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Und Glasscherben?

Vor knapp einem Jahr (oha, so lange ist das schon wieder her..?) erwähnte ich die damals in den Medien recht präsente Thematik, dass Abfälle (und eben auch noch brauchbare Lebensmittel) in Supermarkt-Müllcontainern mit Chemikalien übergossen wurden, damit Containerern das Leben schwer gemacht wird.
Interessant war in dem Zusammenhang auch die Diskussion, ob man nun die Mitarbeiter der Supermärkte für eventuelle Folgen (z.B. Gesundheitsschäden) haftbar machen kann oder ob dieses Verhalten sogar schon mit dem Strafgesetzbuch in Konflikt kommen könnte.

Nun gab es ja schon häufiger Rückrufe aufgrund von Verunreinigungen von Produkten, zum Beispiel mit Glasstücken. Mitunter sollen diese aus dem Verkauf genommenen Packungen direkt vor Ort entsorgt werden. Also landen sie im Müllcontainer.

Und jetzt kommt die ach so theoretische, sich aber nach der alten Diskussion beinahe aufzwängende Frage: Was ist, wenn diese scheinbar "guten" Produkte jemand aus dem Container mitnimmt, verzehrt und sich (schwere) Verletzungen, ggf. sogar mit Todesfolge zuzieht?
Hätte man einen Warnhinweis dranhängen sollen? "Lebensgefahr!" – oder sollte nicht generell bei "Abfällen" (Inklusive "weggeworfene noch verzehrfähige Lebensmittel") genug viel Skepsis vorhanden sein?

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Kommentare

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FaaBiiilein am :

Natürlich sollte man davon absehen, an einen solchen Müllcontainer zu gehen.

Aber warum kann man verzehrfähige Lebensmittel nicht an solche Verteilen, bei denen man weiß, dass sie es nötig hätten?
Du schreibst selber oft genug von Kunden, bei denen du weißt, dass sie nicht die besten Lebensumstände haben.

Naklar, das Gesetz verbietet es, irgendwie, glaube ich.
Aber es wird schon keiner zum Ordnungsamt rennen deswegen.

M.H.D. am :

Bei mir ist nie skepsiss an den Lebensmitteln, sonst würde ich die nicht mitnehmen. binn ja nich blöd :'( 8-) :-O

Siggy am :

"Bei mir ist nie skepsiss an den Lebensmitteln,..."

Welche Farbe hat denn diese "skepsiss" und was ist das überhaupt?

OxKing am :

Na das sind so kleine Dinger die Fühler haben!
Oder hab ich das geträumt?...

Eric am :

Als juristischer Laie würde ich sagen, die Verantwortung für Abfall erstreckt sich nur so weit, wie es das übliche Handling des Entsorgers betrifft.

Ich kann als Entsorgender nur dafür verantwortlich gemacht werden, wenn sich der Entsorger an etwas verletzt, was im entsprechenden Container nichts zu suchen hat (Glas im Papiercontainer z.B. oder gefüllte Druckbehälter zwischen Blech).

Wenn ich in einem Mischmüllcontainer Salatköpfe und zerbrochene Glasflaschen entsorge, kann man mich ja nicht dafür zur Verantwortung ziehen, dass jemand die mit Glassplittern versetzten Salatköpfe aus dem Container zieht und sich daran verletzt.

Fred am :

Also ich würde Warnschilder auf meine Müllcontainer kleben, prophylaktisch - ansonsten sehe ich eigentlich kein Problem, wenn niemand vorsätzlich etwas vergiftet, aber das jetzt auf der moralischen Schiene.

Sam am :

Ich würde sagen, dass wer sich aus dem Müll sein Essen zusammenpult, selber für die Folgen verantwortlich ist.
So weit kommt es noch, dass man auch noch Gefahrenhinweise auf den MÜLL kleben muss, oder eine spezielle Lagereinrichtung für sowas benutzen muss (Stichwort Fugu Innerein).
Bei uns hätte so jemand so oder so keinen Spass, bei uns geht nur das in den Container, was wirklich verdorben ist.

manni84654 am :

Mach dir doch nen Spaß draus und entwerf wirklich einen Zettel, den du immer an deine Mülleimer hängst. sowas wie "Verwendung des Mülls auf eigene Gefahr" (Eltern haften für ihre Kinder)

WUHA

Peter am :

Also (wie oben schon gesagt), es gibt ja genug die es wirklich brauchen und wenn man es an die verteilt, wäre das vll sogar besser als das was noch haltbar ist einfach weg zu schmeissen.
Man kann ja auch (ich weiss nicht ob man das darf), aber einfach die Sachen draußen in Kisten stellen und was abends weg is, is weg, der Rest kommt halt in den Müll... Auf dem Wochenmart werden alle Sachen weggeworfen, die nicht bis Verkaufsende verkauft sind... Zumindest in Hamburg, hab im Tv gesehen wo jemand dann gefragt hat, aber trotzdem nix bekommen hat, der Mitarbeiter hat munter alles weiter weg gekippt...
Ich finde man sollte den Leuten die es brauchen es einfach gönnen...

Sam am :

Wenn du erstmal damit anfängst, lungern die Leute Abends hinter deinem Laden rum und keiner kauft mehr ein,oder zumindest weniger.
So funktioniert ein Wirtschaftsbetrieb nicht, so funktioniert eine Armenküche.

FaaBiiilein am :

Weshalb Björn sich die Leute raus picken sollte. Wenn die Leute plappern und dann da immer ne Horde an Menschen wartet, ist halt die Konsequenz, dass er das nicht mehr macht.

Hab ja oben geschrieben, dass er ja gewiss einige Kunden kennt, die es nötig hätten.

Stefan B. am :

Lass mich noch einmal rekapitulieren: Du meinst also, Bjoern solle diese Lebensmittel, von denen der Hersteller sagt, sie sind mit Glassplittern verunreinigt und sollen deshalb entsorgt werden (um die gings in Bjoerns Frage ja), an Beduerftige abgeben? Interessanter Loesungsansatz fuer die Beseitigung von sozialen Brennpunkten...

EDK am :

Ein solches Vorgehen führt allenfalls dazu, dass sich abends alle möglichen Leute zusammenrotten (auch solche, die über ausreichend Geld verfügen) und weniger einkaufen. Wenn man dann nicht ausreichend schnell abbestellt, hat man noch mehr "Müll", den man kostenlos verschenkt.

So kann man kein Unternehmen führen.

Genau zu diesem Zweck wurde die Tafel gegründet, die eine Bedarfsprüfung vornimmt und die Lebensmittel in räumlicher Entfernung von der "Quelle" verteilt.

Allerdings sollte auch hier klar sein: Die Tafel (und andere Angebote) verteilen kein Essen um den Hungertod zu verhindern. Sie verteilen Essen, damit die Empfänger ihr Geld für andere Dinge ausgeben können. Manchmal Schulbücher, mal eine Klassenfahrt, gelegentlich aber auch Zigaretten, Alkohol oder das Sky World Abo.

Da Björn die Lebensmittel allerdings bis zum bitteren Ende verkauft, etwa als (deklarierte und vergünstigte) Ware mit abgelaufenem MHD, kann er die Tafel nicht mehr beliefern (die nehmen solche Produkte nicht mehr an). Ihm bleibt also nur der Müll.

Und hier schließe ich mich einigen anderen Kommentatoren an: Wer seine Lebensmittel aus der Mülltonne klaubt, muß im Zweifel mit Glasscherben in den Lebensmitteln rechnen. Oder eben mit einer tödlichen Hirnhautentzündung, wenn er in den letzten Wochen bei einem der Discounter Käse aus dem Müll gestohlen hat.

DJ Teac am :

Diese Abstellen von Lebensmitteln im Hof damit sich die Leute bedienen hat noch ein weiteres Problem.
Ratten....

Deswegen ist es in fast jeder Stadt vom Ordnungsamt verboten.

OliveR am :

Langsam nähern wir uns amerikanischen Verhältnissen oder? Warnhinweise für alle (un)möglichen Fälle (z.B. Keine Haustiere in der Mikrowelle trocknen.)? Nein Danke!

Alwin am :

Das steht in der Anleitung zu meiner Mikrowelle tatsächlich:

"Das Gerät ist nicht dazu bestimmt, mit ihm die Wohnung zu heizen, oder Kleidungsstücke, Haustiere, Bücher, Zeitungen oder ähnliche Dinge zu trocknen."

Auch nett:

"Benutzen Sie das Gerät nicht als Abstellkammer. Ein unbeabsichtigtes Bedienen kann die darin aufbewahrten Gegenstände oder das Gerät zerstören." (Ist etwa wie: Übernachten Sie nicht in Müllcontainern. Ein möglicherweise beabsichtigtes Entleeren...)

Cookie Monster am :

Vermutlich wird es noch keine eindeutige Rechtsauffassung geben. Ich halte das Vorgehen für problematisch. Wer Rattengift auslegt, muss doch bestimmt auch Vorschriften einhalten. Und man darf doch auch nicht Tretminen in seinen Vorgarten verlegen mit dem Argument, es ist Privateigentum, da darf kein Fremder darauf herumlatschen.

Knaller am :

Aber nur, weil der Besitz von Tretminen verboten ist.
Der Besitz von Selbstschussanlagen mit Pfeffer-Gaspatronen z.B. ist nicht verboten, deshalb kann man die auch problemlos zum Sichern seines Eigentums verwenden.

WalterN am :

Sicher? In D darf Pfefferspray eigentlich nur zur Tierabwehr verkauft werden, nur die staatlichen Organe wie (Bundes)Polizei dürfen das auch offiziell gegen Personen anwenden.
Über den Paragrafen "Notwehr" bleibt man allerdings straffrei, wenn man es doch mal gegen eine Person einsetzt. Aber der Notwehr-Paragraf dürfte ja für ne Selbstschuss-Anlage nicht anwendbar sein ;-)

Man darf übrigens auch keine Anlagen bauen, um mit Stromschlägen sein Eigentum zu schützen...

Gruß
Walter

Cookie Monster am :

Huch, Artikel nicht richtig gelesen:

...also ich meinte jetzt, das mit der chemischen Behandlung, womit niemand rechnen kann. Bei Glas ist es natürlich etwas anderes.

NewsShit! am :

Hallo? Warnschilder am Müllcontainer? Wo sind wir denn?

Wir reden hier nicht von einer Kiste, die am Straßenrand steht sondern von einem MÜLL-CONTAINER, in dem man vorrangig MÜLL vermuten kann.

Wer das Zeug daraus isst, tut das auf eigenes Risiko. Da braucht es keine Regulierung durch Behörden oder sonstwen...

Peter am :

Oke das mit dem Glas, hatte ich vorhin irgendwie in den falschen Hals bekommen... Sorry, lag vll daran das ich den Artikel schnell gelesen hab und schnell weg musste...
Wenn man abends das ganze Zeug weg schmeisst (ich weiss ja nicht wie oft ihr an den Container müsst), aber so eine Art Schloss am Container würde doch abhilfe schaffen...

EDK am :

Damit Björn dann alle zwei Wochen ein neues Schloß kaufen kann, weil wieder ein wackerer Kämpfer gegen den Kapitalismus den Mülleimer aufgebrochen hat?

Ich glaube soviel Selbstverantwortung sollten wir unserer Bevölkerung zutrauen. Und wer wider besseren Wissens trotzdem aus dem Mülleimer nascht, muß die Konsequenzen eben ertragen.

Raoul am :

Finde ich echt ne gute Frage...vor allem unter dem moralischen Gesichtspunkt...

bigd am :

hab nicht alles gelesen, aber man könnte das brauchbare essen auch an die tafeln spenden, oder an die armenküche. dann wäre das gewissen etwas gutes zu tun beruhigt. der müllcontainer nur halbsovoll und es kommt den leuten zu gute die es wirklich brauchen und nicht den faulen, arbeitsunwilligen, aber dennoch fähigen, hippies (yay klischeehippies :-D)

Brian am :

Die Tafeln nehmen - nicht zuletzt aus Haftungsgründen - keine Lebensmittel mit abgelaufenem MHD an (Mitunter/bei manchen Produkten nicht einmal solche, bei denen noch etwas Luft ist). Bei den Mitbewerbern im sozialen Bereich wird es ähnlich sein.

mareike26 am :

Also manchmal sollte man die Leute ihren gesunden Menschenverstand gebrauchen lassen. Wenn etwas im Muell landet, dann hat das seinen Grund und wenn einer meint, da seine Griffel drinhaben zu muessen um sich etwas daraus zu holen, dann ist er imho selber schuld, wenn das Zeug auf die eine oder andere Art ungeniessbar ist.
Das ist ein Muellcontainer, kein 'Hol-Dir-was-Du-willst-Container'.
Ich sehe nicht, wie Bjoern dafuer verantwortlich gemacht werden will.

Ich hoere immer das Argument mit den Tafeln: Nicht alles, was in einem Laden uebrigbleibt ist dafuer geeignet und wenn ich hoere, was die Tafeln zum teil fuer Ansprueche stellen, kann ich verstehen, dass so mancher Unternehmer 'Nein danke' sagt. Das wandert dann eben in den Muell. In diesem Land muss keiner verhungern und keiner ist auf den Muell anderer Leute angewiesen und muss sich sein Essen aus dem Container holen. we es doch macht, haftet fuer eigene Dummheit.

Jan Schejbal am :

Ich befürchte, wenn man *weiß* das gecontainert wird und nichts dagegen unternimmt, könnte man sogar scherereien bekommen, wenn man ungesunden Müll in den Müll wirft...

Wenn ich Containerer erwarten würde, würde ich vermutlich einen Zettel drankleben "vorsicht, xy entsorgt weil Glassplitter enthalten sein können" - egal ob man es rechtlich muss oder nicht.

Ich schick die Frage mal ins usenet (de.soc.recht.strafrecht).

Max am :

Das ist Deutschland: Wenn irgendwelche schrägen Vögel, die das als Lebensideologie glorifizieren, den eigenen Müll klauen, droht einem also noch der Knast.

Psycho am :

Ich kenn zumindest einen Laden, da wird das Zeug im Container erst einmal von den Lehrlingen angepinkelt um den "linken Zecken" erstmal richtig eins auszuwischen.

dev am :

... find ich gut ;-)

Brian am :

Ist es eigentlich geil, ein asoziales Arschloch zu sein?

Archer am :

Wer das Zeug aus der Tonne frisst, der muss mit Risiken rechnen...

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