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Warentrenner-Panik

Als ich heute Mittag an der Kasse saß, standen mehrere Kunden hintereinander, die ihre Ware auf das Förderband gestapelt hatten. Vor ihnen war ein Kunde gerade dabei, seinen Einkauf zu bezahlen. Die Reihenfolge auf dem Förderband war etwa folgendermaßen: Ein paar Artikel des ersten Kunden, Warentrenner, ein Artikel der nächsten Kundin, Warentrenner, dahinter ein mittelgroßer Einkauf einer weiteren Kundin.

Um am Ende des Förderbandes Platz für die Ware der nachfolgenden Kunden zu schaffen, ließ ich das Förderband laufen, bis die paar Teile des ersten Kunden direkt am Scanner lagen. Ich schob den Warentrenner in die Ablage und ließ das Band weiterlaufen, bis das eine Teil der nächsten Kundin direkt hinter der Ware des ersten Kunden lag. Das folgende Trennstäbchen entfernte ich ebenfalls. Alle drei Einkäufe lagen nun dicht an dicht, was für mich kein Problem war. Ich hatte schließlich gesehen, was zusammen gehörte und konnte so die Zeit, während ich darauf wartete, dass der Kunde, der gerade bezahlen musste, sein Kleingeld zusammensuchte, nutzen.

Keine zehn Sekunden später schob die Kundin ihr eines Teil mit der Handkante einige Zentimeter nach hinten und legte zur Bekräftigung noch einen Warentrenner dazwischen. Ich legte ihn wieder weg und bemühte mich, ihr freundlich mitzuteilen, dass ich die Trennung durchaus wahrgenommen hatte und mir merken könne, welche Artikel zu welchem Kunden gehören.

Inzwischen hatte ich den ersten Kunden abkassiert und zog das eine Teil der besorgten Kundin über den Scanner. Sie ergriff die Chance, mich deutlich darauf hinzuweisen, dass sie "Nur das eine Teil!" habe.

Im ersten Moment überlegte ich ja, sie zu fragen, ob die andere Ware direkt hinter diesem einen Teil auch zu ihr gehörten. Für noch blöder hätte sie mich gar nicht halten können, glaube ich.

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Kommentare

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Chiller am :

Das sind doch nur die normalen Eigentumsgefühle, auch für Eigentum, dass sie noch garnicht erworben hat und eben die ablehnenden für Eigentum was sie garnicht erwerben will.

Impi am :

Das ist eh immer so eine schwierige Angelegenheit. Wenn man selber einen Wocheneinkauf dabei hat und vor und hinter einem ähnlich motiverte Kunden stehen, ist die Sache klar. Da müssen Warentrenner hin.

Bei mehreren Kleinteilen fühle ich mich hingegen immer so "deutsch", wenn ich dann doch mal mein Revier markiere. Aber ich denk mir dann immer, dass dies für die Kassierer im Zweifel einfacher ist.

Banger am :

Apropos Warentrenner: gibt es bei Ihnen eigentlich eine vernüftige Lösung für dieses Problem?
http://banger.twoday.net/stories/4353008/

latita am :

Björn, tut mir leid wenn das jetzt böse klingt, aber "Für noch blöder hätte sie MIR gar nicht halten können" finde ich total lustig.

Mallagus am :

Na, die Angst um das Eigentum, das einem beinahe gehört, ist noch viel größer, als sie um jedes tatsächliche sein könnte.. :-)

GelberBuntstift am :

Was lernt man daraus? Warentrenner nicht zu früh entfernen. Der Kunde ist da dann gleich viel ruhiger und entspannter. Und die Zeit, den Trenner wegzunehmen hat man immer zwischendurch (Kunde sucht das Geld, räumt die Ware weg,...).

Ben am :

Tjo. Jedes mal die gleiche Geschichte im Laden: Man legt sein Zeug 2 meter hinter das Zeug des Vorderen auf's Band und denkt sich "ey, 2 Meter wird'se schon sehen". Das Band läuft und läuft, die Zahnbürste des Vordermanns rutscht an der Lichtschranke vorbei und mein Zeug klatscht vor bis zum Scanner.

Natürlich hat sie's nicht gerafft. Tun sie nie.

Hab's auch schon erlebt, dass die das Klötzchen wegtun und fröhlich weiter kassieren. :-D

Mr. X am :

Stimmt. Hatte ich neulich auch. Ich brauchte zwei Rechnungen, darum einen Artikel - Warentrenner - Rest-Einkauf. Der kassierer nimmt den Warentrenner weg, während er den vorigen Kunden abkassiert und fängt dann an mein ganzen Kram zusammen zu scannen... :-)

Er hat sich dann entschuldigt und gesagt, daß er den abgetrennten Artikel übersehen hatte und einfach den Trenner vor dem kommenden Einkauf entfernt hat.

Ciao!

am :

Man hat es beim Einkaufen ja leider nicht immer mit qualifizierten Überzeugungsverkäufern wie Dich zu tun. Vor allen im Stoßzeiten habe ich schon das eine oder andere Mal meinen Einkauf gegen ungewollte Warenzugänge und -abgänge verteidigen müssen.

Allerdings liegt die Schuld oftmals bei den Kunden. Besonders klasse finde ich es, wenn der (bekiffte?) Nachfolgekunde seine Waren etwa 2 cm hinter die meinigen legt und selbst nach der dritten falsch eingezogenen Ware es noch nicht bemerkt hat, dass seine Sachen bei mir gebucht werden. Irgendwann werde ich einfach mal bezahlen und den fremden Kram mit nach Hause nehmen :-D

HackFresse am :

Oh Mann, das nervt mich so an Deutschland. Egal obs ums Rauchverbot geht oder um die Birnen an Nachbars Baum, "alles muss seine Ordnung" haben.
Egal, mein ziviler Ungehorsam drückt sich in absoluter Verweigerung dieses Stabes aus, nervig sind dann nur ältere Frauen, die ihren Einkauf vor mir mit dem Stäbchen nach hinten absichern ? Muahahaha... ich lege das dann immer wieder beiseite "Dankeschön, das brauch ich nicht"... dieser Blick ... das unfassende Gemurmeln ... dieses verständnislose Stieren ...

Feiger Warentrenner am :

Ja Du hast Recht, wir sollten alle mehr Widerstand leisten, vor allem in diesen kleinen Gesten, denn dadurch wird unser Miteinander ganz harmonisch und wir können endlich gemeinsam für Freiheit und Toleranz kämpfen :-P

Aber mal im Ernst, dieser Warentrenner ist Ausgeburt unserer Unfähigkeit (oder ist es Unwillen?) miteinander zu sprechen. Man könnte es auch im Gespräch klären, wo denn die Grenze zwischen den Einkaufen verläuft und dann gemeinsam aufpassen, dass jeder auch nur seine Sachen bezahlt. Stattdessen legen wir lieber einen Stab hin und brauchen uns dann nicht mehr mit den Anderen zu beschäftigen. Ist auch Kommunikation und klappt auch, wenn alle wissen was gemeint ist.

Das Ding aber wegnehmen und dem Anderen auch noch sagen, dass er damit nichts zu kriegen hätte ("Brauch ich nicht" statt "brauchen wir nicht") ist eine noch tiefere Kommunikationsebene: Irgendwas machen und die anderen dann raten lassen was man denn nun meint. Am besten danach noch jammern, wenn diese sich dann doch nicht so wie gewünscht verhalten! Dass so ein Verhalten geradezu den Wunsch (oder gar Notwendigkeit) provoziert, dann eben alles von oberer Ebene regeln zu lassen, sollte nicht überraschen.

Dietmar am :

Häufig ist das Gegenteil der Fall: Selbst bei 30 cm Abstand zur Warenanhäufung des Vordermanns ist sich die bemühte Kassen-'Kraft' nicht zu schade, meine Einkäufe munter dem zuzurechnen. Regelmäßig am Rande ihres anregten Gesächsels mit ihrem Pendant an der Nebenkasse. Da lege ich lieber einen Trenner zuviel als einen zuwenig und spar' mir ihren vorwurfsvollen Blick und das Geplärre nach dem westdeutschen Schichtleiter.

by the way am :

also profi solltest du wissen dass das ding in der fachsprache (so hab ichs gelernt...) warenbandseperator heißt ;-) aber nette story

by the right way am :

naja, wenn schon Fachsprache, dann bitte WarenbandsepArator ...

hans12 am :

das ist ein Kundenschlangenzerteiler!

Jemand am :

Schlimmer finde ich die Leute, die trotz Warentrenner die Ware ständig nach hinten ziehen, weil sie auf gleicher Höhe mit der Ware bleiben wollen. Man steht dahinter mit vollen Händen und wartet darauf, dass der Spinner vor einem endlich nachgibt und die Waren weiter kommen, damit man endlich seine Waren ablegen kann.

Martin Matratze am :

Ich benutze diese Warentrenner nie. Das machen Vorder- und Hintermänner aus Angst sowieso von alleine :-D

Heiko am :

"Inzwischen hatte ich den ersten Kunden abkassiert"

Du meinst wohl: "Ich habe bei dem ersten Kunden kassiert".
"Abkassieren" ist Sache des Staates!

Jürgen am :

_ :-) Klingt wie "Inzwischen hatte ich den ersten Kunden abgezogen"

Christiane am :

Ich hatte die Warentrennerpanik mal von Seiten einer Kassiererin. Ich bin Rollstuhlfahrerin und komme nicht immer an die Warentrenner dran. Wenn das so ist, lasse ich genügend Abstand zum Einkauf des Kunden vor mir. Das war auch nie ein Problem bis ich an eine Kassiererin geriet, die mich anpfiff, weil ich den Warentrenner nicht benutzt hatte. Es war ein riesen Band und ich hatte schätzungsweise einen halben Meter Abstand gelassen. Sie hatte das auch durchaus kapiert und meine Ware nicht dem anderen Kunden zugerechnet.

Ich erklärte ihr, dass ich an die Warentrenner nicht ran komme und sie antwortete: "Dann dürfen sie nicht alleine einkaufen gehen."

Ich bin kommentarlos zum Service gegangen und habe den Filialleiter ausrufen lassen, der von der Meinung seiner Mitarbeiterin wenig begeistert war.

Mafdet am :

Das darf ja wohl nicht wahr sein!

Kopf ---> Tisch
Kopf --> TISCH
KOPF -> TISCH

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