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Einkauf mit Ausweis

Gestern abend war wieder eine dieser Situationen, in der ein Kunde ohne Geld dastand und unbedingt etwas zu Essen kaufen wollte. Er hat mir dann angeboten als Pfand für den relativ kleinen Einkauf (unter 10 Euro) seinen Ausweis dazulassen. Erst wollte ich nicht - und dann kam mir der Gedanke, was man mit einem Scanner und einem Weblog alles anstellen könnte, falls er mich doch verarscht. :-)
Er kam natürlich wieder.


Auch kein Geld hatte übrigens eine Kundin, die wir nachmittags beim Diebstahl erwischten. Sagte sie zumindest. Und sie sagte den Polizisten, daß sie 880 Euro(*) Sozialhilfe bekommen würde. Da bleibt zwar nicht viel übrig, nach Abzug von Miete (Als Single braucht man keine 3-Zimmer-Wohnung in der Innenstadt) und Nebenkosten sollte es aber zumindest so weit reichen, daß man nicht stehlen muß. Naja, Alkohol ist eben teuer.

(*) So viel? Ist das realistisch oder habe ich mich da möglicherweise schwer verhört oder hat die Frau Blödsinn erzählt?

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Kommentare

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Bastian am :

Ich möchte durchaus nicht überheblich jetzt wirken, doch lebe ich Monat für Monat von glatten 500 Euronen, abzüglich Miete und dem ganzen Kladderadatsch. Wohnen tue ich sogar in einer 2 Zimmerwohnung.
Alkohol kann ich mir nicht immer kaufen, aber alle drei Monate reichts doch für eine Flasche Wodka.

So stellt man sicher, dass ich nicht zum Alkoholiker werde, also: Weniger Geld für Sozialhilfeempfänger!!
*don't mind me*

Post3r am :

Ich weiss gar nicht, was die ganzen Sozialhilfeempfänger immer meckern, aber wer 880 Euro Sozialhilfe bekommt ist in meinen Augen bereits reich. Ich habe im Monat ca. 150 Euro zur Verfügung (Student) und arbeiten ist im Moment auch nicht möglich, da ich gerade Diplomarbeit schreibe (nein ich bekomme kein Bafög).
Wenn mich meine Freundin nicht "aushalten" würde, müsste ich quasi auf der Straße leben.
Bevor einer einen Kommentar abgibt, ja sie geht arbeiten, für zwei Leute sind die 1000 die wir in Summe jeden Monat haben aber auch wenig.
Wenn ich dann immer die ganzen ALGII Leute sehe, die sich aufregen, weil sie keine neue Couch bekommen oder ihren teuren Daimler gegen einen alten Ford austauschen müssen kommt mir immer das Mittagessen hoch.
Ich kann mir gar kein Auto leisten, das Geld würde nicht mal für die Steuer reichen und meine Möbel sind ausgesonderte Sachen aus dem Bekanntenkreis, bzw. sollten auf den Sperrmüll.

Ute am :

Also ich bestreite ja nicht, dass man von 1000 Euro zu zweit leben kann, das tue ich selbst derzeit und uns geht es dabei nicht schlecht, obwohl wir alleine 600 Euro Miete zahlen. ABER(!), davon können weder Versicherungen wie Haftpflicht, Hausrat oder Zahnersatz etc. bezahlt werden. Und alleine die Eigenbeteiligung bei Arztbesuchen stellt einen da vor echte Probleme. Ich möchte nicht wissen was ich machen soll wenn ich demnächste neue Schuhe brauche oder mal eine neue Hose. Denn jede größere Extraausgabe muss gut überlegt werden. Das nur mal so am Rand zum Thema mit wie wenig Geld man leben kann.

Und das soll jetzt nicht heissen, dass ich es gut finde, dass Leute klauen, egal wieviel sie verdienen. Ich finde nur man sollte nicht zu allgemein urteilen.

Just my two cents...

Post3r am :

Also mit 1000 Euro zu zweit kann man sich schon die wichtigsten Versicherungen leisten. Ne vernüftige Haftpflicht für 2 Personen kostet ca. 80Euro/Jahr eine Hausrat ca 110 Euro. Wer das Geld nicht übrig hat, begibt aufs Glatteis. Für uns hat sich bereits beides rentiert ( Einbruch + kaputte Brille).
Im Gegensatz dazu warten wir immer noch auf das Geld von dem Bewohner über uns, der mit seiner kaputten Waschmachine unsere Wohnung geflutet hat, weil der hat(te) keine Haftpflicht.
Wenn man von Sozialhilfe/ALG-II lebt, hat man gegenüber den Arbeitnehmern ein wertvolles Gut, nämlich Zeit. Wenn man diese nicht sinnlos mit Gerichtsshowkonsum oder Alktrinken vergeuden würde, könnte man sie nutzen um ein paar Cent sparen. Z.B. günstigere Wohnung suchen, Einkaufschnäppchen finden, sich informieren, wieviel man dazuverdienen darf und dies auch tun, z.B. Promotionjobs, sich weiterbilden um bessere Jobchancen zu haben usw.

Chris am :

Ich weiss zwar nicht, wo ihr haftpflichtversichert seid, aber es gibt Versicherungen, die starten bereits bei 38 Euro (Single) oder knapp 50 fuer Paare. Wenn man dann vom selben Versicherer noch die Hausrat dazunimmt, wirds insgesamt guenstiger. Und ja, die Deckungssummen sind ordentlich.

dark* am :

"... könnte man sie nutzen um ein paar Cent sparen. Z.B. günstigere Wohnung suchen, ..."

Offenbar stehen deine Vorurteile im Blickfeld am Rand des Tellers. Ein Umzug kostet Geld, und zwar nicht gerade wenig. Wo spart man da also? Und so einfach umziehen kann man als ALG-II-Empfänger nicht, das muss das Amt genehmigen, was sie in der Regel nur tun, wenn der Umzug erforderlich ist und die Mietkosten geringer sind.

Post3r am :

Die Beträge waren nur Richtpreise für Paare.
Sicherlich kann ich bei meinem Anbieter oder woanders ein günstigeres Angebot bekommen, dann fehlen aber auch Leistungen. Z.B. Sollte jemand z.B. den Schlüssel für die Büros seines Arbeitgebers verlieren wird ein Wechseln der Schlösser verdammt teuer. Sowas ist oft nicht standardmäßig in der Haftpflicht drin. Genauso wie z.B. Glasbruch nicht abgedecht ist oder die maximale Schadenssumme bei Leistung zu gering ist. Man muss nur mal ausversehen etwas Teures zerstören oder ein kaputtes elektrisches Gerät verursacht einen Brand in einem Mehrfamilienhaus mit Personenschäden. Dann reicht die Deckungssumme oft nicht aus.
Ausserdem kommt noch ein gewisser Kulanzfaktor hinzu. Nicht jeder Versicherer zahlt mal eben so jeden Fall, gerade die günstigen nicht. Da muss man sich oft sein Recht einklagen.
Auch mancher Rabatt, den man bekommt wenn man mehrere Versicherungen beim selben Anbieter hat, macht manchmal das Preis/Leistungsverhältnis eines Anderen wett.

Tino am :

Schöne Diskussion hier. Typisch deutsch. Jeder jammert rum, dass er zu wenig Geld hat - sei es für eien Auto, oder eine Versicherung!

Uns geht's noch zu gut!

Jan am :

ähh,noch typischer deutsch (sic!) ist wohl gleich "typisch deutsch" zu schreien. hast du dir die beiträge mal durchgelesen? zwei leute meinen, dass sie auch wenig haben, einfach als tatsache. ohne beschwerde, sondern dass es nicht so toll ist aber irgendwie geht.
und daraus den schluss zu ziehen, dass es uns noch zu gut geht, ist 1. masochistisch (und damit wohl ziemlich genau das, was du als typisch deutsch bezeichnest) und 2. sicher nicht die richtige konsequenz. wieso sollte *das* das jammern (welches ja hier eh nicht anzutreffen ist) verdrängen?

Bastian am :

Ich habe keineswegs gejammert, da fehlinterpretierst du mächtig gewaltig. Ich habe lediglich erwähnt, dass ich mein Leben mit 500 Euronen im Monat finanziere und gesagt, dass es geht.
Leute die noch mehr Geld haben und trotzdem klauen, haben wohl ein paar andere Probleme, die ihr Geld schwinden lassen.
Auf Näheres muss ich da wohl nicht eingehen.

dark* am :

880 Euro für einen Single erscheint mir in der Tat sehr hoch. Hätte ich ab morgen so viel Geld für mich alleine, würde ich mich erstmal reich fühlen. ;-)

Anaxabia am :

Ich hab ca. 100€uronen mehr im Monat. Dafür schieb ich aber auch ne 50 Stunden-Woche...

Seraja Ten am :

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Die Höhe der Sozialhilfe wird durch so genannte Regelsätze festgelegt. Diese liegen in den alten Bundesländern fortan bei 345 Euro monatlich, im Osten bei 331 Euro. Tatsächlich aber können diese Beträge von Bundesland zu Bundesland leicht schwanken, da die Regelsätze nur Richtwerte sind. Die Bundesländer können durch eine Öffnungsklausel leicht darüber oder darunter bleiben. Neu ist vor allem, dass in diesen Beträgen auch Sachleistungen enthalten sind, die bisher einzeln beantragt werden mussten. Das heißt die gezahlte Sozialhilfe, also rund 331 Euro im Osten, enthält bereits einen Pauschalbetrag etwa für die Anschaffung einer Waschmaschine oder neuer Kleidung bzw. für anfallende Reparaturen.

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gefunden:

HIER => http://www.mdr.de/ratgeber/neuab2005/1746692.html

Hoffe die Öffentlich-Rechtlichen haben die Gebühren in die korrekten Infso gesteckt :-D

bye

Karsten am :

Das umfasst aber nur die so genannte "Hilfe zum Lebensunterhalt"; hinzu kommen noch Krankenversicherung, Miete und Heizkosten. Ergab bei mir summa summarum ca. 640 Euro, als ich noch ALGII bekommen habe, und damit immerhin rund 100 Euro mehr als jetzt das Studenten-BAFöG... verstehe das, wer will.

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