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Erklärungen

Vorgeschichte:
Vor ca. 1,5 Jahren ist die Leitung einer Altenwohnanlage für betreutes Wohnen an mich herangetreten, weil die plötzlich keinen "Zivi" mehr hatten, aber dringend eine Möglichkeit benötigten, den Bewohnern Lebensmittel in die Wohnungen bringen zu lassen.
Einer meiner damaligen Aushilfen versuchte damals, sich mit einer "All-Service"-Ich-AG selbständig zu machen. Er verhandelte dann mit der Heimleitung und das Ergebnis war, daß er von denen bezahlt wurde und die Waren bei uns kaufte. Ich hatte damit eigentlich nichts mehr zu tun.

Gerade eben hat eine Bewohnerin der Anlage angerufen:

Bekomme ich heute noch mein Wasser geliefert?

Das kann ich ihnen nicht sagen.

Wieso wissen Sie das denn nicht?

Weil wir damit schon lange nichts mehr zu tun haben.

Liefern Sie denn nicht mehr?

Doch, wir liefern auf jeden Fall noch. Aber der Benny macht das bei Ihnen in Eigenregie.

Aber die Ware kommt doch vom SPAR-Markt?

Das ist richtig.

Dann müssen sie das doch auch wissen!

Nein, ich weiß das nicht. Die haben das immer selber gemacht. Bei uns haben die beiden die Waren abgeholt und dann mit der Wohnanlage abgerechnet.

Können Sie mir denn Wasser bringen?

Das kann ich machen. Kostet dann bei zwei Kisten aber noch vier Euro zusätzlich.

Das sind doch schon zwei Kisten.

Haben Sie denn noch die Telefonnummer von dem Benny? Die hatte ich Ihnen doch mal gegeben?

Nein, die habe ich nicht.

Ich gebe die Ihnen mal, dann können sie das mit ihm selber klären. Die Nummer lautet xxx

Das ist ja schon wieder eine Handynummer.

Eine andere habe ich nicht.

Danke.

[klick]

Sie wirkte nicht sonderlich glücklich, aber sie auch wollte partout nicht verstehen, daß wir nicht diejenigen sind, die sie mit Ware beliefern - auch wenn sie unsere ausgedruckten Angebote an der Informationstafel zu sehen bekommt. Verständlicherweise wollte sie auch keine zusätzliche Liefergebühr ablatzen, denn sie zahlt ja schon eine monatliche Servicepauschale an die Heimleitung.

Wunderliche alte Dame... :doh:

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Kommentare

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Zarquod am :

Wunderlich? Nicht wirklich. Ich habe im Zivildienst unzählige Gespräche mit Kundinnen geführt, die sehr ähnlich verliefen. An diese Art von Gesprächsverlauf gewöhnt man sich nach einiger Zeit. :-)

Ulrich am :

Leider liefert Benny in Düsseldorf nicht aus. Der Lieferservice der 90er Jahre von Edeka, Kaisers etc. ist längst wieder eingestellt. Würde mich gerne regelmäßig beliefern lassen statt mich an der Kasse mit Spar-Angestellten rumärgern zu müssen.

Björn Harste am :


Wir bieten ja Lieferservice an. Nur ist der eben nicht mit der Kostenpauschale des Altenheims abgegolten. Das konnte ich trotz wiederholter Telefonate der älteren Dame nicht verständlich machen. Unsere jungen Boten wollen ja auch Geld für ihre Arbeit.
Es bieten einige SPAR-Händler Lieferservice an. In 40667 MEERBUSCH-BUEDERICH z.B.:
http://www.spar.de/APPS/aspnet/MarktverzeichnisExtern/Anzeige.aspx?ID_Markt=13144

Ulrich am :

Björn, ich habe jetzt gerade (20.20 Uhr) dort angerufen und mit Deinem netten Kollegen geplaudert. Sein Einzugsgebiet ist aber Büderich und Sonderfahrten würden sich für ihn sicherlich nicht lohnen. Den Shopblogger kennt er auch nicht.

Björn Harste am :

Leider hakt die Seite spar.de etwas.
Es ist mir aber gelungen, eine Übersicht der Düsseldorfer Märkte mit Angaben der Serviceleistungen herauszukitzeln. Vielleicht hilft Dir das weiter. Deine PLZ weiß ich ja leider nicht. Ich hatte den Markt in Büderich als Referenz herausgesucht, er müßte Dir Kollegen nennen können. Sonst einfach die PLZ der u.a. Abfrage etwas abändern.
http://www.spar.de/APPS/aspnet/MarktverzeichnisExtern/Suche.aspx?plz=40667&ort=&x=56&y=9

Ulrich am :

Der einzige Sparmarkt mit Lieferservice ist im Düsseldorfer Umfeld der Büdericher. Und der liefert nicht in die Düsseldorfer Altstadt. Wie war die Telefonnummer von Benny?

korfstroem am :

Wohl dem, der noch jung genug ist, sich über wunderliche Menschen zu wundern. Der unvoreingenommene Leser wundert sich über die Zustände in der Wohnanlage.

"Das ist ja schon wieder eine Handynummer" könnte entschlüsselt heißen: "Da ist ja schon wieder jemand, der nicht richtig greifbar ist und dessen hohen Verbindungskosten ich von meiner kleinen Rente mittragen muß, weil er/sie sich keine ordentliche Telefonverbindung leistet."

Aber zum Glück ist "alt werden" ein urdemokratischer Prozeß, dem sich niemand entziehen kann. Sogar dem Papst bleibt sein Leidensweg nicht erspart. Verwundern kann nur, daß offensichtlich alle mediale Aufklärungsarbeit nichts nützt und die meisten Menschen glauben, der Kelch ginge an ihnen vorüber. Doch ein wenig Demut schadet nie.


korfstroem
http://korfstroem.blogg.de

Sven am :

Ja, da ist sicher ein bischen wahrheit dran, aber alt werden heisst nicht zwangsläufig uneinsichtig/stur werden. Es heisst immer nur da muss man auf die sog. Senioren Rücksicht nehmen ob es um Geldautomaten anstatt Kassierer, Handys oder was sonst noch geht.

Besser wäre auch den älteren Menschen nahezubringen sich der Gemeinschaft und deren Abläufen anzupassen, dazuzulernen und Rücksicht zu nehmen. Dann fällt es den Jüngeren auch leichter bei gewissen Dingen die im Alter einfach schwerer fallen Rücksicht zu nehmen.

Aber das ist wahrscheinlich zu viel verlangt wenn man bei manchem 35jährigem der was neues im Job machen soll (oft in Verbindung mit Technik/EDV) hört: Das lern ich nicht mehr, da bin ich zu alt für...wie mögen diese Leute dann in höherem Alter sein? Vielleicht sollte man bei uns einfach mal aufhören das jeder für alles Verständnis haben muss und Rücksicht auf alles nehmen soll und dazu übergehen die größte Rücksichtnahme darin zu sehen das man möglichst wenig Rücksichtnahme von anderen einfordert und sich in erster Linie selbst um das eigene fort und auskommen kümmert. Macht den selben Aufwand in Summe und es würde dann mehr Raum für die bleiben die wirklich Hilfe und Rücksicht der Gemeinschaft benötigen. Aber das wäre ja schon fast eine ideale Welt... :-)

Ich hab eigentlich keine Angst vor dem Älter werden, weil ich nicht glaube, das es zwanghaft zu Starrsinn und Ablehnung allem neuen gegenüber führt. Ich hab im eigenen Umfeld einige "Senioren" die das durchaus täglich bestätigen

Anonym am :

Ein Teil der Jugend arbeitet sehr hart daran nicht alt zu werden. Welche Altersgruppe hat die meisten Autounfalle? Welche Altersgruppe schmeißt die übelsten Drogen ein? Alt werden nur die kleveren.

Ulrich am :

Die übelsten Drogen? Meinst Du jetzt Jägermeister oder Heino''s Torten?

Mario am :

Du meinst, wer hat die meisten Unfälle im Verhältnis zu den gefahrenen Kilometer? Das sind die Alten.

Du meinst wer die übelsten Drogen einwirft? Na dann schau Dich mal um, was die Alten so schlucken müssen um Nebenwirkungen auszugleichen. Da wird was fürs Herz genommen, das verursacht Nierenprobleme, also kommt Lasix zum Wasserlassen dazu etc pp.

Sarkasmus: Nene, nur die Alten sind zu stur früh zu sterben!

R. am :

Und wer mal erlebt hat, wie sich zwei Omas am Sylvesterabend im örtlichen ALDI geprügelt haben, weil man die jeweils andere beschuldigte, vorgedrängelt zu haben, der weiß, daß Reife nichts mit Alter zu tun hat.

P.S. Ich habe vor einer Weile mal gelesen, daß die Verkehrsstatistiken nicht sehr genau sind, weil Unfälle mit Personen ab 75 nicht aufgenommen sind. Kann das jemand falsifizieren/verifizieren? Danke.

Martin am :

Was bitte ist ein "ordentlicher Telefonanschluss"? Einer der den ganzen Tag brav zu Hause in die leere Wohnung läutet weil der Anschlussinhaber auf Arbeit ist oder unterwegs zum Einkaufen etc.? Bei dem der deswegen gekaufte Anrufbeantworter dann nur Anrufe ohne aufgesprochene Nachrichten anzeigt weil man sich ja "mit so einem Ding nicht unterhält"? Da sehe ich das Problem eindeutig auf seiten der älteren Leute, für die moderne Technik suspekter Kram ist mit dem man sich nicht mehr befassen will, man ist ja jetzt alt und darauf hat gefälligst der Rest der Welt Rücksicht zu nehmen und sich nicht mehr weiter zu entwickeln.

R. Wolff am :

Na, vielleicht meinte die Dame ja nur "das ist ja schon wieder eine Handynummer, wo die doch vom Festnetz aus so teuer sind." Mit Berührungsängsten gegenüber moderner Technik muß das gar nicht mal zwingend zu tun haben. Seltsam, wie schnell man sich auf so eine Theorie einschießt.

Lukx am :

Bezüglich der Berührungsangst mit neuer Technik, kann ich nur sagen, dass das sehr stark von Person zu Person variiert. Ich gebe in Deutschland einer 80-Jährigen, die sich vor 4-5 Jahren einen Laptop gekauft hat, Computer- und Internet-"Nachhilfe". Diese Dame ist total fasziniert und neugierig. Allerdings hat sie in ihrem Bridgeclub anderen Damen ihrer Altersklasse vom Internet und PC (z.B. auch ihr PC-Bridgespiel) vorgeschärmt, und die Reaktionen waren unterschiedlichst. Ein Teil hat sie als Pseudo-Sich-Junghälterin bezeichnet, ein paar hat Angst vor dem "Teufelszeug" geäussert, andere haben starkes interesse gezeigt, 2 sogar meine Dienste in Anspruch genommen. Ich denke also, hier (wie sonst eigentlich auch immer) ist Generalisierung nicht vertretbar.

Aber solange mich meine 3 netten Damen jede Woche für je 1 Stunde PC-Nachhilfe bezahlen, muss ich nirgendswo Wasser rumkutschieren ;-)

marcc am :

Das mit dem Bezahlen ist das Beste. Das schützt vor allzugroßem Unfug. Meine Oma könnte sich vielleciht auch mit einem PC anfreunden, aber wenn dann was schiefgeht, dann sind Ferndiagnose und telekinetische Kräfte notwendig. Und das dann lieber nicht.

Anonym am :

Allen Berlinern sei der Kopenhagener Lieferservice unter www.saftkiste.de ans Herz gelegt (für Brandenburg www.alles-ins-haus.de)

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