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Dach, Saft, Gelatine

Auf dem Hof tobten vier Jungs im Grundschulalter herum. Dabei spielten sie nicht nur auf der Parkfläche, sie kletterten über unsere Rampe auf das Dach des Trafohäuschens und von dort über die Mauer zwischen den Grundstücken auf unseren Fahrradständer. Die Mauer wird nicht umfallen, aber das Trapezblech des Fahrradständers ist nicht dazu gemacht, betreten zu werden. Aber Respekt vor fremden Eigentum ist in der heutigen Zeit ja so eine Sache für sich …

Eine halbe Stunde später war das Quartett bei uns im Laden. Sie wollten Saft kaufen. Einer hielt mir eine Flasche vor die Nase und wollte wissen, ob da Gelatine drin sei. "Nein, da ist keine Gelatine drin", sagte ich und konnte mir den Nachsatz nicht verkneifen, dass es dann kein Saft, sondern Wackelpudding sei.

Was ich damit sagen wollte, hatten die Kinder nicht verstanden. Aber der Erste fragte noch mehrmals nach, ob da auch wirklich keine Gelatine drin sei, ich versicherte es ebenso oft und schließlich kauften sie den Saft.

Wenn manche Leute einfachste Grundregeln zum gesellschaftlichen Zusammenleben genauso beachten würden, wie die von ihrem virtuellen Freund auferlegten Speisevorschriften, würde vieles einfacher sein …

Brandgefährlich

Eine Gruppe von Kindern, die wohl zu irgendwelchen Moscheebesuchern gehörten, spielte auf dem Hof mit jugendfreiem Feuerwerk herum. Alle möglichen Kreisel und Brummer hatten sie dabei, die sie anzündeten. Also diese kleinen Dinger, die relativ lange und heiß auf einer Stelle kreisen.

Wäre mir ja sowas von egal gewesen, wenn die Zwerge die Feuerwerkskörper nicht ausgerechnet auf das Bitumen-Flachdach des an meinen Markt gebauten Trafohäuschens geworfen hätten… Gut, ist nass und kalt draußen – aber irgendwie war mir das dann doch etwas zu brisant, so dass ich die Kinder buchstäblich vom Hof gejagt habe.