig so wenig produzieren das garnichts mehr weggeschmißen werden muss, ja das hatten wir in der DDR und das haben auch andere Länder. Ihr könnt euch das ja da mal angucken.

Schaut euch einfach mal an, was für eine Menge produziert werden muss (egal welcher Artikel) um alle Kunden zu bedienen. Kundemenge 100 = 100 Artikel. Schwankung 1% kein problem, bleibt entweder 1 Artikel liegen oder 1 Kunde bekommt nichts.

Jetzt weitet das ganze mal auf unsere Menschheit aus. Oder nur auf 1Mio. da sind 1% 10.000 Stück/Kunden.

Und jetzt kommt Weihnachten. Alle wollen einen Nikolaus, mache mehrere und andere garkeinen. Jetzt wird für Deutschland ein Mittelwert gebildet und man weiß so ca. was benötigt wird. Sagen wir mal 82 Mio. Nikoläuse da sind 1% 82.000. Also entweder gehen wir das Risiko ein 82.000 Kindern zu erklären warum Sie keine Nikolaus bekommen oder es gitb das Risiko das wir 82.000 Stück wegschmeißen.

Und jetzt rechnet mal für Europa/ Weltweit. Wir sind keine Maschinen, wir werden immer schwankungen im verbrauch haben. Das läßt sich nur durch Planwirtschaft und bevormundung verhindern, und die will doch nicht wirklich einer oder?

Dieter-MZ am :

Unser System ist krank. Wir leben seit Jahrzehnten auf Kosten anderer Länder, in denen Hunger und Elend herrschen.
Unser System ist krank. Wir schmeissen Lebensmittel weg, die weit mehr als die von Dir angenommenen 1% entsprechen.
Unser System ist krank. Wir bekommen um 21 Uhr abends noch frische Backwaren und im Winter Spargel und Erdbeeren aus fernen Ländern.
Unser System ist krank. Egoistisch und Entsolidarisiert.

Aber ich verstehe Björn, der sich alle Mühe gibt, nichts wegzuschmeissen, wenn er gegen Containern ist. Denn das ist ein weiterer Ausdruck eines durch und durch kranken Systems. Und ändern an dem System nichts. Aber auch grad gar nichts.

Raoul am :

Kniffliges Thema, hatte mich über den Beitrag auch etwas gewundert.

Aber schön, daß Du eine kurze Stellungnahme dazu abgibst #justtherightamountofinformation :-)

Kiran am :

Sehr schöner Kommentar. finde es toll wie du das recht schlüssig für Jeden vorrechnest. Gebe dir da 100%ig recht.

Trotzdem lege ich Wert darauf meinen Kids beizubringen Lebensmittel nicht unnötig zu verschwenden. (Nur kaufen was man auch sicher essen mag, nimm dir nur soviel wie du auch aufisst, etc. ) Finde es wichtig den "Kids"(15/16 Jahre) schon bewusst zu machen das ein voller Teller/Kühlschrank eben keine Selbstverständlichkeit ist und das auch durchaus Geld kostet den zu füllen.

Dirk am :

Warum rausnehmen? Die Meinung die Du hattest war doch legitim. Auch wenn ich eine andere hatte, ist Deine ja nicht falsch. Und wir reden ja immer noch über Dein Eigentum ( das bleibt es ja, selbst im Müllcontainer ). Wie damit zu verfahren ist entscheidest Du. Ich habe Dir versucht nur ein paar Denkansätze zu vermitteln. Die musst Du ja auch gar nicht teilen, eventuell macht es ja für Dich auch keinen Sinn. Und selbst wenn Du Deine Meinung später änderst ist es ja immer noch ok eine andere gehabt zu haben. Nur Politiker sollten nicht so sehr vom einen ins andere Lager wechseln.

Kai-Uwe am :

Was du da ziemlich gut gemacht hast nennt man auch einen Strohmann bauen. Statt etwas zur Sache zu sagen hast du gegen Planwirtschaft und Sozialismus argumentiert. Dabei hat doch die Prämisse "Überproduktion als Preis für Angebotsvielfalt und Vollständigkeit" niemand angezweifelt. Angezweifelt wurde viel mehr, dass es wirklich schlimm ist, wenn Waren die als nicht mehr verkäuflich ausgesondert wurden von Dritten ohne Gegenleistung konsumiert werden.

Meckerziege am :

Das ist nicht zu Ende gedacht.
Nikoläuse verfallen nicht plötzlich mit dem Feiertag. Die können auch danach noch gegessen und verkauft werden. Hab selbst schon solche ware gekauft, war dann ein wenig reduziert. Wie meine Schokolade aussieht ist mir ziemlich egal. Die Nikoläuse ess ich auch noch im Sommer.
Lebensmittel lassen sich meist noch irgendwie sinnvoll verwenden. Selbst wenn sie jemand nur noch gerade aus der Mülltonne nimmt - schadet ja keinem.
Die Meinung darüber was noch verkäuflich ist geht auseinander. Darum mag auch mal was im Müll landen was wer anders noch haben wollen würde.
(nein ich containere nicht und habs auch nicht getan. Ich kann aber diese Leute dennoch nicht verurteilen.)

Madner Kami am :

Das Problem ist, dass jemand für diese Waren einen Gegenwert bezahlt hat. Wenn jetzt jemand daher kommt und die weggeworfenen Waren konsumiert, dann hat derjenige der sie gezwungenermaßen weggeworfen hat, nicht nur den Verlust des Warenwertes zu tragen, sondern zusätzlich auch noch den Verlust einer potentiellen Einnahmequlle, denn der Containerer wird ja weniger einkaufen müssen, er hat ja schließlich schon das was er braucht.

Captchafrage: Zu welcher Tageszeit und zu welchen Umweltbedingunen. Zwischen rot und schwarz gibt es eine Menge mehr als blau...

Rumpel am :

Ok einfach: Was beim Supermarkt in der Tonne landet ist Verlust.

Was du dann aus der Tonne heraus gammelst, ist potentiell verlorener Umsatz.

Steven Coolmay am :

Da ich schon in einer Speiserestentsorgungsfirma gearbeitet habe kann ich dir sagen, doch Containern schadet jemandem.

Es gibt den Wirtschaftszweig Entsorgung. Und es geht jetzt nicht um das Geld was die Chefetage verdient, es geht um die verarbeitung. Früher wurde daraus Schweinefutter jetzt Biogas.

Jetzt bekommen die Tafeln viele Lebensmittel, in meiner Hartz4 Zeit bin ich da 2mal die Woche hingegangen. Juhu ich hatte sehr sehr günstig 4€ Woche fast genug zu Essen. Wenn es hochkommt hab ich in der Woche noch 5€ für fehlende Kleinigkeiten ausgegeben.

Jetzt weiß ich selber, das durch mein Arrogantes verhalten, die Entsorgungsbranche weniger zu tun hat, und die Lebensmittelbranche zwar nicht weniger, aber an mir nichts mehr verdient. Wie soll das uns allen helfen?

Meine Situation habe ich damit kurzfristig verbessert und die von anderen gefährdet. So sehe ich das mittlerweile bei vielen Dingen. Schwarzarbeit und Minijobs sind auch so ein Ding.

Kai-Uwe am :

das funktioniert nur, solange du annimmst, dass dieselbe Person tatsächlich entsprechend Umsatz generiert hätte, wenn die Tonne nicht zugänglich gewesen wäre. das ist in vielerlei Hinsicht Blödsinn, vor allem wenn Leute etwa Käse und Milchprodukte aus dem Müll konsumieren, aber ausschließlich vegan einkaufen. Gekauft hätten die den Käse nämlich nie, und wahrscheinlich auch keine teureren Ersatzprodukte.

Annabelle am :

> Wir bekommen um 21 Uhr abends noch frische Backwaren ...
Das Thema Backwaren stört mich hier besonders:
- Rewe: Tatsächlich bis Ladenschluss volle Regale, leider nie frisch. Selbst morgens nicht.
- Lidl und Norma: Gegen Abend werden die Regale langsam leer und nicht mehr (oder nur wenig) aufgefüllt. Dafür wird auch kaum was weggeschmissen. Dieses Verhalten finde ich am besten.
- Netto (früher: Plus): Bis ca. 75 Minuten vor Ladenschluss noch volle Regale und auch frisch. Kurz danach werden die Inhalte der Regale abgezählt und in (Müll)Kisten geworfen, die dann zum Ladeneingang geschoben werden wo sie bis Ladenschluss verbleiben. Beobachte ich seit mehreren Monaten. Stört mich extrem, weil ich gerne Backwaren kaufen würde und zudem jede Woche sehr viel weggeworfen wird. Netto ist das scheinbar egal. Habe sie mehrmals per Mail darüber informiert und außer netten Antworten passiert nichts.

Ansonsten sehe ich Containern als eine Extremform von Sonderangeboten. Containern habe ich noch nicht gemacht. Wenn ich aber etwas bei den Sonderangeboten finde sind das meist Dinge, die ich sonst nicht kaufen würde.

Der eine am :

Also lieber vergammeln lassen (und trotzdem den Verlust haben) als dass irgendjemand sich über gratis Lebensmittel freut?

DAS ist in meinen Augen einfach nur Missgunst und nicht mehr.

Zu sagen dass jedes Teil welches man sich da rausholt eine entgangene Einnahme ist ist genauso Blödsinn wie das jedes Schwarzkopierte Spiel ein Verlust ist.

Man weiß schlicht nicht ob derjenige sich das Teil auch gekauft hätte.

Ulf am :

Sicher, dass es noch Björns Eigentum ist? Dachte immer es gehört sobald es im Container ist der Entsorgungsfirma genau wie Müll in öffentlichen Papierkörben dann der Stadtreinigung gehört.

Containern ist juristisch übrigens Diebstahl, wer eine Pfandflasche aus einem Papierkorb nimmt begeht dasselbe Delikt...

0815 am :

Interessante Interpretation rechtlicher Gegenbenheiten ...

Norbert am :

Ich finde es sehr angenehm, dass Björn zu seinen Ansichten steht, und auch eingesteht, dass der Blogbeitrag nicht optimal war.

Was mir fehlte war die eigentliche Begründung, was am Containern schlimm ist. Ich glaube wirklich, dass Björn alles ökonomisch vertretbare unternimmt, um Ware noch zu verkaufen. Es ist auch gut zu wissen, dass ihm das Wegwerfen schmerzt. Nur der Sprung zur These "deswegen mag ich Containern nicht" - den konnte ich nicht nachvollziehen. Würde Björn dies nochmals versuchen zu beschreiben, fände ich das extrem spannend. (Auch unter dem Risiko, dass es nicht alle Leser mögen. Ist halt so.)

P.S.: Welche Farbe hat der Himmel - grau?

Dirk am :

Bis zur Abholung ist der Müll Björns Eigentum, er kann sich solange entscheiden den Müll wieder zu nutzen bis er abgeholt wurde. Ist er abgeholt ist er im Besitz und gleichzeitig Eigentum des Verwerters. Abweichungen davon können auf eine lokale Müllsatzung zurückgehen, vielleicht mal in die Bremer reinschauen.

Sofern die Mülltonnen auf die Straße gestellt werden müssen gibt es vielleicht einen kurzen Moment in dem der Inhalt besitzerlos ist:
BGB § 959: “Eine bewegliche Sache wird herrenlos, wenn der Eigentümer in der Absicht, auf das Eigentum zu verzichten, den Besitz der Sache aufgibt.”

Das herausstellen der Mülltonne dürfte eine Willensbekundung sein. Auch hier kann eine Müllsatzung eine entsprechende Regelung haben.

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